Vom 11. - 18. Dez. 2003 war ich im Hotel Ghazala, ...
Vom 11. - 18. Dez. 2003 war ich im Hotel Ghazala, Sharm el Sheikh/Naama Bay, um bei den dort ansässigen Sinai Divers zu tauchen. Das Hotel mit sehr freundlichem Personal ist ok, das Essen auch, wirklich ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis.
Sinai Divers: Willkommen in der Tauchfabrik!
Einchecken: Nachdem ich ca. 20 min im Gedränge vor dem Counter der Basis verbracht hatte, ohne dass mich jemand bemerkte, setzte ich mich einfach mitten vor den Counter auf meine Tauchtasche und wartete. Die muffige hellblonde Dame hinter dem Counter war sichtlich bemüht, jeden Augekontakt zu vermeiden (es könnte ja ein Kunde sein, der einem Arbeit macht), geschweige denn, dass sie mich ansprach. Nach weiteren 10 min wurde ich dann tatsächlich von einer freundlicheren Kollegin entdeckt und gefragt: "Willst Du einchecken?". Dann füllte ich den Papierkran aus und man zeigte mir meine Box und wo ich diese abstellen muss. Irgendeine Einweisung in die Gepflogenheiten und Organisation der Basis (was wo zu waschen ist, welche Listen wofür sind , was bei Hausrifftauchgängen zu tun ist, wo man sich Flaschen wegnimmt und zurückbringt, wie der Transfer zum Hafen funktioniert etc.) unterblieb auch auf Nachfrage komplett -keine Zeit.
Boot: Die Halbtages- und Tagestauchgänge sind perfekt durchorganisiert per EDV-Listen. Man sucht in den Listen sein Boot, setzt sich an den Tisch mit dem Bootsnamen, trägt nach eintreffen des Guides seine Box an die Straße und mit dem Kleinbus geht es zum Hafen . Morgens sind die Dieselabgase von ca. 15-20 Booten am Bootsanleger bei den Abfahrtszeiten nur schwer zu ertragen. Auf den gepflegten Booten ist ausreichend Platz, das Equipment wird durch Personal verladen und es gibt auch ein schönes Sonnendeck. Für 35 Äg. Pfund gibt’s bei Ganztagesausfahrten auf Wunsch ein sehr gutes, frisch gekochtes Mittagessen mit landestypischen Gerichten und alle Getränke nach Wunsch. Während des Mittagessens / Mittagspause in Tiran wurde unser Boot mit etlichen anderen Tauchbooten zusammengebunden. So entstand eine Art schwimmende Großkantine mit dem Duft aus 10 Kombüsen und entsprechend lautem Geräuschpegel- nix mit Ruhe an Bord. Positv: Man erfährt schon bei der Rückfahrt an Bord, wo man für den nächsten Tag eingeteilt ist .Ist es dasselbe Boot, kann das Equipment an Bord bleiben, ist es ein anderes Boot, wird das Equipment automatisch durch das Boots-/Basispersonal umgeladen. Wenn man das Equipment waschen will, kann man es natürlich auch mit zur Basis nehmen.
Tauchen und Spots: Die Tauchspots die ich besuchte, sind durchschnittlich bis schön. In der Straße von Tiran und am Ras Mohammed gibt es sogar sehr schöne Spots (z.B. Yollanda / Shark Reef). Aber: Alle Spots bei denen ich war, sind total übertaucht. Am Ras Mohammed zählte ich beim auftauchen 17 Boote am gleichen Spot. Man muss sich das unter Wasser so vorstellen, dass hinter einem noch mal 3 Gruppen sind und zusätzlich auf identischer Tiefe einem auch noch 3 Gruppen entgegenkommen. Es ist ein solches Gedränge unter Wasser, dass einmal jemand über meinen Kopf latschte und mir auch einmal jemand mit der Flosse den Automat aus dem Mund schlug.
