Schreibe eine Bewertung

Bewertungen(11)

Lage des Gebietes: Cayo Largo ist eine kleine Ins ...

  • Lage des Gebietes: Cayo Largo ist eine kleine Insel im Süden
    von Kuba. Sie ist 38 qkm groß und hat ca. 27 km Sandstrand. Neben
    Cayo Largo liegt die Isla de Juventud. Die Flugzeit von Havanna beträgt
    ca. 1 Stunde.



  • Die Insel: Die Insel ist relativ klein und besteht aus einem
    Flughafen, einer Marina mit ein paar Wohnhäusern und 5 Hotels, die
    den All-Inclusive-Komplex bilden. Es gibt nur eine größere Straße,
    sonst meistens Sandpisten. In der Nähe des Flughafens gibt es eine
    einheimische "Zappelhalle" (Disco), die gegen Eintritt besucht
    werden kann.

    Die Insel ist mit Palmen, Pinien (Fichten?) und Mangroven dicht bewachsen.
    Abends und bei Windstille plagen die Mücken schon ziemlich. Selbst
    das gute alte Autan hat da nicht viel geholfen und diverse "biologische"
    Mittel helfen gar nicht.



  • Die Einreise: Auf dem Hinflug hatten wir eine Zwischenlandung
    in Havanna mit fast 2 Stunden Aufenthalt. Das nervt nach dem langen Flug
    reichlich. Auf Cayo Largo angekommen müssen alle erstmal durch den
    Zoll. Immer nur je 1 Person darf vor die Kabine treten, um seine Papiere
    abfertigen zu lassen. Danach wird das Handgepäck bei fast jedem gründlich
    durchleuchtet und durchsucht. Hier fühlt man sich auch das erste Mal
    an die Einreisen in den Ostblock von früher erinnert.



    Dieser
    Abschnitt behandelt nicht das Hotel Pelicano in dem die 2. Rezeption ist,
    da wir dort nicht waren. Dort sind sowieso fast nur Italiener untergebracht.

    Nach dem Warten auf das Gepäck werden alle in Kleinbusse gepfercht
    und zu den 2 Hauptrezeptionen der Hotelanlage (Isla del Sur und Pelicano)
    gefahren. Dort bleibt das Gepäck dann erstmal vor dem Hotel liegen
    und alle werden in einer langen Schlange eingecheckt.

    Man wird dort mit der obligatorischen Handschelle (buntes Plastikbändchen)
    versehen und bekommt den Zimmerschlüssel ausgehändigt. Es werden
    keine Unterlagen oder Pläne verteilt, wo man sich befindet und wo
    die einzelnen Hotels, Bars und Restaurants liegen.

    Den Tresor-Schlüssel für das Zimmer gibt es im Isla del Sur an
    einem Schalter rechts vor der Rezeption für 12 US-$. Allerdings nicht
    mehr am Abend des Eincheckens.



    Danach muß man sich darum kümmern (kämpfen), daß
    die Gepäckträger mit kleinen Sackkarren oder Bussen das Gepäck
    zu den entsprechenden Zimmern, Hütten bzw. Hotels bringen (1 US-$
    min. Trinkgeld nicht vergessen).

    Das kann alles etwas länger dauern.



  • Die Hotels: Die Hotels liegen fast alle am Strand. Die Strände
    sind zu 100% frei zugänglich. Die Hotels sind allerdings von der Qualität
    der Zimmer oder Hütten sehr unterschiedlich.

    Das
    billigste Hotel besteht aus einfachen Hütten (Palapas), die teilweise
    nicht einmal Fenster und natürlich keine Klima-Anlage haben, dafür
    liegt das Hotel direkt am Insel-FKK-Strand. Die meisten Gäste haben
    sich nach Ansicht der Zimmer sofort in den anderen Hotels unterbringen
    lassen. An der Rezeption im Haupthotel genügte schon der Name der
    Billig-Hütten und schon hatte man ein neues Zimmer. Die restlichen
    Hotels waren vom Standard her schon akzeptabel bis gut.

