Joes Diving Bali - Die Tauchburg, Tulamben

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YokaheCMAS, AOWD

Hallo Balifans und Tauchinteressierte,wir, das si ...

Hallo Balifans und Tauchinteressierte,

wir, das sind meine Frau Karin, mein Sohn Jan (4 Jahre, fast 5) und ich, waren zum ersten Mal auf Bali. Wir hatten uns dafür die letzten beiden Wochen im Juni und die ersten beiden Wochen im Juli 2007 Zeit genommen. Insgesamt wechselten wir 5 mal das Hotel, wir wollten ja schließlich auch etwas von der Insel sehen.

Zum Tauchen entschieden wir uns für Joe mit seiner Burg in Tulamben.
Ca. 6 Monate vor Abflug schrieb ich per email 5 Tauchbasen an um nach Infos für die Kinderbetreuung zu fragen. Seit unser Sohn Jan da ist, ist dies ein großes Kriterium für die Auswahl der richtigen Tauchbasis. Ich muss sagen, Joe war der erste der uns geantwortet hat und unsere Bedürfnisse voll befriedigte. Er bot uns an, wenn wir zum Tauchen sind, dass seine Frau Lilly und seine Tochter Jolina auf unseren Jan aufpassen werden.
Andere Tauchbasen die antworteten sind auf die Kinderbetreuung kaum oder gar nicht eingegangen. Es hieß hier oft nur, dass die Balinesen sehr kinderfreundlich sind und wenn wir erst einmal vor Ort wären, sich schon eine Lösung finden würde. Da ging es mir durch den Kopf, was wenn nicht?
Joe war von da an unser größter Favorit. Die Boot 2007 in Düsseldorf stand ja jetzt auch noch an. Wir hin und alle Tauchbasen für Bali abgeklappert. Auch hier hieß es meistens, dass das Problem mit der Kinderbetreuung vor Ort gelöst würde. Es findet sich immer jemand der auf ein Kind aufpassen würde. Da dachte ich wieder an Joe der uns anbot, dass Lilly und Jolina auf Jan aufpassen werden. Dieser Vorteil schien unschlagbar zumal wir gemäß den Erfahrungsberichten wohl eine der besten Tauchbasen auf Bali vorfinden würden. Also buchten wir per email mit Pick-Up-Service von Keraton Hotel in Jimbaran zur Burg nach Tulamben.

Gede, Joes Fahrer, holte uns morgens sehr pünktlich am Hotel ab und wir fuhren Richtung Tulamben. Auf dem Weg dorthin legten wir immer wieder kleine Fotopausen ein. Die Reisterassen sind einfach sagenhaft schön. So ein grün haben wir noch nirgendwo anders erlebt. Gegen 13:00 Uhr sind wir dann in Tulamben angekommen. Tulamben an sich ist nur eine Strasse mit jeweils rechts und links gelegenen Tauchbasen, Hotels und Restaurants, natürlich leben hier auch ein paar Balinesen. Ein großes Fußballfeld liegt in der Dorfmitte, hier werden auch regelmäßig Turniere gespielt. Wenn Tulamben verliert ist hier Staatstrauer angesagt, verlieren geht hier gar nicht. Des Öfteren werden in der Tempelanlage am Dorfrand Zeremonien abgehalten.

Joes Basis ist sehr gut gelegen. Zum Wasser musste man nur über die Strasse und dann durch einen kleinen Wald zum Wasser runter laufen. Die Tulamben-Divinghelpers trugen das komplette Equipment zum Tauchplatz. Es ist unglaublich, 2 Jacketts mit Flaschen auf dem Kopf und eins zogen sie an.

3 Tauchplätze werden direkt angelaufen. 1. Liberty, 2. Coral-Garden und 3. Drop-Off.
Die anderen Spots sind per Auto oder Boot zu erreichen.
Wir haben unseren Automaten, die Kamera und das Blei immer selbst getragen. Aber zurück zur Basis.
Nach unserer Ankunft begrüßte uns Joe sehr herzlich und er teilte uns Swantje als unseren Guide ein. Swantje (ein sehr nettes Mädel) zeigte uns unsere Zimmer und wir verstauten die Koffer. Wir waren von der Burg sehr angetan. Wir hatten hierüber ja schon viel gelesen aber wenn man erst einmal in der Burg drinnen ist, ist es noch viel schöner. Überall Palmen und Pflanzen; unser Familienzimmer hatte ein Doppelbett und ein Einzelbett. Die Zimmer waren sehr sauber und es wirkte noch alles sehr neu. Das Badezimmer mit der open-air Dusche war der Knaller, super integriert und NEIN, von außen nicht einsehbar.
Wir erreichten das Zimmer über die Pool-Brücke im hinteren Burgbereich. Jan war schon sehr auf den Pool gespannt und wollte am liebsten direkt hineinspringen.

