Pondok Sari / Matahari, Diving Centers Werner Lau, Bali (Inaktiv)

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Wir waren im Mai 2014 für drei Wochen in Bali mit ...

Wir waren im Mai 2014 für drei Wochen in Bali mit einer Woche in der Tulamben Area (Villa Mariksa) und zwei Wochen im Westen Balis und hier wiederum die letzte Woche im Matahari Beach Resort (vorher Naya Gawana). Im Vorfeld hatten wir bereits unsere Tauchpakete bei Werner Lau gebucht gehabt mit 2 x Menjangan mit je 2 Tauchgängen, 1 x Secret Bay mit je 2 Tauchgängen und je weitere 6 Tauchgänge pro Person.

Basis:
Die Werner Lau Basis im Matahari Beach Resort ist an die Hauptbasis im Pondok Sari angedockt. In der Tauchbasis beim Matahari gibt es ein Büro, einen Trockenraum, in dem auch die Tauchkisten untergebracht sind, drei Spülbecken mit ebenfalls einer Möglichkeit im Freien Anzüge und Jackets zum Trocknen aufzuhängen. Es gibt zwar einen Tisch mit vier Stühlen, aber eine Art Bar o.ä., so dass man mit andern Tauchern auch mal nach einem Tauchgang an der Basis noch ein bissi quatschen bzw. gemeinsam ein ´Deko-Bier´ trinken könnte, das ist in der Basis im Matahari nicht vorgesehen. Die Mitarbeiter der Basis im Matahari sind durch die Bank Einheimische mit mehr oder weniger guten Englischkenntnissen, eine Verständigung war aber mit etwas gutem Willen immer möglich.

Einchecken:
Wir sind mit unserem Voucher und unseren Logbüchern bei der Basis eingelaufen, hatten dann den üblichen Bogen (Selbstauskunft) auszufüllen. Ärztliche Bescheinigung hatten wir zwar dabei, war aber nicht notwendig bzw. wurde auch nicht angefragt. Die Logbücher wurden kurz durchgesehen und dabei festgestellt, dass wir Nitrox Brevets haben. Wir haben daraufhin (allerdings ohne vorherige Rückfrage, ob wir das überhaupt wollen) automatisch Nitrox erhalten. Bzgl. Blei wurde uns mitgeteilt, dass wir das erst am nächsten Tag erhalten würden, da das Blei erst vom Pondok Sari geholt werden müsse.

Danach gab´s eine kurze Einführung in die Basis mit der Info über die noch anfallenden Zusatzkosten (Gebühren Menjangan, Bottle Service). Die Flaschen haben einen kombinierten INT / DIN Anschluß, d.h. ein Adapter für INT ist nicht notwendig. Nitroxprüfung macht man nicht selbst, sondern machen die Mitarbeiter der Basis im Beisein der Taucher (wahrscheinlich haben sie Angst um ihre Analyzer). Der Analyzer hat Ausgangswerte von 20,8 bis 21,3 angezeigt, d.h. es hat sich hier bestenfalls um Schätzwerte gehandelt. Bei Tauchgängen in Menjangan ´darf´ man auf dem Boot für den 2. Tauchgang sein Nitrox auch selbst prüfen (Doku scheint aber nicht zwingend erforderlich, wurde zumindest kein Wert darauf gelegt).

Öffnungszeiten der Basis sind von 08:00 Uhr bis 17:00 Uhr.

Von der vorherigen Basis (Extra Divers im Naya Gawana) hatten wir das Angebot erhalten, dass wir selbstverständlich quasi bis zur letzten Minute tauchen können, unsere Sachen würden dann einfach gut gespült und verpackt mit in die Werner Lau Basis überführt werden. D.h. unser Tauchgeraffel war noch in den Kisten / Taschen der vorherigen Basis im Matahari angekommen. Das schien das Mädel von der Basis erst einmal leicht zu irritieren, konnte aber mit ein paar Anläufen dann doch soweit geklärt werden, so dass wir es organisiert bekommen haben, dass unser Gerödel in der Basis landet und (hoffentlich) die Taschen wieder ihren Weg zurück zu den Extra Divers gefunden haben.

