SIV – oder einmal günstig auf die MaledivenWohl j ...
SIV – oder einmal günstig auf die Malediven
Wohl jeder Taucher träumt davon, einmal einen Tauchurlaub auf den Maldiven zu erleben. Großfischbegegnungen garantiert!(?)
Wer als Familie auf den Malediven Urlaub machen will, kennt sicher das Problem:
Die eng geschnürte Urlaubskasse macht es eigentlich unmöglich die Malediven zu wählen. Daher ist langes Suchen und Vergleichen erforderlich. Viele Ziele fallen durch das grobe Kostenraster und anschließend muss man dennoch mehr bezahlen, als man kann oder das Urlaubsziel verdient. Und dies auch außerhalb der eigentlichen Saison!
So ging es uns auch mal wieder und wir einigten uns darauf, zu gucken, ob wir über „Restplatzshop.de“ noch ein Schnäppchen bekommen können. Wenn wir nichts Passendes finden, dann verzichten wir eben darauf! - So lautete unser Motto.
Nach mehrwöchigem täglichen Gucken haben wir dann ein Angebot gefunden, dass vom Preis gerade so noch verschmerzbar war – man kann ja den Dispokredit der Bank ausreizen ;)
Traumziel Malediven rückte in greifbare Nähe: Summer Island Village!
PREIS:
Für die „unwesentliche“ Summe von 1207 Euro pro Person wurde uns ein 12 Tage Aufenthalt präsentiert. Bei „näherer Betrachtung“ stellte sich dann heraus, dass dem Reiseveranstalter ITS die Kinder besonders am Herzen liegen und somit für diese dann 1507 (10 Jahre) und 1551 Euro (13 Jahre) berechnet wurden. Zusammen dann 5472 Euro. Dafür durften wir dann auch in einem Bungalow - der ansonsten zu zweit bewohnt wird - zu viert schlafen – ein echtes Schnäppchen!
12 Tage bezahlen und auch nur 11 Tage vorort, noch eine Entwicklung der modernen Welt - Kostenverschleierung!
Eine Hinzubuchung der Wasserflugzeugoption (einmal hin- und wieder zurück ;)) zeigte ähnliche Nebenwirkungen. Die teuerste Person war unser älteste Sohn (13) mit 130 Euro (10jähriger für 50 Euro und Erwachsene für 95 Euro), bei dem auf Nachfrage ITS argumentierte, dass für Kinder die hohen Nachlässe beim Bootstransfer gegen gerechnet werden und so dann der Transfer mit dem Wasserflugzeug entsprechend hoch ausfällt.
TAUCHEN:
Aber was kann uns die Insel bieten? Welche Tauchbasis finden wir dort?
Dafür gibt es glücklicherweise noch die guten alten Internet-Suchmaschinen, die uns dann auch ein paar Webseiten präsentierten, bei denen man erfuhr, wer die Taucher auf Summer Island Village (kurz: SIV) bedient. Die zur Basis gehörige Webseite inbegriffen!
Die Tauchplatzbeschreibungen lasen sich alle sehr gut. Neben den gewünschten Plätzen mit Großfischbegegnungen (in der Saison) gab es genügend andere Plätze die dann für Makrofotografen interessant sein können. Wir zählen vorerst und weiterhin noch zur ersten Gruppe.
Der Sommer ist ganz klar hier keine Zeit für Mantas und andere große Fische – Pech für uns!
TAUCHBASIS:
Die Tauchbasis befindet sich in einem gepflegten Zustand, auch wenn sie inzwischen in die Jahre gekommenen scheint. Gut gefiel uns, dass das Wasser des Automatenbeckens immer dezent mit einem Desinfektionsmittel versetzt wurde. Wir betrachten dies als sehr angenehm, da so sicherlich die Keimbildung reduziert wurde. Uns ist nicht bekannt, ob aus umwelt- oder medizinischer Sicht etwas dagegen spricht. Von den fünf von uns bisher genutzten Basen war es die erste, die entsprechend vorbeugend tätig wurde.
Auch die Aufbewahrung der Atemregler und Jackets war unserer Meinung nach vorbildlich gelöst.