Man hat kaum Muße sich etwas in Ruhe anzuschauen. Die Gruppe wird durch die Guides gnadenlos zusammengehalten, vom frischen OWD bis zum 800 TG-Taucher. Ich konnte trotz Nachfrage nicht ein einziges Mal mit einem meiner Buddies alleine tauchen (ich habe 430 TGe, CMAS***). Beim austauchen ist es dann erst mal schwierig, sein Boot wieder zu finden. Eingesammelt wird man, indem man sich an einem zugeworfenen Seil bis zum Boot hangelt. Das geht ganz gut. Weiterhin störend: an vielen Spots wabert ein durchgehender Diesel/Ölfilm an der Oberfläche. Ein gutes Briefing fand mit beiden Guides, die ich erlebt hatte, nicht statt. Die Spots sind in Büchern dokumentiert. Also wird die Geografie und Lage des jeweiligen Spots im Buch gezeigt und erklärt. Es gibt kaum Angaben zur Fauna, die einen erwartet. Wenn ein Spot nicht im Buch drin ist, wird auch nix gezeigt. Eine Tafel wurde nicht benutzt. Es bleibt daher dem Guide überlassen, wie spannend er ohne visuelle Hilfsmittel erzählen kann. Der Guide Laurent machte das z.B. sehr gut.
Kosten: Sinai Divers bietet m.E. günstiges Tauchen an. Diverse Paketangebot (sog. Diveboxen) sind sogar sehr günstig, bis zu 50% unter den Preisen der Malediven. Wenn man kein Extremtaucher ist würde ich jedoch nicht empfehlen, Tauchpakete im Voraus zu buchen. Sinai Divers schreibt zwar, man finde vor Ort eine kundenfreundliche Lösung, wenn man vorausgebuchte Pakete nicht voll abnehmen kann. Einem meiner Buddies passierte dies, da 1 Tauchtag wegen Sturms komplett ausgefallen war. Die "kundenfreundliche Lösung" sah dann so aus, dass er für die aus dem Paket übriggebliebenen TGe eine Gutschrift für den nächsten Tauchaufenthalt erhielt. Eine Erstattung sei nicht möglich. Er möchte aber eigentlich dort nicht mehr tauchen.
Fazit: Ich erlebte die Basis Sinai Divers als rel. unerfreuliche Massenveranstaltung. Der vorherrschende Eindruck an der Basis ist seitens des Organisationspersonals am Counter eine ausgeprägte Uninteressiertheit am einzelnen Gast bis hin zur Unfreundlichkeit (natürlich gab es auch Ausnahmen). Alles ist ganz perfekt organisiert, aber dadurch auch leider unflexibel. Es macht z.B. viel Aufwand, mit einem Tag Vorlauf noch mal das Boot zu wechseln, weil man an dem Spot vielleicht schon mal war oder man lieber woanders hin möchte. Beliebter Spruch: "das hättest Du gestern regeln müssen". Genau gegensätzlich, also sehr positiv verhält sich die Technik-Abteilung von Sinai Divers: hier ist man äußerst hilfbereit, zuvorkommend und professionell, wenn man wie ich um Hilfe zur Lösung eines techn. Problems (bei mir war es der Atemregler) bittet. Die Guides waren immer freundlich und hilfsbereit, wirkten z.T. aber auch mit den vom Ausbildungsstand her sehr inhomogenen Tauchgruppen überfordert. Wenn der Gruppenzusammenhalt zum wichtigsten Kriterium des TG`s wird, leidet natürlich der Erlebniswert für die erfahreneren Taucher. Alles in allem ist Sinai Divers sicher eine professionell geführte Basis auf der man aber leider als Nummer durchgeschoben wird. Von Tauchen als kommunikativer Kameradschaftssportart ist hier keine Rede mehr. Es gibt auch keine kleine Bibliothek, in der man nach einem eben gesehenen Fisch suchen kann, wie man sie von fast allen Basen her kennt. Ich kenne auch andere sehr große Basen auf den Malediven (z. B.Vilamendhoo /Werner Lau oder Kuredu / Pro-Divers) auf denen man sich trotzt der Größe noch als willkommener Gast fühlt und man jeweils nur mit einem Boot am Tauchspot ist. Kurz: seit ich bei Sinai Divers war, weiß ich, wofür man auf den Malediven mehr bezahlt. Trotz tropischem Meer mit Korallenriffen würde ich statt bei Sinai Divers lieber auf einer gemütlichen Mittelmeer- oder Kanaren-Basis tauchen. Daher nur
Sinai Divers: Willkommen in der Tauchfabrik!