Abläufe:
Welcher Tauchplatz jeweils angefahren wird, wird laut den Mitarbeitern der Basis im Matahari von den Guides der Basis im Pondok Sari entschieden, d.h. das lässt sich vorher nicht sagen / ausmachen. Das haben wir dann mal so hingenommen.

- Menjangan wird morgens per Boot angefahren: Fertigmachen der Ausrüstung ab 08:30 Uhr, Abfahrt 08:45 Uhr, Anlaufen Pondok Sari mit Einsammeln der dortigen Taucher, Fahrt nach Menjangan dauert ca. 30-40 Minuten. Vor Ort / Menjangan: erster Tauchgang, pi mal Daumen max. 1 Stunde Oberflächenpause, zweiter Tauchgang an einem anderen Tauchplatz, alles wieder Retour, d.h. man ist so um 14:00 Uhr wieder am Resort

- Local Reefs: einmal morgens und einmal nachmittags (IIRC 09:00 und 14:00 Uhr) mit dem Boot, Fahrtzeiten ca. 10-15 Minuten

- Secret Bay: per Auto (?), 2 Tauchgänge

- Strandtauchgänge: es gibt ein künstliches Riff / Projekt in der Bucht vor dem Pondok Sari (Tauchtiefen wohl so um die 6-10 m)

Tauchplätze: teilweise sehr schön, allerdings ist das Meer erschreckend verdreckt (sehr viel Plastik Müll, auch in Menjangan)
Schwierigkeitsgrad: IMHO ausschliesslich leichte Tauchplätze (ab und an bissi Strömung, wurde dann aber als one-way Tauchgang gemacht)
Sicht: war jetzt meistens nicht so wahnsinnig berauschend, für uns aber in Ordnung. Die Sichtweiten lagen so von 5 bis 15m.
Guides: Vorhanden

Gesamtbeurteilung:
Die objektiven Rahmenbedingungen sind (bis auf das Nitrox Handling) meistens ganz in Ordnung, aber am liebsten möchte man ja die Mitarbeiter von ihrem echt schrecklichen Job erlösen. Das scheint für die Leute dort wirklich so eine absolute Qual zu sein sich mit Gästen rumschlagen zu müssen, dass sie einem fast schon leid tun können.
Ich habe wirklich lange überlegt, ob ich das so schreibe, aber die ganze Geschichte war tatsächlich so lustlos, dass wir am Schluß die letzten Tauchgänge haben einfach sausen lassen. Uns weiter mit diesen tendenziell grundgenervten und unmotivierten Menschen abzugeben, dafür waren uns unsere Urlaubstage einfach zu schade!

Hier ein paar Punkte, wie dieser Eindruck zu Stande gekommen ist:

- Begrüßung / Verabschiedung von Tauchgästen an der Basis gab´s nur teilweise (und es war nicht so, dass da so wahnsinnig viel Gäste da gewesen wären, maximale Gästeanzahl im Matahari / Tauchgang: 4!) -> Freundlichkeit: bestenfalls bemüht!

- es haben sich nur 2 Mal Guides mit Namen vorgestellt und uns gefragt wie wir heißen, alle anderen hielten dies im Rahmen ihres Jobs wohl für entbehrlich, d.h. wer auf dem Boot jetzt Guide ist bzw. wer ´Helferlein´, das hat sich quasi just-in-time dadurch gezeigt, wer dann am Tauchplatz in´s Jacket und in´s Wasser gehüpft ist oder ggfs. auch mal ein Briefing gehalten hat

- Briefing: gab´ es nicht immer (´you don´t need briefing, you just follow me´)

- Gruppen / Gruppengrößen: ich hatt´ ja oben schon geschrieben, dass die Basen jetzt nicht wirklich überlaufen waren, trotzdem hatten wir auch Gruppen mit 1 Guide + 6 Taucher, was ja gerne zu ´klassischem´ Rudeltauchen führt. Einmal hatten sich dann wohl doch im Nachgang Gäste beschwert gehabt und daraufhin gab´s am Nachmittag 2 Guides mit einmal 2 und einmal 3 Tauchern. Das hat aber an der Qualität noch nicht einmal tendenziell etwas geändert, weil da halt dann praktischerweise die 2 Guides teilweise zusammen vorneweg getaucht sind und die 5 Leut´ dahinter sich halt mehr oder weniger einsortiert haben.

