Wir waren im September 2006 an 11 Tagen Kunde der ...
Wir waren im September 2006 an 11 Tagen Kunde der Werner-Lau Tauchbasis im Matahari Beach Resort & Spa. Das Matahari liegt ca. 20 Geh-Minuten oder 5 Boots-Minuten vom ´Pondok Sari´ entfernt, das Dive-Center im Matahari wurde früher vom Hotel selbst betrieben, inzwischen ist es ein Ableger der ´Werner Lau´-Basis im Pondok Sari.
Strand-Tauchgänge haben wir aufgrund schlechter Sichtbedingungen dort nicht unternommen. Bis auf zwei Ausnahmen waren wir zu den Menjangan-Inseln unterwegs. Wir hätten gern auch einen Nachttauchgang unternommen, aber uns wurde gesagt, dass dieser nur lokal vom Strand aus durchgeführt würde, wo eben die Sicht zu schlecht war.
Bis auf eine Ausnahme fanden die Bootstouren immer zusammen mit Gästen statt, die an der Basis im ´Pondok Sari´ zustiegen, das heisst, das Boot fuhr beim Matahari ab, und nahm ca. 5 Minuten später bei der Hauptbasis weitere Gäste auf, dann ging es direkt zu den Tauchplätzen (andere Tauchbasen fahren zunächst mit dem Auto bis zu einem nahen Hafen, wenn es nach Menjangan gehen soll).
Bei den Mitarbeitern der Basis im Matahari handelt es sich ausschliesslich um Einheimische, die alle ein paar Brocken Englisch sprechen, mit grammatikalisch komplexeren Sätzen überfordert man sie leicht. Diejenigen, mit denen wir zu tun hatten, machten Ihren Job freundlich und zuverlässig, aber auch ohne Überschwang.
Man wollte Brevets und Log-Bücher sehen, eine TTU wird nicht verlangt, selbstverständlich aber eine Haftungsausschlusserklärung die eine positive Aussage zur eigenen Tauchtauglichkeit enthält.
Die Ausrüstung der Basis ist gut in Schuss. Ich habe einen ScubaPro Automaten und ein SeaQuest Jacket entliehen, beides war einwandfrei. Obwohl die Mehrzahl der Gäste eher wärmere Anzüge mitbringt, verleiht die Basis nur 3mm-Shorties. Mit hat mein eigener Shorty gerade so gereicht.
Jeden Tag findet eine Ausfahrt nach Menjangan mit 2 TG statt, ansonsten wird ein Vormittags- und ein Nachmittags-Boots-TG an den lokalen Riffen angeboten. Auf Wünsche zur Vermeidung von Mehrfachbesuchen der gleichen Plätze wurde nach Möglichkeit eingegangen.
Die Ausrüstung der Gäste - Jacket/Regler montiert auf Flasche - sowie eine Kiste mit dem restlichen Zubehör wird von den Basismitarbeitern zum Boot getragen.
Ein Wenoll-Sauerstoffsystem für den Notfall und Nitrox-Analyser waren auf dem Boot vorhanden. Leise sind die Yamaha Enduro Aussenbordmotoren nicht, Unterhaltungen sind nur etwas mühsam mit den Nachbarn möglich.
Beim ersten TG mit der Basis möchte ein Guide die üblichen check-dive Spielchen ´Maske ausblasen´ und ´Regler wiedererlangen´ sehen, was den Tauchgang ja nicht lange aufhält.
Es wird Pressluft und EAN-32 (ohne Aufpreis) in 12l Alu-Flaschen mit DIN-Ventil angeboten (INT-Adapter werden wohl verliehen). Wir haben ausschliesslich Nitrox verwendet, die Flaschen waren immer >=200bar gefüllt, die Analyse lieferte auch praktisch immer genau 32% O2.
Der Einstieg in die Boote war an 2 Tagen etwas abenteuerlich, weil die Wellen am Strand die Boote umhertanzen liessen. Es soll nach übereinstimmender Aussage von Mitarbeitern und Stammgästen nur sehr selten zu solchen Wellen kommen.
Die Überfahrt nach Menjangan - ca. 40 Minuten - war oft ziemlich ´nass´ - Wellen und Wind sorgten dafür, dass die Gäste einiges Wasser abbekamen. Es kann sich also lohnen, den Tauchanzug gleich anzubehalten, oder z.B. eine dünne Regenjacke mitzunehmen.