Einchecken: Nachdem ich ca. 20 min im Gedränge vor dem Counter der Basis verbracht hatte, ohne dass mich jemand bemerkte, setzte ich mich einfach mitten vor den Counter auf meine Tauchtasche und wartete. Die muffige hellblonde Dame hinter dem Counter war sichtlich bemüht, jeden Augekontakt zu vermeiden (es könnte ja ein Kunde sein, der einem Arbeit macht), geschweige denn, dass sie mich ansprach. Nach weiteren 10 min wurde ich dann tatsächlich von einer freundlicheren Kollegin entdeckt und gefragt: "Willst Du einchecken?". Dann füllte ich den Papierkran aus und man zeigte mir meine Box und wo ich diese abstellen muss. Irgendeine Einweisung in die Gepflogenheiten und Organisation der Basis (was wo zu waschen ist, welche Listen wofür sind , was bei Hausrifftauchgängen zu tun ist, wo man sich Flaschen wegnimmt und zurückbringt, wie der Transfer zum Hafen funktioniert etc.) unterblieb auch auf Nachfrage komplett -keine Zeit.
Boot: Die Halbtages- und Tagestauchgänge sind perfekt durchorganisiert per EDV-Listen. Man sucht in den Listen sein Boot, setzt sich an den Tisch mit dem Bootsnamen, trägt nach eintreffen des Guides seine Box an die Straße und mit dem Kleinbus geht es zum Hafen . Morgens sind die Dieselabgase von ca. 15-20 Booten am Bootsanleger bei den Abfahrtszeiten nur schwer zu ertragen. Auf den gepflegten Booten ist ausreichend Platz, das Equipment wird durch Personal verladen und es gibt auch ein schönes Sonnendeck. Für 35 Äg. Pfund gibt’s bei Ganztagesausfahrten auf Wunsch ein sehr gutes, frisch gekochtes Mittagessen mit landestypischen Gerichten und alle Getränke nach Wunsch. Während des Mittagessens / Mittagspause in Tiran wurde unser Boot mit etlichen anderen Tauchbooten zusammengebunden. So entstand eine Art schwimmende Großkantine mit dem Duft aus 10 Kombüsen und entsprechend lautem Geräuschpegel- nix mit Ruhe an Bord. Positv: Man erfährt schon bei der Rückfahrt an Bord, wo man für den nächsten Tag eingeteilt ist .Ist es dasselbe Boot, kann das Equipment an Bord bleiben, ist es ein anderes Boot, wird das Equipment automatisch durch das Boots-/Basispersonal umgeladen. Wenn man das Equipment waschen will, kann man es natürlich auch mit zur Basis nehmen.
Tauchen und Spots: Die Tauchspots die ich besuchte, sind durchschnittlich bis schön. In der Straße von Tiran und am Ras Mohammed gibt es sogar sehr schöne Spots (z.B. Yollanda / Shark Reef). Aber: Alle Spots bei denen ich war, sind total übertaucht. Am Ras Mohammed zählte ich beim auftauchen 17 Boote am gleichen Spot. Man muss sich das unter Wasser so vorstellen, dass hinter einem noch mal 3 Gruppen sind und zusätzlich auf identischer Tiefe einem auch noch 3 Gruppen entgegenkommen. Es ist ein solches Gedränge unter Wasser, dass einmal jemand über meinen Kopf latschte und mir auch einmal jemand mit der Flosse den Automat aus dem Mund schlug.
