Dive Community La Palma - Puerto Naos (ehem. Tauchpartner)

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Doris750 TGs

Ich bin zwischen 5. und 19.8.08 in Puerto Naos ge ...

Ich bin zwischen 5. und 19.8.08 in Puerto Naos gewesen und kann mich den positiven Beurteilungen nur teilweise anschließen.

Von der Lage ist Puerto Naos vermutlich die beste Wahl auf La Palma, das beste Wetter, vermutlich sehr schöne Tauchplätze und zentral gelegen.
Direkt hinter dem Strand, in guter Lage, befindet sich die Basis „Tauchpartner La Palma“ die von den Biologen Barbara (taucht nicht) und Georg (TL) geführt wird. Als weiterer Guide arbeitet der Argentinier Louis dort.
Ausgebildet wird nach PADI und CMAS.

In der Basis ist reichlich Platz für alles vorhanden:
Im Eingangsbereich gibt es eine Sitzecke mit reichlich Lektüre (Bücher und Tauchzeitungen in verschiedenen Sprachen), eine Shopecke, ein Tisch, der für Ausbildung oder zum Logbuch schreiben genutzt wird und einen Kühlschrank, der immer gut gefüllt ist (leider nur mit Bier).
An der Stirnseite ist der Tresen, hinter dem das Organisatorische abgewickelt wird.
In der hinteren Seite des Raumes werden die kundeneigenen und die Leihausrüstungen aufbewahrt. Für erstere bekommt man zwei Bügel, an die alles, was irgendwie hängen kann angebracht wird, unter jeweils zwei bis drei Ausrüstungen steht ein Plastikkorb, in die die dazugehörigen Flossen gestellt werden. Das Blei liegt neben oder in den jeweiligen Körben.
Die Kisten, die man sonst so kennt gibt es nicht.
Die Basis hat 10, 12 und 15 l Flaschen, allesamt mit DIN-Anschlüssen, INT-Adapter sind vorhanden.
Die Leihausrüstung, die ich gesehen habe machte einen guten Eindruck.

Nach dem Tauchen wird die Ausrüstung vor der Basis gespült und aufgehängt. Hierfür stehen zwei Mörtelwannen (Anzüge, Flossen etc.), ein großer Eimer für schmutziges (Füßlinge etc.) und ein großer Eimer für sauberes (Computer, Lampen, Masken etc.) zur Verfügung. Das Wasser wird mehrmals täglich gewechselt, die Klamotten hängen bis abends draußen im Schatten und werden nachts vom Personal reingehängt.

Die Taucherei findet auf La Palma, so man von Land aus einsteigt, meistens durch die Brandung statt, wo es vor allem zum Gezeitenwechsel oft schlechte Sicht hat. Danach klart das Meer ganz schnell auf und die Sich beträgt locker 15-20 m (im August).
Wer seine Freude an Lavaboden, schwarzem Sand und entsprechend dunkel getarnten Fischen hat kommt auf seine Kosten, überall hocken Muränen in Löchern, krabbeln Krebse und Garnelen herum, kriechen Schnecken und Einsiedlerkrebse aneinander vorbei und über allem schwimmen Schwärme von Sardinen, Barschen, Barakudas oder auch mal ein Rochen. Nachts kommen enorm viele Oktopusse aus ihren Löchern und überall leuchten die Garnelenaugen.

Die Tauchausfahrten sind auf den ersten Blick etwas eigenwillig organisiert. Der ganze Krempel kommt ins basiseigene Auto und die Kunden schauen, wie sie in Fahrgemeinschaften zum Tauchplatz kommen, d.h. ohne ausreichend Mietwagen liefe da gar nichts. Da aber kaum jemand hier einen reinen Strandurlaub machen dürfte hat eigentlich jede Urlaubsgemeinschaft einen Wagen dabei und es klappt immer, dass alle an den Tauchplatz der Wahl kommen.

Nun zu dem, was die Beurteilung runterzieht:

Aus der Sicht eines alleinreisenden Tauchers ist es schade, dass auf der Basis sehr viel ausgebildet wird, vorwiegend Kinder und Anfänger, weswegen die vielfach erwähnte zerklüftete Unterwasserwelt leider nur dann angefahren wird, wenn sich ein paar Taucher finden, die nicht bereit sind ihren Urlaub ausschließlich mit Hausrifftauchgängen zu verbringen. So habe ich es nicht geschafft, die zehn geplanten Tauchgänge zu machen, insgesamt habe ich (mit Hausriff) drei verschiedene Tauchplätze gesehen und das auch nur, weil sich mehrere Taucher geweigert hatten, weiter am Hausriff zu tauchen.

Die Planung für den nächsten Tag war oft bis zuletzt unklar.
Es existiert zwar eine große Tafel, auf der man sich für die nächsten Tauchgänge/Tage eintragen konnte, allerdings wird meist erst unmittelbar vor dem Tauchgang bekanntgegeben, ob überhaupt eine Ausfahrt stattfindet bzw. die am Vorabend angekündigte Fahrt fällt kurzfristig doch aus, dann geht es halt wieder zum Hausriff.

Für den einfachen Tauchgang ist die Organisation der Basis ausreichend:
man wird nach der Flasche gefragt, die man möchte und gut ist es.
Bei der Tagesausfahrt in den Süden war ich hingegen etwas erstaunt. Ich wurde gefragt, ob ich mit 12 und 10 l tauchen wollte. Daraufhin fragte ich, die ich vorher nur die drei Hausrifftauchgänge auf knapp 20 m getaucht war, ob es denn viel tiefer ginge und bekam ein „nein, eigentlich nicht“. Ich entschied mich für zwei 10 l Flaschen mit Luft.
Nach einer Fahrt über die Berge (!) sind wir dann am Tauchplatz gewesen und wurden auf 40 m (!) gebrieft (nebenbei: ein herrlicher Tauchgang), der zweite Tauchgang ging auf 27 m bei einer Oberflächenpause von gut einer Stunde. Hätte das jemand vorher gesagt, hätte ich für den zweiten Tauchgang gerade bei diesen Profilen Nitrox genommen, dazu war es aber in der Pampa zu spät.
Bei meinem Verbrauch ging das mit der 10er Flasche in Ordnung (70 Bar Restdruck), im Nachhinein hat es mich aber doch befremdet, dass nicht wenigstens eine Rückfrage oder ein Tipp von Seiten der Basis kam kam.
Auch dass Georg bei der Besprechung sagte, dass er niemanden retten könne, der absinkt, weil er mit Nitrox taucht, empfand ich als merkwürdig.
Gut, man kann sagen, dass nichts passiert ist, sichere Tauchgangsplanung sieht bei mir allerdings etwas anders aus. Von einer Urlaubstauchbasis erwarte ich eigentlich, dass auf den Kunden unbekannte Faktoren (Weg über den Berg, tieferer Tauchgang) schon in der Vorbereitung eingegangen wird.


Mein Fazit ist, dass der Tauchgang zwischendurch gut zu machen ist, so man seine Eigenverantwortung wahrnimmt, wer viel und an verschiedenen Plätzen tauchen will sollte sich besser eine Basis suchen.
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