Sinai Divers, Na'ama Bay, Sharm el Sheikh (Inaktiv)

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Roland193322PADI AOWD50 TGs

Hallo Ihr,eingedenk der Tatsache, dass über Tauch ...

Hallo Ihr,

eingedenk der Tatsache, dass über Tauchen in Ägypten zum Teil richtige Horror-Stories im Netz kursieren, denke ich, dass es nur fair ist auch einmal über das Gegenteil zu berichten.

Also: ich war vom 22. April 2002 bis zum 07. Mai 2002 in Sharm El Sheik.
Gebucht hatte ich im ‚Ghazalla Village’ und schon von Deutschland aus hatte ich ein Tauchpaket über 20 Tauchgänge bei Sinai-Divers (www.sinaidivers.com) gebucht.

Die Ankunft:
Oh das ist ein Thema für sich. Ich hatte ja vorher schon gehört, dass man in Ägypten für alles und jeden Bakschisch zu zahlen hätte, aber die Dreistigkeit – zumindest im Flughafen – hat mich dann doch überrascht.
Ich stehe am Gepäckband und warte auf meinen Koffer sowie meine Tauchtasche. Kaum sehe ich das Zeug, kommt auch schon jemand angerannt und ich darf das Gepäck noch nicht mal selber vom Band nehmen – dafür ist jemand da und möchte natürlich Bakschisch. Na gut, denke ich mir, der Mann will ja auch leben. Also will ich aus meinem Portemonnaie eine 1 Euro-Münze holen. Um da ran zu kommen, muss ich meine Euro-Scheine in die Hand nehmen. Daraufhin gibt der nette Mann mir zu verstehen, dass er keine Münze sondern einen Schien (sprich 5 Euro) haben will (nach dem Autofahrer-Gruß, hat er dann aber nur die Münze bekommen). Anschließend haben dann drei weitere Herren mir Ihre Dienste angeboten: der Eine wollte mir einen Wagen zum Transport des Gepäcks anbieten, der nächste wollte mein Gepäck ziehen und der Dritte wollte mir unbedingt sein Taxi aufschwatzen. Eingedenk der Erfahrung am Gepäckband, habe ich auf diese Dienstleistungsangebote dann gerne verzichtet. Am Bus des Reiseveranstalters angekommen, durfte ich das nächste Mal Bakschisch abdrücken, für das Verstauen des Gepäcks im Bauch des Busses. Diesmal hatte ich mir allerdings Dollar-Scheine zurecht gelegt, um jedwede Diskussion bzgl. Scheinen oder Münzen aus dem Weg zu gehen.
Das nächste Bakschisch war dann fällig als mir ein dienstbarer Geist das Gepäck aufs Zimmer gebracht hatte (das erste Mal das ich das Gefühl hatte, das es auch halbwegs berechtigt sei). Ich dachte schon, dass wenn das so weiter geht ich bald Pleite wäre, allerdings: das war es dann auch schon an ‚abgeschnorrtem’ Bakschisch (Bakschisch sollte man nicht mit ‚normalem’ Trinkgeld für guten Service verwechseln!!!).
Ich hab’ dann beim einchecken für den Rückflug noch mal einen Dollar ‚abgeschnorrtes’ Bakschisch losgelassen, denke aber mal, dass dies gut investiert war – ich hatte nämlich einen schönen Platz am Notausstieg )).
Fazit: Vor dem Flug auf jeden Fall 1 Dollar-Scheine besorgen – vermeidet unnötige Diskussionen. Und an der ein oder anderen Stelle auch durchaus mal auf Bakschisch verzichten – aber wichtig: an der richtigen Stelle!

