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Reisebericht Florida Keys mit Tauchen bei “Scuba- ...

Reisebericht Florida Keys mit Tauchen bei “Scuba-Fun”, Key Largo im Februar 2007

...Wenn man auf dem Miami International Airport gelandet ist und zu den Florida Keys möchte, muss man sich zunächst per Mietwagen durch das Verkehrsgewühl vom Großraum Miami kämpfen. Schneller und nervenschonender geht dies, wenn man sich vom Flughafen aus Richtung Westen hält, bis man auf den Ronald Reagan Turnpike stößt (mautpflichtige Autobahn) und diesen Richtung Süden bis zum Ende nach Homestead fährt. Dabei möglichst immer an das speed limit halten, denn big brother is watching you all the time!

Angelangt am “Gateway to the Keys”, welches früher landwirtschaftlich genutzt wurde, findet man heute hier Restaurants, Hotels und Einkaufszentren, z.B. einen Walmart-Supercenter, welcher 24h geöffnet hat, was manchmal sehr nützlich sein kann...
Weiterhin den Miami-Dade Homestead Motorsportkomplex sowie den Everglades National Park, in welchem viele exotische Vogelarten und vor allem Alligatoren aus nächster Nähe bestaunt werden können!!

Nach weiteren 20 Meilen auf der US-1-South erreicht man Key Largo, das mit ca. 50km Länge größte Gebiet der Florida Keys.
In Key Largo befinden sich zwei der schönsten Unterwasser-Attraktionen der Keys: Der “John Pennekamp Coral Reef State Park” sowie das “Key Largo National Marine Sanctuary”. Im Atlantik gelegen umfassen beide gemeinsam 190 Quadratmeilen von Nordamerikas einzigen lebenden Korallenriffen, “Seegras-Betten” und Mangroven-Sümpfen.
Benannt nach gleichnamigen Journalisten und Umweltschützer findet man hier 55 Korallenarten, über 600 Fischarten und Küstenvögel - sowie Schiffswracks!

Bei “Mile Marker 100”, links neben dem Holiday Inn-Hotel befindet sich (einer) der Bootsanleger von “Scuba-Fun”, einer Tauchbasis sowie Reisebüro unter der Leitung von Anya, Tauchlehrerin aus Deutschland, welche seit einem Jahr hier ihr Zuhause hat.
Sie und ihre Crew kennen sich mit den Tauchplätzen vor Key Largo und bis mindestens Islamorada, einer benachbarten Insel, bestens aus. Einen Ansprechpartner in der eigenen Muttersprache vor Ort zu haben, erweist sich aus eigener Erfahrung immer als großer Vorteil...

Bei Interesse kann der erste Kontakt (aus Deutschland) am besten per e-mail aufgenommen werden, um z.B. geplante Anreisezeit, Dauer des Aufenthaltes, Übernachtungsmöglichkeiten, etc. abzuklären.
Bei “Scuba-Fun” besteht die Möglichkeit, ein recht preiswertes Gästezimmer nur wenige Minuten von der Basis entfernt zu buchen. Außerdem gibt es in Key Largo einige Hotels, wobei Anya und ihr Team mit Sicherheit bei der Suche nach einer geeigneten Unterkunft unterstützen.
Eine Vorbuchung ist auch ratsam, da die Hotels auf den Keys speziell an den Wochenenden schnell ausgebucht sein können.

Falls man auf einer anderen Insel und nicht in Key Largo einige Tage verbringt und ein wenig flexibel bei seiner jeweiligen “Tagesplanung” ist, können die endgültigen Tauchtermine ganz unkompliziert 1-2 Tage im Voraus per Telefon abgesprochen werden, welche sich abhängig von u.a. der Wetterlage ergeben.
Sicherlich gibt es entlang der gesamten Keys viele Tauchmöglichkeiten, doch die besten Tauchplätze findet man um Key Largo.
Für die 100 Meilen lange Anreise von z.B. Key West können durchaus bis zu 3h vergehen, da tagsüber immer viel und zähflüssiger Verkehr herrscht. Hierfür bekommt man von Anya eine exakte und zielgenaue Wegbeschreibung zum jeweiligen Treffpunkt, der man einfach nur folgen muss. Falls man vor einem geschlossenen Büro eines angrenzenden Mitbewerber-Divingcenters steht, sollte man überlegen, ob man sich nicht irgendwie vertan hat..... .

Üblicherweise werden zwei Bootsfahrten pro Tag angeboten, einmal vor- und nachmittags mit jeweils 2 Tauchgängen. Das benötigte Equipment wird auf Wunsch komplett zur Verfügung gestellt und man muss sich um nichts kümmern! Hinweis: Falls man seinen eigenen Automaten mit Anschluss für DIN-Flaschenventile verwenden möchte, ggf. vorab bei „Scuba-Fun“ anfragen, ob dies möglich ist, da vor Ort häufig INT-Flaschenventile vorzufinden sind.

Und dann geht es hinaus aufs Wasser! Mit modernen Booten, u.a. ausgestattet mit 1.Hilfe-Equipment, GPS und angetrieben von z.B. zwei John Deere - Marinemotoren mit vielen hundert PS gelangt man im Eiltempo zum jeweiligen Tauchplatz.
Der erste Tauchgang dient wie so oft der Ermittlung der richtigen Bleimenge. Manchmal aber auch zum Leidwesen seines Tauchguides, wenn man selber zu leichtfüßig kalkuliert hat und von ihr einen Teils ihres Ballasts spendiert bekommt... .
Dennoch können dabei und bei gleichzeitig tollen Bedingungen (ca. +25°C Luft- und Wassertemperatur im Februar sowie gute Unterwassersicht) sehr schöne Entdeckungen gemacht werden. Beispielsweise eine große Meeresschildkröte, ein riesiger Riesenbarsch (fast 2m lang) und ein ca. 1,50m großer Ammenhai - welcher keinerlei Scheu besaß, sodass man sich ihm sehr dicht nähern konnte!!!

