Manta Diving Madeira, Caniço de Baixo

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Hoppla, am Ende ist der Beitrag doch etwas länger ...

Hoppla, am Ende ist der Beitrag doch etwas länger geworden, als es ursprünglich geplant war.
Aber wir wollten nicht einfach nur eine oberflächliche Bewertung abgeben, sondern auch die Gründe für unsere nicht so gute Bewertung dieser Basis darstellen und durch objektive Fakten und einigen subjektiven Bemerkungen verständlich machen.

Wir besuchten diese Basis Anfang September 2013 bei unserem Madeira-Urlaub.

Die ersten Kontakte per Mail wurden schnell von Stefan als Basisleiter beantwortet, so dass wir schon vorab den Termin für den Checkdive festlegen konnten.

Auf der Basis angekommen, erfolgte der übliche Schriftkram. Einige ironische Kommentare kamen auf, als man feststellte, dass wir im Partner-Hotel einer konkurrierenden Tauchbasis unser Quartier hatten. Das konnte man noch mit entsprechendem Humor aufnehmen, da uns diese Problematik im Vorfeld bekannt war.
Wir hatten uns bewusst für dieses Hotel mit den guten Bewertungen sowie Manta Diving als nahegelegene Basis mit Nitrox entschieden.
Das wir als ´externe´ Gäste von nicht angeschlossenen Hotels aber noch eine Kaution von 100 EUR pro Person (in bar) hinterlegen sollten, hat uns ziemlich überrascht.
Prinzipiell kann ich die Hintergründe zwar verstehen, hätte das Ganze aber gerne im Vorfeld gewusst bzw. auf der Homepage gelesen.
Denn eigentlich haben wir nicht so viel Bargeld dabei, wenn wir zum Checkdive gehen und wir nicht wissen, wo unsere Sachen beim Tauchen gelagert werden.

Die nachfolgenden Punkte haben uns letztendlich zu unserer Bewertung bewogen.

Wir waren vor dem Checkdive gerade beim Briefing mit unserem Guide, als ein weiterer Mitarbeiter zu uns kam und uns aufforderte, wir sollen schnell ins Office zum Basen-Rundgang kommen, weil dort schon andere Taucher warteten. Flugs verschwand er in der ersten offenen Tür, und wir also hinterher. Böser Fehler.
Vor versammelter Mannschaft (Staff und Gäste) wurden wir getadelt, dass wir durch die Abfüllstation gelaufen sind, ein Bereich, der für normale Taucher tabu wäre.
Direkt im Anschluss erfolgte dann die Führung durch die Basis, beginnend natürlich direkt in die Abfüllstation hinein ...

Die Basis kann man grob in einen oberen Abschnitt (mit Office, Flaschenausgabe und Aufbewahrungsraum) und einen mittleren Bereich (mit einer Süßwasserdusche und einem weiteren Aufbewahrungsraum) unterteilen. In Richtung Ozean geht noch ein paar Stufen hinab, je nach genutzten Ein-/Ausstieg mit einer oder keiner Süßwasserdusche.
Das wird im Laufe dieser Ausführungen noch mal wichtig werden, aber jetzt erstmal weiter im Text.

Für jeden Taucher gab es eine unnummerierte offene Kiste sowie im Aufbewahrungsraum entsprechende offene Regale.
Zum An- bzw. Ablegen der tauchfertigen Jackets war im oberen Bereich eine Bank (für ca. 2 Taucher) bzw. auf der mittleren Etage ein Podest vorhanden. Für die Anzahl der Taucher insgesamt aber sehr wenig, so dass es vor bzw. nach dem Tauchgang zu ´Staus´ kam, wenn diese Plätze belegt waren.

Tauchbecken für Brille, Atemregler und Kamera waren vorhanden, die aber nicht für Anzüge und Jackets genutzt werden sollen, dafür wäre die Dusche da.
Als Erklärung dafür meinte man, dass es ja nicht so schön wäre, durch das gemeinsame Spülen der Ausrüstung mit den Anzügen diverse Körperflüssigkeiten auf den Atemregler und damit in den Mund zu bekommen.
Der Ekelfaktor griff, verständliches Murmeln um uns herum. Dass (wie auf anderen Basen üblich) für die Anzüge daher ein separates Spülbecken genutzt werden kann, hat sich scheinbar noch nicht überall herumgesprochen ...
Der Fakt, warum auch die Jackets unter der Dusche zu spülen sind, wurde damit erklärt, dass die Jackets ja so viel Salzwasser mitbringen würden, dass dann das das Wasser im Becken aller 2 Stunden gewechselt werden müsste. Daher kein Spülbecken für Jackets, was wir so bisher auf anderen Basen auch noch nicht erlebt haben.