- Maximale Tauchtiefen: wurden zwar teilweise genannt, war aber für die Guides eh irrelevant, denn für Guides galt offensichtlich eine maximale Tauchtiefe auf OWD-Niveau, ich schätz´ mal durchschnittlich dümpelten die alle so bei ca. 16 Metern rum

- Tauchdauern: 60 Minuten / max. 50 bar (absolut üblich, gibbet nix zu sagen) - die 60 Minuten allerdings waren scheinbar das allerwichtigste Kriterium für die Guides überhaupt, denn spätestens nach 50 Minuten war jeder Guide wieder am ´Aufsammelpunkt´ / unter´m Boot. Und es war auch ganz wichtig, dass spätestens nach 60 Minuten alle wieder aufgetaucht sind - egal wieviel Luft da über war (war für die Guides wohl irrelevant, zumindest ist da auch nie nur ein einziges Mal danach gefragt worden)

- Guiding selbst: naja, wenn halt mal was Interessantes vorbeikam, dann wurde da manchmal auch darauf hingewiesen, im Endeffekt schien der Hauptjob allerdings zu sein, dass man am richtigen Spot wieder aus dem Wasser gefischt werden konnte (2 Tauchgänge haben sich davon leicht positiv abgehoben, allerdings kann ich da nicht sagen wer diese Guides waren, denn wie geschrieben: hallo zu sagen und sich kurz vorzustellen hielten sie nicht für einen Teil ihrer Stellenbeschreibung)

- Bei einem Tauchgang war ich der einzige Tauchgast, d.h. Riff, Guide und ich - somit ideale Bedingungen für einen richtig schönen und individuellen Tauchgang! Aber auch hier: war dem Guide komplett wurscht, denn auch hier galt: kein Briefing, keine Kommunikation, der Guide hat seinen Stiefel getaucht (und ich dann halt auch den meinen), nach 45 Minuten waren wir brav wieder unter´m Boot, und nach weniger als einer Stunde wollte er dann auch unbedingt wieder aus dem Wasser raus sein - hier könnte ich tatsächlich den Namen des Guides nennen, aber damit würde dann im Zweifel ausgerechnet ein Guide identifizierbar, der zumindest eine gewisse Grundhöflichkeit an den Tag gelegt hat (wenn auch eine eher deutlich unterdurschnittliche Leistung als Guide).

Vielleicht hatten wir ja bislang auch einfach nur Glück, aber ich kenn´ das doch im Allgemeinen tatsächlich so, dass die Basen zumindest versuchen auf ihre Gäste und das jeweilige Tauchniveau einzugehen, klappt nicht immer, aber zumindest gehört der Versuch bei den bisherigen Basen, mit denen wir getaucht sind, selbstverständlich zum Service mit dazu. Das hat hier überhaupt niemanden interessiert!

Mit allen oben genannten Punkten kann man mit etwas eigener Wurschtigkeit ja durchaus umgehen, nicht schön, aber gut! Was mir dann aber final auf den Zeiger gegangen ist - und somit den Rest an gutem Willen und auch an Lust mit der Basis noch irgendwie weiter zu tun haben zu wollen deutlichst minimiert hat - das war die Art, wie unser (bereits bezahlter!) Wunsch nach Tauchgängen in der Secret Bay gehandelt wurde:

