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hier ein Bericht von Simone Goersch aus Düsseldor ...

hier ein Bericht von Simone Goersch aus Düsseldorf

Ein Sommermärchen (von Simone G. , Neurale Muskelatrophie)
Jedes Abenteuer ist nur eine Entscheidung von Dir entfernt (Lisz Hirn).
Ja, so fing das Tauchen für mich an und das Abenteuer sollte weiter gehen.
Am 29.06.2008 steht nicht nur Deutschland im EM-Finale. Es ist auch mein Tag
für den ersten Seetauchgang.
Der Tag ist perfekt. Die Sonne scheint. Ich fühle Vorfreude und Spannung auf
das, was mich erwartet. Meine Sache sind schnell gepackt, Badeanzug,
Handtuch, Badeschuhe usw. Was fehlt ist Sonnencreme. So was vergisst Du auch
nur beim ersten Mal.
Am Adolfosee werde ich freudig von Tauchlehrer Klaus erwartet. Er und
Tauchlehrer Peter haben mich gut auf diesen Tag vorbereitet. Mit beiden war
ich je einmal im Monte Mare tauchen, um die Tauchtiefe von 10 m anzutesten.
Kein Thema! So haben wir einfach Spaß an diesen Tagen.
Im Kompressorraum ziehe ich mich um. Hier ist es muckelig warm, wie im
beheizten Badezimmer.
In voller Tauchbekleidung trägt Peter mich die Stufen zum See hinunter. Er
hat schon Pläne für die Zukunft. Es soll eine Bank ins Wasser gebaut werden.
Dann ist es ein leichtes von dieser ins Wasser zu gleiten.
Klaus gibt kurze Anweisungen. ´Lege dich mit dem Rücken aufs Wasser´. Ich
versuche es. Bei Fischottern sieht es doch auch ganz relaxt aus. Klaus zieht
mir im Wasser das Jacket an. Ich bekomme meine ´Froschhandschuhe´. Sie
leisten mir im See gute Dienste. An alles wurde im Vorfeld gedacht. So kann
ich einfach nur ´erleben´. Jetzt geht es los. Wir beginnen mit dem
Abtauchen. Oh Schreck! Ich kann nichts sehen. Der Untergrund ist zu
aufgewühlt. Blindflug! Außerdem läuft mir Wasser in die Maske. Klaus zieht
mich kurz am Arm, um mir das Abtauchen zu erleichtern. Ich denke jedoch nur
wieder ans Auftauchen und so kommen wir wieder an die Wasseroberfläche. Ich
prüfe den Sitz meiner Maske und einige mich mit Klaus, dass ich nicht am Arm
gezogen werden möchte.
Zweiter Versuch . so schwer kann es doch nicht sein, sage ich mir in
Gedanken. Das haben andere auch geschafft.
Tatsächlich, nun ist es besser. Ich kann in meinem eigenen Tempo abtauchen.
Nach kurzer Zeit wird die Sicht besser. Es war nur die Einstiegsstelle, wo
der Grund aufgewühlt war. Nun kann ich den Grund sehen. Dies beruhigt mich.
Ich sehe kleine Fischschwärme. Klaus zeigt mir die noch jungen Hechte. Sie
scheinen keine Angst vor uns zu haben. An einen tauchen wir auf wenige
Zentimeter heran.
Auf dem Grund liegt ein Krokodil mit Tauchermaske. Auf den ersten Blick
erkenne ich es nicht. Es ist von Muscheln überwuchert. Ich kann es nur an
seiner Form ausmachen.
Und dann sind dort Algen, jede Menge Algen. Jeder Teichbesitzer hätte sie
verflucht. Hier sehen sie jedoch wie Unterwasserschlösser aus, erbaut aus
zarter, grüner Watte. Ein winziges rotes Tier, die Form und die Größe eines
Stecknadelkopfes, schwimmt mir entgegen. Was es wohl sein mag?
Es wird Zeit zum Auftauchen. Langsam merke ich die Kälte des Wassers. Unser
Tauchgang dauerte 15 Minuten. Ich bin zufrieden und ein klein wenig Stolz.
Hat ja ganz gut geklappt fürs erste Mal. Peter verspricht mir für die
Zukunft noch eine zusätzliche 3 mm Tauchweste und Neoprensocken, so dass ich
künftig länger abtauchen kann. Im Wasser habe ich mich frei gefühlt, frei in
meinen Bewegungen.
Nach dem Tauchgang gibt es Kekse von Peters Frau und das Angebot auf eine
heiße Schokolade.
Hier am See ticken die Uhren anders. In der Sonne sitzen, mit anderen
quatschen, den Blick aufs Wasser genießen.
Auch wenn Deutschland das Finale an diesem Tag nicht für sich entscheiden
konnte, mir ist innerlich zum Jubeln zumute. Erstens, weil Deutschland
immerhin Vizeweltmeister ist und zweitens, weil ich meinem Tauchschein
wieder ein klein wenig näher gekommen bin. Ja, ganz gewiss.
Vielen Dank an Klaus, Peter und Markus, der mich mit die Stufen nach dem
Tauchgang hochgetragen hat.


liebe Simone, danke für deinen netten Bericht

liebe Grüsse

Peter