Danach packten wir unsere Logbücher aus und gingen zu Swantje um die ersten Tauchgänge zu planen. Swantje zeigte uns jetzt erst einmal den Rest von der Basis (Trockenraum, Turm, Küche... und vor allem den Kühlschrank) und kontrollierte danach die Logbücher mit den Brevets. Wir entschlossen uns, hier auf Bali unseren PADI AOWD zu machen und legten mit Swantje die Tauchgänge fest. Bisher hatten wir nur den CMAS*, das nervt auf Dauer bei tieferen Tauchgängen.

Dann raus aus den Klamotten und ab mit Jan in den Pool. Er hatte sehr viel Spaß und sogar das Schwimmen gelernt. Er ist beim Joe das erste Mal ohne Schwimmhilfen quer durch den Pool geschwommen. Hier mal einen Dank an Tanja Lu (seine Schwimmlehrerin) für die gute Vorarbeit.
Am späten Nachmittag erkundigten wir das Dorf und am Abend haben wir bei Joe in der Basis an der Rittertafel gegessen. Was in den Berichten mit 3 Sterne Koch Made steht, ist einfach wahr. Made mit seinem Team ist unschlagbar. Die Rittertafel ist eine große Runde Steinplatte mit 12 Plätzen. Joe mag keine Gruppenbildungen, seine Gäste sollen alle am runden Tisch sitzen und sich miteinander unterhalten. Es gibt ja schließlich genügend (meistens wahre) Abenteuer zu erzählen. Getränke (Bier, Wasser, Cola, Saft) werden aus dem Kühlschrank genommen und die Strichliste neben seinen Namen führt jeder selbstständig.

So, jetzt ins Bett, es sollte bald losgehen. Wir haben uns mit Swantje um 09.00 Uhr fertig gemacht und sind das erste Mal zur Liberty getaucht. Also runter zum Wasser, Flaschen aufgerödelt und ab in die Fluten. Die Liberty tauchte in mehreren Fragmenten kurze Zeit später auf. Was für ein Anblick, die Fischvielfalt wurde in diesem Forum ja schon des Öfteren beschrieben. Man meinte, dass jede Fischgruppe hier ihren Stammplatz hat. Wir haben noch eine Gruppe von ca. 12 Büffelköpfen gesehen. Wenn die anfangen an den Korallen zu knabbern, knackt es überall. Was für ein Anblick. Nach ca. 60 Minuten wieder zurück. Wir wussten, dass wir das Wrack nicht zum letzten Mal betaucht haben. Es gibt ja noch so viel zu sehen.

Der nächste Tauchgang war am Coral-Garden. Swantje ist der perfekte Guide, wir hatten für das ganze Kleinzeug (Critters) einfach keinen Blick. Swantje kannte sich gut aus und zeigte uns sehr viel. Sie kannte auch die kleinen Verstecke der Putzergarnelen und sonstigen Krabbeltierchen.
Unseren Tieftauchgang erlebten wir mit Herbie am Drop-Off. Hier war es ein Tauchgang runter auf 30 Meter. Mit einem Eigelb spielten wir hier Unterwassertennis. Nach verschiedenen Aufgaben war Herbie zufrieden mit uns und wir machten uns an den Wiederaufstieg.