Zum Hotel:
Da ich mir zunächst die Tauchbasis (auf Basis von Berichten im Internet sowie in den üblichen Zeitschriften) ausgesucht hatte, war es mir wichtig, dass ich ein Hotel in unmittelbarer Umgebung der Tauchbasis buchen konnte.
Preislich passte mir das ‚Ghazalla Village’ dabei sehr gut ins Portemonnaie. Gebucht hatte ich Halbpension.
Die Bungalows, die zum ‚Ghazalla Village’ gehören, sind einfach – meiner Ansicht nach aber völlig ausreichend – eingerichtet: Klimaanlage, Kühlschrank, Fernseher, Bad mit Dusche, etc. Die Bungalows sind jeden Tag sauber gemacht worden und auf Wunsch, konnte man auch jeden Tag frische Handtücher oder Bettwäsche haben (Strandlaken wurden separat gehandelt und waren natürlich auch jeden Tag frisch).
Was vielleicht ein bisschen Schade ist, ist die Tatsache, dass zu den Bungalows keine Terrasse oder so was gehört – ein kleines Bier zum Abschluss des Tages, konnte man also leider nicht auf der eigenen Terrasse schlürfen.
Mit Ungeziefer hatte ich überhaupt keine Probleme. Zweimal am Tag wurde in der gesamten Hotelanlage irgendetwas versprüht, was dem Ungeziefer den Garaus machte – lt. Hotel handelte es sich dabei um ein ‚grünes’ Produkt, welches extra vor dem Hintergrund der Umwelt-Verträglichkeit ausgesucht worden sei (kann man jetzt sicher bezweifeln, aber na ja dafür halt kein Ungeziefer).
Das Essen wurde sowohl zum Frühstück als auch zum Abendessen in Büfett-Form angeboten. Auch hier keine Beanstandungen – ganz im Gegenteil. Sehr reichhaltig, es wurde immer bis zum Schluss nachgelegt und das Ganze war auch halbwegs abwechslungsreich (ich denke mal, dass einem nach 2 Wochen jedes Büfett irgendwann auf den Wecker geht).
Fazit: ‚Ghazalla Village’ kann ich guten Gewissens empfehlen. Wenn man ein wenig mehr Luxus möchte (und trotzdem in der Nähe der Tauchbasis Sinai-Divers untergebracht sein will), kann man das direkt neben dem ‚Ghazalla’ liegende ‚Mövenpick’ oder dann auch das ‚Hilton’ nehmen. Für einen Tauchurlaub meiner Ansicht nach aber nicht nötig.
Noch ein Nachtrag zum Essen: Ich empfehle immer Halbpension zu nehmen. Nur Übernachtung und Frühstück kann böse ins Geld gehen, wenn man abends durch die Restaurants ziehen will; auf der anderen Seite der Skala macht ‚All-Inclusive’ für Taucher überhaupt keinen Sinn, da man tagsüber eh’ auf den Booten unterwegs ist (und dort in der Regel auch sein Mittagessen bekommt) und man abends gar nicht so viel ‚Saufen’ kann, das sich der Mehrpreis rechnet.

Zur Tauchbasis:
Wie oben schon erwähnt hatte ich von Deutschland aus ein Tauchpaket bei Sinai-Divers gebucht (ist preiswerter als vor Ort!).
Das Fazit unüblicherweise mal vorweg: Eine absolut empfehlenswerte Tauchbasis.
Ich hatte zwar meine eigenen Sachen dabei, aber was ich an Leihausrüstung gesehen habe, war in einwandfreien Zustand.
Bei der Anmeldung musste ich angeben wann ich das letzte Mal getaucht bin (ich war das letzte Mal vor zwei Jahren auf den Malediven); nach einem Blick ins Logbuch, meinte man ein vorheriger Check-Dive am Hausriff sei wohl nicht verkehrt – fand’ ich schon mal nicht schlecht.
Nach dem Check-Dive, wurde dann entschieden, ob ich erst mal nur ‚Local’ (vor allem einfachere Tauchplätze) oder gleich auch zu den schwierigeren Tauchplätzen dürfe. Da ich eh’ 20 Tauchgänge gebucht hatte, wollte ich zunächst erst mal nur ‚Local’, um den Luftverbrauch wieder in normale Bahnen zu lenken.
Bei Sinai-Divers ist es so organisiert, dass man (so dies mit den anzufahrenden Tauchplätzen passt) während des Urlaubs auf einem Boot bleiben kann, wenn man möchte. Die Tauchausrüstung bleibt dann (so man möchte) auch auf dem Boot. Es wird allerdings empfohlen, Computer und Kameras nicht auf dem Boot zu lassen.
Da ich auf Grund der Tauchplätze, zu denen ich wollte, häufiger die Boote gewechselt habe, musste meine Tauchausrüstung abends häufiger auf andere Boote gebracht werden. Das hat immer einwandfrei funktioniert – wenn ich morgens auf das neue Boot bin, waren meine Sachen immer auch schon da.
Beim Einchecken in der Tauchbasis, musste man auch angeben, ob man DIN- oder INT-Flaschen haben möchte; auch das hat immer einwandfrei funktioniert. Es waren immer ausreichend Flaschen mit den entsprechenden Anschlüssen an Bord.
Nachmittags auf der Rückfahrt hat man dann mit dem Guide geklärt, wo man denn den nächsten Tag Tauchen möchte; der Guide hat dies dann per Funk mit der Basis klar gemacht. Will sagen, wenn man vom Boot runter ging wusste man schon auf welchem Boot man am nächsten Tag sein wird und um wie viel Uhr das Boot ausläuft.
Vielleicht mal was grundsätzliches zur Uhrzeit: obwohl man schon bei der Ankunft von der Reiseleitung per Zettel darauf hingewiesen wird, dass man hier in Ägypten sei und nicht alles immer ganz so genau und ganz so pünktlich genommen wird, sind alles Tauchgänge pünktlich los gegangen – auch hier einwandfrei.
Da Sinai-Divers eine verhältnismäßig große Tauchbasis ist, hat man hier den Vorteil das jeden Tag zum Teil mehrere Boote nach Ras Mohamed bzw. zur Straße von Tiran fahren. Will sagen: ich kann da zum Tauchen hin, wenn ich will. Einzig das Betauchen der ‚SS – THISTLEGORM’ kam meist nur 1- 2mal in der Woche zu Stande (mag im Sommer, wenn noch mehr Taucher da sind, vielleicht anders sein).
Zu den Tauch-Guides: das war auch bei Sinai-Divers das übliche Nationen-Gewirr, wie dies wohl auf fast allen Tauchbasen dieser Welt ist. Man kam aber mit Deutsch problemlos weiter – Englisch (was wahrscheinlich eh’ jeder kann) hilft, wenn man Ägypter als Guides hat (was ich nur empfehlen kann, da die sich in der Regel besser mit den Skippern verständigen können).
Und ausnahmslos für alle Guides, die ich hatte, gilt: super-freundlich und hoch-professionell (dies gilt übrigens für die gesamte Basis). Wenn ich so den ein oder anderen Kommentar im Internet lese, sollte man auch immer im Auge behalten, dass diese Ausfahrten, die man mit Guides macht, nicht dazu angehalten sind, Tauchunterricht zu geben oder das Händchen zu halten.
Mir ist am vorletzten Tauchtag folgendes passiert: da kommen zwei Urlauber zur Basis und sind Advance-Taucher mit etwa 200 Tauchgängen. Da braucht man wahrscheinlich ja keinen Check-Dive. So weit so gut. Auf dem Boot stellt sich dann heraus, das die Jungs von Tuten und Blasen keine Ahnung haben: versuchen einen INT-Verschluss auf eine DIN-Flasche zu schrauben, verlieren beim Reinspringen den Bleigurt, haben keinen Buddy-Check gemacht und dementsprechend die Flasche nicht aufgedreht, kommen erst nicht runter, knallen dann aber mal locker über die 30er-Grenze und von Tarieren überhaupt keine Ahnung. Der Tauchgang war auf 45 Minuten und maximal 20 Meter angesetzt. Die beiden Experten mussten nach 20 Minuten wieder raus aus dem Wasser wg. 50 bar. In den zwanzig Minuten ist der Guide aber so ins rödeln gekommen, dass er nach 45 Minuten mit 0 bar aufgetaucht ist (so weit zu dem Thema, der Guide sei immer der erste aus dem Wasser, wie ich es zum Teil gelesen habe).
Fazit: Eine Super-Tauch-Basis, die ich guten Gewissens jedem empfehlen kann.