Auf dem Boot nach Menjangan befanden sich meist um die 10 Tauchgäste, maximal erlebten wir 17 plus 2 Guides. Unangenehm eng wurde es dadurch eigentlich nicht - vielleicht ein wenig beim anrödeln.
Das Briefing durch die Guides (bei uns stets einheimische) war recht knapp, bedingt durch die einfache Topologie der Tauchspots war das aber auch ausreichend. Die Basis wünscht, dass die Gäste nicht tiefer als 33m tauchen und innerhalb der Nullzeit bleiben, kontrolliert wurde das nicht, gute Gründe, diese Grenzen zu überschreiten, finden sich aber auch nicht, und die weite Entfernung der nächsten Deko-Kammer legt risikoarme Tauchprofile ohnehin nahe. Die Zeit pro Tauchgang ist auf 60min begrenzt, es regte aber auch keinen auf, als es mal 70min wurden - zumal ohnehin noch andere Taucher aufgesammelt wurden. Apropos aufsammeln: Es sind fast immer drift-dives mit der Strömung, das Boot kommt dann hinterher.
Wer als buddy-Team kam und zusammen tauchen wollte, konnte das fast immer unabhängig vom Guide tun (ob das in Abhängigkeit von Brevet/Erfahrung so gehandhabt wird, kann ich nicht beurteilen), nur einmal legte der Guide Wert darauf, dass ihm alle Teams folgen, er sorgte sich wohl wegen der Strömung, tatsächlich brach er diesen einen TG dann auch nach 50min ab, weil er die Leute nicht gegen die (eigentlich noch recht harmlose) Strömung antauchen lassen wollte. Wer keinen buddy hat, bekommt einen zugewiesen, mit den üblichen Lotterie-Effekten.
Seltsam: Die Guides tauchten alle mit Pressluft, während die meisten Gäste mit Nitrox unterwegs waren. Das dies geschehe, weil ein Guide ggf. mal einen Gast aus einer Tiefe ´raufholen´ muss, wo er mit EAN-32 nicht hin sollte, schien mir wenig plausibel - selten war der Grund überhaupt so tief - aber was soll´s, ist ja nicht meine Gesundheit, die leidet, wenn die Guides ständig Nullzeit-Schrammeln - und das tun sie wohl öfter, jedenfalls wäre ein TG, bei dem ich mal mit Guide als buddy unterwegs war, für mich ohne EAN-32 deko-pflichtig geworden...
In der ca. 1-stündigen Oberflächenpause zwischen den 2 TG bei Menjangan wurde Tee gereicht, Essen muss sich selbst mitbringen, wer will - da man recht früh zurück ist, kann man´s aber auch ohne Essen gut aushalten. Auch schnorcheln war an den Ankerplätzen gut möglich.
Nach dem 2. TG geht´s dann direkt wieder zurück. Mit irgendwelchen apres-dive Aktivitäten darf man nicht rechnen.
Die Werner Lau Basis ist die teuerste der Basen im Nordwesten Balis, aber der Abstand zu den nächsten ist nicht übermäßig groß, und andere schienen Nitrox überhaupt nicht anbieten zu können. Insgesamt ist das Preisniveau im Vergleich zu z.B. Ägypten sehr hoch - ohne das ein naheliegender Grund erkennbar wäre.
Fazit: Solide Leistung zu hohem aber nicht überhöhten Preis. Ich würde bei einem nächsten Besuch wieder bei dieser Basis tauchen. Tauchern ohne Meereserfahrung würde ich eher eine Basis mit europäischen Guides empfehlen, die etwas mehr erklären können und Nachfragen verstehen. Und wer ´familiäre Athmosphäre´ o.ä. sucht, würde hier wohl nicht glücklich.
Am Rande:
- Wir haben tatsächlich mal eine Kontrolle der Polizei mitbekommen, die prüfte, ob die Boote die Marine-Park Gebühren bezahlt haben.
- Dass suspekt ist, wer bei 27°C mit Handschuhen taucht, bewahrheitete sich leider unter Wasser - warum gibt es immer Arschlöcher, die sich in Korallen reinlegen müssen? Glücklicherweise blieb es ein Einzelfall.
- Die Boote der Basis waren im äußerlichen Vergleich zu anderen wohl die modernsten. Richtig übel sah der Kutter von ´Archipelago Dive´ aus. Das Boot ´Reef-Spirit´ der Basis ´Reef Seen´ sah von aussen etwas urig, aber brauchbar aus.
