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Uwe Zurth199033SSI Master D.398 TGs

Bericht über Aufenthalt im Selayar Dive Resort vo ...

Bericht über Aufenthalt im Selayar Dive Resort vom 7. bis 23.3.2011:

Anreise:

Wie bereits von den Vorgängern beschrieben, ist die Anreise in jedem Fall recht zeitaufwändig, bei uns 53 Stunden auf dem Hinweg und 40 Stunden auf dem Rückweg (wegen günstigeren Flugverbindung konnte die Zwischenübernachtung hier entfallen). Zu bemerken ist, dass der Bustransport ab Makassar (Ujung Padang) mittlerweile ´Dank´ der Straßenverhältnisse bei 5,5 bis 6 Stunden liegt (Homepage-Angabe: 4 Stunden!).

Das Resort:

Sehr schöne Bungalows wie bereits in den vorhandenen Berichten beschrieben. Einziges kleines Manko aus unserer Sicht war das Fehlen lesetauglicher Lampen am Bett. Unbedingt wissen sollte man vorab, dass die Anlage sehr naturnah liegt und daher auch der eine oder andere Besuch nicht ausbleibt. In unserem Fall u.a. große Spinnen (ca. 10 cm) und Skorpione im Bad und eine ca. 80 cm große Schlange im Schlafzimmer, die allerdings vom Personal schnellstens wieder liebevoll ´entsorgt wurde´. Nahe des Restaurants wurde während unseres Aufenthalts zudem eine ca. 2,5m große Python entdeckt und den Besuchern präsentiert. Wer solche Besucher nicht sehen möchte, dem sei vom Besuch dieses Resorts abgeraten! Für uns war das logisches ´Zubehör´ mit Erlebnisfaktor.

Der Service:

Über das Restaurant ist alles gesagt, besser geht es nicht. Auch alles weitere (Bundgalow-Reinigung, Wäscherei etc.) ließ keine Wünsche offen.

Das Tauchen:

Hier muss man recht mondphasenabhängig denken:
Nahe Voll-und Neumond sind die Strömungen stärker. Dies ist die Zeit der Bootstauchgänge und die Chance auf Großfisch. Dabei wird allerdings weitestgehend auf ´Gegen-die-Strömung-Schwimmen´ verzichtet, stattdessen werden Drifttauchgänge durchgeführt, das Boot sammelt die Taucher wieder ein. Hausrifftauchgänge dagegen sind während dieser Zeit weitgehend mühsam, da hier kein Einsammeln erfolgen kann, man muss einen Weg gegen die Strömung schwimmen.
In den halbmondnahen Tagen ist dagegen die Strömung minimal - entsprechend auch die Chancen auf Großfisch. Hausrifftauchgänge dagegen sind sehr entspannt möglich.

Das Hausriff: Super-Korallenreichtum und auch die Artenvielfalt von Schwimmendem, Kriechendem und Krabbelndem ist gut, die schiere Menge würden wir allerdings nicht unbedingt als einzigartigen Fischreichtum einstufen, wie das auf der Homepage zu lesen ist. Dennoch in Summe sehenswert, insbesondere auch das Riffdach (außer bei Ebbe, da kratzt man sich den Bauch auf). Auch für Schnorchler ist das Riffach sehr sehenswert! Unbedingt empfehlenswert sind Nachttauchgänge, insbesondere auf dem Riffdach!

Die Bootstauchgänge / Großfisch: Hier muss man klar sagen, dass es Großfisch für Nicht-Tieftaucher nur in Ausnahmefällen zu sehen gibt. Wir hatten Weiß-und Schwarzspitzenriffhaie sowie Grauhaie nur in Tiefen zwischen 40 und 55m - mit einem Schwarzspitzenriffhai als Ausnahme. In flacheren Gefilden vereinzelt Adler- und Stachelrochen sowie viele Schildkröten - die aber, wie viele Fische auch, meist ungewöhnlich scheu sind und Fotografen nicht so einfach an ihre ´Beute´ kommen lassen. Die Prospektaussage ´... Begegnungen mit Adlerrochen, Mantas und Haien sind keine Seltenheit.´ mag hier aus Jochens Tieftaucher-Perspektive stimmen, für so manchen Normal-Sporttaucher wird sich die Situation anders darstellen.

Die Bootsfahrten dauerten max. ca. 10 Minuten, die Bootscrews taten ihr Bestes, um dem Taucher volle Konzentration auf das Tauchen zu ermöglichen. Als Guides fungierten neben Basisleiter Jochen während unseres Aufenthalts Claire und Doris, über die wir nur Gutes berichten können, auch im persönlichen Umgang! - beide sind / waren aber nur temporär dort. Jochen begleitete uns auf die Tieftauchgänge, auch mit ihm erlebten wir sehr schöne Tauchgänge, die allerdings teilweise bzgl. Deko an unsere Grenzen gingen - angesichts einer nahezu unerreichbaren nächsten Dekokammer war das sehr grenzwertig. Hier wären dann zumindest zusätzliche Flaschen unter dem Boot zur Erhöhung der Sicherheit sehr sinnvoll.

Die Basisleitung (Jochen):

Hier müssen wir leider konstatieren, dass wir bereits bessere Erfahrungen mit Basisleitern gemacht haben, bei denen wir uns rundum gut aufgehoben und umsorgt fühlten. Mit ein wenig (!) mehr Mühe um Details wäre hier viel zu erreichen, z.B.:
- kurze Einführung bzgl. der möglichen tierischen Besucher im Bungalow, deren Un-/Gefährlichkeit (?) und den bestmöglichen Umgang, wenn sie auftauchen.
- keine öffentliche Kritik am Personal vor den Gästen (zumal extrem wenig Anlass war)
- keine abfälligen Kommentare, die Gäste auf sich beziehen können (z.B. Nitroxtaucher als Warmduscher etc. hinstellen) - kaum ein Gast, der nicht auch einmal mit Nitrox taucht!
- weniger Sprechen über die Gäste, mehr mit ihnen
- mehr Kümmern um die Gäste; über die Katastrophe in Japan erfuhren wir mehr oder weniger zufällig; Updates waren nur zäh auf Nachfragen zu bekommen
- mehr gesamtverantwortlich fühlen; die Planung der Abreise lief so ab: ´Wann wollt Ihr denn abfahren, 6 Uhr, 6 Uhr 30, 7 Uhr? Ist Eure Entscheidung - ist schließlich nicht mein Problem, ob Ihr den Flug pünktlich erreicht...´ Das ist nicht wirklich hilfreich für den Gast...

Ein wenig mehr Mühe hier und wir würden von einem nahezu perfekten Urlaub sprechen und auch ein Wiederkommen trotz der langen Anreise in Erwägung ziehen.

In Summe aufgrund der o.g. Mängeln in der Betreuung und auch der nicht absolut erfüllten Erwartungshaltung bzgl. der Tauchgänge (fehlende Differenzierung in Homepage / Prospekt) dann doch nur 4 Flossen...

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