Dive Community La Palma Diving, La Palma, Kanaren

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Vorbemerkung:

Bei der Auswahl des Tauchgebietes und der Basis orientieren wir uns auch an Berichten im Internet, insbesondere im Taucher.net. Dabei ist schon klar, dass nicht alle Berichte "echt" sind.

Bei den Basen auf La Palma scheint ein regelrechter Wettbewerb in dieser Hinsicht ausgebrochen zu sein. Da sieht ein OWD-Kurs-Teilnehmer die ganze Palette von Großfischen bis hin zum seltenen Mondfisch, der eigentlich das Freiwasser liebt, andere langjährige Taucher schreiben Loblieder, ohne jemals eine anderen Kommentar im Taucher.net abgegeben zu haben.

Das wir dann schließlich doch beim La Palma Diving Center gelandet sind, war google.de und dem Mailkontakt zu verdanken.
Wir haben es nicht bereut.


Kurzbericht für den eiligen Leser:

Aufenthalt vom 25.03.-08.04.04
La Palma Diving Center, www.la-palma-tauchen.de
Ostseite, Los Cancajos, Centro Comercial
Kleine, gemütliche, deutsche Tauchbasis, ca. 100 m Fußweg zum Strand/Tauchbucht.
Preiswert, guter Service, gute Ausstattung, keine Bevormundung, Kommerz steht nicht im Vordergrund.
Von Lava gestaltetes Tauchgebiet mit Höhlen, Lavafingern und Dropoffs, für Atlantik erstaunlich fisch- und abwechslungsreich.
Sicht (5 – 25 m) und Anforderung an die taucherischen Fähigkeiten abhängig von Wind- und Wellengang.
Wassertemperatur im März/April 19-20 Grad, Lufttemperatur 20-26 Grad.
Hotelempfehlung: Hacienda San Jorge (neben der Tauchbasis).
Fazit: La Palma ist ideal für Freunde ursprünglicher Natur über und unter Wasser. Nur Tauchen wäre ein Verlust, nicht Tauchen genauso. Pool-, Strandlieger- und Discofreaks sind hier falsch. Die Kombination Hacienda San Jorge und La Palma Diving Center war eine gute Wahl.


Ergänzende Informationen:

Letztes Jahr waren wir zu dieser Jahreszeit auf Madeira. Die Kombination Natur über und unter Wasser genießen zu können, hat uns gefallen.
La Palma im Vergleich zu Madeira, Teneriffa und Gran Canaria noch urwüchsiger und weniger touristisch erschlossen, aber ohne das man gleich auf Urlaubsinfrastruktur, angenehme Unterbringung und Verpflegung verzichten müsste.

Aufgrund von persönlichen Empfehlungen fiel die Wahl zur Unterbringung auf die Hacienda San Jorge. Die Hacienda soll angeblich das beste Hotel auf der Insel sein. Abgesehen von der Verpflegung können wir dem voll zustimmen. Man wohnt in großzügigen, gut ausgestatteten Apartments inmitten eines botanischen Gartens, in ca. 100 m Fußweg Entfernung zu einem der besten Strände auf La Palma (nicht dem besten - das dürfte die Playa de Nogales sein).

Ein Mietwagen ist anzuraten, wenn man flexibel und unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln die Insel erkunden will. Die Straßen entsprechen dem Kanarenstandard und die Palmeros fahren vergleichsweise defensiv. Zudem ist man bei der Wahl der Tauchbasis und der Restaurants nicht eingeschränkt.
Man kann zwar auch in Cancajos in vielen Restaurants Essen gehen. Richtige Begeisterung kam bei uns jedoch nicht auf (wir setzen aber auch hohe Maßstäbe. Begeistert haben uns das Jardin Tropical (und sein Koch Herbert) und das Tres Chimneas, beide im Bereich Brena Alta an der Hauptstr., ca. 15 Fahrminuten von Cancajos entfernt mit internationaler Küche auf hohem Niveau zu fairen Preisen. Wer dort nicht mindestens einmal war ...
Für Freunde der einfachen kanarischen Küche sind unsere Empfehlungen das Chipi-Chipi und als Insidertipp das Casa Goyo (50 m unterhalb der Landebahn des Flughafens).

