Vorwort:
Ich kann mich nicht gerade als ...
Vorwort:
Ich kann mich nicht gerade als erfahrenen Hasen bezeichnen wenn es um
„Seeerfahrung“ in deutschen Gewässern geht. Wenn man so will bin ich
eher der Typ Urlaubstaucher und gehe in Deutschland nur unter dem Motto
„Tauchen des tauchens wegen...“ ins Wasser.
Mittlerweile habe ich vier Seen kennengelernt. Über den besten
bisher gesehenen möchte ich nachfolgend berichten.
Allgemeines:
Der Stechlinsee ist Brandenburg tiefster See. An seiner dunkelsten Stelle
ist er 68 Meter tief und vermutlich SEHR kalt.
Der See ist von Berlin aus kommend sehr leicht zu finden. Man fährt
fast ausschließlich die Bundesstraße 96 und verlässt diese
erst bei Gransee Richtung Menz. Dort noch einmal abgebogen nach Neuglobsow
und schon ist man da. Ab dem Abzweig nach Menz gibt es auch schon eigene
Hinweisschilder zum Stechlinsee, also müsste man den Weg bei normalen
Fahrttempo und guten Augen leicht finden.
Meine Frau und ich haben Hin- und Rückweg ausschließlich
über die Straßenschilder und ohne Karte gefunden!
En Hinweis sei aber noch gesagt, aufgrund der maroden Straßensituation
im Osten Deutschlands, sind viele Stellen Bausstelle... Das größte
Problem besteht auf der B96 unmittelbar nach verlassen der Stadtgrenze.
Hier muss die B96 großräumig umfahren werden, was einen zeitlichen
Verlust von ca. 20-30 Minuten ausmacht (Stand: September 2001). Gesamtfahrtzeit
zum See ohne Verfahren aber mit Umleitung ca. 2-2 ½ Stunden.
Der Stechlinsee ist ein Frischwasser- und Naturschutzgebiet, daher ist
Tauchen nur beschränkt möglich. Anmeldung in der ansässigen
Tauchbasis ist Pflicht, auch für Apnoe-Taucher!
Einstieg ins Wasser ist nur von der Badebucht von Neuglobsow erlaubt,
dort befindet sich aber auch die Basis...
Der See:
Da der Stechlin sehr nährstoffarm ist, sind Sichten bis zu 10m
möglich!
Gleich nach dem Einstieg gibt es weitflächige Laichkrautfelder.
Wenn man über diese hinwegschwimmt hat man das Gefühl im Tiefflug
über die Alpen zu jagen. Anfühlen tut sich dieses Gewächs
wie Stroh und man hat das starke Bedürfnis sich hinzulegen und zu
schlafen!
Der See fällt sehr leicht ab, dadurch ist die Durchschnittstiefe
eines Tauchganges zwischen 4-6 Metern. Ab 8 Meter Tiefe enden die Laichkrautfelder
und trister Sandboden folgt, eher langweilig und unspektakulär.
Im Stechlin haben meine Frau und ich bereits 4 Tauchgänge gemacht.
Zwei Mitte Juli und zwei am 1. September 2001. Die besseren beiden, waren
die im September. Um diese Jahreszeit sind die Algengewächse rückläufig
und die Sichtweite wird besser. Außerdem war ein Fischreichtum vorhanden
der seines Gleichen sucht!
Ich habe bei beiden Tauchgängen zwischen 15-20 Hechten mit einer
Größe zwischen 30-50cm gesehen. Von den riesigen Fischschwärmen
mal abgesehen.
Die Wassertemperatur lag noch bei erträglichen 20°C, kälter
sollte es aber auch langsam nicht mehr sein, da ich das Tauchen mit einem
Trockentauchanzug ablehne.
Die Tauchbasis:
Bei der Basis hat man optisch das Gefühl sich noch im postkommunistischen
Zeitalter zu befinden. Alte DDR-Bauweise und forscher Ton der Basenleitung.
Ärgerlichster Punkt: es gibt keine Wassertonne um die eigene Ausrüstung
sauberzumachen. Und wer nicht übernachtet, darf auch nicht duschen!
Aber selbst wer duschen darf, hat seine Ausrüstung draußen zu
lassen. Also ab mit den dreckigen Füßlingen ins Auto...
Begründung bzgl. Der Wasserwanne seitens der Basenleitung: „dafür
kostet bei uns der TG nur 10,- DM“. Für mich eine Schlechte Ausrede,
sollen sie doch 5,- DM mehr nehmen und die Gäste sind befriedigt,
oder?
Der Weg von der Basis geht durch ein kleines Waldstück ca. 50 Meter
zum See. Keine sehr anstrengende Strecke zum Tragen der eigenen Ausrüstung.
Jegliche Getränke und Snacks müssen käuflich erworben
werden. Den Gratis-Debriefings-Kaffee gibt es nicht.
Alle weiteren detaillierten Preise befinden sich auf der Homepage der
Basis. Außerdem gibt es eine Karte des Tauchgebietes und eine grafische
Anfahrtsbeschreibung.
Kontakt:
In unserem schönen Onlinezeitalter ist die Tauchbasis natürlich
auch über das www zu erreichen. Die Adresse lautet: www.tauchen-stechlinsee.de.
Fazit:
Wenn man mal von den kleineren Ärgerlichkeiten bzgl. Des Wassertroges
und Duschens absieht, ist es wohl die beste Tauchmöglichkeit im näheren
Umfeld von Berlin. Wer tauchen möchte und dies auch Unterwasser genießen
will kommt um den Stechlin nicht rum!
Für mich sind die Problemchen aber nicht SO GROß als das
ich nicht wiederkommen würde!