South Red Sea Diving Club, El Quseir (Inaktiv)

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Blues LeeCMAS**102 TGs

VorwortZu viel kann ich über die Basis nicht auss ...

Vorwort
Zu viel kann ich über die Basis nicht aussagen, da ich nur durch Zufall und gerade für einen Tag dort tauchen konnte. Somit beschränkt sich meine Beschreibung auf die Eindrücke vor, während und nach zweier Tauchgänge innerhalb eines Tages am Hausriff. Ein Tagesausflug auf einem der Boote habe ich nicht gemacht.


Allgemeines zur Tauchbasis
Die Basis liegt am nördlichen Ende des Utopia Beach Hotel-Strands (20 Km südlich von El Quseir) direkt am Bootssteg.
Die Basis besteht aus einem grösseren Haus, einem Nebengebäude und einem überdachten Bar-Komplex mit Toilettenhäuschen (Männchen + Weibchen getrennt). Im gössten Gebäude sind das Büro (Kreditkartenzahlung möglich), Kompressorraum und Equipmentraum untergebracht.
Im dahinter liegenden ´Gebäude´ befindet sich der Trockenraum, in dem auch die Basisgäste ihre Ausrüstung unter Verschluss aufbewahren können (Regale mit den beliebten Kunststoffkisten). Stangen mit an Seilen befestigten Bügeln stehen für das Aufhängen von Anzügen und Jackets bereit. Die Trockenräume sind vom Platz her sehr großzügig bemessen und werden sicherlich selten komplett ausgenutzt (d. h. für den Gast viel Platz!). Die Wände der Trockenräume sind so gemauert, dass der Wind fast ungehindert hindurchgehen kann, für´s Trocknen der Anzüge optimal.
Es gibt zwei (2!) Auswaschbecken: Ein kleines für Maske, Automaten, Computer, Lampen und andere ´Anhängsel´, ein großes für Flossen, Neopren +Jackets. Im großen Auswaschbecken findet man nach Tauchgängen auch hin und wieder ganze Taucher in Neoprenanzügen... das erspart das Duschen...
Debriefing mit Logbucheintragungen kann man hervorragend auf der überdachten Bar-Terasse durchführen, allerdings ist der Bar-Betrieb leider eingestellt, so dass keine rechte Gemütlichkeit aufkommt.


Equipment
Das Leihneopren ist z. T. leider schon recht verschlissen (Anzüge). Leihanzug entweder Long-John-Hose ODER das zugehörige Shorty-Oberteil (Jacke mit langen Ärmeln). Komplett-Overalls gibt es nicht.
Jackets und Lungenautomaten waren OK. Getaucht wird mit 12 l-Aluminiumflaschen (DIN-Anschluss), die allesamt scheinbar noch recht neu sind (Stand 2005, innerhalb der ersten TÜV-Periode).


Personal
Das Personal rekrutiert sich vornehmlich aus Einheimischen (Tauchguides und Helfer). Zu der Zeit meines Besuchs gab es nur einen englisch sprechenden (europäisch aussehenden...?!) Basisleiter und einen niederländischen Tauchlehrer (Henri), der hervorragend Deutsch sprach.
Das äyptische Personal spricht nur Englisch und ggf. etwas Italienisch.


Betreuung + Service
Die Betreuung durch den Tauchlehrer Henri war aus meiner Sicht hervorragend. Leider lohnt es sich nicht, hier mehr darüber zu schreiben, da Henri noch im Herbst 2005 auf eine andere Basis wechselt. Wie die Betreuung durch die anderen Guides ist, kann ich nicht beurteilen. Auch waren wir später beim Tauchen nur zu dritt, sodass die Situation allgemein sehr entspannt und familiär war. Kleinere Gruppen scheinen aber hier wohl eher Standard zu sein, als die große Massenabfertigung.


Tauchgang am ´Hausriff Süd´ (Schnorchellagune vor dem Utopia-Hotelstrand)
Vor dem Tauchgang gab es ein ausführliches Briefing für meine Tauchpartnerin und mich. Danach Anrödeln und ab auf den Pickup (ca. 200 m zur Einstiegsstelle). Dort zogen wir die Jackets an und watschelten ins Wasser der Lagune. Nach etwa 50 m über flach abfallenden Sandboden fängt das Innenriff an. Durch einen Riffdurchbruch geht es zum Außenriff, das als Hausriff wahrlich eine gute Figur macht. Der Fischreichtum hält sich in Grenzen, aber eine wunderschöne Korallenlandschaft entschädigt für alles. Das Riff fällt fast senkrecht bis auf ca. 25 m ab und geht dann in einen flachen Sandgrund über. Aufstrebende bizarre ´Korallenpfeiler´ und andere märchenhaft anmutende Gebilde sorgen für einen wirklich schönen Tauchgang.
Trotz der eigentlichen Zeitbegrenzung auf 60 min/Tauchgang verlängerte der Guide den Tauchgang auf 67 min, bis ich als grösster ´Luftverbraucher´ die Reverve erreicht hatte.
Am Strand wartete schon der Pickup auf uns und fuhr uns wieder zurück zur Basis. Dort langsam abrödeln, auswaschen usw. Danach Treffen auf auf der Bar-Terasse zum Debrifing und Ausfüllen der Logbücher. Über Mittag dann zurück zum Cinderella Beach Hotel.


