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Tauchbasenbericht
Sea Dragon Dive Center, Khao ...

Tauchbasenbericht

Sea Dragon Dive Center, Khao Lak, Thailand

Tauchzeitraum: 15.04. - 18.04.2001

Liveabord: Andaman

Route: Ko Bon, Ko Tachai, Surin Islands, Richelieu Rock, Similan Islands

Die Basis:

Das Sea Dragon Dive Center liegt direkt an der Hauptstrasse, die durch
Khao Lak führt. Der Strand mit den meisten Unterkünften in vielen
Kategorien liegt ca. 500 m entfernt.

Weitere Dive Center liegen in der unmittelbaren Nachbarschaft, so dass
die Infos der aktuellen Reiseführer " das Sea Dragon ist der einzige
Diveshop in Khao Lak..." längst überholt sind.

Es gibt einen Raum mit Equipement (US-Divers etc.) und einen Raum,
in dem das Gepäck während der Touren untergebracht werden kann.

Equipement:

Atemregler sind überwiegend von US-Divers und Scubapro. Die Anzüge
(Shorties mit 3mm), die Jackets die ich gesehen habe, ebenfalls von US-Divers.
Die Flaschen, wie in Asien üblich, 12 l Alu mit Int. Computer können
geliehen werden.

Aufgrund der ständigen Touren war das meiste Equipement unterwegs,
so dass ich nur einen Teil gesehen habe. Insgesamt wirkte es relativ gepflegt,
aber auch sehr stark beansprucht.

Eine Besonderheit für Taucher mit eigenem Equipement: Es gibt keine
Preisreduktion, da die Basis betont, nur das baseneigene Equipement sei
entsprechend gewartet und demnach zuverlässig.

Die Touren:

Es werden drei unterschiedliche Touren angeboten; die Andaman ist vier
Tage und vier Nächte unterwegs.

Pro Person kostet die Tour ca. 800,-- DM.

Das Boot:

Die Andaman ist ein Holzschiff mit kleinen Kojen und zwei "Decks" zum
Sonnen und ausruhen/essen.

Die Crew ist stets sehr freundlich und die Verpflegung für asiatische
Verhältnisse von durchschnittlicher Qualität und in reichlichen
Portionen vorhanden.

Softdrinks (Coke, Sprite, Wasser) sind im Preis inklusiv, Bier wird
extra berechnet.

Die Unterbringung in den Kojen ist sehr einfach, die sanitären
Anlagen sind, gemessen am asiatischen Standard, sehr gut.

Während unserer Tour war das Boot mit 10 Gästen belegt (Kapazitätsgrenze
= 16 Pers.), eine höhere Auslastung ginge sicher zu Lasten der Bewegungsfreiheit
an Bord.

Das Tauchen:

Vom Boot aus werden vier TG pro Tag angeboten (14 TG inklusive).

Klare Regeln für Alle: Jeder TG höchstens 50 Min., Buddy-System
und Tiefenbegrenzung auf 30m für den ersten, 26-28 m für den
zweiten, 20 m für den dritten und beim Nachttauchgang 45 Min und 16
m.

Die Tiefen werden nach PADI-Recreational Diveplanner (Scheibe) als Multilevel-TG
gerechnet.

Die Guides tauchen i. d. R. mit bis zu vier Tauchern pro Gruppe. Die
Zusammensetzung der Gruppen orientiert sich nicht an der taucherischen
Erfahrung.

Es wirkt häufig so, als hätten die Guides einen festen weg
zurück zu legen, denn es bleibt unter Wasser kaum Zeit für Beobachtungen.
Wir waren ständig in Bewegung; ungewöhnlich häufig gegen
die Strömung unterwegs, was die Grundzeit der noch nicht so erfahrenen
TaucherInnen beträchtlich reduzierte und für die erfahreneren
Buddies entsprechend nachteilig war.

Nach mehrmaligen Interventionen gelang es uns, ein Team mit etwa gleichen
Luftverbrauch und gleicher Erfahrung zu bilden, (was jedoch auf wenig Akzeptanz
bei den Guides traf).

Die Tauchplätze:

Ko Bon "The only Place" - **

Bei guter Sicht ein steiler Felsabfall bis auf etwa 35 m. Etwas mehr
Fischbestand als bei den küstennahen Plätzen.