Bei der weiteren Vorbereitung unserer Ausrüstung hatte ich meine Partnerin gebeten, für mich das Blei zu holen (ich weiß, nicht gentlemen-like).
Allerdings kam sie nach kurzer Zeit etwas verstört zurück, ohne Blei. Stefan wollte ihr nicht die Bleimenge geben, mit der ich meinen Checkdive machen wollte.
Vielmehr hat sie einen Vortrag bekommen, dass man im Allgemeinen sowieso mit zu viel Blei taucht und sich prinzipiell mehr Gedanken darüber machen solle.
Daher solle ich mir mein Blei selber abholen kommen.

Also ging ich nach dem zweiten, jetzt vollständig erlebten Briefing in das Office, um mein Blei in Empfang zu nehmen. Auch ich wurde von Stefan ausführlichst informiert, das ich mit zu viel Blei tauchen wolle und ich doch beachten müsse, dass der Atlantik nicht das Rote Meer wäre, demzufolge nicht so salzhaltig ist, demzufolge weniger Blei notwendig wäre und und und ...
So weit, so gut, stimmt im Prinzip ja auch alles. Mein Einwurf, das meine geplante Bleimenge auf Erfahrungen aus dem Pazifik stamme, wurde dabei aber einfach übergangen.
Auch meine Erfahrungen, dass ich bei zu wenig Blei Probleme beim Abtauchen hätte, spielte keine Rolle.
Die Antwort von Stefan, ich solle mich doch dann an der Bojen-Kette etwas herunterziehen, lasse ich an dieser Stelle einfach mal unkommentiert stehen.

Letztendlich fand ich diese Diskussion völlig überflüssig, da ich prinzipiell die Vorteile von einer geringeren Bleimenge beim Tauchen kenne und bei dem anstehenden Checkdive die richtige Bleimenge ermitteln wollte.

Aber dann ging es in Richtung Tauchen.

Wir sind praktisch mit unserer eigenen Ausrüstung getaucht, wobei ich mir den Anzug von der Basis geliehen habe, der einen sehr guten Eindruck machte.
Zur Problematik, dass man die Leihausrüstung am Ende vom Tauchgang/Tauchtag wieder abgeben musste, möchte ich der Einfachheit halber auf den Beitrag von jrich82 etwas weiter unten in diesem Forum verweisen.

Nachdem wir unseren Guide am Einstieg winken sahen, haben wir den anderen Tauchern aus der Gruppe neben uns informiert, dass es jetzt losgeht und uns auf den Weg zum Einstieg bzw. dem dort wartenden/winkenden Guide gemacht. Da zwei Gruppen praktisch gleichzeitig gestartet sind, wurde es dort ein wenig unübersichtlich, so dass wir unserem Guide vor dem Abtauchen informierten, dass die zwei fehlenden Taucher noch garnicht im Wasser waren. Nach dem üblichen Unterwasser-Check haben wir unseren Tauchgang (wie abgesprochen) separat durchgeführt und von der unfreiwilligen ´Vermischung´ der beiden Tauchgruppen nur noch von den anderen Tauchern beim Abschlussbriefing erfahren.

Der zweite Tauchgang fand am Sonntag statt, an dem die Basis eigentlich geschlossen war, für eine Stunde aber trotzdem Flaschen ausgegeben wurden. Dieser Service wurde von den Tauchern auch gut angenommen. Allerdings war nur eine Angestellte vor Ort, die sowohl für die Flaschenausgabe verantwortlich war und nebenher auch noch das Briefing der verschiedenen Tauchplätze durchführte.
Dieser gutgemeinte Service führte dazu, dass es bei der Flaschenausgabe auch mal zu längeren Wartezeiten kam, obwohl die Flaschen alle vorbereitet waren und das Tauchen selbständig durchgeführt werden sollte. Wir haben letztendlich fast eine Stunde gebraucht, um dabei ins Wasser zu kommen.

Unser dritter Tauchgang sollte ein später Nachmittagstauchgang werden, bei dem nicht so viele Taucher im Wasser wären. Hat soweit auch geklappt, wir waren dann auch die letzten Taucher, die aus dem Wasser kamen.

