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TropentaucherPADI Rescue275 TGs

Vom 25. Juni bis zum 8. Juli 2006 waren wir in La ...

Vom 25. Juni bis zum 8. Juli 2006 waren wir in Labuan Bajo/Flores. In dieser Zeit haben meine Frau und ich mit den Reefseekers je 22 Tauchgänge gemacht – es war einfach grandios!
Nach vielen schönen TG an der Westküste Thailands und rund um Bali stand uns der Sinn in diesem Sommer nach etwas Neuem. Persönliche Empfehlungen und Berichte im Internet machten uns neugierig auf die Tauchplätze im Komodo National Park vor der Westküste von Flores. Aufgrund eines sehr positiven Berichts im Tauchernet nahmen wir Mail-Kontakt zu den Reefseekers auf.
Von Anfang an waren wir mit den Leistungen von Reefseekers (Kath und Ernest) sehr zufrieden. Alle Fragen wurden immer wieder schnell und ausführlich beantwortet. Besonders gefiel uns, dass keinerlei feste Buchungen verlangt wurden, abgesehen von der Unterkunft für die erste Woche. Die Zwischenübernachtung auf Bali nach der Anreise sowie der Flug von Bali nach Flores wurden von dem balinesischen Reisebüro, dass uns Kath empfohlen hatte, zuverlässig organisiert.
Eine Mitarbeiterin von Reefseekers holte uns von dem recht übersichtlichen Flughafen nahe Labuan Bajo ab und brachte uns direkt zu unserer Unterkunft Golo Hill Top, etwas außerhalb von LB, sehr ruhig und mit einer traumhaften Aussicht. Da die Stadt touristisch wenig bietet und wir ja nun mal zum Tauchen gekommen waren, checkten wir anschließend gleich bei den Reefseekers für den nächsten Tag ein. Das Büro liegt an der Hauptstraße der Stadt, sehr nah zum Anleger der Tauchboote. Der Service im Office (2 junge Indonesierinnen) war immer freundlich und kompetent, die Leihausrüstungen (5 mm sehr empfehlenswert!) gepflegt und technisch o. k.
Wenig ´urlaubsmäßig´ allerdings war der zeitliche Ablauf der Tauchtage: Abfahrt nach Ankündigung zwischen 7.00 und spätestens 8.00 Uhr (auf die Minute pünktlich, wenn nicht mal wieder einer der Gäste verpennt hatte), 2 Stunden und länger Anfahrt zu den meisten Tauchplätzen und natürlich auch wieder zurück. Mehrfach erreichten wir den Hafen erst zum Sonnenuntergang (Foto!). Jahreszeitlich bedingt wurden nur die nördlichen Tauchplätze angefahren, in den Süden dauern die Touren locker 1 bis 2 Stunden länger. Dazu kommt, dass die derzeitigen Boote der Reefseekers zwar sauber und zuverlässig sind, in den Kriterien Größe, Komfort und Verpflegung aber weit hinter dem z. B. aus Thailand gewohnten Standard zurückbleiben. Da wir außerdem an einigen Tagen ungewöhnlich starken Wind mit entsprechendem Seegang hatten, gestalteten sich Hin- und Rückfahrt wiederholt sehr abenteuerlich. Ausfahrten mit einem Speedboat wurden wegen der hohen Treibstoffpreise nicht angeboten. Wer die Region auf diese Art betauchen will und nicht im Rahmen eines Liveaboards, sollte diese Aspekte bedenken.
Damit ist die Aufzählung der negativen Punkte allerdings auch abgeschlossen, alles andere war vom Feinsten und so professionell, wie wir es vorher noch nie erlebt hatten, und das zu einem den Leistungen absolut angemessenen Preis. Boot und Ausrüstung (um die wir uns während der ganzen Zeit nicht mehr kümmern mussten) kamen morgens von einer vorgelagerten Insel, auf der Kath und Ernest momentan ein eigenes Resort bauen. Ein einziges Mal war eine falsche Maske dabei, ansonsten stimmte immer alles, egal ob 