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Bericht stammt von September 2009 Tauchreise – In ...

Bericht stammt von September 2009

Tauchreise – Indonesien – Borneo – Maratua Paradies

Traumhafte Insel – Top Tauchgebiet ?????
Wo und wann - war das einmal????

Das einzige traumhafte auf der Insel Maratua ist das Essen und die Unterkünfte. Die Bungalow (Klimaanlage & Ventilator) sind sehr geräumig und sauber, großem Badezimmer mit Dusche & Badewanne (auf die hätten wir gut und gerne verzichten können) und Terrasse ausgestattet.

Das Essen wird dreimal täglich in Buffetform - ausgesprochen gut und reichlich – angeboten. Zum Nachmittagskaffee gibt es kleine Snacks.

Die Angestellten sind freundlich, doch für indonesische Verhältnisse eher verschlossen. Mit der Zeit bekommt man schnell das Gefühl „durchgeschoben“ zu werden.
Kurze Erläuterung: Wir sind schon einige Jahre in Indonesien unterwegs und wurden von Land und Leuten sehr verwöhnt! In den Jahren zuvor hatten wir einfache Unterkünfte (ohne Klimaanlage, ohne Luxusbadezimmer, ohne Schnickschnack) mit indonesischen Mandi/Bad, Strom gab es nur 5 Std. am Abend, doch die Leute vor Ort waren viel aufgeschlossener und freundlicher, ja schon „familiär“ für uns! Auch was das große Tauchgebiet betrifft, schützen und pflegen sie dieses.

Wobei wir beim Thema wären: Womit wir allerdings auf Maratua gar nicht klar gekommen sind, war das „Tauchen“. Rein das Tauchen war der eigentliche Grund, warum wir nach Borneo auf die völlig überteuerte Insel gegangen sind.
Ständige Begegnungen mit Fuchshaien und Leopardenhaien (Zebrahai) im „traumhaften Hausriff“ so versprach es die Beschreibung.
Wir tauchen nun doch schon ein paar Jahre, um zu wissen, das Tauchplatzbeschreibungen immer großzügig ausgelegt werden, doch derartige Übertreibungen wie sie auf Maratua ausgelegt sind ist milde ausgedrückt eine „Frechheit“!
Bunte Korallengärten, bestückt mit der Artenvielfalt an Marinen Lebens der indonesischen Tierwelt, könnte auf Maratua vor etlichen Jahren vorhanden gewesen sein. Doch was wir beim tauchen zum großen Teil vorfanden waren wohl die Überreste eines intakten Riffes. Wer anschaulichen Unterricht zum Thema „Dynamitfischen“ bekommen möchte, der ist hier genau richtig!

Auch hatten wir den Eindruck, dass es den Guids egal ist was die Tauchgäste unter Wasser so treiben. Ob sich da mal ein Taucher auf eine Tischkoralle legt um ein Bild zu schießen oder andere mit ihren Flossen Korallenstöcke aus dem Weg räumen, scheint den Jungs völlig gleichgültig zu sein. Wer hier nicht tarieren kann (meist Strömung) hängt sich einfach mit dem von der Basis bereitgestellten „Riffhaken“ irgendwo ein. Hauptsache ist, die Dauerknipser kommen auf ihre Kosten und können der Oma zuhause ein grün-blaues Bild, von irgendwas das sie so wie so nicht kennen, präsentieren.
Ich selbst fotografiere auch schon ein paar Jahre unter Wasser, doch kein Bild ist es mir wert dafür etwas zu zerstören!

In der Zeit unseres Aufenthaltes mussten wir feststellen, dass immer wieder dieselben Tauchplätze angefahren wurden, auf Anfragen nach bestimmten Tieren hieß es dann nur lächelnd „no Saison“. Alles klar dachten wir uns!

Die Vorgelagerte Insel „Kakaban“ mit seinem eingeschlossen Quallensee (Meerwasser) entsprach da schon eher unseren Erwartungen. Das Riffleben mit Weich- und Hartkorallen um Kakaban war hier noch intakt, auch trafen wir auf einen großen Schwarm Barrakudas. Im Quallensee selbst befinden sich drei nicht nesselde Quallenarten, darin zu Schnorcheln war schon was Besonderes.

Vor der etwas weiter entfernten Insel „Sangalaki“ machten wir drei Tauchgänge, bei denen es immer Begegnungen mit Mantas gab. Der letzte Tauchgang war allerdings der Hammer!
Wir hingen mit dem „Riffhaken“ (bei richtiger Anwendung durchaus vertretbar) bei ca. 12 m Tiefe am steinigen Grund voll in der Strömung und über uns schwebten die Mantas einer nach dem anderen hinweg.
Laut Berichte sollen es bis zu 50 Mantas schon mal gewesen sein, das ist hier möglich. Wobei es sich bei unserem Tauchgang um eine Gruppe von ca. 15 Mantas handelte, die im Kreis schwammen und in kurzen Abständen immer wieder vorbei schwebten. Wirklich beeindruckend!
Wir haben uns über die Jahre angewöhnt auch bei geringen Tiefen immer einen Sicherheitsstopp einzulegen, das sich ganz besonders bei diesem Tauchgang belohnte. Als die anderen, aus unserer 8köpfigen Gruppe schon an der Oberfläche waren, vernahm ich einen lauten Aufschrei meiner Tauchpartnerin unter Wasser. Da kam ein etwa 4 -5 Meter langer „Walhai“ direkt auf uns zu geschwommen. Diese Tiere werden hier nur alle 2-3 Jahre mal zufällig gesichtet. Welch glücklicher Zufall gerade zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein!

Der „Turtel Traffic“ ein Tauchplatz vor Maratua hält auch was er verspricht. Bei mehreren Tauchgängen an diesem Platz hatten wir immer Begegnungen mit Schildkröten, auch einige Makro-Lebewesen konnten wir hier entdecken. Das vor Maratua „Makro-Fotografen“ auf ihre Kosten kommen, kann allerdings nicht die Rede sein. Im Hausriff sind Zwerg-Seepferdchen, Geisterpfeiferfische und einige Nacktschnecken zu finden. Ein Nachttauchgang sollte hier unbedingt gemacht werden, wenn das Licht unter Wasser verschwindet kommen die sehr scheuen Mandarinfische heraus. Auf unseren Tauchgängen hatten wir auch immer wieder Begegnungen mit Herden von Büffelkopf-Papageienfischen. Die Sichtverhältnisse an den Tauchplätzen waren, für das stark mit Plankton angereicherte Gewässer und die schwach bis starken Strömungen, gut.

Wenn der Preis für Maratua nur die Hälfte betragen würde, - die Beschreibung für die Tauchplätze nicht derart übertrieben geschildert wären -, wären wir und auch noch andere Gäste, die ihren Urlaub zur selben Zeit hier verbracht haben, sicherlich nicht derart enttäuscht gewesen.

Es gilt zu hoffen, dass sich die Zustände um Maratua schnellst möglichst ändern und die Betreiber des Ressorts anfangen sich für den Schutz rund um die Tauchregionen einzusetzen, ehe auch die letzte noch vorhandene Schönheiten aus diesem Gebiet verschwunden sind.