Gangga Island Dive Resort, North Sulawesi

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catmotherPADI OWD130 TGs

Eco Divers - Manado

Nach der ersten Woche mit Eco Divers bei Manado wechselten wir nach Gangga Island vor der äußersten nordöstlichen Küste Sulawesis. Ja, und hier kam endlich Südseefeeling auf.


- Die Basis -
Die Basis befindet sich direkt im Hotel, unmittelbar am Strand. Es ist ein Holzhaus, wie alle anderen Häuser auf der Insel auch. Dadurch fügt es sich wunderbar in die Architektur der Siedlung ein. Zur Basis gehört das Haupthaus, wo sich die Ausrüstung, das Büro, der Schulungsraum und die Arbeitsplätze für die Fotografen befinden. Ein anderes Gebäude beherbergt die Werkstatt und den Kompressorraum, ein weiteres den Waschraum.
Alles ist auf kürzestem Raum erreichbar.
Allerdings ist die Basis nicht rund um die Uhr geöffnet, sondern hat feste Öffnungszeiten.

Die Ausrüstung – ich habe mir eine Weste geliehen – ist in ordentlichem Zustand. An Flaschen benutzt die Basis 10l-Alu mit INT-Anschluß. Deshalb vorsichtshalber immer einen Adapter mitnehmen.


- Ausstattung des Bootes -
Die beiden Tauch-Boote von den insgesamt 6 Booten sind um einiges einfacher als die der Eco Divers. Es sind einstöckige Holzboote, die nicht viel Platz bieten. Das war schon mal sehr gewöhnungsbedürftig, weil sie schnell überfüllt wirken.
Der Heckbereich ist vollständig ausgefüllt vom Motorraum. Daran schließt sich der wirklich winzige Vorbereitungsbereich für die Taucher an, dann die beengte Kabine und ein offener Sitzbereich am Bug.

Dafür, daß auf dem Boot bis zu 14 Taucher mitgenommen werden, ist es für meine Begriffe viel zu eng. Das macht sich vor allem auf der „Taucherplattform“ bemerkbar. Auf diesem Mittelteil des Schiffes, das nur ca. 2 m lang ist, steht eine Bank, wo alle Flaschen drauf sind. Unter der Bank sind die Boxen mit dem Equipment der Taucher deponiert. Zwei Tauchen müssen sich eine Box teilen.
Beim Anziehen geht es dann auch immer echt eng zu, denn obwohl die Taucher in Gruppen eingeteilt werden und sich nacheinander fertig machen, gibt es trotzdem ein ziemliches Gewusel, was mir furchtbar auf die Nerven ging. Dazu hatten wir ja noch drei Fotografen an Bord mit riesigen Kameras, die eine Menge Platz einnahmen und immer die erste Geige spielten, alles nach ihrer Pfeife tanzen ließen - das hat wirklich keinen Spaß gemacht.
Zudem konnte man in der Kabine kaum persönliche Sachen sicher unterbringen. Bei Wellengang fiel alles um oder zu Boden, das ganze Innere des Bootes wurde naß.

Eine Toilette gibt es auf den Booten nicht. Nach dem Tauchen wird einfach ein gemeinsames Pinkeln veranstaltet - falls die Guides nicht wieder in großer Eile die Leiter hochziehen, sobald der letzte aus dem Wasser ist. Das war der zweite Punkt, der mich wahnsinnig gemacht hat: die Hektik. Alles lief nach dem Motto ab, husch, husch, ins Wasser, schwimm, schwimm, raus aus dem Wasser und ab ins Körbchen. So als könnten die es nicht erwarten, wieder nach Hause zu kommen. Furchtbar, sowas war ich von Asien sonst nicht gewöhnt.


- Preise und Angebote -
Die Gangga Island Tauchbasis bietet folgende Aktivitäten an:
- Tagesfahrten
- Nachttauchen
- Anfängerausbildung (PADI u.a.)
- Spezial- und Fortgeschrittenenkurse

Hier einige Preise (gültig ab 1.4.04)
3 Tauchtage (6TG) 2 TG täglich Boot, Flasche, Blei – 250 €
5 Tauchtage (11TG) 2 TG täglich Boot, Flasche, Blei, 1 Nachttauchgang – 348 €
7 Tauchtage (16TG) 2 TG täglich Boot, Flasche, Blei, 2 Nachttauchgänge- 457 €
10 Tauchtage (22TG) 2 TG täglich Boot, Flasche, Blei, 2 Nachttauchgänge- 533 €
Aufpreis für Tagestouren Bunaken oder Lembeh Strasse - 20 USD
Nationalparkgebühr für einen Tauchtag im Bunaken Sea Garden - 5 USD (entfällt, wenn man woanders schon die Jahresgebühr von 150.000 Rupien bezahlt hat.)

Ausrüstung (pro Tag)
Jacket – 12 USD
Lampe - 7 USD


- Tauchprogramm -
Die Basis richtet ihr Programm nach dem Wetter und den Wünschen der Taucher. Wir hatten zum Beispiel einen Tauchplatz, der wirklich ausgesprochen sehenswert war und wollten da unbedingt noch ein zweites Mal hin. Also wurde dem auch entsprochen.

In der Regel wird an den drei Inseln Gangga, Bangka und Talisei in der näheren Umgebung getaucht, da sie genug Spots bieten.
Aber auch Ganztages-Fahrten nach Bunaken oder in die Lembeh Street werden einmal in der Woche angeboten.


