Ich habe Anfang Oktober 2005 an einem Shark Cage ...
Ich habe Anfang Oktober 2005 an einem Shark Cage Diving Trip in der Walker Bay mit Marine Dynamics (www.dive.co.za) teilgenommen.
Aufgrund des positiven Berichtes hier auf taucher.net hatte ich die Tour ursprünglich mit Brian McFarlane machen wollen. Als ich jedoch nach erfolgter Reservierung am Vortag telefonisch die Zeit des Treffens in Gansbaai bzw. Kleinbaai absprechen wollte, teilte man mir mit, daß Brian McFarlanes Crew am darauffolgenden Tag nicht zum Shark Cage Diving hinaus fahren werde. Ich könne den Trip jedoch zum gleichen Preis von ZAR 800.- (ca. EUR 100.- nach heutigem Wechselkurs) mit einem anderen Anbieter machen: Marine Dynamics. Wie ich später festgestellt habe, war Marine Dynamics an diesem Tag offenbar das einzige Unternehmen, das zum Cage Diving hinaus gefahren ist. Marine Dynamics gehörte ursprünglich Andre Hartman, den man aus verschiedenen Fernsehdokumentationen über Weiße Haie kennt. Allerdings hat Hartman das Unternehmen zu Beginn dieses Jahres verkauft, wie mir auf Nachfrage mitgeteilt wurde.
Die Walker Bay gilt weltweit als einer der besten Spots für die Sichtung Weißer Haie. Man vermutet, daß die Tiere sich dort sowohl zur Paarung treffen als auch, um ihren Nachwuchs zu gebähren. Die Wahrscheinlichkeit, Weiße Haie im Rahmen eines Shark Cage Diving Trips zu sichten, wird von den verschiedenen Anbietern mit 90-99% beziffert. Die Touren starten je nach Anbieter von Gansbaai oder Kleinbaai aus.
Wir haben uns um 0830 Uhr am ´Great White House´ in Kleinbaai getroffen, wo zunächst ein übersichtliches Frühstück serviert wird. Dieses bestand wahlweise aus einem Sandwich oder einem kleinen Englischen Frühstück und Kaffee, Tee oder Saft. Anschließend erfolgte eine kurze Einweisung in den Ablauf des Shark Cage Divings. Man mußte ein Formular unterschreiben, welches Marine Dynamics von eigenen Ansprüchen freistellt, sollte man während der Tour bei einem Unfall zu Schaden kommen oder sollte kein Hai gesichtet werden.
Um 0930 Uhr ging es endlich los. Das Boot von Marine Dynamics ist ca. 10 Meter lang und bietet bis zu 12 Passagieren bequem Platz. Bei unserer Tour war das Boot komplett gebucht, ohne dabei zu voll bzw. überladen zu wirken. Die Crew an Bord wie auch an Land war ausnahmslos sehr freundlich. An Bord ist eine Toilette vorhanden. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt, und man kann sich frei an Sandwiches, Süßigkeiten und Getränken bedienen.
Für die Fahrt bis zum Ankerplatz und später zurück zum Hafen wurden Regenjacken und Schwimmwesten verteilt. Auch Handtücher stehen zur Verfügung.
Nach der rund zwanzigminütigen Ausfahrt wurde der Anker gesetzt und der ´Chum´ ins Wasser geworfen. Dieser breitet eine ölige, für Weiße Haie unwiderstehliche Geruchsspur im Wasser aus. Darüber hinaus wird ein Fischköder ins Wasser geworfen, um dem Hai auch einen optischen Reiz zu bieten.
Auch mehrere Passagiere halfen nach Kräften mit eigenen Ködern, Haie anzulocken. Zitat: ´How are you?´, ´Great, I only puked twice!´. Jedem, der eine Shark Cage Diving Tour machen will, und sich nicht sicher ist, seefest zu sein, sei dringend geraten, Mittel gegen Seekrankheit zu nehmen!
Nun wurden die Taucheranzüge (mit Hood) und Füßlinge verteilt. Mit den Taucherbrillen hat man sich abgewechselt. Die Ausrüstung machte durchweg einen guten Eindruck. Der rechteckige Käfig wurde seitlich am Boot zu Wasser gelassen, und die ersten Taucher stiegen ins Wasser. Der Käfig wurde mit vier Personen bemannt, bequem ist er jedoch nur für maximal drei Personen.
