Am Ende des Berichts folgt eine Stellungnahme der ...
Am Ende des Berichts folgt eine Stellungnahme der Tauchbasis
Hallo zusammen,
ich war im Januar 2012 eine Woche im Urlaub auf Fuerte und habe an der dortigen Tauchbasis 3 TG an 3 unterschiedlichen Tagen mitgemacht.
Zuerstmal das Positive: Stefan, der Inhaber der Tauchbasis ist ein sympathischer, netter Kerl und war sehr zuvorkommend. Die Tauchsschule ist sauber, gut sortiert, es gibt heisse Duschen hinterher. Die Tauchspots, welche angefahren werden, sind sehr attraktiv.
Nun die Kritikpunkte:
1)
Bei meinem ersten Willkommen-Heissen an der Tauchbasis werde ich von A. einem OWSI, der vor Ort tätig ist, direkt darauf hingewiesen, dass es überflüssig ist, den Schnorchel mitzunehmen, ich könne ihn gerne an der Basis lassen. Da ich grundsätzlich IMMER mit Schnorchel tauche und diese Unart vom Weglassen des Schnorchels nicht verstehe (als ob das so störend wäre..) habe ich ihn mitgenommen und bei dem relativ starken Wellengang im Atlantik gerne verwendet. Mein Kritikpunkt: Es ist letztendlich jedem selbst überlassen, ob er mit Schnorchel taucht, jedoch muss man Leute nicht dazu bewusst ermutigen, einen Sicherheits-Aspekt zu unterlassen.
2)
Während einem der Tauchgänge hat A. ein junges Mädchen (Mitte 20, schlank) dabei, welche laut eigenen Angaben die Ausbildung zum OWD mit A. macht. Der TG besteht aus 6 Personen. 4 erfahrene Taucher (inkl. mir), dann der OWSI und das Mädchen.
Dass das Mädchen erst in der OWD Ausbildung ist und dies einer ihrer ersten Freiwasser-TG ist, wurde mir erst auf der Fahrt mit dem Boot zum Tauchplatz im Gespräch bewusst, ich dachte mir aber nichts dabei, da der OWSI sicherlich schon weiss, was er tut. Sieh sah vor dem TG etwas ängstlich aus und äußerte Bedenken wegen der Rolle rückwärts vom Zodiac. Ich gab ihr den Tip, dass man sich auch wie auf ein Pferd, aufs Schlauchboot setzen könne und seitlich reingleiten lassen kann - zumindest für den Anfang. Das lockerte ihre Stimmung ein wenig auf.
Naja, jedenfalls ist folgendes (zum Glück ohne Unfall) passiert:
a) Die junge Dame hatte bei 18°C im Atlantik weder Füßlinge an, noch eine Kopfhaube, noch Handschuhe, sondern nur einen normalen 5mm von der Tauchbasis mit Schnorchelflossen. Mangels Erfahrung hat sie die Ausrüstung einfach so akzeptiert. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass sie später fast gestorben ist vor Kälte. Übrigens ist der TL mit Trocki unterwegs gewesen...
b) Während des TG sah man dann den OWSI mit der Schülerin auf 28m wieder und ich traute meinen Augen kaum. Die Tiefe war mehr als unangemessen für eine Anfängerin und entspricht sicherlich nicht den Verbands-Vorschriften.
c) Während die Schülerin mit ihrer Tarierung und Körperhaltung kämpfte, machte der OWSI in Ruhe Fotos von der UW Fauna.
Nach einiger Zeit verloren wir (ein 4er Team) die beiden aus den Augen. Als wir später auf 5m beim Sicherheitsstop hingen (Freiwasser) konnten wir 15 Meter unter uns (also auf 20m) die Schülerin erkennen und der TL verabschiedete sie mit einem Nicken zum Auftauchen zu uns, damit wir sie ´übernehmen´. Er selbst wollte noch ein paar Fotos machen.
