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Erste Erfahrung - sehr gemischt.

Seit vielen Jahren gehe ich in Kenia an der Nordküste tauchen und war dort mit den Peponi Divers immer sehr zufrieden. Leider ist diese Basis nun geschlossen und so war ich auf der Suche nach einer Alternative. Durch eine Anfrage per Email landete ich bei Steve vom Mombasa Diving Team und war zuerst erstaunt, dass in der heutigen Zeit keinerlei Baseninformationen im Internet zu finden waren. Es existiert weder eine Homepage noch gibt es bei Lust-auf-Meer oder im Tauchernet irgendwelche Daten. Auf Nachfrage wurde ich von Steve auf die Facebook-Site vom Mombasa Diving Team verwiesen, die außer ein paar Fotos und Videos zweifelhafter Qualität aber keinerlei der üblichen Informationen enthält. Selbst vor Ort erhält man keine Telefon- oder Whatsapp-Nummer, sodass es schwierig ist bei kurzfristigen Problemen jemanden zu erreichen. Der Kundenkontakt insgesamt ist reichlich unprofessionell und die Mails werden nur unzuverlässig beantwortet. Meine per Email abgesprochen 1. Abholung zum Tauchen hatte Chef Steve nicht mehr auf dem Plan und hätte ich ihn nicht zufällig im Hotel getroffen und angesprochen, wäre der 1. Tauchtag für mich wohl ausgefallen.
Kurzentschlossen habe ich dann doch ein 10er-Paket (mit eigener Ausrüstung) gebucht und dafür 320 € plus 17 US-$ täglich Marinepark-Gebühr bezahlt. Ich wurde täglich pünktlich vom Bahari Beach Hotel mit einem Taxi abgeholt, zum Steg nach Mtwapa und wieder zurückgebracht. Das dauerte pro Tour zwischen 20 min und einer dreiviertel Stunde. Die Ausfahrt erfolgte dann mit einer Holzdhow oder einem besser motori-siertem Tauchboot. Dabei gab es ein paar Dinge, die man/frau sich so nicht wünscht. Bei der ersten Ausfahrt mit der Dhow waren so viele Taucher an Bord, dass kein Platz mehr für die Tanks für den 2. Tauchgang raufpassten. So wurde nach der „gemütlichen Zuckelei“ zum Außenriff und dem 1. Tauchgang dann wieder mit den stinkigen Zweitaktmotoren zum Steg zurückgekehrt; dort fand der Flaschentausch statt und es ging genauso langsam wieder zum Außenriff zurück. Natürlich ist man im Urlaub nicht auf der Flucht, aber wenn sich für 2 TG à 45 min (Zeitlimit!) dann insgesamt mehr als 5 Stunden ergeben ist das nicht mehr so angenehm. Auch neu für mich mit meinen über 1000 TG an vielen Basen weltweit war, dass es von Seiten der Basis kein Wasser an Bord gab (zum Trinken). Nach dem 1. TG werden aber jeweils Bananenstücke angeboten. Bei der Ausfahrt mit dem großen Tauchboot wurden dann auch schon mal mehr Personen als zulässig befördert; aber zumindest saß man nicht in der Oberflächenpause die ganze Zeit in den übel-riechenden Abgasen. Positiv kann ich erwähnen, dass die Ausfahrt ans Außenriff selbst für mich als Einzelperson erfolgte. Ansonsten wird darauf geachtet, dass ein Guide mit maximal 4 Tauchern unterwegs ist. Bei Ausbildungstauchgängen habe ich stets eine 1:1-Betreuung erlebt; so wünscht man es sich.
Zum Tauchen:
Die Guides sind sehr aufmerksam und verstehen ihren Job. Positiv fällt auf, dass es Tanks mit 10 l, 12 l und 15 l gibt und DIN-Anschlüsse vorliegen. Für INT-Anschlüsse waren Adapter mit an Bord und wurden in die
Tanks geschraubt. Die Flaschen selbst waren zum Großteil Stahlflaschen; einige waren ganz neu, anderen sah man den langjährigen Gebrauch am Ventil deutlich an. Blei gibt es in 1 kg, 1 ½ kg und 2 kg-Stückelung, was sehr angenehm ist. Die Leihausrüstung bestand aus nagelneuen Scubapro-XOne-Jackets und gut gepflegten Automaten; die Leihanzüge waren teilweise sehr zerschlissen.
Es werden oft die gleichen Tauchplätze angefahren; bei meinen 18 TG waren es insgesamt 6-7 Plätze; an bestimmten Spots wie Sharkpoint landet man aber fast täglich.
Das allergrößte Manko ist aber die Atemluft. Bei jedem meiner 18 TG mit der Basis „schmeckte“ die Luft nach Abgasen; eigentlich ein absolutes Ausschlusskriterium. Basis und Kompressorraum sind sehr staubig und positiv formuliert „unaufgeräumt“. Da es aber keine wirkliche Alternative vor Ort gibt, blieb die Entscheidung mit mieser Luft tauchen oder zu verzichten. Ich habe vor Ort in den letzten Jahren über 200 TG gemacht und war von der außergewöhnlich guten Sicht angetan, sodass ich trotz der schlechten Luft noch weitere TG an mein 10er Paket ranhängte; ab dem 11. TG kostet jeder weitere dann 25 €. Merkwürdig allerdings ist die Preisgestaltung insgesamt: bucht man direkt beim Mombasa Diving Team (ehemals Baracuda) zahlt man 320 € für ein 10er-Paket; bucht man genau die gleiche Leistung über die Baracuda-Seite landet man auch beim Mombasa Diving Team und bezahlt 80 € mehr. Eine Zahlung ist nur mit Bargeld möglich; bei Bedarf wird man aber zum Geldautomaten gefahren. Als ich durch einen anderen Termin einen Tauchtag nicht wahrnehmen konnte, bekam ich von Steve das vorausgezahlte Geld anstandslos zurück; das erlebt man so leider nicht überall.
Fazit:
Trotz vieler guter Aspekte kann ich die Basis momentan nicht empfehlen. Schlechte Luft und fehlendes Wasser sind die Hauptkritikpunkte.