Wir erwarten von einer Basis einen gewissen Sicherheitsstandard und Hygiene. Vom Personal Erfahrung, Zuverlässigkeit und Freundlichkeit, Tipps und Unterstützung, wo erforderlich, aber kein oberlehrerhaftes Verhalten.
Alle diese Anforderungen hat das La Palma Diving Center in vorbildlicher Weise erfüllt. Ausserdem sind 10 Euro pro ungeguidetem Tauchgang bzw. 15 Euro pro geguidetem Tauchgang ziemlich preiswert. Da wir bei Ausflügen an entfernte Tauchplätze unser eigenes Auto genutzt haben, gab es auch keinen Ausflugsaufschlag – ungewöhnlich, aber erfreulich.
Wir tauchen eigentlich gern allein (und durften dies auch nach dem ersten gemeinsamen Tauchgang). Trotzdem haben wir oft die Begleitung in Anspruch genommen. Es waren eher Ausflüge mit anderen Tauchbegeisterten, die das Gebiet besser kennen und ein Auge für versteckte Besonderheiten haben. Spaß vor, während und nach dem Tauchgang und manchmal auch bei gemeinsamen Unternehmungen an tauchfreien Tagen standen im Vordergrund.
Ohne Strömungs- und Wellenerfahrung raten wir unbedingt zur Begleitung. Wir haben zwar schon stärkere Strömungen und höhere Wellen erlebt, aber der schnelle Wechsel der Tauchbedingungen durch Wind und Flut hat uns schon überrascht.

Einschränkungen:
Die Basis ist fein, aber verglichen mit "Tauchfabriken" klein. In der Hochsaison ist Schlangestehen vor der heißen Dusche oder im Ausrüstungsraum wohl nicht ausgeschlossen.
Das Tauchen auf La Palma ist wind- und wellenabhängig. Die Sicht ändert sich innerhalb eines Tages oder von Tauchplatz zu Tauchplatz von 25 m auf 5 m und nicht jeder ist ein Freund davon, in flacheren Bereichen hin- und hergeschaukelt zu werden. Ein spontaner Wechsel zu einem anderen als dem geplanten Tauchplatz kann notwendig werden.
Als Tauchgebiet zum Erlernen des Tauchens ist La Palma unserer Meinung nach nicht die erste Wahl. Bei schlechter Wetterlage während des Kurses ist der Tauchanfänger andererseits bei erfolgreicher Ausbildung dann schon meist auf die schlechte Sicht in deutschen Seen und Strömung und Wellengang in den Meeren vorbereitet. Die Vor- und Nachteile mag jeder selber beurteilen.
Man kann nicht an jedem Tauchplatz mit dem Jeep bis direkt ans Wasser. Ein Paar Schritte mit der Ausrüstung sind üblich, aber auch nicht wirklich anstrengend. Auch von der Basis sind es knapp 100 m Fußweg bis zum Wasser. Bei schwächeren Naturen hilft die Basis beim Ausrüstungstransport.

Wir waren inzwischen bei etwa 10 Basen Tauchgäste. In dieser Basis haben wir uns mit am wohlsten gefühlt. Verglichen mit einer anderen Basis auf einer Atlantikinsel, die von den Lesern einer Tauchzeitschrift zur besten Basis des Atlantiks gewählt wurde bleibt das La Palma Diving Center nach unserer Meinung Sieger in allen relevanten Punkten!


Das Tauchgebiet hat uns wirklich positiv überrascht. Die Naturfreunde über Wasser wissen gar nicht, was Ihnen hier unter Wasser entgeht. Es ist kein Korallenriff im Roten Meer oder der Karibik mit dem extremen Farben- und Fischreichtum. Trotzdem ist fast alles reichlich da, was das Taucherherz erfreut. Malpique und Las Cabras kommen mit ihren bizarren Lavaformationen und guten Sichtweiten den Korallenergs und -Dropoffs ziemlich nahe. Los Cancajos reizt durch seine Tunnel, Canyons und Höhlen (eine davon mit Luftkuppel, die andere als Schlafplatz von gewaltigen Rauhschwanz-Stechrochen ).
Von Nacktschnecken über Krabbelgetier, Seesternen bisher ungekannter Größe, Kopffüsslern, Barschen, Drachenköpfen, Kugel-, Koffer- und Feilenfischen, Papageien- und Trompetenfischen bis hin zu verschiedenen Rochenarten, Barrakudas und einem Engelhai haben viele Tiere Eingang ins Logbuch und die Erinnerung gefunden ... und die Mitarbeiter der Basis auch.

MfG

Ralf Steffen


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