Gepresst wurde lediglich Luft in 11l-Aluminiumflaschen. Hier könnte die Basis nachbessern und sowohl Nitrox, wie auch andere Flaschengrößen anbieten. Bei Leuten mit meinem Luftverbrauch sind 15l-Flaschen für 60 Minuten dann doch besser, um so auch bei etwas „Arbeit“ (Strömung) noch etwas zu sehen und den TG genießen zu können. Dies darf aber nicht mit Mehrkosten abgestraft werden, schließlich besteht basisseitig eine Maixmaltauchzeitbegrenzung von 60 Minuten.
Der Kompressorraum machte ebenfalls einen anständigen Eindruck. Genaueres ist mir nicht möglich zu beschreiben, da ich mir Hersteller, Typ und Alter der Kompressoren nicht genau angesehen habe. Sie machten aber einen sauberen Eindruck – wenn auch betagt.
Positiv war auch, dass die Flaschen im Wasserbad gefüllt wurden, was mir bisher auf anderen Basen nicht aufgefallen ist, bzw. nicht möglich war, zu beobachten.
Alle Flaschen hatten immer einen Druck von minimal 195 Bar.
Für das Vorbereiten der Ausrüstung stehen genügend Tische bereit.
ABLAUF und ORGANISATION:
Am ersten Tag meldet man sich an und erledigt den Papierkrieg. Es sei denn, man findet wie wir eine fast verlassene Basis vor und wird schroff auf den nächsten Tag vertröstet.
Der obligatorische Checkdive – meiner Meinung nach Anachronismus – wird auch generell nicht am Ankunftstag durchgeführt. Dies ist für mich insbesondere dann unverständlich, wenn man ohnehin nur 7 Tage vorort ist und somit nur wenige Tage zur Verfügung hat.
Zwei mal am Tag (1x vor mittags und 1x nachmittags) wird mit dem Boot ein bereits am Vorabend benanntes Riff angefahren. (Nach mehrmaligen Beknieen der Basisleitung und deren mehrfachen vertrösten auf einen anderen Tag kamen wir auch einmal in den Genuss eine Doppeltankbootstour mitzuerleben.)
Alle möglichen Ziele der Basis sind auf der Webseite benannt. Dieser Überblick mit den einzelnen Tauchplatzbeschreibungen ist auch auf der Basis und im Bereich der Rezeption des Hotels jeweils in einer Mappe (genauer gesagt in jeweils 2 Mappen 1x deutsch, 1x englisch) vorhanden. So kann man jederzeit auch bei Abwesenheit der Basisleitung nachlesen, was das nächste Ziel zu bieten hat.
Ohne vorherige Anmeldung für einen Tauchgang kann man zur benannten Zeit auf der Basis eintreffen und bekommt sofort von der Mannschaft eine Flasche, die man auf den Tischen an sein Jacket montiert und mittels Regler den Flaschendruck prüft. Danach wird der Regler mit Anzug und ABC in seiner bei der Anmeldung auf der Basis bereitgestellten Tasche verstaut. Diese wird zusammen mit den Jackets von der Crew zum Boot transportiert. Die Boote sind mit ausreichend Notfallsauerstoff, kleinem Notfallkoffer, Funk und GPS (Handgerät) ausgerüstet, so dass im Falle eines Unfalls die Erstversorgung gewährleistet ist. Kurz vor Erreichen des Riffes wird das Briefing durchgeführt. Dies war im Allgemeinen verständlich und gut. Der Guide (bei uns waren es entweder Tom, Inaz oder Chris) hat dann noch einen Strömungscheck durchgeführt und danach sein Briefing ergänzt/korrigiert. Der Einstieg erfolgt dann wie üblich mit Schrittsprung vorwärts vom Boot. Nach Erreichen der Maximaltauchlänge von 60 Minuten, oder einem anderen Abbruchkriterium (Luft, Nullzeit etc.) wird die Boje gesetzt und (3 Minuten Sicherheitsstop auf 5 m) aufgetaucht. Das Boot holt einen dann ab, man zieht Flossen aus und steigt ins Boot. Die helfenden Hände der Crew sind sofort zur Stelle und nehmen alles entgegen, was beim Ausstieg behindert und bei Bedarf unterstützen sie einen auch, um ins Boot zu gelangen.