Wir hatten bereits beim Einchecken gesagt, dass die Tauchgänge in der Secret Bay für uns erste Prio haben. Da wurde uns dann mitgeteilt, dass man das noch Abklären müsste, weil da ja erst noch die Tauchbedingungen geprüft werden müssten usw. usf. (Secret Bay wird idealerweise bei Flut betaucht). Nachdem wir dann drei Tage nichts mehr gehört hatten, hab´ ich dann nochmal nachgefragt und auch, ob wir da heute noch eine Rückmeldung bekommen könnten. Ja, wurde uns zugesagt! Nachmittags hieß es dann, dass wir dann doch erst am nächsten Tag Bescheid bekämen, weil der zuständige Instructor auf der anderen Basis sei und nicht erreicht werden konnte. Und am nächsten Tag wurde uns dann mitgeteilt, dass Tauchgänge in der Secret Bay im Moment eher nicht so passten, weil vormittags Ebbe, dann natürlich Tidenwechsel mit entsprechender Strömung und keine Sicht usw. und erst am Nachmittag Flut und somit gute Bedingungen gegeben wären. Und, nachdem sie ja Secret Bay nur vormittags fahren würden, bieten sie das im Moment nicht an. Und so ganz grundsätzlich wären überhaupt ja eh nur so 10 Tage pro Monat für diesen Tauchplatz machbar. Wenn wir jetzt wirklich ganz arg darauf bestehen würden Secret Bay zu betauchen, dann könnten sie das ggfs. doch vielleicht organisieren - natürlich nur vormittags (´on your own risk´), aber wir könnten ja auch stattdessen einfach nochmal Menjangan machen! Sehr schön, wirklich! Dass das auf der Website natürlich anders steht (nämlich tatsächlich, dass die Tauchgänge dann halt ggfs. nachmittags gemacht werden würden), das war dem Mitarbeiter so nicht klar oder zumindest wollte ihm das nicht klar sein / werden. Wir haben dann auf die zwei Tauchgänge schliesslich komplett verzichtet, weil uns das Generve zu diesem Zeitpunkt dann tatsächlich zuviel geworden war.

Diese ´Null-Bock´-Attitüde, die dieser Basis zu Grunde zu liegen scheint, ist v.a. deshalb so eklatant augenfällig, weil es
a) in einem so himmelweiten Gegensatz zu den gelebten Ansprüchen und den Qualitätsstandards das Matahari Beach Resort steht, das seine 5* IMHO zu Recht hat und uneingeschränkt empfehlenswert ist und
b) wir in den zwei Wochen davor mit der Villa Markisa (Tulamben Area) und den Extra Divers im Naya Gawana zwei wirklich absolut freundliche und kompetente Basen kennengelernt haben, die auf die individuellen Wünsche und Vorstellungen nicht nur eingehen, sondern sich auch wirklich kümmern und wir dort quasi jeden (Tauch-)Wunsch von den Augen abgelesen bekommen haben.

D.h. für uns war dies das erste Mal, das wir bei einer Werner Lau Basis gewesen sind und es wird, aufgrund unserer Erfahrungen, tatsächlich auch das letzte Mal gewesen sein. Wir können unser Geld tatsächlich mit deutlich mehr Spaß woanders ausgeben!

Punktabzüge gibt daher es für:
- Umgang mit Nitrox / fehlendes Briefing
- Fehlende Möglichkeit des Debriefings / Schnack nach Tauchgang
- Guiding / Tauchgruppenzusammenstellung
- Service / Gästebetreuung / Kommunikaton

PS: Die Extra Divers bieten bis Pemuteran einen Shuttle Service an (ca. 10-15 Autominuten), d.h. man kann durchaus den Luxus des Matahari Beach Resort mit allen seinen Angeboten und Vorzügen genießen und trotzdem sehr schöne Tauchgänge mit motivierten und kenntnisreichen Guides haben - und zwar so lange wie die eigene Luft reicht! Das waren dann in Menjangan auch schonmal gerne Tauchgänge mit deutlich über 70 Minuten und die jeweiligen Tauchtiefen haben sich individuell nach den ´UW-Sehenswürdigkeiten´ orientiert Achja, und dort werden im Zweifel auch wirklich Tauchgänge für die Secret Bay nachmittags organisiert!