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aquarius62CMAS**777 TGs

Gebucht haben wir die Reise beim Hamburger online ...

Gebucht haben wir die Reise beim Hamburger online-Reisebüro Hermes (www.hermes-touristik.de) ca. 3 Monate vor Abflug. Der Reisepreis betrug für Vollpension, Transfer mit dem Wasserflugzeug und 30 kg Tauchgepäck rund 1550 €/Person.

Die Anreise:
Der Condor Direktflug von Frankfurt nach Male dauerte knapp 10 h. In Male am Schalter von Holiday Island bekamen wir sofort die Tickets für das Wasserflugzeug. Einchecken und Transfer zum Wasserflughafen dauerte nur wenige Minuten, die Flugzeit zur Insel betrug eine halbe Stunde. Das Gepäck traf mit einer anderen Maschine erst ca. 3 h später ein.

Die Insel:
Holiday Island ist ungefähr 700 x 100 m groß und in einer halben Stunde locker zu umrunden. Die Insel ist dicht bewachsen und mit 142 Bungalows besetzt. Auf der Nordseite (mit Landungssteg) ist der Strand recht breit, das Wasser aber sehr flach und ohne Korallen. Dort landen und starten mehrmals am Tag die Wasserflugzeuge, teilweise sehr früh am Morgen. Auf der Südseite ist der Strand teilweise sehr schmal und aufgrund der vielen Korallenbruchstücke sind Badeschuhe sehr empfehlenswert. Außerdem wachsen Geweihkorallen bis dicht unter die Wasseroberfläche. Auf der südöstlich gelegenen Einheimischen Insel Maamigili entsteht seit 7 Jahren ein Flughafen, der im Dezember fertig sein soll (allerdings ist nicht klar, in welchem Jahr). Anstelle der startenden Wasserflugzeuge hört man hier die teils recht heftige Brandung am 700 m vorgelagerten Außenriff.

Die Bungalows:
Es handelt sich überwiegend um Einzelbungalows im Abstand von 3 bis 10 m, alle mit überdachter Terrasse und 2 recht unbequemen Holzliegestühlen mit Auflagen. Die Unterkunft bietet reichlich Platz, und unser Bungalow war mit 2 Queensize-Betten ausgestattet. Die Klimaanlage ist schön leise und sehr effizient. Sehr schön ist die private Außendusche mit kleinem Gärtchen und hoher Mauer drum herum. Zweimal am Tag kommt der Roomboy, Duschtücher werden täglich gewechselt, die Strandlaken und Bettwäsche alle 3 Tage.

Essen/Restaurant:
Im Hauptrestaurant werden Frühstück (8 bis 10 Uhr), Mittagessen (13 bis 14:30 Uhr) und Abendessen (19:30 bis 21 Uhr) in Buffetform serviert. Neben einheimischen Gerichten ist auch genügend Auswahl für europäische Mägen vorhanden. Dazu gibt es Salate, Pasta, Suppe, Obst und süße Desserts. Das Essen ist schmackhaft und auch zum Ende hin alles noch ausreichend vorhanden. Allerdings gibt es gerade zu Beginn der Essenszeiten längere Warteschlangen vor den Töpfen. Zwei Tage vor der Abreise hatte ich mir mit einer Reihe weiterer Gästen den Magen verdorben – sonst war die Qualität des Essen jedoch einwandfrei.

Freizeitangebote:
Die Insel ist in erster Linie für ruhesuchende Gäste geeignet, Animation sucht man vergebens. Neben 2 Tischtennisplatten und einem Snooker-Tisch gibt es noch ein Badminton- und Volleyballfeld sowie einen Tennisplatz und einen 5-Loch Pseudo-Golfplatz. Zudem gibt es einen wunderschönen Wellnessbereich mit Massagen und Ayurveda-Behandlungen. Vom Hotel werden Ausflüge zu Einheimischen- und unbewohnten Inseln sowie Tagesausflüge mit Barbecue angeboten, ebenso Nachtfischen und Schnorcheltouren. An der Wassersport-Station kann man Katamaran-Segeln, surfen und Jetski fahren (15 min für rund 55 US$). Es gibt 3 Internet-Plätze, die Verbindung ist jedoch sehr langsam. Kostenlos fährt mehrmals täglich ein Boot zur Nachbarinsel Sun-Island.

Die Tauchbasis:
Geleitet wird die Basis von einem Schweizer und einer Schwedin, Andy und Lena. Darüber hinaus gibt es 3 einheimische Guides. Die Ausfahrten finden morgens um 8:45 und nachmittags um 14:15 Uhr statt, gelegentlich werden Nachttauchgänge angeboten. Jeder Gast bekommt eine ausreichen große, nummerierte Kiste fürs Equipment und einen Kleiderbügel für den Anzug. In der Regel trägt man sich tags zuvor in eine Liste mit dem jeweiligen Tauchplatz ein. Um sein Equipment braucht man sich nicht zu kümmern, die Boxen werden von den Jungs an und von Bord getragen. Es gibt ein schnelles Glasfiberboot für 15 bis 20 Taucher sowie zwei kleinere Dhonis. Die gesamte Organisation hat reibungslos geklappt, die Boote haben immer pünktlich abgelegt. 2 Süßwasserbecken stehen zum Auswaschen der der Ausrüstung zur Verfügung.

