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Auf Empfehlung unseres lokalen Tauchshops haben wir im März 2 Wochen in den Ecolodges Marsa Shagra und Marsa Nakari verbracht – und es war ein Traumurlaub! Und wer diesen Satz schon einmal gelesen hat, ja stimmt, den habe ich auch als Einleitung für Marsa Shagra verwendet. Allerdings ist es nicht möglich, Marsa Shagra und Marsa Nakari in einem Abwasch abzuhandeln. Ich habe ja schon ausführlich über Shagra geschwärmt, aber Nakari verdient unbedingt einen eigenen Artikel! Nakari ist der kleinere Ableger von Shagra (neben Wadi Lahami) und wird von Hasan und Lene geleitet. Beide haben sich als Paar in einem anderen Resort gefunden und wollen nun ihren Traum von einem richtigen Taucherparadies verwirklichen. Mit Marsa Nakari wurde ihnen nun die Gelegenheit dazu gegeben. Und sie machen das verdammt gut! Nakari ist erst seit dieser Saison ganzjährig geöffnet und ist noch ein richtiger Geheimtipp. Das machte sich auch sofort bei unserer Ankunft bemerkbar. Zugegeben, der erste Eindruck ist – trotz ehrlicher Beschreibung im Reisekatalog – ein Schock. Man macht sich als zivilisationsgeschädigter Mitteleuropäer ja nicht wirklich Gedanken über die Wüste, aber Nakari liegt eben genau darin – rund rum ist einfach nichts. Gar nichts. Doch - weiter südlich sieht man dann doch ein Hotel, ist aber zu weit weg, als dass es den Eindruck von „Nichts“ zerstören könnte (ok, die Jogger abends aus eben diesem Hotel empfinden das offensichtlich nicht so, aber die haben ja eh ein anderes merkwürdiges Empfinden von wasauchimmer…). Jedenfalls kamen wir aus dem relativ gut gefüllten Shagra an einen Ort, wo sehnsuchtsvoll schon Susanna aus Schweden auf uns wartete, damit sie endlich mal einen Tauchgang mehr machen konnte, sonst waren noch zwei Schnorchler da (die übrigens von Nakari so angetan waren, dass sie dort ihren Tauchkurs begonnen haben). Sonst war aber kein weiterer Gast da. Und das(!) ist nun wirklich einsam. Aber genau solche Plätze haben sich erfahrungsgemäß immer als die besten herausgestellt. Man war sofort eine eingeschworene Gemeinschaft und auch alle, die danach kamen (ja, es kamen noch ein paar Leutchen, blieb aber wirklich übersichtlich) passten einfach wie die Faust aufs Auge. Es hat saumäßig Spaß gemacht! Lene und Hasan haben wirklich ihr Bestes gegeben, um uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, sämtliche Wünsche wurden uns dankbar von den Augen abgelesen (obwohl ja kaum Wünsche übrig blieben). Bei so wenigen Gästen muss man die Tagesplanung einfach abstimmen, da wurde aber auch alles irgendwie möglich gemacht. Deswegen eben ein kurzes Wort zum Hausriff von Marsa Nakari. Im Vergleich zu Marsa Shagra kann es nicht so ganz mithalten. An vielen Stellen ist es stark versandet, was auf unterschiedliche Gründe zurückzuführen ist, die das Problem aber nicht verbessern. Ebenso wie Shagra ist Nakari eine offene Bucht und auch hier sind verschiedene Tauchprofile möglich, die bessere Wahl ist wohl das Hausriff Süd mit dem Zodiac, nachmittags ist aber dann Nord wieder besser wegen der leichten Strömung. Richtig phantastisch ist aber die Landschaft direkt in der Bucht an Süd. Viele Buchten, Durchgänge, Säulen, Blöcke, einfach irre! Diese Landschaft lohnt sich immer und ist gerade für einen Nachttauchgang bestens zu empfehlen. Am besten macht man tagsüber Ausflüge mit Zodiac oder Truck