Sicherlich ist die Meinung zu den vorgefundenen Leitern gespalten. „Echte“ Tauchleitern waren es jedenfalls nicht. Aber ist es wichtig, Taucherleitern zu haben, oder ist es ohnehin besser die Flossen im Wasser vor dem Einsteigen abzustreifen? Alles Geschmackssache! Für unseren Geschmack war die vorgefundene Lösung noch akzeptabel, aber sicher noch verbesserungswürdig.
Von der Bootsmannschaft wurden wir dann auch gleich in Empfang genommen und beim Ablegen der Ausrüstung unterstützt. Besser geht es kaum! Anschließend wird Deko-Tee und Kokosstückchen serviert. Wer braucht da noch mehr?
Der Transport der Ausrüstung zurück zur Basis wird wie gehabt durch die Crew erledigt. Dort ist man wieder selbst verantwortlich für Spülen und Verstauen.
Für ein kleines Debriefing steht ein Tisch zur Verfügung und wir haben auch gemeinsam mit ein paar anderen Tauchern einen Kaffee oder Tee geschlürft.
DAS HAUSRIFF:
Gelesen haben wir auf der Homepage von SIV, dass ein Hausriff vorhanden ist, an dem man gut tauchen kann. Gleiches/ähnliches wird auf der Diverland-Hompage geschrieben. Eine Anfrage per email relativierte aber schnell die Aussagen und so waren wir nicht überrascht, als wir uns Vorort davon überzeugen durften, dass es kein echtes Riff gibt. Auf der Basis ist eine wenig brauchbare „schematische Riffkarte“ vorhanden. Diese müsste noch mit topografischen Elementen (Steg, Anleger, Tiefenangaben, Kompaßrose (bin mir nicht sicher, ob die vorhanden war) etc.) ergänzt werden, damit überhaupt ein Nutzen daraus gezogen werden kann.
Aber dennoch hat das Hausriff als eine Ansammlung von Alteisen, Fässern und Bauresten einiges zu bieten:
Bei unseren drei Tauchgängen am Hausriff haben wir Clownsfische in ihrer Anemone, Adlerrochen, Muränen und einiges mehr gesehen.
FAZIT:
Unser Aufenthalt bei Diverland auf Summer Island Village stellt natürlich nur eine Momentaufnahme dar.
Die angefahrenen Spots waren alle schön. Auch wenn ich anfänglich doch arg enttäuscht war. Hier kommt wohl ins Spiel, dass man sich nicht darüber bewusst ist, wie hoch die eigenen Erwartungen an die Malediven sind und man glaubt, eine realistische Vorstellung zu haben.
Mir haben die Großfischbegegnungen gefehlt. Das was wir an Haien (Weißspitzenriffhaie) angetroffen haben war für mein Geschmack leider alles zu weit weg (geschätzte 15 m). So hat mir das auch wieder nicht die Erfüllung gebracht.
Natürlich war hier zum einen das Wetter, zum anderen auch die eigene Unfähigkeit mit im Wege.
Mit der Basis waren wir insgesamt sehr zufrieden. Dennoch gibt es einiges zu verbessern.
Als Möglichkeiten für eine serviceorientierte Tauchbasis, die ohnehin momentan eher eine Saure-Gurken-Zeit durchlebt, kann ich mir vorstellen, im Sommer für ein wenig Werbung zu sorgen. Schließlich kann man mit lediglich 4-8 Tauchern mehr ermöglichen, als mit 20 auf einem Boot.
Z.B. könnte man unkompliziert auf die Wünsche der Kunden eingehen. Wir fänden Tauchgänge unter Leitung/Führung eines Guides als sehr angenehm. Dies ist auch in anderen Ländern üblich. Dabei soll nicht die Rede von Übernahme der Verantwortung für die Sicherheit des einzelnen Tauchers sein. Dies läßt sich sicher auch schriftlich festklopfen, so daß der Guide nicht für die Dummheit einzelner gerade stehen muß. Eine Führung durch das Riff hat nun mal den Vorteil, dass der Taucher von der Ortkunde des Guides profitiert. Wer alleine tauchen will, dem steht dies ja weiterhin frei!
Ein weiteres Beispiel ist, das man generell zwei Flaschen pro Person mitnehmen könnte, die dann nach Lust und Laune der Taucher genutzt werden dürfen. So viel Flexibilität erwarte ich einfach von einer guten Tauchbasis. Die zusätzlichen Flaschen wären innerhalb kürzester Zeit mit an Bord.