d) Die Schülerin taucht also alleine auf und man sieht, wie sie hoch schießt und droht an uns vorbei zu sausen, weil ihr nicht bekannt war, dass man beim Auftauchen Luft aus dem Jacket lassen sollte. Ich halte sie fest und packe ihren Inflator und tue was nötig ist. Sie guckt mich fragend an. Hinterher bekomme ich eiskalt den Kommentar zu hören: ´Davon hat er mir nichts gesagt - das haben wir bisher nie besprochen oder gemacht - dieses Luftablassen war mir neu.´ Ich war so irritiert und würde jetzt den Bericht hier gar nicht schreiben, wenn mich das nicht so schockiert hätte. Ich habe NOCHMAL gefragt, ob sie das wirklich NIE geübt hätten. Sie bestätigt, dass sie das zum ersten Mal hört.
e) Auf der Rückfahrt zur Tauchbasis schmeisst der OWSI die Schülerin ein Stück vom Strand entfernt aus dem Boot mit einem anderen brevetierten Taucher und bittet sie, ihn zum Ufer zu schleppen oder zu schieben ´sonst wird das heute nix mehr mit dem Brevet´. Er lacht und fährt mit dem Boot weiter Richtung Ufer. Ich habe daraufhin eingewendet, dass man einen Schüler nicht einfach alleine im Wasser lässt.. Da hat er wohl kurz ein schlechtes Gewissen gehabt und hat dann vom Boot aus die Schülerin begleitet.
3) Mein letzter Tauchgang war mit Stefan persönlich, dem Chef. Wir sind wieder mit bekannten Gesichtern zum Tauchplatz gefahren, doch diesmal war ein junger Kerl dabei, der seit langem nicht mehr getaucht hat und vom Gefühl her höchstens 10 TG hatte. Beim Zusammenbau der Leihausrüstung blickte er völlig verstört auf den Automaten, hilt den Inflator-Schlauch in die Luft und fragte mich: ´Für was war dieser Schlauch hier nochmal gut?´ Da hatte ich schon meine Bedenken. Ich habe ihm geholfen, hoffte aber dass sich der TL als Buddy anbietet.
Stefan (Chef) hat den Tauchgang mit dem Anfänger durchgeführt, jedoch ließ er ihn ebenfalls mehr oder weniger hängen. Der Kerl hatte keinen eigenen Tauchcomputer dabei, nur ein Fini und Tiefenmesser und wir waren längere Zeit auf knapp 30 Meter. Alle hatten Nitrox dabei, außer mir und dem Anfänger. Ich habe den Tauchgang bewusst auf den gleichen Tiefen durchgeführt und kam 5 Minuten über meine Nullzeit in die Deko - das muss also dem Anfänger ebenso passiert sein, da dieser sogar streckenweise noch ein wenig tiefer war als ich, während Chef natürlich ebenfalls munter fotografierte und fast gar nicht nach seinem Buddy geguckt hat.
Klar ist unter Wasser niemand in dem Sinne verantwortlich für einen anderen Taucher, dass er Babysitter spielen muss, aber als Chef bzw. Betreiber der Tauchbasis und vor allem in der Rolle als TL erwarte ich eigentlich ein anderes Verhalten gegenüber einem Anfänger. Das ist in meinen Augen schlichtweg unprofessionell. Jedenfalls wurde hinterher normal aufgetaucht, ohne die notwendige Dekozeit (zumindest laut meinem Computer) einzuhalten. Ich habe noch ein paar Minuten länger meinen angegebenen Stop auf 3 Meter zu Ende geführt, während der Anfänger schon im Boot war.
Zum Glück gab es keinerlei Probleme.
Mein Fazit:
+ Schöne saubere und ordentlich Basis
+ Nettes und freundliches Personal immer mit einem lockeren Spruch auf den Lippen
+ Attraktive Tauchplätze
- Nicht geeignet für Ausbildung oder für Anfänger
- Sicherheit wird nicht groß geschrieben.
Stellungnahme der Tauchbasis:
1. Niemand hat Herrn Unterwasser-Taucher die Mitnahme seines Schnorchels untersagt, er kann dies natürlich nach eigenem Ermessen entscheiden. Wir bevorzugen für die kurzen Wege vom Boot zur Abtauchboje, bei starkem Wellengang, die Nutzung des Atemreglers (auch wenn dies eine Einbuße von ca. 10 bar bedeutet), was ganz sicher vermeidet, dass derjenige Wasser in den Schnorchel bekommt und sich verschluckt.
