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Tütenquallen im MützenmeerWie immer im Januar zog ...

Tütenquallen im Mützenmeer

Wie immer im Januar zog es meinen Tauchpartner und mich in die Sonne. Ausspannen vom nassen und trüben Winterwetter und das Logbuch mit einer Unmenge von Tauchgängen füllen - das waren die treibenden Kräfte.

In diesem Jahr führte uns die Sehnsucht nach wärmeren Gefilden nach El Qusier in Ägypten. Das Hotel Utopia Beach lockte mit einem all-inclusive-Angebot und einer Sub-Aqua-Tauchbasis, die u.a. Non-Limit-Tauchen am Hausriff anbietet. Beides sollte über einen der größten deutschen Reiseveranstalter buchbar sein. So stand es jedenfalls im Katalog von Neckermann-Reisen. Die Realität sah leider anders aus. Wir konnten nur das Hotel und nicht das Tauchpaket buchen. Dank Sub-Aqua war dies aber letztlich kein Problem, ein Tauchpaket extra zu buchen.


Der Flughafen Marsa Alam

Der Anflug auf den neuen Flughafen in Marsa Alam war spannend. Es ist unserer Meinung nach der bequemste Weg an das Rote Meer zu reisen. Schließlich war es das einzige Flugzeug an diesem Tag und vielleicht auch in der gesamten Woche gewesen. Innerhalb allerkürzester Zeit erfolgte die Abfertigung und das „Aufsitzen“ auf die entsprechenden Busse der Reiseveranstalter. Der Flughafen in Hurghada ist um Klassen schlechter.


Das Hotel Utopia Beach in El Qusier

Das Hotel ist für etwa 500 Gäste ausgelegt – es war lediglich mit ca. 25 Personen ausgelastet. Es ist ein Standardhotel, welches im Hinterland nichts zu bieten hat. Man sollte wirklich nur zum Tauchen dort hinfahren.

Das Essen ist stets lecker zubereitet und wird in Buffetform dargeboten. Ebenfalls in Form der Selbstbedienung wird die Versorgung mit Getränken gehandhabt. Dies ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig.

Die Zimmer sind freundlich und zweckmäßig eingerichtet. Die Klimaanlage ist ganzjährig in Betrieb, so dass im Winter auch geheizt werden kann. Der Zimmerservice ist kaum spürbar und sehr akkurat. Sauberkeit wird im Utopia Beach großgeschrieben.


Die Tauchbasis

Die Tauchbasis von Sub-Aqua befindet sich direkt am Strand in den Gebäuden des Hotels. Zur Auslastung gibt es Ähnliches wie zum Hotel zu berichten – sechs Tauchlehrern standen acht tauchende Gäste gegenüber. Man hatte also alle Annehmlichkeiten. Und einen Gästeraum, in dem man sich nach belieben ausbreiten konnte.

Die Crew der Basis schien allerdings etwas genervt. Es wurde nur das Notwendigste mit den Gästen besprochen. Die Momente, in denen man ein Lächeln in den Gesichtern der Guides erhaschen konnte, waren an einer Hand abzuzählen. Wohltuende Ausnahmen waren da die Divemaster Silvia Andretti aus Italien und Tom aus Deutschland. Silvia sprach kein Wort Deutsch, war aber stets bereit, mit uns nicht nur über die Tauchgänge sich zu unterhalten. Für Tom gilt genau dasselbe.

Non-Limit-Tauchen heißt maximal 4 Tauchgänge am Tag in der Zeit von 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Bootstouren sind gegen Aufpreis erhältlich, Nachttauchgängen kosten 25,00 Euro am Hausriff extra. Dass wir trotzdem drei Nachttauchgänge absolvierten, lag am frühen Zeitpunkt des Sonnenuntergangs und der darauf abgestimmten Tauchgangsplanung.

Zum Tauchrevier ist zusagen, dass es sicherlich zu den schönsten zwischen Hurghada und El Qusier gehört. Für ausschließliches Hausrifftauchen genügt ein Aufenthalt von einer Woche. Störend wirkten sich während des gesamten Aufenthaltes die „Tütenquallen“ in der Bucht direkt vor der Basis aus. Unzählige Plasttüten sind von Safaribooten angeschwemmt worden. Fast wäre deshalb die Begegnung mit acht Großen Riff-Kalmaren diesem Phänomen zum Opfer gefallen, weil sich die Gruppe dieser scheuen Tiere perfekt in dieser Umgebung „tarnen“ konnte. Unbestätigt blieb aber, dass auch viele Basecaps über Bord gingen, warum das Rote Meer auch das „Mützenmeer“ genannt wird.

Beeindruckend waren aber dann doch die Größe, Formen- und Farbenvielfalt der verschiedensten Fischarten und Korallen. Alles ist fast unberührt. Man sollte die Tauchgänge einfach nur genießen. Zu sehen gibt es alles, was in den Riffführer beschrieben ist. Am auffälligsten war eine Gruppe fast handzahmer Fledermausfische direkt in der Bucht, standorttreue Teppich-Krokodilsfische und große Napoleon-Lippfische. Aber auch Schwarmfische wie Großmaul-Makrelen waren zu bestaunen.

Um Bilder der Unterwasserlandschaft aufzunehmen, eignen sich am besten die Lagunen im Nord- bzw. im Südriff zur Mittagszeit. Dann sind diese mit Sonnenlicht durchflutet – ein Eldorado für Unterwasserfotografen.

Die tauchenden Prominenz

Bei acht tauchenden Gästen bleibt es nicht aus, dass man schnell die Prominenten darunter ausmacht. So hielt sich der amtierende rheinland-pfälzische Meister in der Unterwasserfotographie zum selben Zeitpunkt auf der Basis auf. Burkhard Brohl zeichnete u.a. für den Bericht über das Wracktauchen an der Salem Express in der VDST-Verbandszeitschrift SPORTTAUCHER verantwortlich. Aber anstelle anderen Verbandsmitgliedern und Fotoamateuren wertvolle Tipps und Hinweise zu geben, degradierte er in wahrhaft meisterlicher Manier deren Schnappschüsse ab.

Fazit

Es war ein toller Urlaub und es ist ein lohnendes Ziel für alle diejenigen, die im Urlaub Erholung beim intensiven Tauchen suchen. Ob aber diese für Tauchentraumhaften Zustände beständig vorzufinden sind, bleibt fraglich. Schließlich hörten auch wir von Zeiten, in denen mehr als 200 Taucher die Basis besiedelten....