Eine Woche Safari mit der Heaven Liberty, dann ei ...
Eine Woche Safari mit der Heaven Liberty, dann eine weitere Woche Tauchen vom Hotel in der Nähe Marsa Alam, das war mein Plan für Oktober 2008. Das Reisebüro schlug das Three Corners Fayrouz mit angeschlossener Basis der Extra Divers vor. Beides wurde erst Mitte 2007 eröffnet, die gefundenen Erfahrungsberichte sprachen von einigen Anfangsschwierigkeiten bei der Basis, aber letztlich überzeugte mich die Preisliste auf der Extra Divers Webseite mit Hausrifftauchgängen für 10,- Euro.
Zuerst zur Lage, das Hotel liegt etwa 1km südlich von Port Ghalib, von wo die Heaven Flotte startet, auch der Flughafen Marsa Alam ist mit dem Auto in 15 Minuten zu erreichen, liegt er doch direkt bei Port Ghalib und nicht bei der 60 km entfernten Stadt Marsa Alam. Hier die Sicht von oben, die Aufnahme ist aber recht alt, vermutlich noch vor der Eröffnung, der Steg ist noch nicht mal im Ansatz vorhanden: http://maps.google.de/?ie=UTF8&ll=25.521308,34.642832&spn=0.007504,0.009656&t=h&z=17
Das Hotel ist soweit ganz ok, allerdings eben kein gemütliches kleines Taucherhotel, wie man das z.B. aus Dahab kennt, sondern vielmehr für Strandtouristen ausgelegt, die tagsüber am Strand liegen oder am Pool animiert werden und abends ab 21:30 Uhr lautstark unterhalten werden wollen. Die Gäste waren meist älter (60+) oder Familien mit Kleinkindern, getaucht haben vielleicht 5%. Gegründet wurde die Three Corners Hotelkette übrigens in Belgien, nicht verwunderlich, dass etwa 70% der Gäste auch von dort kommen.
Nun zum wichtigsten Punkt, die Tauchbasis der Extra Divers (http://extradivers.info/cms/front_content.php?idcat=130). Kurt sorgt für gute Laune, er und seine Truppe sind immer sehr nett und hilfsbereit. Angeboten werden Tauchgänge per Minibus (vormittags und nachmittags) und per Boot von Port Ghalib…
…aber keine Hausrifftauchgänge (huch). Der Steg muss noch bis zur Riffkante verlängert werden, damit man eine Genehmigung bekommt, dort abtauchen zu dürfen. Da nicht die Basis sondern das Hotel den Steg baut und da die Mühlen die Ägypten langsamer mahlen, weiß niemand mit Sicherheit, wann man das Hausriff tauchend genießen kann. All das wäre ja kein Problem, wenn die Preisliste keine HausriffTGs auflisten würde. Ich habe Kurt darauf angesprochen, auch darauf, dass auf der Webseite noch die Preisliste von 2007 stand. Inzwischen hat sich die Webseite geändert, es gibt die Preisliste 2008 und der HausriffTG ist mit einem Hinweis auf den Steg gestrichen… na, geht doch.
Und das war leider nicht der einzige negative Punkt:
- Beim Anmelden sagte Kurt, er sei froh, dass ich mein eigenes Equipment dabei habe, das Leihequipment sei ihm nämlich momentan ausgegangen. Ich habe nicht weiter nachgefragt, vermutlich hätte er ja von der Partnerbasis schnell was organisieren können, aber merkwürdig ist das schon.
- Am nächsten Tag bei der ersten Bootsausfahrt waren wir offenbar zu viele Taucher für ein Boot, also kam ich mit drei Schweizern auf das zweite Boot, die Venecia, die man sich mit einer anderen Basis teilt. Wer die Aufteilung gemacht hat, weiß ich nicht, gefragt wurde ich jedenfalls nicht.
- Auf dem Boot dann stellte sich heraus, dass Softdrinks und Mittagessen zusätzlich 5 Euro kosten. Nicht dass mich das arm macht, und geschmeckt hat es ja auch sehr gut, aber warum wird das nicht vorher gesagt oder auf die Preisliste geschrieben? Immerhin gäbe es vom Hotel ja auch ein, wenn auch sehr armseeliges, Lunchpaket.
