Sumartin, Sv. Martin, Mali Losinj

Wir waren im August auf der Basis um ein paar nette Tauchgänge zu machen. Die Basis ist klein und auf der dem Festland zugewandten Seite.

Mit dem relativ neuen Boot kommt man auch bei geschlossener Brücke an alle Spots, da das Boot mit einem absenkbaren Dach ausgestattet ist.

Das ausgeliehene Equipment war teilweise sehr alt und abgenutzt. Bei einem Tauchteilnehmer war der Anschluss des Reglers an die Weste defekt.

Das "Briefing" besteht aus 1-2 Sätzen. Eine Tauchbegleitung gibt es nicht. Für geübte Taucher ist das technisch kein Problem, aber ein guter Guide zeichnet sich ja auch wesentlich durch seine Ortskenntnis aus (wo gibt es am Spot was zu sehen). Wir hatten auch ungeübte Taucher an Board. Da fand ich einen Tauchgang ohne Guide eher fahrlässig. Gesehen haben wir dann an einem Steilhang so gut wie nichts und einem der ungeübten Tauchern ging prompt die Luft aus. Passiert ist zum Glück nichts.

Debriefing gab es auch nicht.

Die Preise sind für das gebotene gesalzen: 27€ für den Tauchgang (ohne Guide), 5€ für die Flasche und weitere 5€! Je geliehenes Ausrüstungsstück. Da kommt man schnell auf knapp 50€ je Tauchgang. Dabei muss man im Grunde alles selbst machen.

Wir werden hier nicht wieder tauchen.

Ich fange jetzt zum 10. Mal an, meinen Bericht über Sumartin Diving zu verfassen. Jedes Mal von vorne ...
Das sagt viel darüber aus, dass diese Basis - anders ist.

Die emotionslosen Fakten. Die Basis ist klein, aber hat alles, was man braucht. Leiequipment habe ich keines benötigt, somit kann ich dazu nichts sagen.
Die Tauchplätze werden alle mit Zivkos Boot angefahren. Das Boot ist top und sehr durchdacht, inklusive Toilette. Die Transferzeiten waren zwischen 15 und 60 Minuten.
Die angefahrenen Plätze sind toll. Wer mittelmeertypisch Wracks, Grotten und Steilwände mag, kommt hier voll auf seine Kosten.

Bei der Basis verhält es sich, wie bei ihrem Oberhaupt Zivko - man muss genau, drei- oder viermal hinschauen - und erlebt viele, ausschließlich positive Überraschungen. Man darf sich keinesfalls vom ersten Eindruck täuschen lassen.

Selbständiges Tauchen ist hier Programm. Hier trägt man sein Equipment selbst (GOTT SEI DANK), steigt auf´s Boot, kümmert sich selbst um einen Buddy, bekommt ein kurzes Briefing und geht einfach tauchen. Wie lange? Wie tief? Rechts rum, links rum? DAS darf man hier noch selbst entscheiden bzw. man muss sich mit seinem Buddy einig werden. UND DAS IST GUT SO!
Hier muss man auch noch selbst zum Boot zurück navigieren :o)

Wer ´betreutes´ Tauchen gewohnt ist, wird sich hier schwer tun. Ausbildung gibt es nicht.

Zivko als Chef wurde ja bereits schon treffend beschrieben. Seine Frau hat ihn mir als ´Freund des kurzen Wortes´ vorgestellt. Nach außen ein ´Grantler´, aber in Wirklichkeit ein herzensguter, witziger Vollprofi. Man braucht nur ein bißchen, um mit ihm warm zu werden. Solche Menschen wenn es in der Branche mehr gäbe ...
Seine Frau vermittelt einem sofort das Gefühl, zu Hause angekommen zu sein.

Ich würde sagen, SUMARTIN Diving polarisiert. Man fühlt sich wohl, oder halt nicht. Ich habe mich selten so wohl gefühlt wie hier!

Wir sind hier in den Pfingstferien eher zufällig gelandet - und im Nachhinein sehr sehr froh darüber. Die Geschichte:
Mein Sohn ist 15 Jahre jung und taucht seit gut zwei Jahren. Aus Sicherheitsgründen lasse ich ihn eigentlich nur mit einem erfahrenen Taucher (Instruktor) ins Wasser, weshalb wir in Mali Losinj auch zuerst die Cikat-Tauchbasis angesteuert haben. Die werben im Internet mit ihrem tollen Angebot, hatten aber keinerlei Interesse an einem 15-jährigen Taucher und haben uns einfach weggeschickt (den Bericht schreibe ich dort noch im Detail).
Wir sind dann zu Sumartin und sind hellauf begeistert. Zum einen die anderen Taucher: Nette, normale Leute ohne Tiefenrausch, die überhaupt kein Problem mit einem Anfänger haben.
Und dann der Chef selber: Ein sehr netter Mann, der die Ziele so ausgewählt hat, dass es auch oberhalb der 20-Meter-Grenze etwas zu sehen gab. An einem Tag ist er mit dem großen Boot auch für drei Taucher rausgefahren (Cikat hat eine Mindestzahl von sechs Tauchern genannt).