Lagune (nördlich)
Vor dem zweiten Tauchgang dann etwas Konfusion. Unser Guide Henri war noch nicht wieder auf der Basis eingetroffen, hatte aber mit uns verabredet, dass wir auch den Nachmittagstauchgang in der gleichen Gruppe zu dritt durchführen. Ein anderer (ägyptischer) Guide fing meinen Buddy und mich beim Eintreffen auf der Basis ab und bedeutete uns, schnell mit auf den Pickup einer anderen Tauchgruppe zu steigen. Auf wiederholte Nachfrage, wo denn Henri sein, wurde uns nur in gebrochenem Englisch mitgeteilt, Henri sei nicht da, wir sollten mit der anderen Gruppe tauchen (dabei lag Henris Gerödel schon seit vor dem Mittag für unseren zweiten TG zusammengebaut im Equipmentraum). Standhafte Weigerung unsererseits, ohne ´unseren´ Henri auf den Pickup zu steigen, löste beim Ägypter lautstarken Unmut aus.
Zum Glück erschien Henri dann doch und führte eine lautstarke Diskussion mit seinem Kollegen, bei der ich nur die Brocken ´...your group will finish after 40 min´ und ´these two divers are able to make dives about 70 min´ verstand. Danach fuhr der Pickup ohne uns ab.
Wenige Minuten später ging es dann auf einem anderen Pickup diesmal zur sog. ´Lagune´, das Hausriff in nördlicher Richtung. Vom Pickup stiegen wir erst mal in das flache Wasser und warteten ca. 10 m zu einer etwa hüfttiefen Stelle, um dort die Flossen anzuziehen. Danach ging´s über eine Untiefe, bei der wir den Bauch schon gewaltig einziehen mussten, mit ´flösselnden Propellerschlägen´ zur Abtauchstelle. Hier empfing uns ein Riffeinschnitt von ca. 6 m Tiefe mit etwas trübem Wasser, dass schlagartig klar wurde, als wir am Ende des Kanals das Außenriff erreichten. Diese Seite des Riffs war als Unterwasserlandschaft noch eindrucksvoller, als die Südseite des Hausriffs vom Vormittag, allerdings für meinen Geschmack wieder zu wenig und vor allem zu kleiner Fisch.... An diesem Riff ging es dann bis zur Halbzeit in nördlicher Richtung, bis mein Luftverbrauch uns wieder zum Umkehren zwang. Wieder am Kanal angelangt, schlug Henri einen Weg in die Grotten im Riff ein: Ein tolles Labyrinth in ca. 4-8 m Tiefe, das wir erkundeten, bis ich bei 30 bar angelangt war, und wir mittlerweile schon 72 min UW waren. Wir tauchten auf und stiegen wieder zu unserem Pickup an Land. Danach die gleiche Prozedur wie am Vormittag.
Leider war für mich der Urlaub danach beendet, sonst hätte ich noch weitere Tauchgänge am Hausriff gemacht.


Fazit
Die Atmosphäre und der gute Eindruck wurde hing natürlich maßgeblich von unserem Tauchguide ab. Wäre Henri nicht gewesen, würde die Basis wohl etwas weniger gut in meiner Beurteilung wegkommen. Das Palaver mit dem ägyptischen Tauchguide vor dem 2. Tauchgang hätte ich mir gerne erspart. Auch die Umstände, wie es auf der Basis zuging, bekräftigen mich in der Aussage, dass diese Basis wohl etwas für erfahrene Taucher ist, die sich vor allen Dingen nicht bedingungslos der ´yalla-yalla-Mentalität´ der Ägypter unterwerfen. Wer sein eigenes Equipment mitbringt und sich nicht die Ruhe nehmen lässt, der findet hier eine Tauchbasis vor, die einen recht entspannten Aufenthalt ermöglicht, da im Vergleich zur benachbarten Sub-Aqua-Basis die Anzahl der gleichzeitig tauchenden Gäste eher moderat ist. Dadurch wird ein großzügiges Raumangebot offeriert und das Preis-Leistungsverhältnis ist wohl durch die Konkurrenz zur benachbarten Sub-Aqua-Basis auch angemessen und nicht überteuert.

Ich würde wohl wieder auf dieser Basis tauchen, allerdings immer vorher abchecken, ob als Ansprechpartner ein ´im Wesen gemässigter Europäer´ als Guide oder TL zur Verfügung steht.
Für TL Henris Ansprache, Betreuung und Tauchgangsführung hätte ich der Basis gerne fünf Flossen vergeben. Da er aber die Basis absehbar verlässt, gibt es aufgrund von Beobachtungen des restlichen Personals nur vier Flossen (immerhin auch ein gutes ´Befriedigend´!).