    ACHTUNG! Nicht von den Sternen der
    Hotels oder den günstigen Preisen überzeugen lassen. Nach meiner
    Erfahrung in der Karibik, sind 4 Sterne in Kuba nicht mehr als 2 bis max.
    3 auf anderen Inseln.

    Zu jedem Hotel gehören eigene Restaurants und Bars, die sich in Qualität
    der Küche und des Personals, Freundlich- bzw. Unfreundlichkeit des
    Personals und Organisationsniveau stark unterscheiden.

    Wer Glück hat, hat von Anfang an das richtige Hotel gebucht und bekommen.



  • Hotel
    Lindamar:
    Die Unterbringung erfolgt in Palmhütten, die auf Stelzen
    stehen. Alle Hütten sind zum Meer ausgerichtet und aus den vorderen
    Hütten ist auch das Meer zu sehen. Die Zimmer sind mit einer guten
    Klima-Anlage, 2 Betten, einem Kühlschrank, einem Fernseher mit kostenlosem
    Pay-TV gut ausgestattet und sauber. Vor den Hütten hängt eine
    Hängematte.

    Im Restaurant des Lindamar bekommt der Gast das Frühstück und
    das Abendessen. Beides findet in Buffet-Form statt. Abends ordert man die
    Getränke beim Personal. Der Wein war gar nicht schlecht. Im
    Lindamar hat dabei die Organisation von allen Hotels noch am besten funktioniert
    und bißchen Trinkgeld (nicht zu oft und zuviel) erhöht die Bereitschaft
    des Personals etwas zu tun. Die Qualität des Essens empfand ich als
    Mischung aus Kantine und Autobahn-Raststätte. Aber das schmeckt ja
    jeder anders. Die Fruchtsäfte sind so eine Art sehr süßes
    Tri-Top mit Wasser (Merke: Orangen oder anderes auszupressen macht halt
    zuviel Arbeit).
    Beim Frühstück kommt auch jemand um Eier
    zu braten oder Omelett etc. zu machen, aber je nach Tageslaune mal früher
    oder später.

    Die Bar des Lindamar war eigentlich sehr bemüht und anständig.
    Die haben zwar den Elektro-Mixer nach kurzer Zeit ruiniert und natürlich
    keinen Ersatz in den restlichen 10 Tagen besorgt, aber sonst war es sehr
    nett. Im Lindamar gibt es zum Glück keine Animation (Waren eh nur
    Amateure) und auch keine (laute) Musik. Direkt vor der Bar und dem Restaurant
    ist der Pool mit ein paar Liegen und Schattenpilzen.

    Den Strand erreicht man über kleine Holzstege, die zwischen den einzelnen
    Hüttengruppen angelegt sind. Am Strand sind Liegen und Schattenpilze
    (soweit sie nicht kaputt sind) vorhanden. Der Strand selber ist nicht umwerfend
    und ins Wasser gelangt man nur zwischen einigen Felsformationen. Also einfach
    reinrennen ist nicht zu empfehlen. Das Gute an den Steinen ist, daß
    man dort beim Schnorcheln doch schon viele Fische sehen kann. Für
    die Karibik schon ganz gut.

    Legt man auf schönen Strand wert muß man in Richtung des Pelicano
    laufen (5-10 Minuten) oder den Strand in der anderen Richtung nach einem
    guten Stück absuchen. Dort findet man harten Sand, Sand in dem man
    tief einsinkt, Sand der wie feiner Puderzucker ist etc.



  • Die Tauchbasen: Ich hatte mein Tauchpaket bei der Action-Sport-Basis
    gebucht. Bevor man die Basis aufsuchen kann, muß man natürlich
    wissen, wo sie sich befindet und wie man sie erreichen kann. Dafür
    finden sich dann alle Gäste am nächsten Tag im Haupthotel beim
    Reiseleiter, umgebrieft zu werden. (wie schon erwähnt, erhält
    man vom Hotel ja keinerlei Unterlagen beim Einchecken).