und genießt vorher und hinterher noch entspannt das Hausriff. Was die Ausflüge angeht, auch hier wird wieder unglaublich viel Vielfalt geboten, in einer Woche ist das nicht zu schaffen, Langeweile ist somit ausgeschlossen. Ein Muss ist mit dem Zodiac der Ausflug nach Habili Nakari, mehrere unglaublich dicht mit Weichkorallen bewachsene Säulen, viel Schwarmfisch und bei unserem Besuch der fetteste Kugelfisch der Welt, laut Debelius dürfte der nur 34 cm werden, der hatte locker 70 cm!!! (ja ja, Taucherlatein, aber ich lag daneben und der reichte mir von Hüfte bis Kopf - und wehe, jetzt macht sich einer über meine Größe lustig…). Und um noch eins drauf zu setzen, am letzten Tag gab es noch einen Walhai am Außenriff von Nakari! Natürlich haben wir den selber nicht gesehen – ist ja klar, aber es gab genug Beweise von den Leuten auf dem Ausflugsboot, was gerade herein kam. Wir sind noch mit dem Zodiac raus und haben gesucht und wenn ich jetzt erzähle, wir haben 100 %ig noch die Flosse auf dem spiegelglatten Meer gesehen – na ja, glaubt wohl eh keiner… Ob man unbedingt zum Dolphin House (Shaab Samadai) muss, na ja, muss man selbst entscheiden. Delphine waren nicht da, wäre ich als Delphin auch nicht, viel zu voll. Der Tauchplatz ist aber sehr schön, viele Blöcke, sehr schöne Weichkorallen und ein phantastisches Tunnelsystem. Aber auch eben viel Betrieb und dazu sehr teuer. Was man unbedingt machen sollte, ist ein Ausflug nach Abu Ghusun, ein sehr netter und entspannter Wrack-Tauchgang; irgendwo mitten in der Wüste Richtung Süden links ab – sehr schräg. Aber was Nakari wirklich besonders macht ist die Gemeinschaft. Man ist mitten im Nichts, alle haben das gleiche Interesse und somit findet man sich auch schnell zusammen. Und wir hatten richtig Spaß! Es war eine lustige Multikulti-Gemeinde, die sich abends beim Lagerfeuer am Strand getroffen hat, einfach klasse, um den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen. Und besonders schön war, dass es sich die Betreiber des Camps nicht nehmen ließen, auch dabei zu sein! Nix da mit Feierabend, Hasan und Lene und die Angestellten haben sich nicht wie üblich zurück gezogen, natürlich waren sie dabei. Und das ist genau das, was Nakari so besonders macht, das familiäre Gefühl. Nicht gekünstelt, sondern echtes Interesse. Die Gespräche drehen sich nicht nur um Banalitäten, die Betreiber sind echt interessiert an der Meinung der Gäste. Hasan und Lene wissen beide, dass sie den Ruf der Ecolodge vertreten – und sie wissen auch, wie gut das in Shagra umgesetzt wird. Ihr Anspruch ist, das um einiges besser zu machen. So wird jeder Gast ausführlich nach seiner Meinung und nach Verbesserungsvorschlägen befragt – und es wird umgesetzt! Auch in Nakari gab es für das Wasser Einwegbecher, nach Hinweis darauf wurde das umgehend abgestellt. Und das ist nur ein Beispiel. Natürlich müssen sich Hasan und Lene auch im Unternehmen erst einmal beweisen und können Veränderungen nur langsam angehen, aber der Wille zählt! Deswegen werden wir die beiden unbedingt weiter unterstützen! Marsa Nakari ist uneingeschränkt zu empfehlen, wir hatten eine traumhafte Woche dort und freuen uns jetzt schon, zurück zu kommen. Und das werden wir – definitiv! Daniela und Heiko sagen Danke für die unglaublich schöne Zeit und wünschen Lene und Hasan das Allerbeste – bis bald!!!
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