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In der zweiten Julihälfte verbrachten wir einen w ...


In der zweiten Julihälfte verbrachten wir einen wunderschönen Urlaub auf Kuba. Wir hatten Cayo Guillermo gewählt, da dies eine sehr kleine Insel ist, auf der nur wenige Hotels stehen und touristisch nicht (zu)viel los ist. Nach unserer Ankunft im Hotel Iberostar Daiquiri wurde uns am nächsten Morgen beim Begrüßungscocktail die Tauchbasis durch Jörg (Hipps) vorgestellt. Schon am Nachmittag starteten wir zu unserer ersten Ausfahrt.

HOTEL: Das Hotel Iberostar Daiquiri liegt ca. 140 km vom Flughafen Ciego de Avila entfernt (eineinhalb Stunden Transfer) und wurde 1998 unter spanischer Leitung erbaut. Es wird in ein paar Jahren – nach Auslaufen des joint venture Vertrages – den Kubanern gehören. Daher unser Tipp: bald hinfahren, nicht erst in 6 Jahren, denn dann kann man für nichts mehr garantieren. Aber im Moment ist es sicher das beste Hotel auf Cayo Guillermo. Nicht zuletzt deswegen wohnen auch unsere Tauchlehrer hier. Jeden Tag veranstalten sie am Pool ein Schnuppertauchen.
Die Anlage ist sehr schön und großzügig, die Zimmer in tadellosem Zustand und immer sauber geputzt. Das Essen – Buffet, und pro Woche zwei Gutscheine für ein mexikanisches und ein kubanisches Restaurant in denen das Essen serviert wird – ist wirklich ausgezeichnet und abwechslungsreich. In den 14 Tagen wurden wir nicht müde, uns jeden Abend den Köstlichkeiten hinzugeben (leider!). Das Personal ist sehr hilfsbereit und freundlich, die Animationsgruppe – normalerweise von uns absolut gemieden – absolut sehenswert. An jedem Abend wurde eine andere Show geboten, die gleichermaßen professionell und von großem Unterhaltungswert war. Die sportlichen Bewerbe untertags liefen ebenso unaufdringlich (kein "Volleyball"–Gekreische am Strand), wie zahlreich ab. Da einige Gäste nie an den Strand gingen, fanden wir auch am frühen Nachmittag immer noch ein schattiges Plätzchen unter den Palmen. Der Strand ist sehr flach und hat Badewannencharakter. Sicherlich ideal für Kinder, die wir aber so gut wie nie sahen. Empfehlenswert auch die Bar, die 24 Stunden geöffnet hat und sehr dazu einlädt, noch ein paar Daiquiri oder Mojito (all inclusive natürlich) mehr zu trinken.

SHUTTLE: Wir wurden immer pünktlich um 9 Uhr (bzw. am Nachmittag um 14 Uhr) mit einem kostenlosen Shuttle von unserem Hotel abgeholt und anschließend auch wieder zurückgebracht. Die Fahrt zum Center dauerte präzise dreieinhalb Minuten, und wir wurden auch nie vergessen.
Man kann aber auch am Strand entlang in ungefähr 10–15 Minuten zur Basis gehen.

TAUCHBASIS: Die Tauchbasis unter der deutschen Leitung von Mike Bluthardt (www.cuba-divers.com; e-mail: info@cuba-divers.com; Buchungen von Deutschland aus über: Cuba–Divers Advertising&Travel-Agency, Grimmstraße 24, D–71560 Sulzbach/Murr; e-mail: kontakt@cuba–divers.com; Telefon: 49 173–2075401) ist nicht nur eine "internationale", sondern sogar eine "internationale deutsche Tauchbasis ", wie uns die Aufschrift ("International German Padi Dive Center) am Eingang verriet. Damit sollte möglicherweise einerseits das internationale Publikum (Deutsche, Engländer, Kanadier, Russen und auch Österreicher!!), sowie andererseits die deutsche Leitung gemeint sein, die dadurch nicht nur sofort attraktiver für deutsche Urlauber ist, sondern auch einen hohen Qualitätsanspruch bzw. gewisse Serviceleistungen erwarten lässt.
Ausbildung nach PADI, ACUC, CMAS, SSI wird hier angeboten und außerdem noch ein "Discover"–Kurs um 90 $ (von PADI), der einSchnellsiederkurs in Theorie und Praxis ist und in zwei Tagen zeigt, was Tauchen sein kann. Dieser Schein ist drei Monate gültig und während dieser Zeit kann man mit einem Guide tauchen gehen. Während unseres Aufenthaltes haben viele diesen Schein gemacht.
In der Basis gibt es genügend Platz, um die eigene Ausrüstung lagern zu können. Aber auch die Leihausrüstung (Anzüge, Jackets, Regler, ABC–Ausrüstung) ist noch fast neu, in großer Zahl und allen Größen vorhanden und natürlich in bestem Zustand. Sehr angenehm ist auch, dass man nur die eigene Box zum Boot tragen muss, die Flaschen werden vom Personal an Bord und auch wieder an Land gebracht (der Rücken dankt!!).
Die Bezahlung erfolgt ausschließlich in bar und die Tarife sind vom Staat festgelegt und daher – angeblich– überall gleich. 1 TG: 30 US$; 5 TG: 130 $; 10 TG: 240 $; 15 TG: 330 $; 20 TG: 400 $; Leihausrüstung: 10 $ pro Tag oder 50 $ pro Woche
Tipp: Direkt neben dem Hotel Iberostar befindet sich eine internationale Bank


