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Reinhard198535PADI AOWD82 TGs

Ägypten - Hurghada - Hotel Beach Albatros - Pirat ...

Ägypten - Hurghada - Hotel Beach Albatros - Pirates Diving

Pirates Diving - 05. bis 15. Mai 2004
www.piratesdiving.com - info@piratesdiving.com - Fax: 0020-65-446066

Die Basis PIRATES DIVING befindet sich auf dem Gelände des Hotels Beach Albatros in Strand- und Anlegenähe (ca. 50 Meter) und wird von einem freundlichen und kulanten Ägypter geführt, der allerdings am Tauchen nicht teilnahm und die Büroorganisation leitet.
Die Basis macht einen recht gepflegten Eindruck; außen befinden sich Tische und Bänke die nach dem Tauchen auch zum Beisammensein genutzt werden könnten. Man spricht Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch und Holländisch. Russische Taucher waren zum Zeitpunkt meiner Anwesenheit keine da.
Um Taucher und Schnorchler geworben wird im Foyer des Hotels Beach Albatros; die durchaus möglichen Preisverhandlungen werden jedoch in der Basis geführt. Die Preise sind relativ moderat (10 Tauchgänge kosten bei eigener Ausrüstung 200 Euro; die Leihausrüstung kostet täglich allerdings 20 Euro. Wie gesagt Verhandlungen sind möglich. Mir wurden ca. 10 Prozent eingeräumt, die ich wegen einer Member Card erhalten hätte, wenn ich wie vorher eigentlich geplant beim wohl etwas preiswerteren Jasmin Diving getaucht hätte. Negativ ist, dass auf den Endpreis 5 Prozent Steuern aufgeschlagen werden und dies nicht jedem anfangs völlig klar war obwohl im Kleingedruckten darauf hingewiesen wird. Ein einfacher Endpreis ohne weitere Abgaben wäre im Kundensinne.

Meine anfängliche Skepsis war sehr groß, da die Basis im Internet keine durchwegs guten Beurteilungen hatte, was meist mit Überfüllung der Boote begründet wurde. Inzwischen besitzt die Basis jedoch drei große Boote, die für die getrennt ausfahrenden Schnorchler und Taucher
ausreichten. In der Praxis fuhren jeweils ein Schnorchler- und ein Tauchboot hinaus. Das Tauchboot hatte meist mehr als ausreichend Platz.
Die Basis besteht aus mehreren großen Räumen, in denen die Büroorganisation erledigt wird, Schulungen abgehalten werden, die eigene Ausrüstung gelagert werden kann und einem spartanischen Shop in dem Grundausrüstung und T-Shirts (8 Euro) gekauft werden können (Es sind leider lediglich die Größen S, M und L vorhanden).

Jeder Taucher ehält die übliche Transportkiste, die allerdings auch selbst zum Boot getragen werden muss.
Der mehr als ausreichend große Lagerraum für die Ausrüstung wird abends abgeschlossen. Die Basis wird jeden Abend gereinigt.
Ein Becken zum Auswaschen der Ausrüstung existiert, ist jedoch etwas schlecht zugänglich und leidet oft etwas unter Wassermangel; eine Dusche ist meiner Kenntnis nach nicht vorhanden.
Die Ausrüstung kann anschließend im Ausrüstungsraum über ein Trockengestell gehängt werden.

Die relativ zahlreichen Angestellten helfen gerne und kümmern sich ausgeprochen gut um die Gäste. Die Leihausrüstung ist durchschnittlich in ausreichend gutem Zustand.

Die Basis fährt zum Tauchen mit Yachten hinaus, die einen Salon und ein großes Oberdeck besitzen. Im Salon kann das ausgezeichnete Mittagessen (ca. 2 Euro) eingenommen werden. Tee ist umsonst; Cola ist an Bord. Selbstverständlich kann man sich auch selbst versorgen.
Was einigen Mittauchern und mir weniger gefallen hat ist die Tatsache, dass der Bootskapitän fast täglich bis zu 5 größere Fische aus dem Tauchareal holt zum Eigenverbrauch oder vielleicht auch zum Verkauf. Wenn das jeder Kapitän tun würde, dann würden jeden Tag in einem Riffareal bis zu 100 Fische abhanden kommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies der eigenen Sache förderlich ist.

Toiletten sind an Bord vorhanden. Auf dem Deck ist ausreichend Platz für die Ausrüstung; die Anzüge werden zum Trocknen auf Bügel gehängt. Es gibt genug Platz zum Umziehen.

Nach Aussage der Angestellten ist auf den Booten Sauerstoff und Satellitenfunk für den Notfall vorhanden.

Ausfahrten beginnen generell recht pünktlich um 9 Uhr; Rückkehr ist gegen 16 bis 17 Uhr. Bisweilen werden Nachttauchgänge angeboten. Separate Vor- bzw. Nachmittagstauchgänge gibt es leider nicht. Hektik gibt es keine an Bord, man hat genug Zeit für das Fertigmachen der Ausrüstung. Die vorangegangenen Briefings sind perfekt ausführlich und werden mit Kartenmaterial unterlegt. Anschließend werden Buddys
eingeteilt und eine Sicherheitsunterweisung abgehalten. Die Bordsprachen sind meist Deutsch und Englisch.

Sehr unterschiedliche Gruppen (Anfänger, Schnuppertaucher, Viel- und Wenigatmer) werden von verschiedenen Divemastern bzw. Instruktoren
übernommen, hier wird nicht am Personal gespart.
Getaucht wird meist in der geführten Gruppe, man muss sich also nicht um Orientierung usw. kümmern. Taucher mit weniger Restluft werden in der Gruppe am Boot abgeliefert, anschließend wird weitergetaucht. Die Tauchgänge dauern meist ca. eine Stunde, als ich einmal erst nach 80 Minuten hochkam hat auch niemand geschimpft. Die Tiefen betragen meist ca. 7 bis 20 Meter. Bei Drop-Offs kann natürlich auch tiefer gegangen
werden.
In die kostenpflichigen Naturschutzgebiete wird nur eingefahren, wenn sich alle Taucher vorher mit dem Mehrpreis einverstanden gezeigt haben.

Bei der Menge der Boote in den Tauchgebieten ist es für den unkundigen Taucher bisweilen schwer, das eigene Boot über sich zu identifizieren. Wünschenswert wäre ein Schild an einer Leine kurz über Grund mit der
Basisbezeichnung, wie es manche andere Basen haben.

Fazit: Gut geführte professionelle Basis, deren schlechte Bewertung im Internet inzwischen einer Korrektur bedarf. Ein Indiz hierfür sind die weit überdurchschnittlich vielen Taucher dort, die die Basis nicht aus dem Internet kennen. Die Anderen tauchen wohl nicht dort.
Der Service der Basis ist gut, das Personal gut geschult und größtenteils sehr nett und zuvorkommend. Durchaus zu empfehlen.

Die wenigen Nachteile der Basis:
- nur Ganztagesfahrten
- kein Ausrüstungstransport zum Boot (muss ja nicht sein...)
- keine Basisbezeichnung unter dem Boot (nur ein Bleigewicht wie es viele haben)
- Auswaschbecken ungünstig Endpreise plus 5 Prozent MwSt.
- die großen Wracks werden in der Regel nicht besucht (außer Twistlegorm vor dem Sinai, die leider nur mangels Teilnehmerzahl nicht angefahren werden konnte).
Gruß Reinhard