Sharm el Sheikh, Werner Lau Diving Center / Sinai Divers, Naama Bay (Inaktiv)

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Boris199844Padi AOWD36 TGs

Tauchen - ein Erlebnis!14 Tage rotes Meer. Die Vo ...

Tauchen - ein Erlebnis!

14 Tage rotes Meer. Die Vorfreude war groß. Am Ende - naja, um einige Erfahrungen reicher.

Die Tauchbasis lag im oder vielmehr am Royal Paradise und ist der Hauptsitz der Firma Werner Lau am roten Meer. Beim Check-in fiel nur auf, das Ingo, der Organisator, viel zu tun hat. Nun gut. Der erste Tauchtag naht und soweit ist alles OK. Der Transfer klappt, der Bleicheck ist so pi mal Fensterkreuz, aber alles nicht so tragisch. Mit den 11 Tauchgängen aus meinem OWD weiß ich ja auch nicht so viel. Dann fängt es an. Zweiter Tag AOWD für mich, OWD für meine Freundin. Der Kurs von mir besteht aus 2 SChülern, bei meiner Freundin sind es 2 Kurse (4 und 3). Tieftauchgang an den Tiraninseln - alles klar und gut. Leider hat unser Instructor (Anna) wegen Schnupfen Probleme mit dem Druck und lässt uns beim 2. Tauchgang (offizell Drift) hinter der Gruppe eines anderen Guides tauchen. Aber das haben wir auch so abgesprochen. Bei meiner Freundin ging auch alles gut - schließlich war es nur der Pool. Also der zweite Tag. Die OWD-Kurse verschmelzen zu einem (7 Schüler, ein Instrucktor (Volker) im und einer (Anna) außerhalb des Wassers. Anweisung - Ingo. Hans (meinem Buddy für den AOWD) und mir stellt sich HArdy als neuer Instructor vor. Hardy ist eigentlich noch krankgeschrieben, aber er macht mit uns jetzt den Rest. Navigation, Tarierung in Perfektion und der obligatorische Nachttauchgang stehen auf dem Programm. Navigation: Am Yolanda/Shark reef sollen wir aufzeichnen, wie wir die Riffe betauchen - klappt auch, aber ist halt nur auf Sicht. Tarierung in Perfektion ist auch OK und klappt gut - dann nimmt das Unheil seinen Lauf. Ingo hat bestimmt, dass wir den Nachttauchgang nicht einzeln im Kurs (zu wenig Leute) sondern mit anderen gemeinsam machen. Ras umm Sid - von Land aus. Angekommen steigen wir gegen 19.30 in unsere Anzüge und gehen los. 30 Stufen Treppe und dann - Riff... die Kante ungefähr 100 m vor uns. Also Lampen an und losgelaufen. Nach 10m fällt mein Buddy und dreht um. Hinterher soll sich rausstellen, dass er eine Oberschenkelzerrung hat und wegen des Stoßes auf das Ellenbogengelenk in Deutschland noch eine Woche Krankenhaus und OP bekommt. Aber wir laufen weiter. Das des Nachts auch Seeigel aus den Löchern kriechen, soll uns nicht schocken. Als wir endlich 30 - 50 cm Wassertiefe haben (Ebbe), legen wir uns mit aufgeblasenem Jacket ins Wasser und fangen an zu schwimmen - äh...uns mit den Fingern am Riff entlang nach draußen zu ziehen. Komischerweise ziehen wir uns diagonal, aber das hat wohl kaum was mit der Strömung zu tun, die uns an der Riffkante erwartet. 2m in 3 Sekunden an der Oberfläche - und ich hätte es beinah nicht gemerkt. Vielleicht liegt es daran, das Ebbe ist und zunehmender Mond. Hardy taucht noch kurz unter, ob es unten auch so ist - und dann machen wir uns auf den Rückweg. Abgesehen davon ist, wie ich hinterher sehe, auf den Tauchplatzkarten eine ständige Strömung für Ras umm Sid eingetragen. Laufenderweise, ohne Abkühlung, in voller Montur geht es dann wieder zurück. 3 weitere Nachttaucher treten oder fallen und einige Seeigel verlieren ein paar Stacheln, außer einem blauen Fleck bleibe ich aber glücklicherweise verschont. Nun gut, dann wird morgen (Freitag) wiederholt. Bei meiner Freundin macht sich ein wenig Unmut breit – zum einen scheinen die Tauchlehrer mit 7 OWD-Schülern überfordert (kein Wunder, meine ich) – zum anderen weil ich am Folgetag schon wieder Abends weg sein werde – wozu fährt man da gemeinsam in den Urlaub??? Aber es kommt anders als man denkt: Am Freitag wird morgens noch mal der Nachttauchgang versichert, um dann gegen 14 Uhr abgesagt zu werden. Zu wenig Leute – dabei machen wir doch einen Kurs... aber wir sind geduldig und lassen uns auf Samstag vertrösten und genießen unseren Aufenthalt. Abends freut sich meine Freundin über den unerwarteten Besuch. Am Samstag steigen wir dann wieder aufs Boot. Der OWD-Kurs wurde von 3 auf 4 Tage verlängert und so sehe ich sie nun wieder den ganzen Tag nicht, freue mich aber endlich auf den Nachttauchgang, der dann – gegen 14 Uhr wieder abgesagt wird. Hans und mir platzt der Kragen. Er reist am Montag ab und es ist die letzte Gelegenheit für ihn noch den Nachttauchgang und damit auch den Kurs zu beenden. Und irgendwie schafft Ingo es 3 weitere Taucher zu mobilisieren. – Nachdem wir damit gedroht haben unsere Kurse nicht zu bezahlen und so weiter... Diesmal geht es an die Shark Bay – eine kleine Bucht mit Sandstrand, der ganz sanft ins Wasser abfällt – da frage ich mich „Warum nicht gleich so?“. Der Tauchgang ist sehr schön und macht Spaß. Keine Strömung, viel Riff... alles wird gut – sollte man meinen.
