Rudeltauchen und die Umwelt! Wie soll das weiter ...
Rudeltauchen und die Umwelt! Wie soll das weiter gehen?
Ich war bisher nur im Winter am Blausteinsee, ach was war das beschaulich! Wenige Taucher, recht gute Sichtweiten und ab 20 Meter sogar glasklares Wasser, echt genial. Im Oktober und November Fotosession mit den Edelkrebsen, schöne Tauchgänge zum Wald. Der See avancierte zu einem meiner Lieblingsseen in der Umgebung, super für Ausbildung, da auf allen nötigen Tiefen gute Plattformen und einige Attraktionen wie LKW-Kabinen in denen Schwärme von jungen Rotfedern standen und die Krebse, tja, die sind wirklich sensationell.
So dachte ich... damals schon wurde ich gewarnt von Mittauchern, die den See zu anderen Jahreszeiten kennen und ich fragte mich schon im Winter, wie es möglich ist, dass für die ganz profanen Dinge im Leben, wie zum Beispiel die Notdurft, bei einem Eintrittspreis von 7,50 € sich keine andere Lösung findet, als sich in die Büsche zu schlagen!
Am Ostermontag trat nun Worst Case für meine Buddies und mich ein. In der Annahme um 10.00 Uhr morgens rechtzeitig ins Wasser zu kommen um noch was zu sehen, schlugen wir gegen 9.30 dort auf, entrichteten unseren Obolus von 7,50€ und suchten uns unter den Hunderten von Fahrzeugen ein Plätzchen. Nichts gutes schwante mir!
Also unser Gerödel auf den Rücken und rein in die Fluten, an dem sehr gut ausgebautem Einstieg ging es dann schnorchelnd zur 20M-Boje, dort stiegen wir ab, schon in der Annahme, dass vorne alles umgewühlt ist. Doch was uns erwartete war ein echter Schock. Null aber wirklich null Sicht (gut 1 bis 2m, wenn es hoch kam, das war aber schon großzügigst bemessen!) ab ca. 15-16m beim Aufstieg von der 20m Plattform aus. Die Krebse schlafen zum Teil noch (die ganz hart gesottenen mit Massen an Sediment über sich in Ihren Höhlen) oder sind aufgescheucht durch die Massen an Tauchern und fühlen sich augenscheinlich auch nicht mehr wohl, sonst wären dort viel mehr, wie noch im Winter.
Nach 40 Minuten haben wir unseren Tauchgang beendet mit einem absoluten Phänomen gepaart, dieses Mal haben wir mehr Taucher als Krebse gesehen! Respekt liebe Betreiber GmbH! Das muss man erst mal schaffen im Blausteinsee!
Nun zu einem viel wichtigerem Aspekt als unserem persönlichen Tauchvergnügen:
Für 7,50€ Eintritt kann ich, so glaube ich, auch eine funktionierende Toilette erwarten! Und wenn es ein einfaches DIXI-Klo ist. Praxis ist, dass sich die gesamte Bagage an Tauchern in die Büsche schlägt und dort ihr Gericht verrichten. Hallo, liebe Betreiber, schon mal was von Nitraten gehört, die dadurch ohne Ende ins Wasser gegangen, abgesehen davon, dass ich es mir im Sommer bei 30°C echt unangenehm vorstelle, sich auch nur in der Nähe dieser Büsche aufzuhalten, was man unweigerlich tut, wenn man dort seinen Parkplatz hat.
UMWELTSCHUTZ und NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN scheine Fremdworte zu sein.
Die Anzahl der Taucher wird in kleinster Weise limitiert, oder doch, halt, durch die Menge der Parkplätze am See, 200 oder 300 werden es schon sein? Unglaublich und an anderen Seen mit verantwortungsbewussten Betreibern absolut nicht möglich.
Nur eine Frage, die sich scheinbar keiner der Rudeltaucher, vermehrt auch aus Belgien und Holland und auch keiner der Betreiber stellt, wie soll der See in 10 Jahren aussehen???