Weite Schnorchelstrecken fallen bei unseren Tauchgängen nicht an.
Ich glaube auch nicht, dass die Benutzung des Schnorchels anstatt des Reglers, bei Wind und Welle im offenen Meer, ein „Sicherheitsaspekt“ ist. Nicht umsonst haben mehrere CMAS Verbände die Benutzung des Schnorchels im Meer, für die Wartezeit bis zum Abtauchen, aus dem Ausbildungsprogramm entfernt.
2. Einen anderen Einstieg als rückwärts (wohlgemerkt rückwärtsfallen, ein „Rolle rückwärts“ gilt es zu vermeiden und bilden wir auch nicht aus) ins Wasser vom Boot akzeptieren wir aufgrund der Verletzungsgefahr nicht. Für ein 5m langes Schlauchboot habe ich noch nirgendwo eine vernünftigere Lösung gesehen. Hier ist natürlich der Tauchlehrer gefragt, dem Schüler/der Schülerin die Angst zu nehmen und ihm/ihr behilflich zu sein – das ist selbstverständlich.
Scheinbar ist das durch A., besagten OWSI, nicht geschehen, was natürlich nicht akzeptabel ist.
Zu a) Füsslinge und Handschuhe haben wir nicht im Verleih. Wir selber tauchen hier zu keiner Jahreszeit mit Handschuhen, weil es ganz einfach nicht notwendig ist. Eine Haube kann bei einem Beginner sehr schnell zu Barotraumen führen, wenn sie nicht damit umgehen können. Allerdings hätte man der Schülerin natürlich einen Unterzieher geben können, das ist korrekt.
Zu b) Die Tiefe von 28 m für eine Beginnerin im 1. Tauchgang ist sicherlich nicht korrekt, auch dies können wir nur bestätigen. Geloggt hat A. für diesen Tauchgang eine Tiefe von 18 m und dies wurde von anderen Tauchern, die dabei waren bestätigt.
Zu c) Fotografieren während eines Beginner-Tauchgangs ist sicher nicht verwerflich, allerdings sollte man als Tauchlehrer selbstverständlich den bzw. die Schüler gut im Auge behalten und auf keinen Fall vernachlässigen – auch hier stimmen wir voll und ganz zu.
Zu d) Eine Übergabe einer Schülerin an einen Nicht-Tauchlehrer um selber weiter zu fotografieren ist weder korrekt, noch von uns gewünscht oder auch nur geduldet.
Die Einweisung von Schülern in be- und entlüften des Jackets ist natürlich absolut unerlässlich und eine der wichtigsten Ausbildungsinhalte überhaupt – auch hier geben wir Herrn Unterwasser-Taucher absolut recht.
Zu e) Auch das alleine lassen von Schülern im Wasser ist nicht in Ordnung. Transportübungen sind im Wasser von dem Tauchlehrer zu beaufsichtigen und gegebenenfalls Fehler zu korrigieren.
Niemand wird hier „aus dem Boot geschmissen“ aber um eine Schnorchelübung zu absolvieren, ist das Verlassen des Bootes leider notwendig.
Diese Übungen werden bei uns, wenn mehrere Schüler im Wasser sind, vom Boot aus überwacht. Dies erlaubt uns im Übrigen ein deutlich schnelleres Eingreifen, falls jemand einen Krampf haben sollte oder erschöpft ist.
Um die meisten o.a. Punkte zu klären: der OWSI A. wurde (aufgrund von Kompatibiliätsproblemen mit dem Basisbetrieb generell sowie Fehlverhaltens in mehreren Fällen) von der Basis entfernt. Er hatte bereits wenige Tage nach dem Erscheinen dieses Berichtes (den wir übrigens erst in der vergangenen Woche vorfanden) seinen letzten Arbeitstag bei uns. Dies klärt evtl. manche Beschwerdepunkte von Herrn Unterwasser-Taucher – welche wir bevorzugt in einem persönlichen Gespräch geklärt hätten. Einen PADI OWSI mit einer Ausbildung, wie sie A. genossen hat, wird es bei uns auch nicht mehr geben, da vertrauen wir lieber auf einen „gestandenen Tauchlehrer“.