Man hat kaum Muße sich etwas in Ruhe anzuschauen. Die Gruppe wird durch die Guides gnadenlos zusammengehalten, vom frischen OWD bis zum 800 TG-Taucher. Ich konnte trotz Nachfrage nicht ein einziges Mal mit einem meiner Buddies alleine tauchen (ich habe 430 TGe, CMAS***). Beim austauchen ist es dann erst mal schwierig, sein Boot wieder zu finden. Eingesammelt wird man, indem man sich an einem zugeworfenen Seil bis zum Boot hangelt. Das geht ganz gut. Weiterhin störend: an vielen Spots wabert ein durchgehender Diesel/Ölfilm an der Oberfläche. Ein gutes Briefing fand mit beiden Guides, die ich erlebt hatte, nicht statt. Die Spots sind in Büchern dokumentiert. Also wird die Geografie und Lage des jeweiligen Spots im Buch gezeigt und erklärt. Es gibt kaum Angaben zur Fauna, die einen erwartet. Wenn ein Spot nicht im Buch drin ist, wird auch nix gezeigt. Eine Tafel wurde nicht benutzt. Es bleibt daher dem Guide überlassen, wie spannend er ohne visuelle Hilfsmittel erzählen kann. Der Guide Laurent machte das z.B. sehr gut.
Kosten: Sinai Divers bietet m.E. günstiges Tauchen an. Diverse Paketangebot (sog. Diveboxen) sind sogar sehr günstig, bis zu 50% unter den Preisen der Malediven. Wenn man kein Extremtaucher ist würde ich jedoch nicht empfehlen, Tauchpakete im Voraus zu buchen. Sinai Divers schreibt zwar, man finde vor Ort eine kundenfreundliche Lösung, wenn man vorausgebuchte Pakete nicht voll abnehmen kann. Einem meiner Buddies passierte dies, da 1 Tauchtag wegen Sturms komplett ausgefallen war. Die "kundenfreundliche Lösung" sah dann so aus, dass er für die aus dem Paket übriggebliebenen TGe eine Gutschrift für den nächsten Tauchaufenthalt erhielt. Eine Erstattung sei nicht möglich. Er möchte aber eigentlich dort nicht mehr tauchen.
Fazit: Ich erlebte die Basis Sinai Divers als rel. unerfreuliche Massenveranstaltung. Der vorherrschende Eindruck an der Basis ist seitens des Organisationspersonals am Counter eine ausgeprägte Uninteressiertheit am einzelnen Gast bis hin zur Unfreundlichkeit (natürlich gab es auch Ausnahmen). Alles ist ganz perfekt organisiert, aber dadurch auch leider unflexibel. Es macht z.B. viel Aufwand, mit einem Tag Vorlauf noch mal das Boot zu wechseln, weil man an dem Spot vielleicht schon mal war oder man lieber woanders hin möchte. Beliebter Spruch: "das hättest Du gestern regeln müssen". Genau gegensätzlich, also sehr positiv verhält sich die Technik-Abteilung von Sinai Divers: hier ist man äußerst hilfbereit, zuvorkommend und professionell, wenn man wie ich um Hilfe zur Lösung eines techn. Problems (bei mir war es der Atemregler) bittet. Die Guides waren immer freundlich und hilfsbereit, wirkten z.T. aber auch mit den vom Ausbildungsstand her sehr inhomogenen Tauchgruppen überfordert. Wenn der Gruppenzusammenhalt zum wichtigsten Kriterium des TG`s wird, leidet natürlich der Erlebniswert für die erfahreneren Taucher. Alles in allem ist Sinai Divers sicher eine professionell geführte Basis auf der man aber leider als Nummer durchgeschoben wird. Von Tauchen als kommunikativer Kameradschaftssportart ist hier keine Rede mehr. Es gibt auch keine kleine Bibliothek, in der man nach einem eben gesehenen Fisch suchen kann, wie man sie von fast allen Basen her kennt. Ich kenne auch andere sehr große Basen auf den Malediven (z. B.Vilamendhoo /Werner Lau oder Kuredu / Pro-Divers) auf denen man sich trotzt der Größe noch als willkommener Gast fühlt und man jeweils nur mit einem Boot am Tauchspot ist. Kurz: seit ich bei Sinai Divers war, weiß ich, wofür man auf den Malediven mehr bezahlt. Trotz tropischem Meer mit Korallenriffen würde ich statt bei Sinai Divers lieber auf einer gemütlichen Mittelmeer- oder Kanaren-Basis tauchen. Daher nur