Die Tauchplätze die wir besucht haben hätten es alle hergegeben, dort noch einen zweiten Tauchgang durchzuführen. Die darauf folgenden positiven Resonanzen hätten nachhaltig wirken können, so dass künftig ggf. auch in den Sommermonaten wieder ein paar mehr Taucher kommen. An Surfern, Schnorchlern und Seglern wird die Basis wahrscheinlich nicht so viel verdienen können.
Vielleicht liegt dies nur an der Unerfahrenheit der noch recht jungen Besatzung mit Tom und Chris? Vielleicht liegt es aber auch daran, dass eine Bootstour mit 13 Dollar (bzw. ab 10 Touren 12 Dollar) zu buche schlägt und wir ja nur das Billigpaket 6 Tage Non-Limit gewählt haben? Oder man hat es einfach nicht nötig? Ich kann es nicht sagen.
Bereits vor uns abgereiste Tauchgäste haben sich darüber beklagt, dass es nicht möglich war, auf der Basis ein Dekobier zu trinken.
Wir haben an einigen Tagen gemeinsam mit anderen Tauchern noch gemeinsam einen Kaffee oder Tee getrunken, der durch die Basis zur Verfügung gestellt wurde. Wir verfügen nicht über so lange Taucherfahrung um beurteilen zu können, ob diese Basis dermaßen negativ auffällt. Wir selbst haben es auch bei anderen Basen selten geschafft, richtig gut die Tauchgangsnachbearbeitung zu „zelebrieren“. Über Unfreundlichkeit können wir uns in keinster Weise beklagen. Ausrutscher passieren jedem und sollten nicht das Bild in Gänze verschandeln.
Insgesamt würde ich der Basis empfehlen, die Preisgestaltung zu überarbeiten. Ca. 55 Dollar für einen Tauchgang (incl Boot) sind doch recht hoch. Leider können keine ägyptischen Preise erwartet werden, dennoch wird für ein Hausrifftauchgang mit (im Sparpaket) 42 Dollar doch ein recht frecher Preis gefordert. Obwohl man dort schon 1-2 Tauchgänge verbringen kann, vor allem wenn man dann durch Adlerrochen belohnt wird.
Malediven allgemein SIV speziell:
Unserer Meinung nach sind die Malediven vollkommen überteuert. Hieran sind sicherlich nicht allein die Hotels schuld, sondern vor allem die Reiseveranstalter/Fluggesellschaften. Für Familien ist es kaum erschwinglich selbst in der Nebensaison einen schönen Urlaub zu verbringen.
SIV mit all inclusiv und seinen 3 Sternen ist soweit empfehlenswert. Die Erwartungen an Essen und Unterbringung müssen realistisch bleiben, dann ist man auch mit dem Ergebnis zufrieden. Dennoch bleibt ein bitterer Nachgeschmack in Hinblick auf die hohen Kosten für die Kinder. Schließlich hätten wir zu zweit das gleiche Zimmer für weniger als die Hälfte des nun gezahlten Preises erhalten. Auch bei Betrachtung der Verpflegungsleistung kann kein seriös kalkulierender Reiseveranstalter ernsthaft glauben, dass so die hohen Kosten gerechtfertigt sind. Die Flugkosten werden sicher auch nicht annähernd in Frage kommen. Was bleibt dann übrig? Diese Frage werde ich wohl nie beantwortet bekommen.
Nun kann man uns vorwerfen, dass wir ja im Vorwege wussten, was wir erwarten müssen und nicht gezwungen waren, das Angebot anzunehmen. Richtig!
Wenn wir es uns irgendwann mal wieder leisten können, werden wir wieder auf die Malediven fliegen. Dann aber in der Saison! Die Sommermonate sollte man sich für schönere Ziele aufheben! Da rechnet sich auch das gesparte Geld entsprechend.
Bewertung: 4 Flossen wären zu wenig und 6 Flossen deutlich zu viel. 5 Flossen mit Tendenz zu 4 Flossen ist aufgrund der etwas unflexiblen Haltung der Basisleitung unsere Meinung.
Schöne Grüße
Kerstin, Erik und Jens
Hausriff 1
Hausriff 2
Hausriff 3
Blue Canyon
Basis
Hausriff 4
Adlerrochen am Hausriff
Abhängen am Kuda Faru
Hausriff 5
Basis
Equipmenttransport zum Boot
Hausriff 6
Wohl jeder Taucher träumt davon, einmal einen Tauchurlaub auf den Maldiven zu erleben. Großfischbegegnungen garantiert!(?)