    Dort
    hat sich dann Ursula Rehfeld als Basenleiterin vorgestellt und die Zeiten
    für die Abfahrt der Busse zur Marina genannt. Zum Check-In sollten
    sich dann alle Taucher gemeinsam auf der Basis einfinden. Vorher habe ich
    schon von anderen Tauchern im Hotel mitbekommen, daß die Organisation
    mehr als miserabel ist und manche Schwierigkeiten hatten, überhaupt
    tauchen zu können.

    Der Transport zur Basis wird mit kleinen Bussen erledigt. Kostenlos ist
    er nur zu bestimmten Zeiten (Sonst 1 Dollar pro Person und Strecke). Rechtzeitiges
    Erscheinen an einer der Bushalte-Stellen sicherte den einigermaßen
    pünktlichen Transport und das rechtzeitige Erreichen des Bootes, um
    von der Marina zur Tauchbasis gefahren zu werden (Einige haben auch schon
    mal ein Boot verpaßt). An der Marina haben die Vortritt, die den
    nächsten Tauchgang mitmachen. Alle anderen müssen warten oder
    mit der kostenlosen Fähre übersetzen. Bei der Rückkehr muß
    sich der Taucher schon sehr beeilen, um noch den Bus zu bekommen. Nach
    dem Nachttauchgang haben wir über eine halbe Stunde gewartet bis sich
    endlich ein Fahrer gefunden hatte uns noch, wie versprochen, zum Hotel
    zurückzubringen.



    Für die Anmeldung wird ein gültiges ärztliches Attest (Tauchtauglichkeitsbestätigung),
    das Brevet und soweit vorhanden der Voucher für das Tauchpaket benötigt.
    Danach werden alle Taucher von Norbert (der sich auch als Basenleiter vorstellt)
    in Gruppen von A bis D eingeteilt, je nach Anzahl der Tauchgänge.
    Dann werden die Termine für die ersten Tage eingeteilt. Zuerst die
    Taucher mit den größten Tauch-Paketen, dann nach Größe
    absteigend bis zu den Tauchern, die ohne Tauch-Paket erschienen sind (die
    bekommen dann die übriggebliebenen Termine). Das ganze zieht über
    einen längeren Zeitraum (1-2 Std.) hin. Dann kann man seine Sachen
    in eine Kiste packen und unbesorgt auf der Basis lassen. Geklaut wird dort
    nicht. Die Flaschen sind alle 12er-Stahl mit DIN-Anschluß, die Lampen
    gehen so, Kowalski und Co. sind natürlich besser. Für den Nachttauchgang
    muß noch extra etwas dazugezahlt werden.

    Wer nun denkt, daß die Taucher je nach Gruppe A-D auf den Booten
    eingeteilt wird, irrt sich gewaltig, nein alles schön gemischt.

    Getaucht wird in Gruppen, immer dem Guide hinterher. Die Tauchplätze
    waren bei mir meistens im flachen Bereich, aber andere sind auch richtig
    tief gegangen (über 30m). Die haben dann auch mal einen Hai gesichtet.
    Die einheimischen Tauchguides waren alle supernett. Auf den Booten war
    allerdings der Platz schon sehr beengt. Ins Wasser konnte man über
    die Platform oder mi der beliebten Rolle rückwärts (besonders
    wenn die See mal rauher war). An Bord gibt es gegen US-$ Cocktails, Bier,
    Wasser und Cola und auf Nachfrage frischen Lobster (ein paar Minuten vorher
    gefangen) mit Rum-Bier-Sauce oder gegrillt mit Beilagen (Reis) und Obst,
    sowie Getränk für 12 US-$ (Lohnt sich, ist im Hotel teurer, ca.
    20 Dollar und nicht so frisch).



