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Lieber woanders

Als Kommentar zu einer anderen Bewertung schreibt die Managerin: "... Wir berechnen zwischen $30 und $35 fuer 2(!) gefuehrte Tauchgaenge in sehr kleinen Gruppen mit Tauchlehrern die deutsch sprechen. "
Allein diese Aussage motiviert mich, nun auch kritisch zu sein: Die Aussage erweckt einen falschen Eindruck! Wir bezahlten heute in einer Gruppe von 2 Tauchern (Ehepaar) für 2 begleitete Tauchgänge 70 US Dollar. Der Guide wird also pro Taucher und nicht pro Gruppe bezahlt. Und das ist teuer!
Wir sind, was Tauchplätze angeht, leider verwöhnt und empfanden sowohl die Sicht (5-8 Meter) wie auch die Plätze (wenig Farben (braun-grün vorherrschend)) als wenig ansprechend, wenn man die Kosten betrachtet. Aber dafür kann die Basis nichts.
Unsere Erwartungshaltung an einen Tauchurlaub ist u.a., dass es eine Art Gemeinschaft gibt und dass die Basis eine solche fördert. Dazu gehört unseres Erachtens ein Bekanntmachen untereinander vor dem Tauchen ebenso wie auch eine Möglichkeit zu einem Erfahrungsaustausch nach dem Tauchgang ("Deko-Bier"). Das findet hier jedoch nicht statt. Vielmehr erweckt der Ablauf den Eindruck einer "Abfertigung" (Tauchen, Bezahlen, Abreisen). Und das liegt definitiv NICHT an den Guides! Diese geben sich die größte Mühe und sind klasse! Hier einige konkrete kritische Beispiele:
1) Als besonderen Service wird der Transport sowie das Waschen und Trocknen des Equipments angeboten. Wer annimmt, dass der Taucher nicht trotzdem noch in die Basis fahren muss, irrt. Wenn man nach dem Tauchen, nach Ankunft des Schiffes im Hafen, 30 Minuten auf die Abholung wartet weil man ja das Equipment nicht selbst transportieren soll, ist man genervt. Da die Guides nicht wissen, wie der nächste Tag organisiert ist, der Taucher diese Information aber braucht, ist ein Besuch der Basis nach dem Tauchen zwingend notwendig. Und das "sprengt" jede Gruppe, die sich gerade kennengelernt hat. Also: Schiff legt an und man muss Nachmittags sofort mit dem eigenen PKW in die Basis fahren, um dort vor Schließung noch jemanden anzutreffen und die notwendigen Informationen für den Folgetag zu erhalten. Und diese sind häufig auch noch falsch: Wir wurden z.B. gebeten, bitte am Folgetag früher zu erscheinen. Doch weder war ein Schiff da, noch jemand von Scubafun. Nach 30 Minuten Wartezeit waren dann alle andren Taucher und das Schiff da, aber immer noch niemand von Scubafun mit der Ausrüstung. Es hat dann doch zum Schluss immer alles geklappt, aber wir fragen uns, warum dies an 3 von 4 Tagen so war. Und zu keinem Zeitpunkt war die Ausrüstung getrocknet: Die Anzüge waren genauso nass wie am Tag vorher. Der "Equipment-Service" ist eine gute Absicht, aber die Durchführung verfehlt das Ziel.
2) Es gibt keinerlei Kartenmaterial, anhand dessen die Tauchplätze erklärt werden können. Weder an Bord der Schiffe, noch in der Basis. Eine Einschätzung, ob ein Guide benötigt wird oder nicht, ist irre schwierig, wenn man nur rudimentäre Informationen zu den Tauchplätzen bekommt. Und als persönliches Fazit für uns NACH dem Tauchen: Kein Guide erforderlich. Lediglich die Wracktauchgänge (>30m Tiefe + Strömung) rechtfertigen einen Guide für nicht ausreichend geübte Taucher oder solche, die eine Tour mit einem Ortskundigen machen wollen. Auf dem Riff kommt wirklich jeder ohne Guide klar.
3) Auf den Schiffen: Sprache komplett amerikanisch, ohne Ausnahme. Und die Crews sprechen schnell, undeutlich und mit Slang-Vokabular. Es erfordert exzellente Sprachkenntnisse, die Sicherheitsanweisungen sowie die Erläuterungen zu den Einrichtungen zu verstehen. Hinweise hierzu von der Tauchbasis vorher: Fehlanzeige.
4) Die Managerin (und zwar nur diese) vermittelt mitnichten ein "Warm-Welcome". Vielmehr ist Sie hektisch und spröde bis zur Grenze zur Unfreundlichkeit und beschwert sich über ihre Arbeitszeiten ebenso wie über die angeblich zu niedrigen Beträge, die Sie den Tauchern in Rechnung stellen kann. Der dadurch vermittelte Eindruck ist ein "bloß weg hier".

Unser Fazit: Eine Basis ohne Schiff, ohne Bewirtung, abseits des Hafens, die lediglich organisiert und das auch nicht immer gut. Von Vorteil ist die deutsche Sprache für jeden schlecht englisch sprechenden Taucher. Diese Basis wäre ohne die guten Guides leider gar nichts!