Hallo,war Mitte Juni 2012 erneut bei Naturagart i ...
Hallo,
war Mitte Juni 2012 erneut bei Naturagart in Ibbenbüren zum Tauchen im Unterwasserpark.
Über den von den Vorrednern angesprochenen Ton der Basis kann ich nichts wirklich Negatives sagen. Man merkt dem Basenleiter halt den (berechtigten) Stolz auf seine Anlage in jedem Satz an. Das Briefing fällt etwas oberlehrerhafter aus, da die Anlage halt auch ihre speziellen Eigenheiten hat und eine umsichtigere Behandlung gefordert wird; was soll´s.
Die Tauchbasis selbst ist überaus gut ausgestattet. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich wirklich noch nie eine gepflegtere und akkurater organisierte gesehen habe. Egal, was benötigt wird, ist alles kein Problem und wird umgehend bereitgestellt (rechtzeitige Information/Anmeldung vorrausgesetzt). Das Gewächshaus ist eine echte Bereicherung, beherbergt Toiletten, Umkleiden, Duschen und Sitzgelegenheiten.
Es hat sich also seit unserem ersten Besuch einiges getan, leider aber nicht nur Gutes!
Damals, 2007, war der Betreiber gerade dabei, die Anlage zu fluten. Wasserstand ca. 5 Meter. Die Sichtweiten haben uns damals umgehauen - nach meiner Einschätzung 5-7 Meter. Damit meine ich 5-7 Meter klare Sicht! Ingesamt konnte man z.B. die komplette Strasse mit den Skulpturen überblicken, die Fische schon von weitem anschwimmen sehen und die Einbauten wie den Tempel oder das Wrack als Ganzes wahrnehmen. Schaut euch die tollen Fotos im Internet an, auf denen man jedes Detail der Taucher und Fische erkennen kann!
Damit scheint es aber ein für alle Mal vorbei zu sein. Die Sicht war dieses Mal miserabel, laut Basis 2-3 m, nach unserer subjektiven Einschätzung maximal 1 Meter. Die Basis misst die Sichtweite nach einem auf ihrer Web-Seite erklärten Prinzip. Wir allerdings wollen uns mit Meßmethoden nicht auseinandersetzen, sondern einfach Spaß beim Tauchen haben. Und der entsteht nur, wenn man unter Wasser auch etwas erkennen kann. (Fairerweise will ich darauf hinweisen, dass der Betreiber vor der Anmeldung gesondert auf die aktuellen Sichtweiten hinweist und sich bestätigen lässt, dass dies auch OK ist. Aber bitte Vorsicht: das Verständnis, was 1 oder 3 Meter Sicht bedeuten, kann weeeeeeiiiit auseinander gehen).
Im Gespräch mit dem Basenleiter kam bei uns das Gefühl auf, dass man sich völlig damit zufrieden gibt, das taucherisch anspruchsvollste Gewässer mit dem höchsten Fischbestand pro Kubikmeter in ganz Deutschland präsentieren zu können. Im Vergleich zu 2007 soll der Fischbesatz gar um das 5-fache erhöht worden sein. Die notwendige Futtermenge sowie die Ausscheidungen der Tiere verhindern daher wohl auch in Zukunft klareres Wasser und bessere Sicht.
Die Begeisterung für die Fischmasse ist bei uns leider in keiner Minute aufgekommen. Natürlich, die großen Störe überraschen einen immer wieder, wenn sie kurz vor der Maske auftauchen. Den Eindruck großer Fischschwärme muss man sich bei 1 Meter Sicht aber dazudenken. Auch interessante Lichtspiele (z.B durch einfallende Sonnenstrahlen) sind angesichts dieser Schwebstoffdichte Fehlanzeige. Ich frage mich auch grundsätzlich, wieso man sich die Mühe macht, eine mit Statuen gesäumte Strasse, eine Tempelanlage und ein Wrack in dieser Detailfülle aufzubauen, wenn die Sicht den impossanten Eindruck völlig unmöglich macht.
Fazit:
ich wünsche den Betreibern für ihre eigentlich tolle Anlage alles Gute, denke aber, dass man mit dieser Philosophie auf Dauer nur wenige Taucher locken und begeistern kann. Meiner Meinung nach ist die Attraktivität der Anlage im Rennen um die Superlative vollkommen auf der Strecke geblieben. Einen weiteren Besuch werde ich mir jedenfalls ersparen.