    Die Tauchplätze, die ich kennengelernt habe waren:




    • Rabirubia, Tiefe bis ca. max. 8m, Blaupunkt-Rochen, viele große
      Barrakudas, Langusten, sehr häufig Stachel-Rochen, Papageienfische,
      Eidechsenfische, Tintenfische, Krebse, Conch-Schnecken, Blaupunkt-Rochen,
      sehr schönes Riff.



    • Punta mal tiempo, Tiefe bis ca. max. 20m, nicht so viel zu sehen.




    • Carmita, Tiefe bis ca. max. 15m, ganz nett.



    • El Rayo, Tiefe bis ca. max. 6m, Adler-Rochen, Stachel-Rochen,
      Igelfische, Langusten und ein kleines Wrack auf 2-5m Tiefe.



    • Punta di Barreda, Tiefe bis ca. max. 8m, viele Barrakudas.



      Die anderen Tauchplätze sollen teilweise auch super gewesen sein,
      mit Strömung und schön tief, war aber selber nicht da, also kein
      Kommentar!




  • Um sich den Ärger mit der ganzen Fahrerei zu sparen, kann man
    auch ohne weiteres mit der kubanischen Tauchbasis, die direkt an der Marina
    liegt, tauchen. Allerdings ist Englisch Pflicht für die Verständigung.
    Die Taucher, die dort getaucht haben waren eigentlich durchauszufrieden.
    Da dort die Erwartungen auch nicht so hoch gesteckt sind, wie bei einer
    deutschen Tauchbasis, gibt es entsprechend weniger Entäuschungen.



  • Fortbewegungsmittel: Auf der Insel mit den Bussen, oder es ist
    auch möglicheinen Motorroller oder einen Buggy zu mieten, nicht gerade
    günstig, aber man hat ja Urlaub.



  • Die Umgebung (Ausflüge): Von der Insel aus werden diverse
    Ausflüge nach Havanna, Pinar del Rio (Haupt-Tabakanbaugebiet), die
    Rambo-Tour (soll supergut sein), zu Inseln in de Nähe (Tip, die Leguane
    kann man sich umsonst am Strandvon Cayo Largo angucken, spart das Geld),
    Katamaran-Touren bei denen nur der Kapitän im Schatten sitzt (Brutzeln
    macht ja Spaß) angeboten. Die Touren auf die Hauptinsel werden per
    Flugzeug gemacht (wenn sie denn wirklich stattfinden), die Flieger sind
    alte Russengurken mit nur jeweils 3 Fenstern auf jede Seite und vielen
    Krabbeltieren nach dem Start. Die Flugtour nach Pinar del Rio hat uns pro
    Person 199 US-$ gekostet und war, das Geld nicht wert. Aber ein paar Bilder
    von der Landschaft und den Tabakplantagen und Fabriken gibt es trotzdem:





































  •  


    Farm auf dem Land





     Einheimische Felsmalerei







     Ein "alter" Ami-Schlitten







     


     



     



     Tabakplantage



    Getrockneter Tabak



    In der Tabakfabrik








    Die Landschaft ist leider geprägt von Monokulturen (Tabak oder Zuckerrohr)
    und nicht so schön wie z.B. in der Dom. Republik. Die Städte
    und Dörfer sind sehr verfallen und strahlen höchstens den morbiden
    Charme von 40 Jahren karibischem Sozialismus aus. Wirkliche Sehenswürdigkeiten
    sind uns nicht aufgefallen.





  • Besonderheiten: Impfungen sind nötig. Die sonst so gewohnte
    karibische Mentalität der Menschen fehlt fast vollkommen.



  • Fazit: Einmal im Leben kann man nach Kuba fahren, dann reicht
    es aber auch vollkommen. Es gibt genauso preiswerte Ziele in der Karibik,
    wo aber ansonsten alles stimmt.