Am Abend stand der Nachttauchgang bei der Liberty auf dem Programm. Als wir ankamen Wrack sahen wir Skorpionfische ohne Ende. Das einzige ungewisse war, was kann alles aus der Dunkelheit auf uns zukommen? Auf dem Rückweg kamen wir noch an Tausenden von biofluoreszierenden Schwebeteilchen vorbei. Wir verweilten noch einen Augenblick an dieser Stelle und gingen danach aus dem Wasser.
Die Fragen die wir für den AOWD lernen mussten, besprachen wir mit Swantje meistens früh am Morgen vor den Tauchgängen auf dem Turm. Von hier hat man einen tollen Blick auf den Vulkan (G. Agung) und das Meer. Sonnenaufgang gegen 06.10 Uhr. Ein bombastischer Anblick, muss man gesehen haben.
Unser Jan war während der Tauchgänge bei Lilly sehr gut aufgehoben. Wenn Lilly nicht konnte, hat Joe ihn mit seinem Motorrad zum Dieter, 200 Meter die Strasse rauf, ins Restaurant gebracht.
Dieter lebt schon 15 Jahre hier. Dort bekam Jan Pommes und Sprite. Im Fernsehen liefen ein paar Cartoons und Jan war glücklich. Als wir Jan dort abholten aßen wir frischen Wels. Dieters Köchin ist ebenfalls genial. Hier gibt es auch für alle, die die balinesische Kost nicht mehr sehen können, Bratkartoffeln mit Spiegelei.

Spontanpartys im intimeren Kreis werden beim Dieter auch gerne gefeiert, hier mal einen Gruß an Swantje, Dieter und Joe. Es war ein gelungener Abend. Wenn ich daran denke, bekomme ich heute immer noch ein Grinsen ins Gesicht.
Für Jan war es dann bald Opa-Dieter und er nahm ihn schnell in seinem Freundeskreis auf. Am nächsten Tag gab es für den Jan bei Opa-Dieter auch ein Eis. Was für ein Leben.
Unseren Sohn zuliebe legten wir nach 2 Tagen Tauchen einen tauchfreien Tag ein und sind mit 2 Rollern durch Ostbali gefahren. Auf der Hauptstrasse Richtung Tirta Gangga (der Wasserpalast) runter bis Amlapura und dann an der Küstenstraße Richtung Amed wieder hoch nach Tulamben. Muss man erlebt haben, ist eine Tagestour. Die Roller hatte uns Joe für kleines Geld besorgt. Das Fahren ist hier im Osten kein Problem, es sollte jedoch nur solange gefahren werden wie auch die Sonne scheint. Es gibt hier einige Schlaglöcher, viel Rollsplitt und/oder es steht einfach eine Kuh auf der Strasse. Viele Balinesen sind hier auch nachts ohne Licht unterwegs.

Am nächsten Tag ging es natürlich wieder zum Tauchen, der Coral-Garden rief uns schon. Ein ortsfester Makrelenschwarm nahm uns auf und schwamm um uns herum, ein tolles Erlebnis. Nur den Tiefenmesser sollte man nicht aus den Augen lassen, es geht meistens abwärts. Alle Erlebnisse zu beschreiben würde hier den Rahmen sprengen. Bei weiteren Fragen bitte email zu mir.
Nach sechs Nächten und tollen Tauchtagen mussten wir dann leider weiter. Wir waren beim Joe bestimmt nicht das letzte Mal.

Jetzt ging es nach Lovina, Jan wollte die Delphine sehen. Gede brachte uns nach Lovina und auf dem Weg dorthin stoppten wir an einem großen Tempel bei dem eine Zeremonie stattfand und bei dem GitGit-Wasserfall (sehr sehenswert, besonders der Weg dahin...). Ein Hotel hatten wir noch nicht, wir sagten Gede was wir bereit sind zu bezahlen und er brachte und ins Aditya zu unserem Wunschpreis. Ein schönes Hotel, gute Lage. Delphinetouren um 06:00 Uhr morgens, direkt von Hotelstrand aus. Rückkehr gegen 09:30 Uhr. Nach Lovina verbrachten wir noch eine Nacht in Ubud im Hotel Sre Bungalows (schräg gegenüber vom Cafe Wayan, ebenfalls vor Ort gebucht) und 7 Nächte in Jimbaran im InterConti.
Danach ging es noch 3 Nächte nach Bangkok ins Hotel Silom an der Silomroad, direkt neben dem Nachtmarkt. Aber das ist eine andere Geschichte...

Wir sind hier Asienfans geworden. Die freundlichsten Menschen bisher trafen wir auf Bali, hier wird einem noch ohne Hintergedanken geholfen. Die Menschen verlangen nach einer Hilfeleistung auch kein Geld. Sie sind froh, dass Sie helfen durften. Ein tolles Land mit einem tollen Volk.