Schade eigentlich.
war Mitte Juni 2012 erneut bei Naturagart in Ibbenbüren zum Tauchen im Unterwasserpark.
Über den von den Vorrednern angesprochenen Ton der Basis kann ich nichts wirklich Negatives sagen. Man merkt dem Basenleiter halt den (berechtigten) Stolz auf seine Anlage in jedem Satz an. Das Briefing fällt etwas oberlehrerhafter aus, da die Anlage halt auch ihre speziellen Eigenheiten hat und eine umsichtigere Behandlung gefordert wird; was soll´s.
Die Tauchbasis selbst ist überaus gut ausgestattet. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich wirklich noch nie eine gepflegtere und akkurater organisierte gesehen habe. Egal, was benötigt wird, ist alles kein Problem und wird umgehend bereitgestellt (rechtzeitige Information/Anmeldung vorrausgesetzt). Das Gewächshaus ist eine echte Bereicherung, beherbergt Toiletten, Umkleiden, Duschen und Sitzgelegenheiten.
Es hat sich also seit unserem ersten Besuch einiges getan, leider aber nicht nur Gutes!
Damals, 2007, war der Betreiber gerade dabei, die Anlage zu fluten. Wasserstand ca. 5 Meter. Die Sichtweiten haben uns damals umgehauen - nach meiner Einschätzung 5-7 Meter. Damit meine ich 5-7 Meter klare Sicht! Ingesamt konnte man z.B. die komplette Strasse mit den Skulpturen überblicken, die Fische schon von weitem anschwimmen sehen und die Einbauten wie den Tempel oder das Wrack als Ganzes wahrnehmen. Schaut euch die tollen Fotos im Internet an, auf denen man jedes Detail der Taucher und Fische erkennen kann!
Damit scheint es aber ein für alle Mal vorbei zu sein. Die Sicht war dieses Mal miserabel, laut Basis 2-3 m, nach unserer subjektiven Einschätzung maximal 1 Meter. Die Basis misst die Sichtweite nach einem auf ihrer Web-Seite erklärten Prinzip. Wir allerdings wollen uns mit Meßmethoden nicht auseinandersetzen, sondern einfach Spaß beim Tauchen haben. Und der entsteht nur, wenn man unter Wasser auch etwas erkennen kann. (Fairerweise will ich darauf hinweisen, dass der Betreiber vor der Anmeldung gesondert auf die aktuellen Sichtweiten hinweist und sich bestätigen lässt, dass dies auch OK ist. Aber bitte Vorsicht: das Verständnis, was 1 oder 3 Meter Sicht bedeuten, kann weeeeeeiiiit auseinander gehen).
Im Gespräch mit dem Basenleiter kam bei uns das Gefühl auf, dass man sich völlig damit zufrieden gibt, das taucherisch anspruchsvollste Gewässer mit dem höchsten Fischbestand pro Kubikmeter in ganz Deutschland präsentieren zu können. Im Vergleich zu 2007 soll der Fischbesatz gar um das 5-fache erhöht worden sein. Die notwendige Futtermenge sowie die Ausscheidungen der Tiere verhindern daher wohl auch in Zukunft klareres Wasser und bessere Sicht.
Die Begeisterung für die Fischmasse ist bei uns leider in keiner Minute aufgekommen. Natürlich, die großen Störe überraschen einen immer wieder, wenn sie kurz vor der Maske auftauchen. Den Eindruck großer Fischschwärme muss man sich bei 1 Meter Sicht aber dazudenken. Auch interessante Lichtspiele (z.B durch einfallende Sonnenstrahlen) sind angesichts dieser Schwebstoffdichte Fehlanzeige. Ich frage mich auch grundsätzlich, wieso man sich die Mühe macht, eine mit Statuen gesäumte Strasse, eine Tempelanlage und ein Wrack in dieser Detailfülle aufzubauen, wenn die Sicht den impossanten Eindruck völlig unmöglich macht.
Fazit:
ich wünsche den Betreibern für ihre eigentlich tolle Anlage alles Gute, denke aber, dass man mit dieser Philosophie auf Dauer nur wenige Taucher locken und begeistern kann. Meiner Meinung nach ist die Attraktivität der Anlage im Rennen um die Superlative vollkommen auf der Strecke geblieben. Einen weiteren Besuch werde ich mir jedenfalls ersparen.
Schade eigentlich.