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TschainadPADI AOWD113 TGs

Eine Basis, wie ich sie mir wünsche! Herausragend ...

Eine Basis, wie ich sie mir wünsche! Herausragend ist die ungewöhnliche Servicebereitschaft sowie der offensichtliche Spaß, den die Basiscrew selbst an ihrer Arbeit hat. Ein wirklich gutes Verhältnis untereinander und zu den Gästen.
Ein ´Auseinanderlaufen´ der Taucher nach Rückkehr von den Booten gibt´s hier nicht. Eine hoteleigene Kneipe mit zivilen Preisen versorgt die Basis mit und eine ausreichende Zahl von gemütlichen Tischen und Stühlen sorgt für ungewöhnlich lange Verweilzeiten vor der Basis in Anwesenheit der Basiscrew.
Bisweilen werden an der Basis gut besuchte abendliche Barbecues gegen einen geringen Kostenbeitrag durchgeführt.
Hauptsprache ist Deutsch, der Mehrzahl der Gäste angemessen; Englisch oder Holländisch ist ebenfalls kein Problem.

Das technische Umfeld stimmt ebenfalls. Wasch- und Trockengelegenheiten für die Ausrüstung sind bestens vorhanden. Kisten zum Verstauen ebenfalls.
Die gesamte Ausrüstung wird vom Personal auf die Boote gebracht. Der Fußweg von der Basis zum Bootssteg beträgt ca. 150 Meter, da der basiseigene Steg abgerissen wurde und derzeit in Neuplanung steht.
Die Boote sind groß und werden nicht überbelastet. Sie sind mit allem Notwendigen ausgestattet. Ein schmackhaftes Mittagessen an Bord kostet 15 ägyptische Pfund (ca. 2 Euro). Wasser und Cola können zugekauft werden. Neulinge an Bord werden sehr persönlich eingewiesen. Tabletten gegen Seekrankheit gibts kostenlos in der Basis bei Bedarf.
Das Briefing an Bord ist ausführlich und mit graphischen Material unterlegt. Es wird darauf geachtet, dass auch alle Taucher daran teilnehmen. Die Tauchgänge beginnen nicht hektisch, man hat wirklich Zeit, in aller Urlaubsruhe seine Ausrüstung fertig zu machen.
Als besonderen Service empfinde ich inzwischen, dass es keine dramatischen Begrenzungszeiten beim Tauchgang gibt. Selbst Taucher, die wegen geringeren Luftverbrauchs etwas länger bleiben wollen, werden noch unter Wasser einem neuen Buddy zugeteilt bzw. ein Profi der Basis verbleibt, bis der Tauchgang selbst beendet wird. Die Tauchgänge sind stets begleitet; man muss sich jedoch nicht anschließen. Die Boote fahren gegen 9 Uhr hinaus und kehren in der Regel gegen 17 Uhr zurück.

Die Ausbildung, wie ich beobachten konnte wird sehr persönlich durchgeführt. Ich selber habe einen mit 99 Euro, bei Tauchpaketen nochmals um ca. 20 Euro reduzierten und damit recht preiswerten NITROX-Kurs mitgemacht. Nitroxfüllungen werden nicht extra berechnet. Ein basiseigenes Sauerstoffmessgerät ist vorhanden. Schulungen werden in basiseigenen Räumen oder auf der Terrasse durchgeführt. Die praktische Ausbildung erfolgt im Flachwasser.

Es werden alle bekannten Tauchspots im näheren und auch weiteren Umkreis (bis ca. 90 Minuten Fahrt einfach) angefahren. Am Sprit wird offensichtlich nicht gespart. Das Hausriff direkt vor der Basis bietet auch etwas für den zeitlich etwas eingeschränkten Taucher oder Nachttauchgänge. Die Schwesterbasis im ca. 20 Km entfernten Hotel Corel Garden lädt ein zu außergewöhnlich schönem Hausrifftauchen. Ein Fahrzeug bringt einen gegen Aufpreis morgens dorthin und holt einen abends wieder ab. Mittagessen ist im Preis inbegriffen..

Zwei kleine Schwachstellen, mangels wirklich gravierender Mängel will ich hier als Anregung zur Perfektionierung noch nennen:
1. Die Crew einer der beiden Yachten, der FOLKERT II sieht sich wohl nicht in der Lage, nach dem Tauchgang den meist üblichen heißen Tee zur Verfügung zu stellen. Auch die Hilfe beim Überstreifen der flaschenbeladenen Jackets geschieht eher sehr nebensächlich, sodass man durchaus etwas zu tun hat, ehe alles richtig sitzt. Auch beim Abnehmen der Flaschen steht im Vordergrund, die verbrauchte Flasche am Rücken des Tauchers blitzartig abzumontieren, wegzuschaffen und den erschöpften Taucher dann mit dem restlichen Kram am Körper stehen zu lassen.
Eine echte Dummheit der Crew, denn dies führte gesprächsweise ganz offenbar dazu, am Trinkgeld zu sparen.
2. Ich liebe die aufgestellten Trinkgeld-Boxen nicht, da ich sie für kontraproduktiv und wettbewerbsfeindlich halte. Trinkgeld gebe ich für Serviceleistungen, die ich als über das normale geschäftlich vereinbarte Maß hinausgehend erhalte. Es ist also etwas sehr persönliches, womit ich die individuelle Leistung eines Einzelnen mir selbst gegenüber belohnen möchte. Weit gestreutes Trinkgeld ergibt für das Personal niemals einen Anreiz zur Serviceverbesserung, da man es ja automatisch erhält und kein Unterschied zwischen Bemühen und Gleichgültigkeit besteht.
Das Argument, aus der Trinkgeldbox würde auch Personal bedient, welches im Hintergrund arbeitet und den Kunden nicht direkt bedient kann ich nicht nachvollziehen, da meiner Ansicht nach für die normale Grundleistung das Gehalt zuständig ist. Im Restaurant gebe ich daher auch nur dem Kellner Trinkgeld, der mich in besonderer Weise bedient hat und nicht dem Koch oder gar der Reinigungskraft für die Sauberkeit der Küche.

Fazit...
Kurz gesagt: Das angenehmste Taucherlebnis, was mir jemals basisseitig ermöglicht wurde! Die Preise sind transparent und werden auf Best-Price-Basis abgerechnet. Man kommt sich nicht abgezockt vor, da man über Mehrkosten wie freiwillige Spende an die Druckkammer oder ´Eintrittsgebühren´ in Naturschutzgebiete zumindest mündlich anfangs informiert wird (kleiner Verbesserungsvorschlag: sämtliche Zusatzgebühren auf die Tageslisten schreiben wie es z.B. bei Jasmin Diving (Hurghada) geschieht).

Fotos von der Basis und dem Hotel Paradise Beach Resort unter:
http://www.reinhard-bluem.de

Meinen besten Dank an Guido und sein nettes und kompetentes Team! See you soon...
Anmerkung für Insider: Das nächste Mal kommt Nobbi mit dem Wohnwagen...

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