Wenige Minuten später tauchte der erste (kleine) Weiße auf, ein Exemplar von ca. 2 Metern Länge. Leider war die Sicht unter Wasser nicht besonders gut, schätzungsweise 5 Meter, sodaß man den Hai immer nur kurz sehen konnte. Insgesamt sahen wir noch zwei, drei andere kleine Weiße und haben schon gefrotzelt, man solle die Tour doch in ´Small White Cage Diving´ umbenennen. Schließlich ließ sich aber doch noch ein eindrucksvolles Exemplar von ca. dreieinhalb Metern Länge blicken.
Einige Passagiere zogen es aufgrund ihrer Seekrankheit vor, nicht in den Käfig zu steigen. Während unseres leider nur ca. zweieinhalbstündigen Ankerns konnte jeder zweimal in den Käfig steigen und kam so auf schätzungsweise 30-40 Minuten im Wasser. Ich war ursprünglich davon ausgegangen, daß man im Käfig unter Wasser vom Boot aus mit Sauerstoff versorgt würde. Dies war jedoch nicht der Fall. Man tauchte einfach unter, sobald sich ein Hai näherte, und hielt die Luft an.
Bereits um 1230 Uhr wurde die Rückfahrt gen Kleinbaai angetreten, sodaß wir gegen 1300 Uhr wieder am ´Great White House´ eintrafen, wo uns das an Bord aufgenommene Video vorgeführt wurde. Dieses konnte man für rund EUR 40.- erstehen.
Fazit:
Meine Erwartungen an das Shark Cage Diving wurden nicht erfüllt.
Dies lag zum einen sicherlich daran, daß sich kein wirklich großes Exemplar hat blicken lassen. Auch gab es keine spektakulären ´Stunts´ wie breaching. Diesen Umstand hat Marine Dynamics selbstverständlich nicht zu vertreten. Es ist möglich, daß meine Erwartungen einfach zu hoch waren. Fairerweise muß ich hinzufügen, daß ich einige Tage zuvor bei den Protea Banks mit 30-50 Sandtigerhaien pro Tauchgang getaucht bin, was phantastisch war.
Einige (weibliche, US-amerikanische) Teilnehmer unserer Cage Diving Tour haben im Gästebuch von Marine Dynamics durchaus Begriffe wie ´awesome´ oder ´great´ benutzt. Die Bewertung der Tour ist wohl eine Frage des Anspruchs, und ob man zuvor bereits einmal größere Haie gesehen hat.
Darüber hinaus haben einige andere Aspekte einen wenig positiven Eindruck bei mir hinterlassen, die im Ermessen von Marine Dynamics liegen.
So ist auf der Webseite von Marine Dynamics die Rede davon, daß man gegen ca. 1600 Uhr die Rückfahrt zum Hafen antreten werde. Wir hingegen sind wie beschrieben rund dreieinhalb Stunden früher zurück gefahren, was aus dem Tagesausflug einen Halbtagesausflug gemacht hat. Gern wäre ich noch einige Stunden länger geblieben. Für einen Halbtagesausflug erscheint mir ein Preis von EUR 100.- recht ambitioniert.
Als wir wieder beim Great White House ankamen, wartete schon eine weitere Gruppe auf eine Tour. Da Marine Dynamics auch Whale Watching anbietet, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, daß diese Gruppe Shark Cage Diving und nicht vielleicht Whale Watching machen wollte. Es ist jedoch denkbar, daß man bei Marine Dynamics aus Gründen der Ertragsoptimierung aus der Tagestour generell eine Halbtagestour gemacht hat, um so die doppelte Anzahl Touren pro Tag durchzuführen. Fakt ist jedenfalls, daß unser Shark Cage Diving Trip mehrere Stunden kürzer war als auf der Webseite angegeben.
Auch der im Web für die Rückfahrt angekündigte Abstecher nach Dyer Island zur Beobachtung von Pinguinen, Kormoranen, Tölpeln und Sturmvögeln hat nicht stattgefunden. Ebensowenig wurde Geyser Rock mit seinen 60.000 Seehunden besichtigt, wie auf der Webseite dargestellt wird.
So werde ich bei meinem nächsten Besuch in Südafrika nicht noch einmal am Shark Cage Diving teilnehmen, sondern das Geld lieber in einige Tauchgänge bei den Protea Banks investieren. Wenn man in jedem Fall Shark Cage Diving machen will, würde ich aufgrund der geschilderten Erfahrungen einen anderen Anbieter wählen.