Wer als Familie auf den Malediven Urlaub machen will, kennt sicher das Problem:
Die eng geschnürte Urlaubskasse macht es eigentlich unmöglich die Malediven zu wählen. Daher ist langes Suchen und Vergleichen erforderlich. Viele Ziele fallen durch das grobe Kostenraster und anschließend muss man dennoch mehr bezahlen, als man kann oder das Urlaubsziel verdient. Und dies auch außerhalb der eigentlichen Saison!
So ging es uns auch mal wieder und wir einigten uns darauf, zu gucken, ob wir über „Restplatzshop.de“ noch ein Schnäppchen bekommen können. Wenn wir nichts Passendes finden, dann verzichten wir eben darauf! - So lautete unser Motto.
Nach mehrwöchigem täglichen Gucken haben wir dann ein Angebot gefunden, dass vom Preis gerade so noch verschmerzbar war – man kann ja den Dispokredit der Bank ausreizen ;)
Traumziel Malediven rückte in greifbare Nähe: Summer Island Village!
PREIS:
Für die „unwesentliche“ Summe von 1207 Euro pro Person wurde uns ein 12 Tage Aufenthalt präsentiert. Bei „näherer Betrachtung“ stellte sich dann heraus, dass dem Reiseveranstalter ITS die Kinder besonders am Herzen liegen und somit für diese dann 1507 (10 Jahre) und 1551 Euro (13 Jahre) berechnet wurden. Zusammen dann 5472 Euro. Dafür durften wir dann auch in einem Bungalow - der ansonsten zu zweit bewohnt wird - zu viert schlafen – ein echtes Schnäppchen!
12 Tage bezahlen und auch nur 11 Tage vorort, noch eine Entwicklung der modernen Welt - Kostenverschleierung!
Eine Hinzubuchung der Wasserflugzeugoption (einmal hin- und wieder zurück ;)) zeigte ähnliche Nebenwirkungen. Die teuerste Person war unser älteste Sohn (13) mit 130 Euro (10jähriger für 50 Euro und Erwachsene für 95 Euro), bei dem auf Nachfrage ITS argumentierte, dass für Kinder die hohen Nachlässe beim Bootstransfer gegen gerechnet werden und so dann der Transfer mit dem Wasserflugzeug entsprechend hoch ausfällt.
TAUCHEN:
Aber was kann uns die Insel bieten? Welche Tauchbasis finden wir dort?
Dafür gibt es glücklicherweise noch die guten alten Internet-Suchmaschinen, die uns dann auch ein paar Webseiten präsentierten, bei denen man erfuhr, wer die Taucher auf Summer Island Village (kurz: SIV) bedient. Die zur Basis gehörige Webseite inbegriffen!
Die Tauchplatzbeschreibungen lasen sich alle sehr gut. Neben den gewünschten Plätzen mit Großfischbegegnungen (in der Saison) gab es genügend andere Plätze die dann für Makrofotografen interessant sein können. Wir zählen vorerst und weiterhin noch zur ersten Gruppe.
Der Sommer ist ganz klar hier keine Zeit für Mantas und andere große Fische – Pech für uns!
TAUCHBASIS:
Die Tauchbasis befindet sich in einem gepflegten Zustand, auch wenn sie inzwischen in die Jahre gekommenen scheint. Gut gefiel uns, dass das Wasser des Automatenbeckens immer dezent mit einem Desinfektionsmittel versetzt wurde. Wir betrachten dies als sehr angenehm, da so sicherlich die Keimbildung reduziert wurde. Uns ist nicht bekannt, ob aus umwelt- oder medizinischer Sicht etwas dagegen spricht. Von den fünf von uns bisher genutzten Basen war es die erste, die entsprechend vorbeugend tätig wurde.
Auch die Aufbewahrung der Atemregler und Jackets war unserer Meinung nach vorbildlich gelöst.