Leider waren in beiden Aufbewahrungsräumen kein Regalplatz für unsere Kisten und keine Bügel zum Aufhängen der Jackets mehr frei. Also Jacket an der Dusche auf der Mitteletage abgespült und aufgeblasen, damit ich es auf in unserem (oberen) Aufbewahrungsraum zumindest zum Trocknen auf den Boden stellen konnte.
Dann wurde es aber lustig. Stefan fragte mich (im wahrsten Sinne des Wortes) von oben herab (nämlich leger an der Brüstung der oberen Etage gelehnt), wo meine Kiste wäre. Ich sagte, das meine Kiste direkt neben ihm (auf der oberen Ebene) stehe. Damit war für Stefan der Anlass gegeben, mich zu erziehen, dass man sich doch immer auf der Ebene umziehen solle, wo die Kiste steht. Wir waren zu diesem Zeitpunkt die einzigen Taucher in der Basis!!! Dass auf dieser Ebene aber auch keine Dusche zum Spülen den Anzüge bzw. der Jackets gibt, habe ich mir an dieser Stelle einfach verkniffen zu sagen.
Ich wollte nur noch mein Jacket in den Trockenraum stellen, wobei mir ein Angestellter helfen wollte und einen freien Bügel bei den Anzügen gefunden hat. Beim Versuch, gemeinsam mit dem Angestellten das Jacket an diesem Bügel aufzuhängen, kam Stefan in den Aufbewahrungsraum. Er nahm ich zu Seite und erklärte mir, dass die Jackets dort nicht hängen sollen. Meine Antwort, dass ich das Jacket eigentlich nur abstellen wollte, der Mitarbeiter mir aber den Bügel angeboten hatte, half nichts. Wortreiche Erklärungen, warum das falsch wäre, gingen mir dann nur noch auf die Nerven. Letztendlich ist es nicht mein Problem, wenn auf seiner Basis die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut.

Normalerweise bin ich kein Freund von ´aber der hat das gesagt und deshalb habe ich das gesagt´, aber irgendwie war mir das Ganze zu blöd.
Dabei ist es nicht das Problem, dass ich persönlich keinen Bügel bekommen habe, sondern dass es generell nicht genug Bügel bzw. Plätze für die Ausrüstung gibt.
Unsere Ausrüstung und unsere Kisten standen dann letztendlich in dieser Nacht vor dem Regal und damit den anderen Tauchern am nächsten Morgen logischerweise direkt im Weg.

Laut eigenen Aussagen sollen in den nächsten Tagen zu den normalen Gästen und den aktuellen ´Ägypten´-Wechslern auch noch zusätzlich ein bis zwei Tauchvereine ankommen.
Da bin ich mal gespannt, was die so zu berichten haben.
Denn nach eigenen Aussagen weiß die Basis selbst noch nicht, wie sie das Ganze händeln wollen.

Durch das ganze Theater war das unser letzter Tauchgang, am nächsten Tag wollten wir dann nur noch unsere Sachen abholen. Dabei haben wir in unseren Kisten auch zwei Bleitaschen und eine Brille gefunden, die uns nicht gehörten. Ob es dabei an den nicht nummerierten Kisten lag, kann man nur vermuten.
Beim Ausschecken bzw. Bezahlen stand meine Partnerin vor einer geschlossen Tür mit dem einem Schild, das Mittagspause sei, was wir bisher auch noch von keiner Basis kannten.
Als sie dennoch ins Office hineinging, wurde sie auf eben dieses Schild hingewiesen.
Der wohl nicht gerade glücksstrahlende Hinweis, dass wir nur noch auschecken wollten, sorgte dann für entsprechende Aufmerksamkeit.
Der Fairness halber ist zu erwähnen, dass die Angestellte daraufhin wirklich alles versucht hat, den Grund unserer Unzufriedenheit zu erfahren und uns einen versöhnlichen Abschied zu bereiten.
Letztendlich waren wir aber nicht nur zum Tauchen nach Madeira gefahren, sondern wollten uns noch etwas die Insel ansehen, weshalb wir auf ihre Angebote nicht weiter eingegangen sind.

Als nicht ganz unerfahrene Taucher wollten wir einfach nur ein paar stressfreie Tauchgänge absolvieren, was uns auf dieser Basis aber aufgrund der obigen Ausführungen und einiger weiterer Punkte bzw. Abläufe nicht so richtig gelang. Das Tauchen empfanden wir insgesamt als wenig spektakulär, aber das haben wir im Vorfeld gewusst. Um es mit Stefan´s Worten zu sagen, ´dass der Atlantik nicht das Rote Meer ...´ usw. ...
Aber wir wollten ja die Tauchbasis bewerten, nicht das Tauchgebiet.

Ich möchte daher zwei Flossen für die Nitrox-Ausstattung und die guten Leihausrüstung vergeben, alles Andere haben wir auf anderen Basen bzw. Safari-Schiffen schon deutlich besser erlebt.