2 oder 10 Gäste. Die Crew war ausnahmlos freundlich, zuvorkommend, gut geschult, kompetent und immer gut drauf. Das Beste aber war – natürlich – das Tauchen mit Kath und Ernest. Wir hatten das große Glück, dass die beiden meist mit an Bord waren und nach langer Zeit der Bauaufsicht an Land ein Stickstoff-Defizit hatten. Ganz gleich ob nur wir zwei oder acht weitere Taucher mitfuhren, die beiden ließen es sich nicht nehmen, persönlich zu guiden. Es war einfach unglaublich, mit wie viel Begeisterung Kath mit ihren über 3.000 geloggten TG und Ernest mit noch einigen mehr tauchten und sich bemühten, uns so viel wie möglich unter Wasser zu zeigen. TG unter 60 Minuten waren die Ausnahme, und nur Böswillige würden behaupten, dass Ernest diese Zeit gelegentlich braucht, um mit der Lupe die Korallen nach ganz spektakulärem Kleinzeug abzusuchen. Da beide selbst gern fotografieren, hatten Sie auch viel Verständnis und gute Tipps für uns Anfänger der U/W-Fotografie.
Manchmal war allerdings schwer zu entscheiden, ob der TG selbst oder aber das Briefing spannender war. Eigentlich passte der Ausdruck Briefing nicht, es waren vielmehr meeresbiologische Vorlesungen zu immer neuen Themen, sehr fundiert und lehrreich, mit großem Respekt vor der Natur, aber gleichzeitig mit unnachahmlichem schottischem (Ernest) bzw. irischem (Kath) Humor. Wer schon immer wissen wollte, was die Lebewesen unter Wasser so tun und denken und warum, sollte den beiden einmal zuhören und zuschauen. Wir sind mehrfach vor Lachen fast über Bord gefallen, vor allem wenn die beiden versuchten, sich gegenseitig zu übertrumpfen.
Eigentlich hatten wir nicht geplant, jeden Tag zu tauchen, aber der Top-Service und die traumhaften TG sorgten dafür, dass wir noch auf der Rückfahrt die Planung für den nächsten Tag erledigten – übrigens ohne jeden Verkaufsdruck. Kurzfristige Änderungen, z. B. durch zusätzliche Gäste, erfuhren wir abends im der Unterkunft – es hat einfach immer alles funktioniert. Nur mit Mühe konnten wir uns losreißen, um doch noch eine 4-tägige Floresrundfahrt zu machen, immerhin entgingen uns dadurch 8 TG. Im Nachhinein sind wir aber doch sehr froh, diese traumhafte Tour noch erlebt zu haben.
So weit unsere Erfahrungen mit den Reefseekers im Sommer 2006. Wir haben uns in der sehr familiär geführten Tauchbasis wirklich wohlgefühlt. Im nächsten Jahr soll das eigene All-inclusive-Luxus-Tauchresort auf einer kleinen Insel mit feinem Sandstrand fertig sein, im obersten (indonesischen) Preissegment angesiedelt und für eine andere Zielgruppe konzipiert. Wir gönnen den beiden von Herzen den verdienten Erfolg und hoffen, dass sie auch mit den neuen Gästen klar kommen. Aber ein wenig schade ist es ja doch...
Wer weitere Informationen, auch zu Tauchplätzen, -bedingungen, Unterkünften, Landschaft usw. haben möchte, schicke uns eine Mail. Und wer sich entschließt, Kath und Ernest zu besuchen, kann mit Schwarzbrot, Dauerwurst und Käse aus Deutschland echte Begeisterung auslösen.
Immer gut Luft und viel Spaß beim Tauchen, wo auch immer!


Kath und Ernest (Mitte) mit zwei zufriedenen Gästen


Schaukelfische sind ruhig und deshalb sehr fotogen


Auch Skorpionfische sind dankbare Objekte für Foto-Anfänger


Ein neugieriger Langnasenbüschelbarsch


Ständige Begleiter am Batu Bolong - ein Weißspitzenriffhai


An diesem Spot sollte es interessantes Kleinzeug geben - der Manta kam trotzdem