- Auf der Venecia habe ich mir den Erste Hilfe Koffer angesehen, er war praktisch leer, ein paar alte Verbände, eine ausgedrückte Tube, weit und breit kein Aspirin. Der Tauchguide erklärte mir, er habe Nachschub mitgebracht und wollte den Koffer gerade auffüllen (kein Kommentar). Danach sah der Koffer wirklich besser bestückt aus, aber immer noch kein Aspirin. Der Tauchguide erklärte, er hätte Aspirin bei seinen privaten Medikamenten.
- Oft wurde der Tauchplatz für Minibusse und Boot erst sehr kurzfristig festgelegt. Wenn man sich also am Tag zuvor in die Liste einschreibt, weiß man noch gar nicht, wo es hingeht. Einmal allerdings stand der Tauchplatz eine Stunde vor der Abfahrt auf dem Zettel, ich kannte ihn noch nicht und trug mich ein. Schließlich sind wir doch woanders gelandet, offenbar auf Wunsch einiger Teilnehmer, den den zuerst geplanten Platz schon kannten. Das war ärgerlich, weil ich den neuen Platz schon kannte… immerhin hat man mich problemlos wieder zurückgefahren. Hier scheint mir die Organisiation noch verbesserungswürdig.
- Das Briefing war ärmlich, die Tauchplatzzeichnungen sind auf miekrigen A4 Blättern, viel zu klein um sie bei bis zu mehr als 20 darumstehenden Tauchern (ja, soviel waren wir in Abu Dabab) einsehen zu können. Hinweise darauf, wo bestimmte Tiere zu finden sind, gab es praktisch nicht, auch nicht wie man sich verhält, wenn beim Sicherheitsstopp Longimanus Haie um einen kreisen. Auch wurde nicht erklärt, wie man vom Boot in ein Sodiak steigt, was einer Taucherin aus Belgien vermutlich die Verstauchung und die Krücke für ein paar Tage erspart hätte.
- Bei meinem letzten Bootstauchgang hatte man vergessen, einen EAN-Ersatztank mitzunehmen. Da ein Tank zu wenig Druck hatte, musste ich meinen zweiten TG mit Luft machen.
Von anderen Tauchern habe ich noch andere Dinge gehört, einmal hatte man die EAN-Flaschen völlig vergessen vorzubereiten, einmal konnte innerhalb eines Tages kein Nachttauchgang organisiert werden.
Tja, der eine oder andere Punkt kann ja schon mal passieren, aber in der Summe hat mich die Organisation nicht wirklich überzeugt, zumal ich den direkten Vergleich mit der Heaven Liberty Safari hatte. Dass ich hier trotzdem 4 Flossen gebe, liegt daran, dass man offenbar bemüht ist, die Probleme abzustellen. Bin gespannt, welche Berichte ich in ein paar Monaten hier lese.
Nun noch ein Tipp für den letzten Urlaubstag: 20 Minuten zu Fuß südlich vom Hotel ist die Bucht Mubarak, wo man prächtig schnorcheln kann. Mit großer Wahrscheinlichkeit findet man eine der vier Schildkröten (eine ist gigantisch groß), den echten Steinfisch am letzten Betonklotz des alten Stegs oder mit Glück auch einen großen braunen Stachelrochen… es lohnt sich.
das fehlende Stück vom Steg
Massenabfertigung in Abu Dabbab
Zuerst zur Lage, das Hotel liegt etwa 1km südlich von Port Ghalib, von wo die Heaven Flotte startet, auch der Flughafen Marsa Alam ist mit dem Auto in 15 Minuten zu erreichen, liegt er doch direkt bei Port Ghalib und nicht bei der 60 km entfernten Stadt Marsa Alam. Hier die Sicht von oben, die Aufnahme ist aber recht alt, vermutlich noch vor der Eröffnung, der Steg ist noch nicht mal im Ansatz vorhanden: http://maps.google.de/?ie=UTF8&ll=25.521308,34.642832&spn=0.007504,0.009656&t=h&z=17
Das Hotel ist soweit ganz ok, allerdings eben kein gemütliches kleines Taucherhotel, wie man das z.B. aus Dahab kennt, sondern vielmehr für Strandtouristen ausgelegt, die tagsüber am Strand liegen oder am Pool animiert werden und abends ab 21:30 Uhr lautstark unterhalten werden wollen. Die Gäste waren meist älter (60+) oder Familien mit Kleinkindern, getaucht haben vielleicht 5%. Gegründet wurde die Three Corners Hotelkette übrigens in Belgien, nicht verwunderlich, dass etwa 70% der Gäste auch von dort kommen.
