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Nachdem uns die Artikel hier im Taucher.Net schon ...

Nachdem uns die Artikel hier im Taucher.Net schon oft eine Hilfe waren, haben wir uns entschlossen unsere Erfahrungen auch weiterzugeben.

Wir haben vom 4.10.03 bis zum 25.10.03 bei dem Reiseveranstalter Orca eine dreiwöchige Maledivenreise gebucht.

Wir wollten eine Woche auf eine Insel, eine Woche Safari und dann wieder eine Woche Insel.

Bei der Auswahl der Insel waren für uns die erreichbaren Tauchplätze ausschlaggebend. So fiel unsere Wahl auf Lohifushi, von wo aus nominell recht gute und bekannte Tauchplätze im Nord Male Atoll erreichbar sind.

Um es gleich vorwegzunehmen, unsere Priorität lag auf dem Manta Point und der damit verbundenen Chance eben jene auch zu sehen. Das hat funktioniert.

Tauchen auf Lohifushi:

Die Sichtweiten waren schlecht, 3-5 Meter, grün-graue Suppe. In den Kanälen herrscht zum Teil ziemlich starke Strömung, meisten wurde dann ein anderer Tauchplatz angefahren. Die Tauchplätze wirkten auf uns uninteressant. Sehr viele Korallen waren abgestorben. Teilweise fanden wir hunderte von Metern nur Trümmerlandschaft vor. diese Tauchplätze angefahren wurden weiß ich nicht. Auf meine Frage sagte man mir, "das sind doch gute Plätze."

Tatsächlich sieht man auf einem schlechten Malediventauchplatz jederzeit mehr Fische als auf einem guten Rotmeertauchplatz. Schildkröten, Napoleons, Doktorfische, Schwarmfische wie Schnapper und Füsseliere, Muränen und ab und zu ein Weißspitzenriffhai können auch in zerstörter Korallenwelt begeistern. Die schlechte Sicht machte die Anblicke allerdings schwierig. Vorbeiziehende Mobulas, Adler- und Stachelrochen haben wir von Lohifushi aus gesehen. Mit etwas Glück zieht auch mal der Schatten eines Mantas an einem der anderen Tauchplätze vorbei. Um diesen in der Suppe zu sehen muß man allerdings ganz genau im richtigen Moment hinschauen.

Was mich an dem Tauchbetrieb von Lohifushi aus gestört hat, ist dass man nie vorher wusste, welcher Tauchplatz angefahren wird. Ausserdem werden nachmittags nur recht nah gelegene Tauchplätze angefahren (erweitertes Hausriff sozusagen). Es spielt keine Rolle, wie oft man an einem Platz schon war. Das Programm wird durchgezogen. Warum ist mir ein Rätsel, wo es wirklich viele Plätze in der Nähe gibt. Auf Nachfrage diesbezüglich bekamen wir keine Antwort.

Apropos Hausriff, es wird 24 Stunden Tauchen am Hausriff angepriesen. Tatsächlich sind die Strömungen so stark, dass man nur zu vier diskreten Zeitpunkten am Hausriff tauchen kann (Gezeiten). Um 6:00, 12:00, 18:00 und um 24:00 Uhr plusminus 30 Minuten.

Wenn man also die Bootsfahrten mitmacht, kann man effektiv am Hausriff nicht tauchen.

Der Manta Point wird Mittwochs und Samstags angefahren. Zwischen August und Oktober hält er bestimmt, was er verspricht. Wir haben über 20 Mantas aus nächster Nähe an Putzerstation gesehen. Gegen Ende unsere Urlaubs ließ der Mantabetrieb allerdings schon wieder deutlich nach.

Nach den Tauchgängen werde die Tauchtiefen und Zeiten abgefragt. Die Regeln stammen zwar nicht von der Basis, sondern gelten für die Malediven allgemein, aber die Art und Weise wie diese Regeln von der Basis umgesetzt werden, macht keinen Spaß. Allerdings muss ich ehrlicherweise auch sagen, dass die "Einschränkungen" uns nie beim Tauchen limitiert haben. Alle Plätze waren oberhalb 30 Meter und in 60 Minuten zu betauchen. Die Grenzen selbst haben nicht gestört, es ist die Art, wie diese wurden.

Ich kann nicht exakt beschreiben warum, aber die Tauchbasis ist die schlechteste, die ich je erlebt habe, obwohl eigentlich alles reibungslos läuft. Es gibt einfach keine Atmosphäre, keine Freundlichkeit, keinen Tauchergeist, keine Bindung, kein Nichts.