Gepresst wurde lediglich Luft in 11l-Aluminiumflaschen. Hier könnte die Basis nachbessern und sowohl Nitrox, wie auch andere Flaschengrößen anbieten. Bei Leuten mit meinem Luftverbrauch sind 15l-Flaschen für 60 Minuten dann doch besser, um so auch bei etwas „Arbeit“ (Strömung) noch etwas zu sehen und den TG genießen zu können. Dies darf aber nicht mit Mehrkosten abgestraft werden, schließlich besteht basisseitig eine Maixmaltauchzeitbegrenzung von 60 Minuten.
Der Kompressorraum machte ebenfalls einen anständigen Eindruck. Genaueres ist mir nicht möglich zu beschreiben, da ich mir Hersteller, Typ und Alter der Kompressoren nicht genau angesehen habe. Sie machten aber einen sauberen Eindruck – wenn auch betagt.
Positiv war auch, dass die Flaschen im Wasserbad gefüllt wurden, was mir bisher auf anderen Basen nicht aufgefallen ist, bzw. nicht möglich war, zu beobachten.
Alle Flaschen hatten immer einen Druck von minimal 195 Bar.
Für das Vorbereiten der Ausrüstung stehen genügend Tische bereit.
ABLAUF und ORGANISATION:
Am ersten Tag meldet man sich an und erledigt den Papierkrieg. Es sei denn, man findet wie wir eine fast verlassene Basis vor und wird schroff auf den nächsten Tag vertröstet.
Der obligatorische Checkdive – meiner Meinung nach Anachronismus – wird auch generell nicht am Ankunftstag durchgeführt. Dies ist für mich insbesondere dann unverständlich, wenn man ohnehin nur 7 Tage vorort ist und somit nur wenige Tage zur Verfügung hat.
Zwei mal am Tag (1x vor mittags und 1x nachmittags) wird mit dem Boot ein bereits am Vorabend benanntes Riff angefahren. (Nach mehrmaligen Beknieen der Basisleitung und deren mehrfachen vertrösten auf einen anderen Tag kamen wir auch einmal in den Genuss eine Doppeltankbootstour mitzuerleben.)
Alle möglichen Ziele der Basis sind auf der Webseite benannt. Dieser Überblick mit den einzelnen Tauchplatzbeschreibungen ist auch auf der Basis und im Bereich der Rezeption des Hotels jeweils in einer Mappe (genauer gesagt in jeweils 2 Mappen 1x deutsch, 1x englisch) vorhanden. So kann man jederzeit auch bei Abwesenheit der Basisleitung nachlesen, was das nächste Ziel zu bieten hat.
Ohne vorherige Anmeldung für einen Tauchgang kann man zur benannten Zeit auf der Basis eintreffen und bekommt sofort von der Mannschaft eine Flasche, die man auf den Tischen an sein Jacket montiert und mittels Regler den Flaschendruck prüft. Danach wird der Regler mit Anzug und ABC in seiner bei der Anmeldung auf der Basis bereitgestellten Tasche verstaut. Diese wird zusammen mit den Jackets von der Crew zum Boot transportiert. Die Boote sind mit ausreichend Notfallsauerstoff, kleinem Notfallkoffer, Funk und GPS (Handgerät) ausgerüstet, so dass im Falle eines Unfalls die Erstversorgung gewährleistet ist. Kurz vor Erreichen des Riffes wird das Briefing durchgeführt. Dies war im Allgemeinen verständlich und gut. Der Guide (bei uns waren es entweder Tom, Inaz oder Chris) hat dann noch einen Strömungscheck durchgeführt und danach sein Briefing ergänzt/korrigiert. Der Einstieg erfolgt dann wie üblich mit Schrittsprung vorwärts vom Boot. Nach Erreichen der Maximaltauchlänge von 60 Minuten, oder einem anderen Abbruchkriterium (Luft, Nullzeit etc.) wird die Boje gesetzt und (3 Minuten Sicherheitsstop auf 5 m) aufgetaucht. Das Boot holt einen dann ab, man zieht Flossen aus und steigt ins Boot. Die helfenden Hände der Crew sind sofort zur Stelle und nehmen alles entgegen, was beim Ausstieg behindert und bei Bedarf unterstützen sie einen auch, um ins Boot zu gelangen.
Sicherlich ist die Meinung zu den vorgefundenen Leitern gespalten. „Echte“ Tauchleitern waren es jedenfalls nicht. Aber ist es wichtig, Taucherleitern zu haben, oder ist es ohnehin besser die Flossen im Wasser vor dem Einsteigen abzustreifen? Alles Geschmackssache! Für unseren Geschmack war die vorgefundene Lösung noch akzeptabel, aber sicher noch verbesserungswürdig.