Blick auf´s dive-center am Strand
Der Einstieg ins Boot kann bei Wellengang zur Herausforderung werden
Waschgelegenheiten für die Ausrüstung
Die Überfahrt nach Menjangan ist manchmal recht ´nass´
Strand-Tauchgänge haben wir aufgrund schlechter Sichtbedingungen dort nicht unternommen. Bis auf zwei Ausnahmen waren wir zu den Menjangan-Inseln unterwegs. Wir hätten gern auch einen Nachttauchgang unternommen, aber uns wurde gesagt, dass dieser nur lokal vom Strand aus durchgeführt würde, wo eben die Sicht zu schlecht war.
Bis auf eine Ausnahme fanden die Bootstouren immer zusammen mit Gästen statt, die an der Basis im ´Pondok Sari´ zustiegen, das heisst, das Boot fuhr beim Matahari ab, und nahm ca. 5 Minuten später bei der Hauptbasis weitere Gäste auf, dann ging es direkt zu den Tauchplätzen (andere Tauchbasen fahren zunächst mit dem Auto bis zu einem nahen Hafen, wenn es nach Menjangan gehen soll).
Bei den Mitarbeitern der Basis im Matahari handelt es sich ausschliesslich um Einheimische, die alle ein paar Brocken Englisch sprechen, mit grammatikalisch komplexeren Sätzen überfordert man sie leicht. Diejenigen, mit denen wir zu tun hatten, machten Ihren Job freundlich und zuverlässig, aber auch ohne Überschwang.
Man wollte Brevets und Log-Bücher sehen, eine TTU wird nicht verlangt, selbstverständlich aber eine Haftungsausschlusserklärung die eine positive Aussage zur eigenen Tauchtauglichkeit enthält.
Die Ausrüstung der Basis ist gut in Schuss. Ich habe einen ScubaPro Automaten und ein SeaQuest Jacket entliehen, beides war einwandfrei. Obwohl die Mehrzahl der Gäste eher wärmere Anzüge mitbringt, verleiht die Basis nur 3mm-Shorties. Mit hat mein eigener Shorty gerade so gereicht.
Jeden Tag findet eine Ausfahrt nach Menjangan mit 2 TG statt, ansonsten wird ein Vormittags- und ein Nachmittags-Boots-TG an den lokalen Riffen angeboten. Auf Wünsche zur Vermeidung von Mehrfachbesuchen der gleichen Plätze wurde nach Möglichkeit eingegangen.
Die Ausrüstung der Gäste - Jacket/Regler montiert auf Flasche - sowie eine Kiste mit dem restlichen Zubehör wird von den Basismitarbeitern zum Boot getragen.
Ein Wenoll-Sauerstoffsystem für den Notfall und Nitrox-Analyser waren auf dem Boot vorhanden. Leise sind die Yamaha Enduro Aussenbordmotoren nicht, Unterhaltungen sind nur etwas mühsam mit den Nachbarn möglich.
Beim ersten TG mit der Basis möchte ein Guide die üblichen check-dive Spielchen ´Maske ausblasen´ und ´Regler wiedererlangen´ sehen, was den Tauchgang ja nicht lange aufhält.
Es wird Pressluft und EAN-32 (ohne Aufpreis) in 12l Alu-Flaschen mit DIN-Ventil angeboten (INT-Adapter werden wohl verliehen). Wir haben ausschliesslich Nitrox verwendet, die Flaschen waren immer >=200bar gefüllt, die Analyse lieferte auch praktisch immer genau 32% O2.
Der Einstieg in die Boote war an 2 Tagen etwas abenteuerlich, weil die Wellen am Strand die Boote umhertanzen liessen. Es soll nach übereinstimmender Aussage von Mitarbeitern und Stammgästen nur sehr selten zu solchen Wellen kommen.
Die Überfahrt nach Menjangan - ca. 40 Minuten - war oft ziemlich ´nass´ - Wellen und Wind sorgten dafür, dass die Gäste einiges Wasser abbekamen. Es kann sich also lohnen, den Tauchanzug gleich anzubehalten, oder z.B. eine dünne Regenjacke mitzunehmen.
Auf dem Boot nach Menjangan befanden sich meist um die 10 Tauchgäste, maximal erlebten wir 17 plus 2 Guides. Unangenehm eng wurde es dadurch eigentlich nicht - vielleicht ein wenig beim anrödeln.