3. Der vermeintliche Anfänger mit „gefühlten“ 10 Tauchgängen war ein AOWD mit geloggten 56 Tauchgängen. Ein Anfänger war also in dieser Gruppe nicht dabei.
Auch bei folgenden Tauchgängen hat derjenige den Anfänger „gespielt“ und immer einen begeisterten Helfer gefunden, der für ihn die Ausrüstung versorgt.
Dass wir Taucher „hängenlassen“, ist ganz einfach nicht korrekt. Gerne hätten wir hierzu ein Beispiel erfahren, wo ich, nach Herrn Unterwasser-Tauchers Meinung hätte eingreifen müssen oder sollen. Bei uns darf jeder seinen Tauchgang genießen ohne ständig gegängelt zu werden, ich greife aber selbstverständlich dann ein, wenn es notwendig ist.
Tauchcomputer sind bei uns kostenpflichtig im Verleih (3,-€) wurde aber von dem Taucher nicht gewünscht und deshalb hatte er einen Tiefenmesser bekommen, der kostenlos ist. Laut meines Tauchprofils waren wir für 4,5 min auf 28,5 m und meine Restnullzeit waren 4 Min. als ich mit ihm den Aufstieg begonnen habe. Sicherheitsstopp ist eingehalten worden, genauso wie der Deepstop.
Als Divemaster sollte Herr Unterwasser-Taucher wissen, dass Computer nach unterschiedlichen Modellen und Tabellen arbeiten, er z.B. hatte eine Vorsättigung, mein Buddy nicht, und vermeintlich „ganz ähnliche“ Profile unterscheiden sich doch immer wieder gravierend.
Dass ich Deko-Zeiten missachten würde, ist genauso wenig korrekt wie die Behauptung, wir würden Taucher „hängenlassen“. Soweit mir bekannt ist, hat Herr Unterwasser-Taucher keinen Zugang zu meinem Tauchcomputer… Wenn er ihn hätte, würde er die Daten dieses Rechners als regulären Nullzeit-Tauchgang abrufen können.
Bei Verwendung unterschiedlicher Rechner sind bei Tauchgängen im 25-m- Bereich Abweichungen bei der RNZ von bis zu 14 Min. möglich !
Als bedenklich empfinde ich, dass Herr Unterwasser-Taucher ohne vorherige Absprache diesen Tauchgang für ihn selber zu einem Deko-Tauchgang hat werden lassen, ohne, dass er das Ablaufen der Nullzeit angezeigt hätte.
Was das Fotografieren angeht: Für mich, als gelernten Fotografen, bedarf ein UW-Bild etwa 5-10 Sek., da ist meine Aufmerksamkeit sicher nicht allzu weit von meinem Buddy abgelenkt, falls er nicht, wie zumeist, selber das Motiv ist.
Ferner bin ich der Meinung, dass es auch einem ausgebildeten Divemaster mit ? Tauchgängen nur schlecht möglich ist, zu beurteilen, was ich, als Tauchlehrer, mit über 20 Jahren Tauch- und über 15 Jahren Berufserfahrung, im Blick habe oder nicht.
Sicherheit wird bei uns immer in den Vordergrund gestellt, Glück ist hier für keinen Taucher erforderlich, dafür sorgen mein Team und ich hier, in Jandia, nunmehr seit über 11 Jahren. Ohne Unfall, ohne Verletzte mit vielen begeisterten Neu- Stamm-Tauchern, wie man an den restlichen Erfahrungsberichten ablesen kann.
Leider wurden in dem Erfahrungsbericht von Herrn Unterwasser-Taucher hier mehrere Dinge veröffentlicht, die ganz einfach nicht den Tatsachen entsprechen.
Die Mittaucher haben diesbezüglich bereits Stellungnahmen bei uns hinterlassen.
