Pico Sport Scuba Diving & Whale Watching, Pico, Azoren

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Zu meiner Taucherfahrung: Ich tauche regelmäßig im Roten Meer, bin auf den Malediven und in Thailand getaucht und habe an einer Tauchsafari auf den Malediven teilgenommen. Ich liebe das Tauchen an bunten Riffen und hatte das Glück bei meinen Tauchgängen einem Walhai, Manta-Rochen, verschiedenen Haiarten, Schildkröten und diversen Fischarten zu begegnen. Nach der wunderbaren Walhai-Begegnung wollten wir dort tauchen, wo es viele große Meerestiere gibt. Als ´Großfischparadies´ beworben, fiel unsere Wahl auf die Azoren. Wir wollten keinen reinen Tauchurlaub machen, aber einige „Highlights“ mitnehmen. Wir haben per E-Mail mit Frank Wirth Kontakt aufgenommen und er hat uns empfohlen, die Touren bereits vor dem Urlaub zu buchen, da diese begrenzt und schnell ausgebucht seien. Wir haben daher eine Ausfahrt zur Princess Alice Bank (250,- € p.P.), einen Tauchgang mit Blau- und Makohaien (175,- € p.P.), eine Ausfahrt zur Walbeobachtung (65,- € p.P.) und eine Ausfahrt zum Schnorcheln mit Delphinen (79,- € p.P.) gebucht. Dazu mussten wir noch einen Check-Tauchgang (45,- € p.P.) buchen.
Der Check-Dive war okay. Er hat an der Küste stattgefunden und rund 45 Minuten gedauert. Meerestiere haben wir kaum gesehen, hauptsächlich Steine. Unser Guide hat sich auf dem Rückweg ´verfranst´, aber wir waren ja nicht weit vom Ufer entfernt.
Bei der Ausfahrt zur Walbeobachtung haben wir ein Pottwalweibchen mit ihrem Jungen ´gesehen´. Von den Tieren waren wir aber so weit entfernt, dass mit bloßem Auge lediglich zu erkennen war, dass irgendein größeres Tier dort schwimmt. Von Walbeobachtung konnte nicht die Rede sein. Glücklicherweise hat der Wal beim Abtauchen seine Schwanzflosse gezeigt, sonst wären wir gar nicht sicher gewesen, einen Wal gesichtet zu haben.
Die Fahrt zur Princess Alice Bank hat etwa 3,5 Stunden gedauert. Auf dem Boot sollte es Frühstück und ein Mittagessen sowie Getränke geben. Das Essen war dürftig. Das Mittagessen bestand aus trockenem Brot und zwei Laiben Käse. Tee und Instantkaffee gab es nur morgens. Die Tauchgänge bestanden darin, an Seilen zu hängen und zu warten, ob sich Tiere zeigen. Es sind viele Mobula Rochen dort unterwegs, die sich für die Taucher zu interessieren scheinen und diesen sehr nahe kommen. Die Tiere sind faszinierend, zwei Mal 60 Minuten in 5-10 m Tiefe an einem Seil zu hängen und zu warten, ob die Tiere erscheinen, ist wahrscheinlich Geschmackssache. Ein ´ausgiebiges Betauchen´ des Tauchplatzes ist aufgrund der Strömung selten möglich, selbst bei geringer Strömung treibt man schnell ab.
Für das Tauchen mit den Haien fährt man mit dem Speedboat raus und die Haie werden mit ´Chum´ angelockt. Es wird eine Suppe, die aus Fischabfällen und Blut besteht, ins Wasser gegeben. Wenn die Haie erscheinen, geht ein Taucher nach dem anderen vorsichtig ins Wasser, um die Tiere nicht zu verscheuchen und hängt sich an eine Leine. Leider hat sich auf unserer Ausfahrt kein einziger Hai gezeigt. Wir haben den Ort gewechselt und es wurde noch ein weiteres Boot bestellt, dass ebenfalls Chum ins Wasser gegeben hat, aber Fehlanzeige. Nach fast vier Stunden auf dem Wasser (das Trinkwasser war längst ausgegangen und Toiletten gibt es auf einem Speedboat nicht)haben wir an anderer Stelle einen ´normalen´ Tauchgang ohne große Meerestiere gemacht, ansonsten wären wir unverrichteter Dinge wieder zurück gefahren. Mit der Ausfahrt ist das Haitauchen abgegolten, d.h. der Preis von 175,- € ist zu zahlen, unabhängig davon, ob Haie gesichtet werden oder ob ein Tauchgang stattgefunden hat. Bei den Gesprächen mit den anderen Tauchern haben wir erfahren, dass diverse Ausfahrten stattfinden, ohne dass Haie gesichtet werden. Wir haben Frank gefragt, ob wir noch einmal eine Ausfahrt mitmachen können mit einem Preisnachlass, aber das gibt es bei Frank Wirth nicht. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon keine Lust mehr, eine Ausfahrt zum Schnorcheln zu machen, da wir - wenn überhaupt - bislang alle Tiere nur für wenige Augenblicke und aus einiger Entfernung sehen konnte, zumal eine Taucherin hierzu sagte, sie hätten die Delphine nur noch von hinten gesehen. Eine einmal gebuchte Tour wird aber nicht erstattet, wenn man doch nicht wünscht an der Tour teilzunehmen. Also sind wir noch einmal mit dem Speedboat rausgefahren. Wir haben Delphine gesehen, aber sobald wir im Wasser waren, waren die Tiere schon wieder weg. Die weiteren fünf Schnorchler sind gar nicht ins Wasser gekommen, weil sich keine Delphine mehr gezeigt haben. Während der Fahrt hat sich das Wetter erheblich verschlechtert und der Wellengang war so stark, dass ein Schnorcheln ohnehin nicht mehr zu empfehlen gewesen wäre. Völlig durchgefroren waren wir nach drei Stunden endlich wieder an Land.
Im Ergebnis rate ich von den Touren ab. Sicherlich kann man hier tolle Tauchgänge erleben, aber ob man Tiere sieht, ist Glückssache. Die vollmundigen Versprechen werden nicht gehalten. Erst nach und nach haben wir mitbekommen, wie gering die Erfolgsaussichten sind. Für jemanden, der noch nie Großfische gesehen hat, sind die Touren sicherlich ein Erlebnis. Aber wenn man schon oft erleben durfte, dass sich z.B. Delphine spontan zeigen, dann sieht man hier nichts Neues und zahlt dafür viel
Geld. Eine Garantie, Tiere zu sehen, gibt es nicht und es wird ganz deutlich, dass gerade die größeren Tiere überhaupt kein Interesse daran haben, sich mit uns im Wasser zu bewegen. Der Service von Pico Sport wie z.B. Verpflegung an Bord, war dürftig. Das Personal ist sehr nett und die Skipper super, daher vergebe ich zwei Flossen. Aber von Nachhaltigkeit u.ä., wovon auf der Homepage die Rede ist, war nichts zu spüren.