Ko Tachai "Batfish Rock" - *

Felsen, an dem ein kleiner Schwarm (10 Tiere) Fledermausfische zu sehen
war. Ansonsten kleine Makrelen und Rainbow Runners. Ab und zu sollen auch
Blaupunkt-Stechrochen zu sehen sein.

Ko Turinla "The Channel" als Driftdive - (unbefriedigend)

Ein kleiner Kanal zwischen Inseln. Viel Sandgrund, sehr wenig Fische,
viele tote Korallen.

(zumal wir gegen die Strömung schwammen, statt wie angekündigt,
einen Driftdive zu machen)

Ko Surin "Aow Tube" - *

Einige Rotfeuerfische und z. T. schöner Korallenbewuchs an einem
kleinen Aussenriff. Relativ wenig Fische, viel Korallenschrott.

Richelieu Rock - ****

Ein Felsen mitten im Meer. Entsprechend vielfältig zeigt sich
die Fauna und Flora. Leider auch die Tauchboote. (Weshalb wir nicht früher
als die Tagesausflügler mit den Speedbooten  getaucht sind ?...).

Barrakudas, Rainbow Runners, Travellies..., sehr schöne Koralleformationen
etc.

(Taucher, die vor einigen Jahren schon einmal hier waren, waren jedoch
sehr enttäuscht).

Für mich war Richelieu Rock das Highlight in Thailand.

Ko Tachai "Batfish Rock" - *

-       siehe oben (soweit zur Abwechslung)

Ko Bango "Beacon Bay" (Similans) - **

Ein langes Saumriff mit vielen Gorgonien und einer reichlich quirligen
Fauna an kleinen Rifffischen.

Hin Pusa "Elephant Head Rock" - 0

Eine an sich interessante Felsformation, jedoch fast keine Fische und
Korallen.

Sollte das der in den bekannten Tauchführern als ****-Spot ausgewiesene
Elephant Head sein, können m. E. drei Sterne ohne weiteres gestrichen
werden.

Guides, die sich hier nicht auskennen, schwimmen sicher oft an kleinen
Kavernen und Durchgängen vorbei, bzw. häufig gegen die Strömung.

Ko Bangu "The Pinnacles" - Nightdive - (ohne Wertung)

Außer Korallenschrott und Sandboden auf 15m nichts zu berichten.

Ko Payu "The Wall" - **

Eine schöne, sanft abfallende Wand mit sehr schönem Korallenbewuchs
und entsprechend vielen Fischen.

Ko Payu "Sparks Rock" - *

Eine Landzunge und kleine Felsformationen davor sorgen für relativ
schlechte Sicht. Weder Fauna och Flora sind besonders erwähnenswert.
Die üblichen Rifffische und sehr kleine Makrelen in geringer Anzahl.
Kaum Korallenbewuchs.

Fazit:

Die vierzehn TG lassen lediglich drei in meiner Erinnerung haften.
Richelieu Rock ist im Vergleich zu andern Spots (z. B. Ko Ha, Phi Phi,
Hin Daeng, Hin Muang) immer noch meine erste Wahl in Thailand.

Der Rest überzeugt durch z. T sehr schlechte Sicht und wenig Fischbestand.

Die Tauchguides wirkten häufig lustlos und sind wohl eher für
"Urlaubstaucher" als für Taucher mit etwas mehr Erfahrung empfehlenswert.
(Dies ist keine Bewertung der taucherischen Fähigkeiten, sondern meine
Einschätzung im Vergleich zu andern Guides, die ich in Asien kennen
lernte.)

Besonders am "sicheren Gespür für Strömungen" die wir
immer frontal betaucht sind und an der ständigen Flossenbewegung,
die sehr selten Zeit ließ, sich kleine Nacktschnecken oder Krabben
etc. anzusehen, mache ich meine Kritik an den Guides fest. Immer hatte
ich den Eindruck, wir müssten unbedingt die genaue Strecke tauchen,
egal was auf uns wartet.

Für mich eine Fahrt, die sich nicht gelohnt hat.

Vielleicht liegt es daran, dass Sea Dragon für eine Zielgruppe
arbeitet, die ab und zu mal im Urlaub taucht. Ein möglicher Indikator
ist die fehlende Preisreduktion bei eigenem Equipement; ein anderer das
Durschnittsalter der Guides.

Für "typische Urlaubstaucher" ohne Referenzwerte bezüglich
Sichtweiten, Fauna und Flora, Guiding mit Auge und Zeit etc. ist die Tour
wohl empfehlenswert.

1 Flosse

Juergen Heinl