Stefan Heidler
Inhaber und Geschäftsführer
Ende Stellungnahme
Hallo zusammen,
ich war im Januar 2012 eine Woche im Urlaub auf Fuerte und habe an der dortigen Tauchbasis 3 TG an 3 unterschiedlichen Tagen mitgemacht.
Zuerstmal das Positive: Stefan, der Inhaber der Tauchbasis ist ein sympathischer, netter Kerl und war sehr zuvorkommend. Die Tauchsschule ist sauber, gut sortiert, es gibt heisse Duschen hinterher. Die Tauchspots, welche angefahren werden, sind sehr attraktiv.
Nun die Kritikpunkte:
1)
Bei meinem ersten Willkommen-Heissen an der Tauchbasis werde ich von A. einem OWSI, der vor Ort tätig ist, direkt darauf hingewiesen, dass es überflüssig ist, den Schnorchel mitzunehmen, ich könne ihn gerne an der Basis lassen. Da ich grundsätzlich IMMER mit Schnorchel tauche und diese Unart vom Weglassen des Schnorchels nicht verstehe (als ob das so störend wäre..) habe ich ihn mitgenommen und bei dem relativ starken Wellengang im Atlantik gerne verwendet. Mein Kritikpunkt: Es ist letztendlich jedem selbst überlassen, ob er mit Schnorchel taucht, jedoch muss man Leute nicht dazu bewusst ermutigen, einen Sicherheits-Aspekt zu unterlassen.
2)
Während einem der Tauchgänge hat A. ein junges Mädchen (Mitte 20, schlank) dabei, welche laut eigenen Angaben die Ausbildung zum OWD mit A. macht. Der TG besteht aus 6 Personen. 4 erfahrene Taucher (inkl. mir), dann der OWSI und das Mädchen.
Dass das Mädchen erst in der OWD Ausbildung ist und dies einer ihrer ersten Freiwasser-TG ist, wurde mir erst auf der Fahrt mit dem Boot zum Tauchplatz im Gespräch bewusst, ich dachte mir aber nichts dabei, da der OWSI sicherlich schon weiss, was er tut. Sieh sah vor dem TG etwas ängstlich aus und äußerte Bedenken wegen der Rolle rückwärts vom Zodiac. Ich gab ihr den Tip, dass man sich auch wie auf ein Pferd, aufs Schlauchboot setzen könne und seitlich reingleiten lassen kann - zumindest für den Anfang. Das lockerte ihre Stimmung ein wenig auf.
Naja, jedenfalls ist folgendes (zum Glück ohne Unfall) passiert:
a) Die junge Dame hatte bei 18°C im Atlantik weder Füßlinge an, noch eine Kopfhaube, noch Handschuhe, sondern nur einen normalen 5mm von der Tauchbasis mit Schnorchelflossen. Mangels Erfahrung hat sie die Ausrüstung einfach so akzeptiert. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass sie später fast gestorben ist vor Kälte. Übrigens ist der TL mit Trocki unterwegs gewesen...
b) Während des TG sah man dann den OWSI mit der Schülerin auf 28m wieder und ich traute meinen Augen kaum. Die Tiefe war mehr als unangemessen für eine Anfängerin und entspricht sicherlich nicht den Verbands-Vorschriften.
c) Während die Schülerin mit ihrer Tarierung und Körperhaltung kämpfte, machte der OWSI in Ruhe Fotos von der UW Fauna.
Nach einiger Zeit verloren wir (ein 4er Team) die beiden aus den Augen. Als wir später auf 5m beim Sicherheitsstop hingen (Freiwasser) konnten wir 15 Meter unter uns (also auf 20m) die Schülerin erkennen und der TL verabschiedete sie mit einem Nicken zum Auftauchen zu uns, damit wir sie ´übernehmen´. Er selbst wollte noch ein paar Fotos machen.
