Scubacenter Sv. Marina

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KlausLohRescue Diver142 TGs

Skandalöse Zustände in Tauchbasis SV Marina - Lab ...

Skandalöse Zustände in Tauchbasis SV Marina - Labin

Mitte August war ich aufgrund einer Empfehlung der einer großen namhaften Tauchzeitschrift Ausgabe 07/09 in Kroatien bei der Tauchbasis SV Marina. In den darauffolgenden 4 Tagen erlebten wir skandalöse Zustände insbes. hinsichtlich der Tauchsicherheit und den sanitären Anlagen, die es mir nur schwer verständlich machen warum diese Tauchbasis bereits 4x von dieser Zeitschrift als „beste Basis im Mittelmeer“ ausgezeichnet wurde.

Skandal Nr. 1 – Tauchsicherheit – Check-In
In der Basis angekommen erlebten wir beim Check-In schon die erste negative Überraschung. Ein Mitarbeiter namens Valter nahm unsere Daten auf ohne ein Brevet oder Logbuch oder eine tauchärztliche Bescheinigung (lt. Tauch-Zeitschrift 07/09 Seite 26 ein absolutes Muss !) von uns zu verlangen. Auf unsere Nachfrage ob er nicht das Brevet wenigstens sehen wolle fragte er wie viele TGs wir haben und meinte danach zu mir mit 140 TG kann man tauchen. Auch als ich ihm die tauchärztliche Bescheinigung direkt unter die Nase hielt, kam nur als Antwort „brauch ich nicht, ihr seht ja gesund aus“. Ein weiteres Briefing über die Lage der Tauchplätze oder die Basis erfolgte von seinem Bürostuhl aus. Zitat : „Hier geht alles ganz locker zu“

Skandal Nr. 2 – Tauchsicherheit - Briefing
Als wir am nächsten Morgen zu unserem ersten TG kamen, baten wir nochmals einen anderen Mitarbeiter Andi nach einem Briefing. Der führte uns zu der Tauchplatzkarte an der Tür und meinte nur „da geht’s zur linken Steilwand max. 50m“ und dort zur „rechten Steilwand max. 40m“. Der Einstieg sei in der sehr kleinen „großen“ Badebucht (ca. 10m x 20m). Auf die Frage ob man sich abmelden müsse wenn man tauch geht hieß es „nö, sonst müssen wir ja abends den gesamten Campingplatz nach Tauchern absuchen, bloß weil sie sich nicht wieder ausgetragen haben“

Skandal Nr. 3 – Sauberkeit der sanitären Anlagen
Als wir nach unserem ersten TG gegen 11.00h vormittags wieder aus dem Wasser kamen, wollten wir die Anzüge und die Jackes in dem üblichen Tauchbecken grob reinigen. Dieses Tauchbecken war bereits um 11.00h vormittags so dreckig, dass meine Regentonne bei mir zuhause als Desinfektionsbad gelten könnte. Man sah weder auf den Grund noch 10cm tief. Und das obwohl es hier an diesem Campingplatz weit und breit keinen Sandstrand sondern nur Steine gab. Wir ekelten uns so sehr, dass wir unsere Anzüge unter der Dusche daneben grob vom Salzwasser reinigten. Im Laufe der darauffolgenden Tage haben wir beobachtet, dass dieses Tauchbecken erst nach 2 Tagen geleert und wieder neu befüllt wurde und andere Tauche ebenso wie wir die Grobreinigung unter der Dusche vornahmen.
Als wir nach dem ersten TG die Toilette aufsuchen wollten, standen wir Badeschlappen-tief in der Soße der anderen Taucher und deren Ausscheidungen reichten bis zur Spülung hinauf. Die Putzfrau die wir nur einmal zu Gesicht bekamen, änderte diesen Zustand nicht. Dagegen waren die sanitären Anlagen des Campingplatzes Luxus.