Von der Bootsmannschaft wurden wir dann auch gleich in Empfang genommen und beim Ablegen der Ausrüstung unterstützt. Besser geht es kaum! Anschließend wird Deko-Tee und Kokosstückchen serviert. Wer braucht da noch mehr?
Der Transport der Ausrüstung zurück zur Basis wird wie gehabt durch die Crew erledigt. Dort ist man wieder selbst verantwortlich für Spülen und Verstauen.
Für ein kleines Debriefing steht ein Tisch zur Verfügung und wir haben auch gemeinsam mit ein paar anderen Tauchern einen Kaffee oder Tee geschlürft.
DAS HAUSRIFF:
Gelesen haben wir auf der Homepage von SIV, dass ein Hausriff vorhanden ist, an dem man gut tauchen kann. Gleiches/ähnliches wird auf der Diverland-Hompage geschrieben. Eine Anfrage per email relativierte aber schnell die Aussagen und so waren wir nicht überrascht, als wir uns Vorort davon überzeugen durften, dass es kein echtes Riff gibt. Auf der Basis ist eine wenig brauchbare „schematische Riffkarte“ vorhanden. Diese müsste noch mit topografischen Elementen (Steg, Anleger, Tiefenangaben, Kompaßrose (bin mir nicht sicher, ob die vorhanden war) etc.) ergänzt werden, damit überhaupt ein Nutzen daraus gezogen werden kann.
Aber dennoch hat das Hausriff als eine Ansammlung von Alteisen, Fässern und Bauresten einiges zu bieten:
Bei unseren drei Tauchgängen am Hausriff haben wir Clownsfische in ihrer Anemone, Adlerrochen, Muränen und einiges mehr gesehen.
FAZIT:
Unser Aufenthalt bei Diverland auf Summer Island Village stellt natürlich nur eine Momentaufnahme dar.
Die angefahrenen Spots waren alle schön. Auch wenn ich anfänglich doch arg enttäuscht war. Hier kommt wohl ins Spiel, dass man sich nicht darüber bewusst ist, wie hoch die eigenen Erwartungen an die Malediven sind und man glaubt, eine realistische Vorstellung zu haben.
Mir haben die Großfischbegegnungen gefehlt. Das was wir an Haien (Weißspitzenriffhaie) angetroffen haben war für mein Geschmack leider alles zu weit weg (geschätzte 15 m). So hat mir das auch wieder nicht die Erfüllung gebracht.
Natürlich war hier zum einen das Wetter, zum anderen auch die eigene Unfähigkeit mit im Wege.
Mit der Basis waren wir insgesamt sehr zufrieden. Dennoch gibt es einiges zu verbessern.
Als Möglichkeiten für eine serviceorientierte Tauchbasis, die ohnehin momentan eher eine Saure-Gurken-Zeit durchlebt, kann ich mir vorstellen, im Sommer für ein wenig Werbung zu sorgen. Schließlich kann man mit lediglich 4-8 Tauchern mehr ermöglichen, als mit 20 auf einem Boot.
Z.B. könnte man unkompliziert auf die Wünsche der Kunden eingehen. Wir fänden Tauchgänge unter Leitung/Führung eines Guides als sehr angenehm. Dies ist auch in anderen Ländern üblich. Dabei soll nicht die Rede von Übernahme der Verantwortung für die Sicherheit des einzelnen Tauchers sein. Dies läßt sich sicher auch schriftlich festklopfen, so daß der Guide nicht für die Dummheit einzelner gerade stehen muß. Eine Führung durch das Riff hat nun mal den Vorteil, dass der Taucher von der Ortkunde des Guides profitiert. Wer alleine tauchen will, dem steht dies ja weiterhin frei!
Ein weiteres Beispiel ist, das man generell zwei Flaschen pro Person mitnehmen könnte, die dann nach Lust und Laune der Taucher genutzt werden dürfen. So viel Flexibilität erwarte ich einfach von einer guten Tauchbasis. Die zusätzlichen Flaschen wären innerhalb kürzester Zeit mit an Bord.
