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Ich habe im Oktober 98, kurz nach Erscheinen der ...

Ich habe im Oktober 98, kurz nach Erscheinen der UNTERWASSER 10/98 mit
einem Bericht über Cuba, auf Cayo Largo 10 Tage getaucht bis wir wegen
Hurrican Mitch nach Varadero zwangsevakuiert wurden (was übrigens
tadellos organisiert war). Allerdings habe ich mit den Cubanern der Basis
Puertosol an der Marina getaucht (und nicht mit der deutschen Tauchbasis)
- was ich nur sehr empfehlen kann. Die deutsche Tauchbasis war durch Vorausbucher
völlig überfüllt und nicht jeder Interessent konnte den
im Voraus gebuchten Tauchkurs oder sein Tauchpaket machen, da auch zuwenig
Tauchlehrer und Guides vorhanden waren. Auch verfügt die deutsche
Tauchbasis nicht über Süßwasser. Ich bevorzuge ohnehin
im Ausland stets die einheimischen Tauchbasen und buche daher auch nie
aus Deutschland irgendwelche Tauchpakete vor. Bei den Cubanern, die mehr
Laufkundschaft haben, macht man am ersten Tag einen kostenlosen Tauchgang,
nachdem man sich entscheiden kann, ob man die Basis mag oder nicht. Wenn
man sie mag, dann taucht man solange man will, ohne sich vorher für
ein 6er, 12er oder sonst ein Paket entscheiden zu müssen. Es reicht
am Abend vorher zu sagen, ob man am nächsten Tag tauchen will oder
nicht. Wenn man nicht erscheint, wird der TG auch nicht berechnet - easy
going - it´s Karibik-feeling! Am letzten Tag wird bezahlt und zwar die
für den Gast günstigste Variante (Cash Dollar bevorzugt - no
Problem - Bank ist gegenüber der Basis.). Die Bustransfers Hotel -
Basis, Beladung und Auslaufen des Bootes erfolgten stets pünktlich,
das Boot war mit maximal 12 Tauchern keinesfalls überladen, wir hatten
sogar noch Platz bei einigen Bootsausfahrten Taucher der deutschen Basis
mitsamt TL mitzunehmen....Das Tauchen war gut organisiert, die Basis machte
einen sehr ordentlichen Eindruck: großes Süßwasserbecken
für Ausrüstung mit täglichem Wasserwechsel (was manchen
Taucher zum Bad im Minipool veranlaßte), Raum für Ausrüstung,
Trockengestelle im Freien, die bei Abwesenheit in den verschlossenen Trockenraum
gebracht wurden, die Leihausrüstungen sahen auch relativ jung und
gepflegt aus. Nachttauchgänge fanden in Ermangelung von Tauchinteressenten
nicht statt. Die Guides waren sehr nett und kompetent, Tiefenlimit 40 m,
worauf bei wenig erfahrenen Tauchern auch geachtet wurde. Die Tauchplätze
allerdings fand ich eher langweilig. und ich und andere Taucher verstanden
die in UNTERWASSER 10/98 diesbezüglich gegebene Beschreibung wirklich
nicht. Demgegenüber bietet die nicht weit entfernte Isla de la Juventud
("Schatzinsel"), auf der ich im November 95 immerhin 46 TG machte,
wesentlich interessantere Tauchgänge, mehr Fisch und Großfisch
und eine bedeutend abwechslungsreichere UW-Landschaft. Mein Fazit: Tauchen
auf Cayo Largo für Anfänger und auf der "Schatzinsel"
für Fortgeschrittene und besonders für Tiefenfanatiker - keine
Strömung und Sichtweiten bis zu 60 m - da lockt "The Big Blue".



Dieter Zimmer, Wuppertal (e-mail: Diet.Zimmer@t-online.de),
Jan. 98 und 22.06.2000