d) Die Schülerin taucht also alleine auf und man sieht, wie sie hoch schießt und droht an uns vorbei zu sausen, weil ihr nicht bekannt war, dass man beim Auftauchen Luft aus dem Jacket lassen sollte. Ich halte sie fest und packe ihren Inflator und tue was nötig ist. Sie guckt mich fragend an. Hinterher bekomme ich eiskalt den Kommentar zu hören: ´Davon hat er mir nichts gesagt - das haben wir bisher nie besprochen oder gemacht - dieses Luftablassen war mir neu.´ Ich war so irritiert und würde jetzt den Bericht hier gar nicht schreiben, wenn mich das nicht so schockiert hätte. Ich habe NOCHMAL gefragt, ob sie das wirklich NIE geübt hätten. Sie bestätigt, dass sie das zum ersten Mal hört.
e) Auf der Rückfahrt zur Tauchbasis schmeisst der OWSI die Schülerin ein Stück vom Strand entfernt aus dem Boot mit einem anderen brevetierten Taucher und bittet sie, ihn zum Ufer zu schleppen oder zu schieben ´sonst wird das heute nix mehr mit dem Brevet´. Er lacht und fährt mit dem Boot weiter Richtung Ufer. Ich habe daraufhin eingewendet, dass man einen Schüler nicht einfach alleine im Wasser lässt.. Da hat er wohl kurz ein schlechtes Gewissen gehabt und hat dann vom Boot aus die Schülerin begleitet.
3) Mein letzter Tauchgang war mit Stefan persönlich, dem Chef. Wir sind wieder mit bekannten Gesichtern zum Tauchplatz gefahren, doch diesmal war ein junger Kerl dabei, der seit langem nicht mehr getaucht hat und vom Gefühl her höchstens 10 TG hatte. Beim Zusammenbau der Leihausrüstung blickte er völlig verstört auf den Automaten, hilt den Inflator-Schlauch in die Luft und fragte mich: ´Für was war dieser Schlauch hier nochmal gut?´ Da hatte ich schon meine Bedenken. Ich habe ihm geholfen, hoffte aber dass sich der TL als Buddy anbietet.
Stefan (Chef) hat den Tauchgang mit dem Anfänger durchgeführt, jedoch ließ er ihn ebenfalls mehr oder weniger hängen. Der Kerl hatte keinen eigenen Tauchcomputer dabei, nur ein Fini und Tiefenmesser und wir waren längere Zeit auf knapp 30 Meter. Alle hatten Nitrox dabei, außer mir und dem Anfänger. Ich habe den Tauchgang bewusst auf den gleichen Tiefen durchgeführt und kam 5 Minuten über meine Nullzeit in die Deko - das muss also dem Anfänger ebenso passiert sein, da dieser sogar streckenweise noch ein wenig tiefer war als ich, während Chef natürlich ebenfalls munter fotografierte und fast gar nicht nach seinem Buddy geguckt hat.
Klar ist unter Wasser niemand in dem Sinne verantwortlich für einen anderen Taucher, dass er Babysitter spielen muss, aber als Chef bzw. Betreiber der Tauchbasis und vor allem in der Rolle als TL erwarte ich eigentlich ein anderes Verhalten gegenüber einem Anfänger. Das ist in meinen Augen schlichtweg unprofessionell. Jedenfalls wurde hinterher normal aufgetaucht, ohne die notwendige Dekozeit (zumindest laut meinem Computer) einzuhalten. Ich habe noch ein paar Minuten länger meinen angegebenen Stop auf 3 Meter zu Ende geführt, während der Anfänger schon im Boot war.
Zum Glück gab es keinerlei Probleme.
Mein Fazit:
+ Schöne saubere und ordentlich Basis
+ Nettes und freundliches Personal immer mit einem lockeren Spruch auf den Lippen
+ Attraktive Tauchplätze
- Nicht geeignet für Ausbildung oder für Anfänger
- Sicherheit wird nicht groß geschrieben.
Stellungnahme der Tauchbasis:
1. Niemand hat Herrn Unterwasser-Taucher die Mitnahme seines Schnorchels untersagt, er kann dies natürlich nach eigenem Ermessen entscheiden. Wir bevorzugen für die kurzen Wege vom Boot zur Abtauchboje, bei starkem Wellengang, die Nutzung des Atemreglers (auch wenn dies eine Einbuße von ca. 10 bar bedeutet), was ganz sicher vermeidet, dass derjenige Wasser in den Schnorchel bekommt und sich verschluckt.