Zu den Tauchplätzen:
Ich denke mir mal, dass jeder die entsprechenden Bilder kennt, die man auf den diversen Seiten im Internet oder in den entsprechenden Zeitschriften findet – die Bilder stimmen.
Ich war zunächst mit einer gewissen Skepsis nach Sharm El Sheik geflogen; ich muss allerdings sagen, dass ich sehr positiv überrascht worden bin. Super-Tolle Korallen, wunderbares Wasser (sowohl Temperatur als auch Sicht) und zumeist auch vorsichtige Taucher (die Ausnahme bestätigt die Regel – siehe oben). Was die Korallen angeht schneiden die Tauchplätze rund um Sharm El Sheik meiner Ansicht nach sogar besser ab als die Malediven (ich kann hier nur das Ari-Atoll beurteilen) – was man auf den Malediven wesentlich mehr hat sind große Fische. Einen Hai, eine Schildkröte oder einen Napoleon-Fisch zu sehen ist rund um Sharm El Sheik eher was besonderes (womit ich nicht sagen möchte, dass dies nicht passiert), wohingegen das auf den Malediven eigentlich eher der Normalfall ist.
Was mir sehr gut gefallen hat war das Betauchen der ‚SS – THISTLEGORM’ – ich muss allerdings sagen, dass ich vorher noch kein Wrack betaucht habe. Das Teil liegt nahezu perfekt – zwischen 16 und 31 Metern und kann damit komplett betaucht werden. Außerdem kann man sehr gut (und auch verhältnismäßig einfach) das Innere betauchen und was man da zu sehen bekommt ist schon sehr spannend (alte Lokomotiven, alte Munition, alte LKWs, alte Motorräder, etc.). Wer da ist sollte sich das Teil auf keinen Fall entgehen lassen.
Fazit: Die Bilder, die man kennt stimmen (noch??). Schöne Tauchplätze , sehr zu empfehlen.

Gesamtfazit: ein hervorragender Urlaub, den ich von A-Z jedem guten Gewissens empfehlen kann.

Gruß
Roland