Erster Gast der Saison und gleich ab ins Wasser. Einchecken schnell erledigt, TTU kopiert, Blei zusammengestellt und dann aufs Boot. Wenn kümmert es dass erst am nächsten Tag die Fahnen und Schilder von SSI hingen. . In Erinnerung bleiben die imposanten Steilwände. Im Mai war der Treffpunkt 11 Uhr ansonsten immer um 10. Also noch Zeit für ein kleines Frühstück. Immer per Boot raus, 2 TG pro Ausfahrt. Danach Souvlaki an der Pool Bar, was will man mehr !
Wir waren Ende September / Anfang Oktober für eine Woche im Kerveli Village um noch etwas Sonne zu tanken. Wir haben aber gleichzeitig auch die Tauchbasis im Hotel genutzt. Es ist das Hotel Kerveli Village Diving Center welches unter der Leitung von Beluga Reisen läuft. Geführt wird es vor Ort durch George, einem ehemaligen Berufstaucher. Die Tauchbasis ist klein, aber für die im Hotel anwesenden Taucher voll ausreichend. Da Samos nicht so taucherisch erschlossen ist sind auch nur immer eine überschaubare Anzahl von Tauchern dort.
Die Tauchbasis selbst bietet einen guten Standard bei der Leihausrüstung, soweit wir das sehen konnten. Wir hatten unsere eigene Ausrüstung dabei. Jeder Taucher bekommt zu Beginn des Tauchens seine Kiste um seine persönlichen Ausrüstungsgegenstände verstauen zu können. Es gibt genügend Möglichkeiten die Ausrüstung zu spülen und zum Trocknen aufzuhängen. Getaucht wird mit 10 bzw. 12 l – Stahlfalschen was sich spürbar am Bleigurt bemerkbar macht. Es gibt DIN- bzw. INT-Anschlüsse. Die gefüllte Luft war jederzeit einwandfrei und die Flaschen auch immer gut gefüllt. Zur Tauchbasis gehört ein Zodiac 2 x 115 PS, für max. 8 Taucher.
George wird bei allen notwendigen Arbeiten an Land und auf/im Wasser von seinem Sohn unterstützt. Beide sind nur englischsprachig aber man kann sich mit beiden sehr gut unterhalten.
Nachdem die Ausrüstung zusammengebaut war wurde sie auf dem Zodiac verstaut. Danach konnte es allmorgendlich losgehen. Da das Boot nur 8 Taucher fast, wir meist nur zu sechst waren, kommt auf dem Boot auch kein Engegefühl auf. Die Ausfahrten dauern meist zwischen 10 und 20 Minuten. Nach dem Ankern am Tauchplatz wird einzeln aufgerödelt und ins Wasser gegangen, Rolle rückwärts. Da wir schon recht deutschlandfreundliche Wassertemperaturen hatten, 20 – 21°, haben wir uns dann entschieden unsere Ausrüstung im Wasser anzulegen um die Zeit an der Oberfläche für die fertigen Taucher abzukürzen. Auch an der Oberfläche ist man schnell ausgekühlt, trotz 7 mm Neopren und allem was warmhält.
Getaucht wird als two-tank-dives, mit einer Oberflächenpause im Boot mit Wasser und einem kleinen Snack. Beide Tauchgänge sind meist an einem Ankerplatz, einmal rechts herum einmal linksherum. Die Tauchgänge kann jeder der mag, und erfahren genug ist, auch mit seinem Buddy alleine machen. Wer will wird geguided, entweder von George oder seinem Sohn. Es wird immer mindestens 45 min getaucht, wer länger will, bei 20 ° keine wirkliche Überlegung, darf auch gerne noch unterm Boot austauchen. Getaucht wird immer innerhalb der sicheren taucherischen Grenzen. Der Ausstieg erfolgte, nach Abgabe der gesamten Ausrüstung, über eine kleine Einstiegsleiter. Komfortabel in Hinblick das man sich sonst wie ein gestrandeter Wal, nasser Sack, über die Reeling hätte ziehen müssen. Das Schöne war das alles entspannt abgelaufen ist und niemand Hektik oder Stress gemacht hat, weder ober Wasser noch unter Wasser.
Die meisten Tauchgänge sind entlang der Steilwände die teilweise über 40 m hinausgehend tief sind. Wie man es vom Mittelmeer her kennt sind die Wände nicht so bewachsen wie in anderen Tauchregionen, aber das weis man ja wenn man nach Griechenland zum Tauchen geht. Die Unterwasserwelt ist dort eher karg, wenn dann eher was für Makro-Liebhaber, wobei hier George ein gutes Auge hat. Aufgrund der weltweiten Überfischung hat es auch rund um Samos recht wenig Fisch. Wir haben uns daher auch viel im oberen, sonnenbeschienenen, Bereich aufgehalten wo für uns sehr schöne Felsformationen für manches entschädigt haben. Ab und an kann es vorkommen das man auch mal in eine Strömung kommt, aber diese ist meist nach der nächsten Biegung, oder etwas tiefer bzw. höher, wieder weg. Die Sichtweiten betragen so ca. 10 – 20 Meter, je nach Tageszeit, Sonneneinstrahlung, Tiefe.
Unser ganz spezielles Highlight war eine Mönchsrobbe welche auf und rund um Samos stationär lebt. Wir hatten sie einmal zu Beginn eines Tauchgangs kurz als Begleiterin.
Es besteht auch die Möglichkeit für Nachttauchgänge direkt an der Basis in der Bucht von Kerveli. Hier wird dann über einem Seegrasfeld mit einzelnen Felsblöcken getaucht. Hier kann man dann Oktopusse und diverse Krebstiere sehen. Höhepunkt hier war ein Himmelsgucker.
Alles in allem war es ein entspanntes Tauchen, wir haben 9 TG gemacht, mit George und seinem Sohn. Wenn wir wieder kommen würden, dann zu einer Jahreszeit wo die Wassertemperatur etwas höher ist um die Unterwasserwelt noch ein bisschen mehr geniesen zu können.
Wir würden uns wünschen wenn noch viele Taucher bei George Station machen würden. Bis dahin !!