BOOT: Da wir meistens 7–8 Taucher plus 2 Guides an Bord waren, hatten wir immer genügend Platz. Nur einmal waren es 14 Taucher (plus 3 Guides) und da wurde es dann klarerweise ein wenig enger (ja, ja, ich weiß – wir waren verwöhnt!). Das Zusammenbauen der Ausrüstung findet noch am Anlegeplatz statt, damit gewährleistet ist, dass bei jedem alles funktioniert und man noch die Möglichkeit hat, irgendetwas auszutauschen oder möglicherweise vergessene Anzüge noch schnell zu holen. Auch das Blei befindet sich an Bord (nochmals dankt mein Rücken). Die Ausfahrten dauern zwischen 20 und 40 Minuten und ein wenig seefest sollte man sein, bzw. die richtigen Tabletten dabeihaben.
Auch das Briefing findet am Anlegeplatz statt und ist sehr ausführlich. Sicherheit ist hier oberstes Gebot und daher werden bei einem der selteneren tieferen Tauchgänge (um die 30 Meter) auch Tauchcomputer an die ausgeteilt, die keinen haben.
Einziges Problem: Es sollte immer eine zweite Ausrüstung an Bord sein, um bei etwaigen Problemen – die sich sehr oft direkt vor dem Sprung ins Wasser stellen – noch etwas austauschen zu können. Es gab auch an Bord eine Box, in der sich normalerweise die Reserveteile befinden sollten, nur war diese immer leer. Wir hatten zwei Mal Glück: Einmal konnten wir ein kurzfristig streikendes Jacket (Ventil am Jacket war etwas locker) selbst reparieren und sind dann doch noch zu unsrem Tauchgang gekommen, und beim zweiten Mal hatte meine Maske plötzlich ein Loch, doch weil eine Taucherin nicht abtauchen konnte und sie mir ihre Maske borgte, war mein Tauchgang gerettet. Ich hoffe, dass diese Box in Zukunft nicht mehr ohne Inhalt mitgenommen wird.

GUIDES: Die kubanischen Guides sind absolut zuverlässig und beseitigen jedes Problem bezüglich der Ausrüstung noch bevor es zu einem werden kann (Grüße an dieser Stelle an unseren Meister–Guide Andres). Wenn sie etwas besser Englisch verstehen würden könnte man sich auch gut mit ihnen unterhalten (andererseits könnte ich endlich einmal beginnen, Spanisch zu lernen)– aber wie gesagt: auch die non–verbale Kommunikation funktioniert hier tadellos. Auch Unterwasser fühlt man sich gut betreut: 4–6 Taucher sind mit einem Guide unterwegs. Man kann auch eigene Wege gehen, der Guide behält alle immer im Augenwinkel. Am Ende eines Tauchganges bringt der Guide jeden Taucher (zu seiner Zeit) an die Oberfläche und wartet bis er sicher an Bord ist.

UNTERWASSER: Die Tauchgänge sind meist zwischen 15 und 20 Metern und das Boot folgt den Tauchern (also kein Tauchen gegen die Strömung nötig). Die Unterwasserwelt bietet unglaublich viel: wunderschöne Korallengärten mit vielem Kleingetier (Schnecken etc.) und wunderschönen Fischschwärmen, aber auch größere Fische: Adlerrochen, freischwimmende Muränen, Schildkröten, riesige Langusten, sehr große Lippfische und eine Menge an kapitalen Barakudas. Natürlich gibt es hier auch Haie, aber anscheinend kommen die ausschließlich dann, wenn wir nicht da sind. Das macht aber nichts, denn es gibt wahrlich genug zu sehen.

RESÜMEE: Alles in allem war es ein äußerst gelungener Tauchurlaub bei dem es fast an nichts fehlte. Wieso fast? Naja, ein bisschen hat es an der Gemütlichkeit gefehlt, denn so ein Dekobier an der Basis beim Logbucheintragen und das dazugehörende Plauscherl mit den anderen Tauchern gehört schon auch dazu und daher unsere Empfehlung: Einen Tisch und ein paar Sesseln vor die Basis stellen und dann werden sich – trotz all-inclusive im Hotel – sicherlich einige ein Bier um 40 (US) Cent von der Bar gönnen und die Gemütlichkeit wird wie von selbst kommen.