Die Nächste Woche verläuft eigentlich recht unspektakulär. Die Basis (oder die Captains) kennen zwar von den Local-Spots anscheinende immer nur Ras umm Sid, Near Garden, Paradise und Middle Garden und bei Ras Mohamed besuche ich insgesamt 4 mal Shark reef und Yolanda reef, aber wer will sich darüber schon beklagen – wenigstens ist mir ein Manta vergönnt und beim Schnorcheln in der langen Mittagspause sehen wir einen grauen Riffhai, einen großen Adlerrochen und einen Schiffshalter. Meine Freundin macht in dieser Woche noch den AOWD (auch bei Volker) – bei dem ich auch noch einen Kurs Nitrox mitnehme. Mein Eindruck – ein guter Lehrer, dem man gerne vertraut.
Dann kommen die letzten Tage und damit wir auch wirklich von einem Abenteuer sprechen können werden wir bei Ras umm Sid vom Boot im Wasser vergessen. Unser Guide, Joe, wollte mal eben 3 andere der Gruppe nach oben bringen – und da wir schon damit gerechnet haben, dass er wie beim ersten Tauchgang nicht wieder (wie vereinbart) zurückkommt. Bleiben wir für die Zeit von 80 bis 50 Bar noch ein wenig an dieser Stelle im Wasser – Tiefe ca. 5-10m. Jürgen, ein CMAS*** und UW-Photograph leistet uns Gesellschaft. Zurück an der Oberfläche schauen wir nach unserem Boot. – Weg. Nach 10 min intensiver Suche – vielleicht ist es ja weiter vorne/hinten – bitten wir ein anderes Boot die Nader zu rufen. Nach einer min meldet der Captain, dass die Nader unterwegs zu uns sei. Weitere Minuten im Wasser verstreichen und das Halten der Position in der Strömung (hatte ich ja schon erwähnt) wird schwieriger. Nach insgesamt fast 20 min werden wir von einem anderen Boot aufgenommen und uns bleibt noch Zeit um eine Zigarette zu schnorren und zwei Züge zu nehmen, ehe wir in voller Montur über die Reeling auf die Nader zurückklettern. Unser Guide hatte beim Auftauchen eine Kollision mit einer Feuerqualle und sie wäre zu einem anderen Boot gefahren, um Medizin zu holen, bekommen wir zu hören. Und glauben das auch – bis, ja bis wir dann von den Tauchern, die früher hoch mussten hörten, dass sie uns einfach nur vergessen haben und Joe in Panik das Boot direkt zum Hafen fahren ließ – dort wären sie schon fast angekommen, als wohl unser Funkruf einging und der Captain mit vollem Schub gewendet hat.
Die Abschlussbesprechung in der Basis hatten wir dann mit Ingo und Heinz (dem Basisleiter von Werner Lau für das rote Meer). Für unsere Unannehmlichkeiten werden uns 10% Rabatt eingeräumt, aber mehr ist nicht drin.
Erwähnt hatten wir nicht, dass die Luft Kopfschmerzen verursacht (die eigenen Kompressoren sind einfach überfordert und der Ansaugstutzen kann nur abgestandene, Luft von den Kompressoren ansaugen. – Aber dieses Manko hatte ja auch Jürgen (der UW-Photograph) schon erwähnt. Daheim musste ich dann allerdings noch feststellen, dass man mir einen Tag zuviel berechnet hatte. Mal sehen, ob ich den zurückbekomme.

Ach, ehe ich mich versehe: Anna und Volker verlassen die Tauchbasis – damit sind die besten Lehrer und Guides wohl weg. Hardy geht nach Australien – ihm ist gekündigt worden. Hans geht es mittlerweile besser. Nach einer Woche im Krankenhaus ist er jetzt noch eine Woche krank geschrieben. Mir geht es gut und Annette, meiner Freundin auch. Das Tauchen selbst haben wir sehr genossen – Werner Lau allerdings möchten wir nicht weiterempfehlen. Zumindest nicht am roten Meer. – Eines noch: die Preise von Werner Lau sind wahnsinnig hoch – zumindest, wenn man nicht alles direkt von daheim aus vorbucht. OWD vor Ort: 300US$ darin ist das Zertifikat enthalten, aber die Unterlagen (Buch, RDP, etc.) sind nur geliehen. AOWD vor Ort: 240US$ - Zertifikat und Unterlagen wie beim OWD. Nitrox: 150US$.

In diesem Sinne – Gut Luft für alle Zeit und viel Spaß,

Euer Boris