Die Tauchplätze:
Die meisten Plätze sind innerhalb einer Stunde Bootsfahrt zu erreichen. Wer die Malediven aus den 1990er Jahren kennt, wird erschüttert über die vielen toten Korallen sein. Während man am Außenriff bis 10 m Tiefe noch schöne, intakte Tischkorallen findet, überwiegt in größeren Tiefen der Korallenschrott. Trotzdem sind die meisten Tauchplätze sehr fischreich. Vom Fahnenbarsch bis zum Walhai ist alles zu sehen, die größeren Kaliber sind aber fast nur am Außenriff anzutreffen. Weißspitzen-Riffhaie, Mantas, Mobulas, Schnapperschwärme, große Rochen, Napoleons, verschiedene Muränenarten und natürlich Walhaie. Auch Schildkröten sieht man häufig. Die Sichtweite ist recht unterschiedlich und lag zwischen 10 und 20 m. Teilweise ist die Strömung recht heftig. Für empfindliche Mägen empfiehlt es sich unbedingt Tabletten gegen Seekrankheit mitzunehmen (oder eie 10er Packung in der Apotheke auf Sun Island für 1 $ zu erstehen). 2 m-Wellen waren am Außenriff in der ersten Woche eher die Norm als die Ausnahme.

Die Preise:
Wer glaubt, auf den Malediven einen Billig-Urlaub verbringen zu können, wird schnell eines besseren belehrt. 1,5 l Wasser kosten 3, ein Bier 4,50, ein Glas Apfelsaft oder 0,3 l Cola 4 Spirituosen aus der Minibar 8 bis 12 $. Zu allen Preisen werden noch 10 % Service addiert. Ausflüge schlagen mit bis zu 60 $ zu Buche, eine 50 minütige Massage kostet ab 90 $. Ob sich 50 $ pro Person und Tag für ein Upgrade von Vollpension auf AI (entspricht rund 8 Bier und 3 Fl. Wasser), muss jeder für sich entscheiden.

Das Publikum:
Den größten Teil stellen Deutsche und Schweizer, außerdem waren viele Russen dort, die meisten zwischen 30 und 50, einige auch deutlich jünger. Gelegentlich hat man Italienisch und Japanisch gehört. Die Gäste waren sehr angenehm und auch AI-Touristen sind niemals negativ aufgefallen.

Ein paar Tipps:
Wer einen empfindlichen Magen und nach einem 10-stündigen Flug keine Lust mehr hat, 3 h mit einem Speedboot zur Insel zu fahren, sollte sich für den Transfer mit dem Wasserflugzeug entscheiden (bei der Buchung in Deutschland haben wir 117 € pro Person für Hin- und Rückflug bezahlt, vor Ort kostet ein Flug 130 $). Die Malediven sind ein ganzjähriges Reiseziel, wobei das Winterhalbjahr sicher die trockenere Reisezeit ist. Im Oktober hatten wir 2 Regentage, ansonsten herrliches, aber teils recht windiges Wetter, davor gab es allerdings 2 Wochen Dauerregen. Wer das Trinkwasser geschmacklich etwas aufpeppen möchte, sollte Tritop o.Ä. oder zumindest Brausetabletten mitnehmen. Da es an der Rezeption keine Spiele und nur wenige von anderen Gästen zurückgelassene Bücher gibt, sollte Entsprechendes im Reisegepäck nicht fehlen. Insbesondere nach dem Regen gibt’s reichlich Moskitos. Da Autan angeblich nicht hilft, haben wir Antibrumm forte genommen (und sind trotzdem gebissen worden). Als Trinkgeld gibt es die Empfehlung 10 $Woche für den Roomboy, ebensoviel für den Kellner. Ansonsten wird kein Bargeld auf der Insel benötigt, alles geht auf die Zimmernummer. Ein Stromadapter für europäische Stecker ist in jedem Zimmer vorhanden.
Die Einfuhr von Alkohol ist generell verboten, das gesamte Gepäck wird bei der Einreise durchleuchtet. Es soll jedoch möglich sein, das eine oder andere kleine Fläschchen mitzunehmen, ohne aufzufallen. Für Raucher: Die Schachtel kostet im Souvenirshop 4 $, also bei Bedarf vorher im Duty free Shop eindecken (bei der Ankunft in Male gibt’s keine Einkaufsmöglichkeiten). Bei der Ausreise am Flughafen in Male kosten 2 Stangen in der rot-weißen Schachtel 38 $.

Fazit:
Holiday Island ist eine gemütliche, fast schon familiäre Insel – groß genug, manchmal keine Menschen zu sehen und so klein, dass die Wege nicht zu weit sind. Für Schnorchler sind die Möglichkeiten sehr eingeschränkt, das es kein Hausriff gibt. Aber Taucher und Erholungssuchende sind bestens aufgehoben. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis, vom Service und der Sauberkeit ist Holiday Island absolut empfehlenswert.
Weitere Infos gibt’s unter www.villahotels.com, www.villadiving.com.mv oder bei mir unter rainerk2@web.de.