Riff-Samak Hotels and Diving Centre, Marsa Alam (Inaktiv)

95 Bewertungen

Bewertungen(95)

K209021cmas *299 TGs

Über die Tauchgebiete um Marsa Alam muss man nich ...

Über die Tauchgebiete um Marsa Alam muss man nicht mehr viel sagen, darüber wurde schon genug geschrieben.
Dafür sind ein paar Worte zur Villa angebracht, denn man sollte sich eine Buchung ganz genau überlegen. Vor allem sollte der geneigte Urlauber sich nicht von den netten Website-Bildern täuschen lassen und genau zwischen den Zeilen der bisherigen positiven Beschreibungen lesen. Das haben wir leider nicht getan und haben unser blaues Wunder erlebt.
Die Villa ist ein fast fertiges, ganz hübsches Haus. Das Umfeld hat aber ägyptischen Baustellencharme, der dazugehörige Strand erinnerte zum Zeitpunkt unseres Aufenthalts leider mehr an eine Müllhalde und lud nicht wirklich zum Sonnenbad ein.
Die Unterbringung an sich ist mit einer Jugendherberge vergleichbar, in der das soziale Leben größtenteils in einem Gemeinschaftsraum mit großem Tisch und auf der zugigen Terrasse stattfindet. Eine wichtige Grundvoraussetzung, die man für den Aufenthalt mitbringen muss, ist WG-Tauglichkeit. Zum einen muss man mit den wenigen Gästen länger auskommen können weil man sich fast nicht aus dem Weg gehen kann. Wenn die Chemie nicht stimmt, Pech gehabt. Zum anderen hat nicht jedes Zimmer ein eigens Bad/WC. In der zur Basis gehörenden Ferienwohnung teilen sich z.B. drei Zimmer eins. Wer damit nicht klar kommt, dass auch mal fremde Haare im Waschbecken liegen können oder die Bremsspuren in der Kloschüssel nicht die eigenen sind, sollte von vornherein ein Hotel nehmen.
Noch ein paar Worte zu besagter Ferienwohnung: Sie hat drei einfache Zimmer, die wohl eher für die Crew gedacht sind und liegt im Neubaugebiet des Ortes, ca. 5 Fahrminuten von der Villa entfernt in typisch ägyptischem Ambiente. Daneben steht eine Moschee, d.h. gegen vier Uhr kann man schon mal vom Muezzin geweckt werden, der das Morgengebet über eine plärrende Lautsprecheranlage vom Minarett schmettert. Für einen längeren Urlaub ist sie auf Grund der Entfernung zur Basis nicht die beste Wahl.
Zurück zur Villa: Der Gemeinschaftsraum ist sauber und aufgeräumter als das Umfeld, über die geschmackliche Ausrichtung der Einrichtung lässt sich streiten. Unser Ding waren die Batiktücher an den Wänden nicht unbedingt. Wer auf der Suche nach DDR-Tauchnostalgie ist, kommt hier aber auf jeden Fall nicht zu kurz.
Die Zimmer im Haupthaus haben wir nicht gesehen, da die Villa vom Reisebüro überbucht war und als Alternative die schon genannte Ferienwohnung angeboten wurde. Es hätten erst Gäste abreisen müssen, bis wir unser gebuchtes Zimmer bekommen hätten.
Das Essen war ok. Mit wenig Mitteln wird gutes Essen gezaubert. Die Auswahl ist überschaubar, aber das Preis- Leistungsverhältnis passt soweit.
Zur Basis: Sie machte keinen schlechten Eindruck – einfach aber i.O. Möglichkeiten zum Reinigen und Trocknen der Ausrüstung gab es zumindest ausreichend. Leihausrüstung und Reparaturservice haben wir nicht gebraucht, daher sind zu diesem Thema keine detaillierten Aussagen möglich. Das war es dann aber auch schon. Wer den Luxus einer großen Basis, also das volle Programm vom Unterwasserscooter über Rebreather bis hin zum Badebekleidungsshop braucht, der sollte sich lieber gleich nach einem Touri-Bunker umsehen. Wir brauchten das nicht, können Extra Divers im Brayka Bay empfehlen. Dort drückt man zwar SSI typisch für alles etwas mehr Kohle ab, dafür ist die Crew absolut professionell und das Angebot lässt keine Wünsche offen. Und es gibt dort ein sehr gutes und schönes Hausriff, womit die Riff Villa nicht dienen kann.
Zum Tauchen: Man sollte sich darauf einrichten, seine Tauchgänge von Land aus zu machen. Mit dem Pick Up geht es zu den Tauchgebieten und vom Strand aus ins Wasser. Dabei kann das Umziehen schon mal eine Sandschlacht werden. TGs von Land aus werden auch in den Hotels angeboten, da diese meist keine eigenen Stege und die Basen keine Boote vor Ort haben.
Bootstauchgänge sind trotzdem möglich, nur muss man sich mit dem Jeep zu den Anlegestellen bringen lassen. Das ist für die Region aber normal.
In der Riff Villa kann man Bootsausflüge aber nicht wie im Hotel planen und buchen, sondern die Betreiber sind darauf angewiesen, dass die Kapitäne der Tauchschiffe meist am Tag vorher anrufen und ihnen die noch freien Restplätze auf ihrem Schiff anbieten. Wer mitfahren will und kann, das wird dann bei der Planung für den nächsten Tag abgesprochen.

Fazit: Wer keine großen Ansprüche an Komfort, Leistung und Ambiente stellt, WG geprüft ist und relativ wenig Geld für seinen Tauchurlaub berappen will, macht mit der Riff Villa nix falsch. Unseren Ansprüchen und Erwartungen wurde sie überhaupt nicht gerecht und wir waren froh, umbuchen zu können, denn sonst wäre der Urlaub eine einzige Katastrophe geworden. Das schon erwähnte Hotel Brayka Bay kostete zwar mehr, bot aber für den Aufpreis jede Menge Mehrleistung. Hätten wir vorab „all in“ gebucht, wäre der Preisunterschied zur Riff Villa unter dem Strich sogar kaum noch der Rede Wert gewesen.