Weite Schnorchelstrecken fallen bei unseren Tauchgängen nicht an.
Ich glaube auch nicht, dass die Benutzung des Schnorchels anstatt des Reglers, bei Wind und Welle im offenen Meer, ein „Sicherheitsaspekt“ ist. Nicht umsonst haben mehrere CMAS Verbände die Benutzung des Schnorchels im Meer, für die Wartezeit bis zum Abtauchen, aus dem Ausbildungsprogramm entfernt.
2. Einen anderen Einstieg als rückwärts (wohlgemerkt rückwärtsfallen, ein „Rolle rückwärts“ gilt es zu vermeiden und bilden wir auch nicht aus) ins Wasser vom Boot akzeptieren wir aufgrund der Verletzungsgefahr nicht. Für ein 5m langes Schlauchboot habe ich noch nirgendwo eine vernünftigere Lösung gesehen. Hier ist natürlich der Tauchlehrer gefragt, dem Schüler/der Schülerin die Angst zu nehmen und ihm/ihr behilflich zu sein – das ist selbstverständlich.
Scheinbar ist das durch A., besagten OWSI, nicht geschehen, was natürlich nicht akzeptabel ist.
Zu a) Füsslinge und Handschuhe haben wir nicht im Verleih. Wir selber tauchen hier zu keiner Jahreszeit mit Handschuhen, weil es ganz einfach nicht notwendig ist. Eine Haube kann bei einem Beginner sehr schnell zu Barotraumen führen, wenn sie nicht damit umgehen können. Allerdings hätte man der Schülerin natürlich einen Unterzieher geben können, das ist korrekt.
Zu b) Die Tiefe von 28 m für eine Beginnerin im 1. Tauchgang ist sicherlich nicht korrekt, auch dies können wir nur bestätigen. Geloggt hat A. für diesen Tauchgang eine Tiefe von 18 m und dies wurde von anderen Tauchern, die dabei waren bestätigt.
Zu c) Fotografieren während eines Beginner-Tauchgangs ist sicher nicht verwerflich, allerdings sollte man als Tauchlehrer selbstverständlich den bzw. die Schüler gut im Auge behalten und auf keinen Fall vernachlässigen – auch hier stimmen wir voll und ganz zu.
Zu d) Eine Übergabe einer Schülerin an einen Nicht-Tauchlehrer um selber weiter zu fotografieren ist weder korrekt, noch von uns gewünscht oder auch nur geduldet.
Die Einweisung von Schülern in be- und entlüften des Jackets ist natürlich absolut unerlässlich und eine der wichtigsten Ausbildungsinhalte überhaupt – auch hier geben wir Herrn Unterwasser-Taucher absolut recht.
Zu e) Auch das alleine lassen von Schülern im Wasser ist nicht in Ordnung. Transportübungen sind im Wasser von dem Tauchlehrer zu beaufsichtigen und gegebenenfalls Fehler zu korrigieren.
Niemand wird hier „aus dem Boot geschmissen“ aber um eine Schnorchelübung zu absolvieren, ist das Verlassen des Bootes leider notwendig.
Diese Übungen werden bei uns, wenn mehrere Schüler im Wasser sind, vom Boot aus überwacht. Dies erlaubt uns im Übrigen ein deutlich schnelleres Eingreifen, falls jemand einen Krampf haben sollte oder erschöpft ist.
Um die meisten o.a. Punkte zu klären: der OWSI A. wurde (aufgrund von Kompatibiliätsproblemen mit dem Basisbetrieb generell sowie Fehlverhaltens in mehreren Fällen) von der Basis entfernt. Er hatte bereits wenige Tage nach dem Erscheinen dieses Berichtes (den wir übrigens erst in der vergangenen Woche vorfanden) seinen letzten Arbeitstag bei uns. Dies klärt evtl. manche Beschwerdepunkte von Herrn Unterwasser-Taucher – welche wir bevorzugt in einem persönlichen Gespräch geklärt hätten. Einen PADI OWSI mit einer Ausbildung, wie sie A. genossen hat, wird es bei uns auch nicht mehr geben, da vertrauen wir lieber auf einen „gestandenen Tauchlehrer“.