Ich will ja nicht schwarz malen, aber hat sich auch nur einer der Betreiber mal Gedanken darum gemacht, dass der Galizische Edelkrebs, ja nun mal eine der Hauptattraktionen im See, wegen der so einige Taucher einzig und alleine kommen (ich auch!!!), auch gegen die Krebspest anfällig ist, und zwar genau so wie der Europäische Edelkrebs. Nur einer der Hunderten von Tauchern, der in einem See war mit Kamperkrebsen und die Sporen durch nicht ausreichend getrocknete Ausrüstung überträgt, wird die gesamte Population zum Aussterben verurteilen, das dauert ca. 6 Wochen, länger nicht! Ist erst einmal ein Krebs infiziert geht es rasen schnell, was der Name ´Pest´ schon ausdrückt. Neuansiedlung nicht möglich, sind einmal die Krebspestsporen im Wasser, überlebt nur noch der Kamperkrebs und wegen dem kommt bestimmt keiner extra zum Blausteinsee! Es ist ein echtes Wunder, dass bisher nichts in der Richtung passiert ist!
Appell an alle Taucher!!! Bitte geht immer nur mit gut getrockneter Ausrüstung in den Blausteinsee, Trockenheit tötet die Sporen dieses Pilzes ab!
Was sucht man im Blausteinsee außer Tiefe, wenn die Krebse nicht mehr da sind und die einzelnen Aufbauten und den Wald besiedeln.
Ich glaube, um auf lange Sicht den See und seine Attraktionen zu erhalten muss einiges geschehen, allem voran sanitäre Anlagen und eine Limitierung der Taucher (100 pro Tag sind für den echt kleinen Tauchbereich sehr wahrscheinlich immer noch zu viel!), vielleicht verteilt auf 2-3 Einstiege?
Die Stadt Köln macht es mit dem Fühlinger See vor. Andere Betreiber wie am Hitdorfer See haben auch die Zeichen der Zeit verstanden, Krämersee in Monheim auch ein gutes Beispiel für umweltschonendes und nachhaltiges Wirtschaften. Überall stehen sanitäre Anlagen zur Verfügung, werden Taucher pro Tag limitiert und es wird auf die Umwelt geachtet.
Aufgewacht liebe Betreiber-GMBH, wir sind nicht alleine auf der Welt und wenn Ihr in 5 Jahren auch noch Geld mit Eurem See verdienen wollt, solltet Ihr schleunigst umdenken!!!
Die eine Flosse gibt es für den guten Einstieg (Leider nur den einen) und die guten Plattformen U/W.
Wenn es um die armen Viecher im See ginge, würde ich –1Flosse vergeben, denn die sind im Dauerstress.
Mehr ist echt nicht drin, übrigen das erste Mal, dass ich nur eine Flosse vergebe.
Beste Grüße
Rike
Ich war bisher nur im Winter am Blausteinsee, ach was war das beschaulich! Wenige Taucher, recht gute Sichtweiten und ab 20 Meter sogar glasklares Wasser, echt genial. Im Oktober und November Fotosession mit den Edelkrebsen, schöne Tauchgänge zum Wald. Der See avancierte zu einem meiner Lieblingsseen in der Umgebung, super für Ausbildung, da auf allen nötigen Tiefen gute Plattformen und einige Attraktionen wie LKW-Kabinen in denen Schwärme von jungen Rotfedern standen und die Krebse, tja, die sind wirklich sensationell.
So dachte ich... damals schon wurde ich gewarnt von Mittauchern, die den See zu anderen Jahreszeiten kennen und ich fragte mich schon im Winter, wie es möglich ist, dass für die ganz profanen Dinge im Leben, wie zum Beispiel die Notdurft, bei einem Eintrittspreis von 7,50 € sich keine andere Lösung findet, als sich in die Büsche zu schlagen!
Am Ostermontag trat nun Worst Case für meine Buddies und mich ein. In der Annahme um 10.00 Uhr morgens rechtzeitig ins Wasser zu kommen um noch was zu sehen, schlugen wir gegen 9.30 dort auf, entrichteten unseren Obolus von 7,50€ und suchten uns unter den Hunderten von Fahrzeugen ein Plätzchen. Nichts gutes schwante mir!
Also unser Gerödel auf den Rücken und rein in die Fluten, an dem sehr gut ausgebautem Einstieg ging es dann schnorchelnd zur 20M-Boje, dort stiegen wir ab, schon in der Annahme, dass vorne alles umgewühlt ist. Doch was uns erwartete war ein echter Schock. Null aber wirklich null Sicht (gut 1 bis 2m, wenn es hoch kam, das war aber schon großzügigst bemessen!) ab ca. 15-16m beim Aufstieg von der 20m Plattform aus. Die Krebse schlafen zum Teil noch (die ganz hart gesottenen mit Massen an Sediment über sich in Ihren Höhlen) oder sind aufgescheucht durch die Massen an Tauchern und fühlen sich augenscheinlich auch nicht mehr wohl, sonst wären dort viel mehr, wie noch im Winter.