Die Tauchplätze die wir besucht haben hätten es alle hergegeben, dort noch einen zweiten Tauchgang durchzuführen. Die darauf folgenden positiven Resonanzen hätten nachhaltig wirken können, so dass künftig ggf. auch in den Sommermonaten wieder ein paar mehr Taucher kommen. An Surfern, Schnorchlern und Seglern wird die Basis wahrscheinlich nicht so viel verdienen können.
Vielleicht liegt dies nur an der Unerfahrenheit der noch recht jungen Besatzung mit Tom und Chris? Vielleicht liegt es aber auch daran, dass eine Bootstour mit 13 Dollar (bzw. ab 10 Touren 12 Dollar) zu buche schlägt und wir ja nur das Billigpaket 6 Tage Non-Limit gewählt haben? Oder man hat es einfach nicht nötig? Ich kann es nicht sagen.
Bereits vor uns abgereiste Tauchgäste haben sich darüber beklagt, dass es nicht möglich war, auf der Basis ein Dekobier zu trinken.
Wir haben an einigen Tagen gemeinsam mit anderen Tauchern noch gemeinsam einen Kaffee oder Tee getrunken, der durch die Basis zur Verfügung gestellt wurde. Wir verfügen nicht über so lange Taucherfahrung um beurteilen zu können, ob diese Basis dermaßen negativ auffällt. Wir selbst haben es auch bei anderen Basen selten geschafft, richtig gut die Tauchgangsnachbearbeitung zu „zelebrieren“. Über Unfreundlichkeit können wir uns in keinster Weise beklagen. Ausrutscher passieren jedem und sollten nicht das Bild in Gänze verschandeln.
Insgesamt würde ich der Basis empfehlen, die Preisgestaltung zu überarbeiten. Ca. 55 Dollar für einen Tauchgang (incl Boot) sind doch recht hoch. Leider können keine ägyptischen Preise erwartet werden, dennoch wird für ein Hausrifftauchgang mit (im Sparpaket) 42 Dollar doch ein recht frecher Preis gefordert. Obwohl man dort schon 1-2 Tauchgänge verbringen kann, vor allem wenn man dann durch Adlerrochen belohnt wird.
Malediven allgemein SIV speziell:
Unserer Meinung nach sind die Malediven vollkommen überteuert. Hieran sind sicherlich nicht allein die Hotels schuld, sondern vor allem die Reiseveranstalter/Fluggesellschaften. Für Familien ist es kaum erschwinglich selbst in der Nebensaison einen schönen Urlaub zu verbringen.
SIV mit all inclusiv und seinen 3 Sternen ist soweit empfehlenswert. Die Erwartungen an Essen und Unterbringung müssen realistisch bleiben, dann ist man auch mit dem Ergebnis zufrieden. Dennoch bleibt ein bitterer Nachgeschmack in Hinblick auf die hohen Kosten für die Kinder. Schließlich hätten wir zu zweit das gleiche Zimmer für weniger als die Hälfte des nun gezahlten Preises erhalten. Auch bei Betrachtung der Verpflegungsleistung kann kein seriös kalkulierender Reiseveranstalter ernsthaft glauben, dass so die hohen Kosten gerechtfertigt sind. Die Flugkosten werden sicher auch nicht annähernd in Frage kommen. Was bleibt dann übrig? Diese Frage werde ich wohl nie beantwortet bekommen.
Nun kann man uns vorwerfen, dass wir ja im Vorwege wussten, was wir erwarten müssen und nicht gezwungen waren, das Angebot anzunehmen. Richtig!
Wenn wir es uns irgendwann mal wieder leisten können, werden wir wieder auf die Malediven fliegen. Dann aber in der Saison! Die Sommermonate sollte man sich für schönere Ziele aufheben! Da rechnet sich auch das gesparte Geld entsprechend.
Bewertung: 4 Flossen wären zu wenig und 6 Flossen deutlich zu viel. 5 Flossen mit Tendenz zu 4 Flossen ist aufgrund der etwas unflexiblen Haltung der Basisleitung unsere Meinung.
Schöne Grüße
Kerstin, Erik und Jens
Hausriff 1
Hausriff 2
Hausriff 3
Blue Canyon
Basis
Hausriff 4
Adlerrochen am Hausriff
Abhängen am Kuda Faru
Hausriff 5
Basis
Equipmenttransport zum Boot
Hausriff 6