Wenn man sich an das neue Equipment und die Umgebung gewöhnt hat, können am nächsten Tauchtag neue Ziele in Angriff genommen werden, z.B. ein Wracktauchgang zur “Duane”.
Die USCG Duane, ein ehem. Küstenwachschiff und am 1. August 1936 in Auftrag gegeben, ist am 27. November 1987 vor Key Largo absichtlich versenkt worden. Mit einer Länge von mehr als 80m befindet es sich aufrechtstehend in einer Tiefe von max. ca. 37m und dient als künstliches Riff.
Der Abstieg erfolgt ganz langsam am Seil, wobei bereits der Anblick von oben auf das Schiff sehr beeindruckend ist!
In die Räumlichkeiten des Hauptdecks, welche in einer Tiefe von ca. 33m erreicht werden, kann bei entsprechendem Ausbildungsstand sehr gut hineingetaucht werden! Dieses aufregende Erlebnis wird man in jedem Falle in bleibender Erinnerung behalten, zumal wenn man von Anya begleitet wird!!

Mit der Erfahrung von über 5.000 Tauchgängen und ihrer großen Fürsorge fühlt man sich an ihrer Seite zu jeder Zeit absolut sicher und gut aufgehoben!
Weiterhin versucht sie, ein wenig mehr Qualität in den ansonsten von Kommerz geprägten (Tauch-)Tourismus von Florida zu bringen.
Vor einem Wracktauchgang wird beispielsweise der gesamte Ablauf des Tauchganges gemeinsam besprochen und festgelegt, der Aufbau und die Lage des Wracks anhand von Schaubildern erklärt sowie weitere Sicherheitsmaßnahmen vereinbart, z.B. zusätzliche Deko-Sicherheitszwischenstopps. Echt klasse!
Abgerundet wird der Tag von einen atemberaubenden Sonnenuntergang, welcher das Tauchen auf den Florida Keys zu einem unvergesslichen Urlaubserlebnis macht!

An dieser Stelle nochmals ein ganz ganz großes Dankeschön an Anya, die mir zwei wunderschöne Tauchtage in Key Largo geschenkt hat!! *drück*

Da man erst 24h nach dem letzten Tauchgang wieder fliegen sollte, kann man diese Zeit auf vielfältigste Weise nutzen, z.B. mit einem Abstecher nach Key West.
Key West ist die westlichste Insel der Florida Keys, welche per Auto erreicht werden kann. Man befindet sich hier am “Southernmost Point in the Continental United States”, wobei es bis Havanna 144km und nach Miami 240km sind.
In Key West verbrachte Präsident Harry Truman oft seinen Urlaub, der Schriftsteller Ernest Hemingway hat sogar hier gelebt, beide in der berühmten Whitehead Street.
Außerdem ist hier der Geburtsort von Charly, first Open Air Catfight Instructor and now employed by “Scuba-Fun”, Key Largo... !
Ein Großteil an Geschäften, Restaurants, Kneipen und Bars befinden sich in der Duval Street. Bekannt ist z.B. die “Sloppy Joe´s Bar” mit guter Livemusik, in welcher man den Tag in gemütlicher Atmosphäre ausklingen lassen kann. Erstaunlicherweise war die Party am nächsten Tag immer noch im Gange........?
In der „Old Town“, durch welche die Duval Street führt, wird die wechselhafte Geschichte dieser Stadt gezeigt.
Am Mallory Square trifft man sich zu den allabendlichen “Sunset Celebrations”, um im Beisein von Künstlern, Straßenmusikanten und Gauklern das herrliche Naturschauspiel eines Sonnenunterganges in der Karibik zu erleben!!

Aber auch im Großraum Miami gibt es die verschiedensten Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, z.B. ein Bummel durch Miami-Beach. Hier gilt das Motto: Sehen-und-Gesehen-Werden, wobei man so richtig Eindruck eigentlich erst mit einem Mercedes S 500 schindet, besser klappt das mit einem Porsche Cayenne oder Bentley... Fragt sich nur noch, wer das alles bezahlt hat....
An der Uferpromenade im Bereich des Art Deco - Viertels direkt am Strand, welcher sehr schön ist, reihen sich zahllose outdoor-Restaurants, Kneipen und (Tango-)Bars aneinander. Im “Clevelander” beispielsweise kann man mit ein wenig Glück nach angenehmer open-air live-music und Salsa-Rhythmen tanzen...
Wem dieser ganze Party-Rummel zu bunt und laut ist, findet z.B. auf Key Biscayne schöne ruhige abgelegene Badestrände zum Erholen!

Wer unbedingt möchte, kann sich auch in den Konsum-Rausch stürzen, z.B. in der 40min nördlich vom Flughafen befindlichen Sawgrass-Mills in Sunrise. In über 350 aneinandergereihten Geschäften kann man dem Shopping-Vergnügen nachgehen, bis die Kreditkarte glüht... !

Falls man in der Nacht vor dem Rückflug im am Ende der Startbahn befindlichen Airport-Hotel keinen Schlaf findet, weil z.B. ständig Flugzeuge im Viertelstundentakt über einen hinwegdonnern oder weil man Schmetterlinge im Bauch hat, ist eine Fahrt über den autoleeren vielspurigen Turnpike in den ganz frühen Morgenstunden eine ganz neue Er-Fahrung!

Na denn, schönes Fernweh!