- Ein Tauchtag -
Auf Gangga braucht man sich in keine Liste einschreiben, sondern nur Bescheid sagen, ob man beim nächsten Tauchgang dabei ist. Wenn man am Boot ist, fährt man eben mit. Auch Überraschungsgäste sind kein Problem, dann wird die Ausrüstung schnell noch geholt. Offensichtlich hat das die Basisleitung immer im Blick, daß die beiden Boote nie überfüllt sind.
8.15 Uhr geht es täglich los. Die Ausrüstung ist in der Regel bereits an Bord und das Equipment ist dann auch schon montiert. Alles ist vorbereitet, so daß man vor dem Tauchgang nur noch checken muß

Handtücher gibt es auf dem Boot, ebenso wie Trinkwasser, das man kostenlos erhält. Andere Getränke stehen nicht zur Vefügung.

An Liegeplätzen mangelt es natürlich bei so einem kleinen Boot. Man kann im Grunde nur auf dem Dach der Kabine liegen, aber das ist maximal Platz für vier Leute. Dafür hat man nur in der Kabine Schatten. Nur stinkt es da drin ganz oft, weil sich das Diesel in der Bilch sammelt. Mein Schatz erzählte mir von einem etwas stürmischeren Tauchgang, da war viel Diesel ausgelaufen und gaste dermaßen aus, daß es fast gefährlich war, in der Kabine zu rauchen.

Je nach Tauchspot dauern die Anfahrten von 15 Minuten bis zu einer Stunde.
Am Tauchplatz wird das übliche Briefing durchgeführt, bei dem der verantwortliche Tauchguide über örtliche Gegebenheiten, Sehenswertes oder andere Besonderheiten des Tauchplatzes informiert und die Gruppen zusammengestellt. Auch hier hat jede Gruppe, egal ob erfahren oder nicht, ihren eigenen Guide.

Nach dem ersten Tauchgang geht es zum Mittagessen zurück ins Resort - eben italienische Verhältnisse.

Die zweite Ausfahrt erfolgt um 15. 30 Uhr, der Nachttauchgang beginnt um 18.30 Uhr.

Wie schon in Bunaken werden die hiesigen Tauchgänge direkt vom Boot aus begonnen und wie immer in Asien wird man dann vom Boot aufgelesen, wo einen die Strömung hintreibt.

Über die Betreuung durch die Guides kann man überhaupt nicht meckern; sie war jederzeit höchst professionell, sowohl in Hinsicht Orts- und Fauna-Kenntnis, als auch in tauchtechnischer Sachkenntnis. Und auch hier fielen vor allem die extrem geschulten Augen der einheimischen Guides auf, die jedes noch so winzige Lebewesen aufspürten.


- Tauchgebiete -
Gangga Island hat das Glück, genau die Mitte von drei außerordentlichen Tauchgebieten zu bilden. So kann man neben den eigenen 24 Tauchplätzen innerhalb der Inselgruppe Bangka, Gangga und Talisei auch noch nach Osten in die Lembeh Street fahren, wo man an 7 bekannten Spots tauchen kann, oder nach Westen in den Bunaken Nationalpark, den ich im Prinzip schon beschrieben habe.

Die Tauchgebiete hier unterscheiden sich wesentlich von denen in Bunaken. Während dort Steilwände vorherrschten, gibt es hier sandige, korallenreiche Hänge und Slots, Höhlen und Korallentürme. Auch hier herrscht zeitweise eine enorme Strömung, die einen auch mal weit abtreiben kann. Deshalb sollten nur erfahrene Taucher in dieser Gegend tauchen.

Die schönsten Tauschspots liegen nach meiner Meinung um Bangka Island.
Sahaung Dua bietet einen Slot mit Korallenblöcken, schöne, farbige Weichkorallen und jede Menge interessante Tiere: Büffelkopf-Papageifische, Seeschlangen, Sepien, gebänderte Garnelen, Pygmäen-Seepferde, Schaukelfische, Muränen und jede Menge Drachenköpfe.

Auch der nebenliegende Spot Sahaung Satu war nahezu Weltklasse. Gleich zu Anfang sahen wir eine Schule Büffelköpfe, was einfach ein grandioser Anblick war. Einige Tiere kamen uns ganz nah. Daneben begegneten wir Weißspitzen-Riffhaien, einer Riesen-Muräne, sahen jede Menge Kleinfische in schönen Weichkorallen, Baby-Ammenhaie, tolle Garnelen und zum ersten Mal einen schönen blauen Fisch mit gelben Flossen und schwarzen Streifen auf den Seiten. Irgendwann fiel mir ein, wo ich den schon mal gesehen hatte: es ist die Dori bei „Findet Nemo“, im richtigen Leben ein Paletten-Doktorfisch.

Tanjung Arus bietet eine wunderschöne Höhle mit drei Ein- oder Ausgängen, vielen Kleinfischen, Hummern in Nischen, Schwämmen und Weichkorallen. Außerdem konnten wir dort mehrere Napoleons, Fangschreckenkrebse, viele Langnasenbüschelbarsche und verschiedene Kaiserfische sehen.

Auch der Nachttauchgang, den wir mitmachten, war richtig gut. Für diesen inselnahen Platz sahen wir eine ganz Menge, was im Lampenlicht noch spannender wirkte.


- Meine Meinung -
Von den Tauchplätzen und der Fauna her war Gangga Island auf jeden Fall viel sehens- und lohnenswerter als Bunaken. Auch das Wasser war hier sehr viel sauberer, so daß man kein so ungutes Gefühl hatte wegen dem Müll.


- Daten -
Gangga Island Diving Center
Gangga Island
www.ganggaisland.com


Einige der Fotos wurden mir von Angela aus Wesel zur Verfügung gestellt, die wir in Indonesien kennengelernt haben und der ich hiermit einen herzlichen Dank sende.



Tauchkarte Gangga Island


Nemo läßt grüßen