3. Der vermeintliche Anfänger mit „gefühlten“ 10 Tauchgängen war ein AOWD mit geloggten 56 Tauchgängen. Ein Anfänger war also in dieser Gruppe nicht dabei.
Auch bei folgenden Tauchgängen hat derjenige den Anfänger „gespielt“ und immer einen begeisterten Helfer gefunden, der für ihn die Ausrüstung versorgt.
Dass wir Taucher „hängenlassen“, ist ganz einfach nicht korrekt. Gerne hätten wir hierzu ein Beispiel erfahren, wo ich, nach Herrn Unterwasser-Tauchers Meinung hätte eingreifen müssen oder sollen. Bei uns darf jeder seinen Tauchgang genießen ohne ständig gegängelt zu werden, ich greife aber selbstverständlich dann ein, wenn es notwendig ist.
Tauchcomputer sind bei uns kostenpflichtig im Verleih (3,-€) wurde aber von dem Taucher nicht gewünscht und deshalb hatte er einen Tiefenmesser bekommen, der kostenlos ist. Laut meines Tauchprofils waren wir für 4,5 min auf 28,5 m und meine Restnullzeit waren 4 Min. als ich mit ihm den Aufstieg begonnen habe. Sicherheitsstopp ist eingehalten worden, genauso wie der Deepstop.
Als Divemaster sollte Herr Unterwasser-Taucher wissen, dass Computer nach unterschiedlichen Modellen und Tabellen arbeiten, er z.B. hatte eine Vorsättigung, mein Buddy nicht, und vermeintlich „ganz ähnliche“ Profile unterscheiden sich doch immer wieder gravierend.
Dass ich Deko-Zeiten missachten würde, ist genauso wenig korrekt wie die Behauptung, wir würden Taucher „hängenlassen“. Soweit mir bekannt ist, hat Herr Unterwasser-Taucher keinen Zugang zu meinem Tauchcomputer… Wenn er ihn hätte, würde er die Daten dieses Rechners als regulären Nullzeit-Tauchgang abrufen können.
Bei Verwendung unterschiedlicher Rechner sind bei Tauchgängen im 25-m- Bereich Abweichungen bei der RNZ von bis zu 14 Min. möglich !
Als bedenklich empfinde ich, dass Herr Unterwasser-Taucher ohne vorherige Absprache diesen Tauchgang für ihn selber zu einem Deko-Tauchgang hat werden lassen, ohne, dass er das Ablaufen der Nullzeit angezeigt hätte.
Was das Fotografieren angeht: Für mich, als gelernten Fotografen, bedarf ein UW-Bild etwa 5-10 Sek., da ist meine Aufmerksamkeit sicher nicht allzu weit von meinem Buddy abgelenkt, falls er nicht, wie zumeist, selber das Motiv ist.
Ferner bin ich der Meinung, dass es auch einem ausgebildeten Divemaster mit ? Tauchgängen nur schlecht möglich ist, zu beurteilen, was ich, als Tauchlehrer, mit über 20 Jahren Tauch- und über 15 Jahren Berufserfahrung, im Blick habe oder nicht.
Sicherheit wird bei uns immer in den Vordergrund gestellt, Glück ist hier für keinen Taucher erforderlich, dafür sorgen mein Team und ich hier, in Jandia, nunmehr seit über 11 Jahren. Ohne Unfall, ohne Verletzte mit vielen begeisterten Neu- Stamm-Tauchern, wie man an den restlichen Erfahrungsberichten ablesen kann.
Leider wurden in dem Erfahrungsbericht von Herrn Unterwasser-Taucher hier mehrere Dinge veröffentlicht, die ganz einfach nicht den Tatsachen entsprechen.
Die Mittaucher haben diesbezüglich bereits Stellungnahmen bei uns hinterlassen.
Stefan Heidler
Inhaber und Geschäftsführer
Ende Stellungnahme