Das Briefing durch die Guides (bei uns stets einheimische) war recht knapp, bedingt durch die einfache Topologie der Tauchspots war das aber auch ausreichend. Die Basis wünscht, dass die Gäste nicht tiefer als 33m tauchen und innerhalb der Nullzeit bleiben, kontrolliert wurde das nicht, gute Gründe, diese Grenzen zu überschreiten, finden sich aber auch nicht, und die weite Entfernung der nächsten Deko-Kammer legt risikoarme Tauchprofile ohnehin nahe. Die Zeit pro Tauchgang ist auf 60min begrenzt, es regte aber auch keinen auf, als es mal 70min wurden - zumal ohnehin noch andere Taucher aufgesammelt wurden. Apropos aufsammeln: Es sind fast immer drift-dives mit der Strömung, das Boot kommt dann hinterher.
Wer als buddy-Team kam und zusammen tauchen wollte, konnte das fast immer unabhängig vom Guide tun (ob das in Abhängigkeit von Brevet/Erfahrung so gehandhabt wird, kann ich nicht beurteilen), nur einmal legte der Guide Wert darauf, dass ihm alle Teams folgen, er sorgte sich wohl wegen der Strömung, tatsächlich brach er diesen einen TG dann auch nach 50min ab, weil er die Leute nicht gegen die (eigentlich noch recht harmlose) Strömung antauchen lassen wollte. Wer keinen buddy hat, bekommt einen zugewiesen, mit den üblichen Lotterie-Effekten.
Seltsam: Die Guides tauchten alle mit Pressluft, während die meisten Gäste mit Nitrox unterwegs waren. Das dies geschehe, weil ein Guide ggf. mal einen Gast aus einer Tiefe ´raufholen´ muss, wo er mit EAN-32 nicht hin sollte, schien mir wenig plausibel - selten war der Grund überhaupt so tief - aber was soll´s, ist ja nicht meine Gesundheit, die leidet, wenn die Guides ständig Nullzeit-Schrammeln - und das tun sie wohl öfter, jedenfalls wäre ein TG, bei dem ich mal mit Guide als buddy unterwegs war, für mich ohne EAN-32 deko-pflichtig geworden...
In der ca. 1-stündigen Oberflächenpause zwischen den 2 TG bei Menjangan wurde Tee gereicht, Essen muss sich selbst mitbringen, wer will - da man recht früh zurück ist, kann man´s aber auch ohne Essen gut aushalten. Auch schnorcheln war an den Ankerplätzen gut möglich.
Nach dem 2. TG geht´s dann direkt wieder zurück. Mit irgendwelchen apres-dive Aktivitäten darf man nicht rechnen.
Die Werner Lau Basis ist die teuerste der Basen im Nordwesten Balis, aber der Abstand zu den nächsten ist nicht übermäßig groß, und andere schienen Nitrox überhaupt nicht anbieten zu können. Insgesamt ist das Preisniveau im Vergleich zu z.B. Ägypten sehr hoch - ohne das ein naheliegender Grund erkennbar wäre.
Fazit: Solide Leistung zu hohem aber nicht überhöhten Preis. Ich würde bei einem nächsten Besuch wieder bei dieser Basis tauchen. Tauchern ohne Meereserfahrung würde ich eher eine Basis mit europäischen Guides empfehlen, die etwas mehr erklären können und Nachfragen verstehen. Und wer ´familiäre Athmosphäre´ o.ä. sucht, würde hier wohl nicht glücklich.
Am Rande:
- Wir haben tatsächlich mal eine Kontrolle der Polizei mitbekommen, die prüfte, ob die Boote die Marine-Park Gebühren bezahlt haben.
- Dass suspekt ist, wer bei 27°C mit Handschuhen taucht, bewahrheitete sich leider unter Wasser - warum gibt es immer Arschlöcher, die sich in Korallen reinlegen müssen? Glücklicherweise blieb es ein Einzelfall.
- Die Boote der Basis waren im äußerlichen Vergleich zu anderen wohl die modernsten. Richtig übel sah der Kutter von ´Archipelago Dive´ aus. Das Boot ´Reef-Spirit´ der Basis ´Reef Seen´ sah von aussen etwas urig, aber brauchbar aus.
Blick auf´s dive-center am Strand
Der Einstieg ins Boot kann bei Wellengang zur Herausforderung werden
Waschgelegenheiten für die Ausrüstung
Die Überfahrt nach Menjangan ist manchmal recht ´nass´