Skandal Nr. 4 – Tauchsicherheit – Tauchunfall
Am dritten Tag auf der „besten Tauchbasis des Mittelmeeres“ erlebten wir 2 wahrhaft schockierende Vorfälle. Als wir zu unserem Vormittags-TG kamen, kamen auf einmal Campinggäste zu Basis gerannt und berichteten von einem Taucher der auf dem Wasser Notsignale gegeben hatte. Chris der Leiter der Basis fuhr mit seinem Auto vor zur „großen“ Bucht und lies sich von den Campinggästen zeigen wo sie die Signale gesehen hatten. So standen dort am Ufer ca. 15 Menschen die alle nach einem Taucher mit Notsignal Ausschau hielten. Die Campinggäste gaben sehr genau die Richtung an und so suchten Chris und alle anderen Anwesenden nach einem Taucher. Chris bat einen Taucher der gerade in der Nähe stand, ob er nicht zur rechten Steilwand hinausschwimmen und nachsehen könnte – alleine wohlgemerkt ! Chris und seine Crew fuhren WEDER mit einem Schlauchboot oder Motorboot dorthin NOCH begaben sie sich ins Wasser um die Sache zu klären. So gingen dann alle wieder zur Basis zurück und wir zogen uns um.
Am Nachmittag, als wir unsere Mittagspause auf der Stegmauer verbrachten, enddeckte ich gegen 15.00h plötzlich einen Taucher der in der Mitte der Bucht über der rechten Steilwand an der Oberfläche war. Wir konnten seinen roten Schnorchel genau erkennen. Da der Taucher nach einiger Zeit in Richtung rechtes Buchtufer trieb, kamen uns Zweifel ob da alles ok sei. Wir gingen hinauf zur Basis und sahen dort Andi und Valter mit dem Fernglas am Geländer lehnen. Wir sprachen sie an und sagten Ihnen, dass dort ein Taucher seit einiger Zeit auf dem Wasser treibt. Daraufhin nahm Andi das Fernglas von den Augen und drehte sich zu Valter und sagte : „Hab ich doch Recht gehabt, dass da einer treibt“. Auf unsere Frage was jetzt weiter passiere bekamen wir die Antwort „Wir kümmern uns jetzt schon darum“. Der Taucher war mittlerweile an die andere Seite der Bucht getrieben und wir erwarteten dass jemand ins Boot steigen würde und den Taucher bergen würde. Doch weit gefehlt. Valter ging kurz darauf zurück in sein Büro, setzte sich hinter den Tresen und Andi setzt sich zu einem Pärchen, das gerade die OWD-Prüfung schrieb und korrigierte die ersten Ergebnisse. Nachdem wir fertig angezogen waren, sprachen wir Andi nochmals an und der meinte nur „ja, ja wir kümmern uns jetzt schon darum“. Später erfuhren wir in Gesprächen mit anderen Tauchern, dass hier an der rechten Steilwand jedes Jahr mehrere Leute an Herzinfarkt – so war die verbreitete Meinung – sterben. Da fiel uns dann wieder der „gründliche“ Check-In ein. Btw : Von einer Taucherbergung wusste auch am nächsten Tag niemand etwas.

Skandal Nr. 5 – Tauchsicherheit – Allgemeines
Wiederholt sind uns bei unseren Tauchgängen in 35m Tiefe an der linken und rechten Steilwand Taucher ohne Buddy entgegen gekommen. Als wir in Gesprächen mit Chris und den anderen von der Basis dieses Thema ansprachen hieß es ganz lapidar, dass sich die meisten Taucher hier nur die Flasche auffüllen lassen – was übrigens absolut hervorragend geklappt hat – und man keinen Überblick darüber habe, wer mit wem wann ins Wasser gehe.
Lieber Chris und liebe Tauchbasis-Crew : Von einer mehrfach prämierten „besten Tauchbasis“ des Mittelmeers erwarte ich, dass ihr so ein Problem lösen könnt. Da fiel ja sogar meinem Sohn was dazu ein. Wer Flasche füllen will muss sagen wann er mit wem ins Wasser geht und sich danach wieder abmelden. Tut er das nicht, kriegt er auch keine Flasche mehr gefüllt. Da verliert Ihr zwar ein paar Kuna (7 Kuna = 1 Euro, 5 Kuna pro Liter Flasche), aber Ihr tragt wesentlich dazu bei, dass dem Thema Sicherheit, wie es jeder von uns in seinen Brevetprüfungen eingehämmert bekommen hat, Rechnung getragen wird. Auf Teneriffa bei einer ebenfalls als „bester Tauchbasis“ ausgezeichneten Basis funktioniert das übrigens. Diese Basis dort verdient auch tatsächlich so eine Auszeichnung !

Oder ist gerade diese Gleichgültigkeit/Lockerheit im Umgang mit den minimalsten Sicherheitsanforderunen das was Eure Tauchgäste so sehr an Euch schätzen?

Uns ist es absolut unbegreiflich wie so eine geführte Tauchbasis – und so etwas beginnt immer bei der Leitung selbst – mit solchen skandalösen Zuständen mehrfach als „beste Tauchbasis im Mittelmeer“ ausgezeichnet werden kann.
Wo sind hier die Bewertungsmaßstäbe die die Tauchzeitschrift angesetzt hat ?
Oder verlassen sich die Mitarbeiter der Zeitschrift ausschließlich auf die Meinungen einiger Leser, denen genau so eine Basisführung super gut gefällt? Ich finde wenn eine so renomierte Tauchzeitschrift diese Basis aufgrund von Lesermeinungen ohne eigene Recherche zur besten Tauchbasis des Mittelmeers mehrfach auszeichnet, dann stimmt die Preisvergabe überhaupt nicht und es wird der falsche Eindruck von guter Organisation, Sauberkeit und Sicherheit vermittelt. Und sollte tatsächlich mal eine eigene Recherche durchgeführt worden sein, dann wahrscheinlich in der Nebensaison mit vorhergehender Ankündigung - da kann man jede Braut schön machen !

Übrigens hatten wir auch im Vorfeld die von anderen Taucher.Net-Lesern bechriebenen Kontaktschwierigkeiten. Auf 8 eMails (auch via Taucher.Net) von 2 unterschiedlichen Personen erhielten wir 0 (NULL) Antworten.