Nach 40 Minuten haben wir unseren Tauchgang beendet mit einem absoluten Phänomen gepaart, dieses Mal haben wir mehr Taucher als Krebse gesehen! Respekt liebe Betreiber GmbH! Das muss man erst mal schaffen im Blausteinsee!
Nun zu einem viel wichtigerem Aspekt als unserem persönlichen Tauchvergnügen:
Für 7,50€ Eintritt kann ich, so glaube ich, auch eine funktionierende Toilette erwarten! Und wenn es ein einfaches DIXI-Klo ist. Praxis ist, dass sich die gesamte Bagage an Tauchern in die Büsche schlägt und dort ihr Gericht verrichten. Hallo, liebe Betreiber, schon mal was von Nitraten gehört, die dadurch ohne Ende ins Wasser gegangen, abgesehen davon, dass ich es mir im Sommer bei 30°C echt unangenehm vorstelle, sich auch nur in der Nähe dieser Büsche aufzuhalten, was man unweigerlich tut, wenn man dort seinen Parkplatz hat.
UMWELTSCHUTZ und NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN scheine Fremdworte zu sein.
Die Anzahl der Taucher wird in kleinster Weise limitiert, oder doch, halt, durch die Menge der Parkplätze am See, 200 oder 300 werden es schon sein? Unglaublich und an anderen Seen mit verantwortungsbewussten Betreibern absolut nicht möglich.
Nur eine Frage, die sich scheinbar keiner der Rudeltaucher, vermehrt auch aus Belgien und Holland und auch keiner der Betreiber stellt, wie soll der See in 10 Jahren aussehen???
Ich will ja nicht schwarz malen, aber hat sich auch nur einer der Betreiber mal Gedanken darum gemacht, dass der Galizische Edelkrebs, ja nun mal eine der Hauptattraktionen im See, wegen der so einige Taucher einzig und alleine kommen (ich auch!!!), auch gegen die Krebspest anfällig ist, und zwar genau so wie der Europäische Edelkrebs. Nur einer der Hunderten von Tauchern, der in einem See war mit Kamperkrebsen und die Sporen durch nicht ausreichend getrocknete Ausrüstung überträgt, wird die gesamte Population zum Aussterben verurteilen, das dauert ca. 6 Wochen, länger nicht! Ist erst einmal ein Krebs infiziert geht es rasen schnell, was der Name ´Pest´ schon ausdrückt. Neuansiedlung nicht möglich, sind einmal die Krebspestsporen im Wasser, überlebt nur noch der Kamperkrebs und wegen dem kommt bestimmt keiner extra zum Blausteinsee! Es ist ein echtes Wunder, dass bisher nichts in der Richtung passiert ist!
Appell an alle Taucher!!! Bitte geht immer nur mit gut getrockneter Ausrüstung in den Blausteinsee, Trockenheit tötet die Sporen dieses Pilzes ab!
Was sucht man im Blausteinsee außer Tiefe, wenn die Krebse nicht mehr da sind und die einzelnen Aufbauten und den Wald besiedeln.
Ich glaube, um auf lange Sicht den See und seine Attraktionen zu erhalten muss einiges geschehen, allem voran sanitäre Anlagen und eine Limitierung der Taucher (100 pro Tag sind für den echt kleinen Tauchbereich sehr wahrscheinlich immer noch zu viel!), vielleicht verteilt auf 2-3 Einstiege?
Die Stadt Köln macht es mit dem Fühlinger See vor. Andere Betreiber wie am Hitdorfer See haben auch die Zeichen der Zeit verstanden, Krämersee in Monheim auch ein gutes Beispiel für umweltschonendes und nachhaltiges Wirtschaften. Überall stehen sanitäre Anlagen zur Verfügung, werden Taucher pro Tag limitiert und es wird auf die Umwelt geachtet.
Aufgewacht liebe Betreiber-GMBH, wir sind nicht alleine auf der Welt und wenn Ihr in 5 Jahren auch noch Geld mit Eurem See verdienen wollt, solltet Ihr schleunigst umdenken!!!
Die eine Flosse gibt es für den guten Einstieg (Leider nur den einen) und die guten Plattformen U/W.
Wenn es um die armen Viecher im See ginge, würde ich –1Flosse vergeben, denn die sind im Dauerstress.
Mehr ist echt nicht drin, übrigen das erste Mal, dass ich nur eine Flosse vergebe.
Beste Grüße
Rike