Mehr lesenAufgrund des positiven Berichtes hier auf taucher.net hatte ich die Tour ursprünglich mit Brian McFarlane machen wollen. Als ich jedoch nach erfolgter Reservierung am Vortag telefonisch die Zeit des Treffens in Gansbaai bzw. Kleinbaai absprechen wollte, teilte man mir mit, daß Brian McFarlanes Crew am darauffolgenden Tag nicht zum Shark Cage Diving hinaus fahren werde. Ich könne den Trip jedoch zum gleichen Preis von ZAR 800.- (ca. EUR 100.- nach heutigem Wechselkurs) mit einem anderen Anbieter machen: Marine Dynamics. Wie ich später festgestellt habe, war Marine Dynamics an diesem Tag offenbar das einzige Unternehmen, das zum Cage Diving hinaus gefahren ist. Marine Dynamics gehörte ursprünglich Andre Hartman, den man aus verschiedenen Fernsehdokumentationen über Weiße Haie kennt. Allerdings hat Hartman das Unternehmen zu Beginn dieses Jahres verkauft, wie mir auf Nachfrage mitgeteilt wurde.
Die Walker Bay gilt weltweit als einer der besten Spots für die Sichtung Weißer Haie. Man vermutet, daß die Tiere sich dort sowohl zur Paarung treffen als auch, um ihren Nachwuchs zu gebähren. Die Wahrscheinlichkeit, Weiße Haie im Rahmen eines Shark Cage Diving Trips zu sichten, wird von den verschiedenen Anbietern mit 90-99% beziffert. Die Touren starten je nach Anbieter von Gansbaai oder Kleinbaai aus.
Wir haben uns um 0830 Uhr am ´Great White House´ in Kleinbaai getroffen, wo zunächst ein übersichtliches Frühstück serviert wird. Dieses bestand wahlweise aus einem Sandwich oder einem kleinen Englischen Frühstück und Kaffee, Tee oder Saft. Anschließend erfolgte eine kurze Einweisung in den Ablauf des Shark Cage Divings. Man mußte ein Formular unterschreiben, welches Marine Dynamics von eigenen Ansprüchen freistellt, sollte man während der Tour bei einem Unfall zu Schaden kommen oder sollte kein Hai gesichtet werden.
Um 0930 Uhr ging es endlich los. Das Boot von Marine Dynamics ist ca. 10 Meter lang und bietet bis zu 12 Passagieren bequem Platz. Bei unserer Tour war das Boot komplett gebucht, ohne dabei zu voll bzw. überladen zu wirken. Die Crew an Bord wie auch an Land war ausnahmslos sehr freundlich. An Bord ist eine Toilette vorhanden. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt, und man kann sich frei an Sandwiches, Süßigkeiten und Getränken bedienen.
Für die Fahrt bis zum Ankerplatz und später zurück zum Hafen wurden Regenjacken und Schwimmwesten verteilt. Auch Handtücher stehen zur Verfügung.
Nach der rund zwanzigminütigen Ausfahrt wurde der Anker gesetzt und der ´Chum´ ins Wasser geworfen. Dieser breitet eine ölige, für Weiße Haie unwiderstehliche Geruchsspur im Wasser aus. Darüber hinaus wird ein Fischköder ins Wasser geworfen, um dem Hai auch einen optischen Reiz zu bieten.
Auch mehrere Passagiere halfen nach Kräften mit eigenen Ködern, Haie anzulocken. Zitat: ´How are you?´, ´Great, I only puked twice!´. Jedem, der eine Shark Cage Diving Tour machen will, und sich nicht sicher ist, seefest zu sein, sei dringend geraten, Mittel gegen Seekrankheit zu nehmen!
Nun wurden die Taucheranzüge (mit Hood) und Füßlinge verteilt. Mit den Taucherbrillen hat man sich abgewechselt. Die Ausrüstung machte durchweg einen guten Eindruck. Der rechteckige Käfig wurde seitlich am Boot zu Wasser gelassen, und die ersten Taucher stiegen ins Wasser. Der Käfig wurde mit vier Personen bemannt, bequem ist er jedoch nur für maximal drei Personen.
Wenige Minuten später tauchte der erste (kleine) Weiße auf, ein Exemplar von ca. 2 Metern Länge. Leider war die Sicht unter Wasser nicht besonders gut, schätzungsweise 5 Meter, sodaß man den Hai immer nur kurz sehen konnte. Insgesamt sahen wir noch zwei, drei andere kleine Weiße und haben schon gefrotzelt, man solle die Tour doch in ´Small White Cage Diving´ umbenennen. Schließlich ließ sich aber doch noch ein eindrucksvolles Exemplar von ca. dreieinhalb Metern Länge blicken.
Einige Passagiere zogen es aufgrund ihrer Seekrankheit vor, nicht in den Käfig zu steigen. Während unseres leider nur ca. zweieinhalbstündigen Ankerns konnte jeder zweimal in den Käfig steigen und kam so auf schätzungsweise 30-40 Minuten im Wasser. Ich war ursprünglich davon ausgegangen, daß man im Käfig unter Wasser vom Boot aus mit Sauerstoff versorgt würde. Dies war jedoch nicht der Fall. Man tauchte einfach unter, sobald sich ein Hai näherte, und hielt die Luft an.
Bereits um 1230 Uhr wurde die Rückfahrt gen Kleinbaai angetreten, sodaß wir gegen 1300 Uhr wieder am ´Great White House´ eintrafen, wo uns das an Bord aufgenommene Video vorgeführt wurde. Dieses konnte man für rund EUR 40.- erstehen.
Fazit:
Meine Erwartungen an das Shark Cage Diving wurden nicht erfüllt.
Dies lag zum einen sicherlich daran, daß sich kein wirklich großes Exemplar hat blicken lassen. Auch gab es keine spektakulären ´Stunts´ wie breaching. Diesen Umstand hat Marine Dynamics selbstverständlich nicht zu vertreten. Es ist möglich, daß meine Erwartungen einfach zu hoch waren. Fairerweise muß ich hinzufügen, daß ich einige Tage zuvor bei den Protea Banks mit 30-50 Sandtigerhaien pro Tauchgang getaucht bin, was phantastisch war.
Einige (weibliche, US-amerikanische) Teilnehmer unserer Cage Diving Tour haben im Gästebuch von Marine Dynamics durchaus Begriffe wie ´awesome´ oder ´great´ benutzt. Die Bewertung der Tour ist wohl eine Frage des Anspruchs, und ob man zuvor bereits einmal größere Haie gesehen hat.
Darüber hinaus haben einige andere Aspekte einen wenig positiven Eindruck bei mir hinterlassen, die im Ermessen von Marine Dynamics liegen.
So ist auf der Webseite von Marine Dynamics die Rede davon, daß man gegen ca. 1600 Uhr die Rückfahrt zum Hafen antreten werde. Wir hingegen sind wie beschrieben rund dreieinhalb Stunden früher zurück gefahren, was aus dem Tagesausflug einen Halbtagesausflug gemacht hat. Gern wäre ich noch einige Stunden länger geblieben. Für einen Halbtagesausflug erscheint mir ein Preis von EUR 100.- recht ambitioniert.
Als wir wieder beim Great White House ankamen, wartete schon eine weitere Gruppe auf eine Tour. Da Marine Dynamics auch Whale Watching anbietet, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, daß diese Gruppe Shark Cage Diving und nicht vielleicht Whale Watching machen wollte. Es ist jedoch denkbar, daß man bei Marine Dynamics aus Gründen der Ertragsoptimierung aus der Tagestour generell eine Halbtagestour gemacht hat, um so die doppelte Anzahl Touren pro Tag durchzuführen. Fakt ist jedenfalls, daß unser Shark Cage Diving Trip mehrere Stunden kürzer war als auf der Webseite angegeben.
Auch der im Web für die Rückfahrt angekündigte Abstecher nach Dyer Island zur Beobachtung von Pinguinen, Kormoranen, Tölpeln und Sturmvögeln hat nicht stattgefunden. Ebensowenig wurde Geyser Rock mit seinen 60.000 Seehunden besichtigt, wie auf der Webseite dargestellt wird.
So werde ich bei meinem nächsten Besuch in Südafrika nicht noch einmal am Shark Cage Diving teilnehmen, sondern das Geld lieber in einige Tauchgänge bei den Protea Banks investieren. Wenn man in jedem Fall Shark Cage Diving machen will, würde ich aufgrund der geschilderten Erfahrungen einen anderen Anbieter wählen.