Nun zum wichtigsten Punkt, die Tauchbasis der Extra Divers (http://extradivers.info/cms/front_content.php?idcat=130). Kurt sorgt für gute Laune, er und seine Truppe sind immer sehr nett und hilfsbereit. Angeboten werden Tauchgänge per Minibus (vormittags und nachmittags) und per Boot von Port Ghalib…
…aber keine Hausrifftauchgänge (huch). Der Steg muss noch bis zur Riffkante verlängert werden, damit man eine Genehmigung bekommt, dort abtauchen zu dürfen. Da nicht die Basis sondern das Hotel den Steg baut und da die Mühlen die Ägypten langsamer mahlen, weiß niemand mit Sicherheit, wann man das Hausriff tauchend genießen kann. All das wäre ja kein Problem, wenn die Preisliste keine HausriffTGs auflisten würde. Ich habe Kurt darauf angesprochen, auch darauf, dass auf der Webseite noch die Preisliste von 2007 stand. Inzwischen hat sich die Webseite geändert, es gibt die Preisliste 2008 und der HausriffTG ist mit einem Hinweis auf den Steg gestrichen… na, geht doch.
Und das war leider nicht der einzige negative Punkt:
- Beim Anmelden sagte Kurt, er sei froh, dass ich mein eigenes Equipment dabei habe, das Leihequipment sei ihm nämlich momentan ausgegangen. Ich habe nicht weiter nachgefragt, vermutlich hätte er ja von der Partnerbasis schnell was organisieren können, aber merkwürdig ist das schon.
- Am nächsten Tag bei der ersten Bootsausfahrt waren wir offenbar zu viele Taucher für ein Boot, also kam ich mit drei Schweizern auf das zweite Boot, die Venecia, die man sich mit einer anderen Basis teilt. Wer die Aufteilung gemacht hat, weiß ich nicht, gefragt wurde ich jedenfalls nicht.
- Auf dem Boot dann stellte sich heraus, dass Softdrinks und Mittagessen zusätzlich 5 Euro kosten. Nicht dass mich das arm macht, und geschmeckt hat es ja auch sehr gut, aber warum wird das nicht vorher gesagt oder auf die Preisliste geschrieben? Immerhin gäbe es vom Hotel ja auch ein, wenn auch sehr armseeliges, Lunchpaket.
- Auf der Venecia habe ich mir den Erste Hilfe Koffer angesehen, er war praktisch leer, ein paar alte Verbände, eine ausgedrückte Tube, weit und breit kein Aspirin. Der Tauchguide erklärte mir, er habe Nachschub mitgebracht und wollte den Koffer gerade auffüllen (kein Kommentar). Danach sah der Koffer wirklich besser bestückt aus, aber immer noch kein Aspirin. Der Tauchguide erklärte, er hätte Aspirin bei seinen privaten Medikamenten.
- Oft wurde der Tauchplatz für Minibusse und Boot erst sehr kurzfristig festgelegt. Wenn man sich also am Tag zuvor in die Liste einschreibt, weiß man noch gar nicht, wo es hingeht. Einmal allerdings stand der Tauchplatz eine Stunde vor der Abfahrt auf dem Zettel, ich kannte ihn noch nicht und trug mich ein. Schließlich sind wir doch woanders gelandet, offenbar auf Wunsch einiger Teilnehmer, den den zuerst geplanten Platz schon kannten. Das war ärgerlich, weil ich den neuen Platz schon kannte… immerhin hat man mich problemlos wieder zurückgefahren. Hier scheint mir die Organisiation noch verbesserungswürdig.
- Das Briefing war ärmlich, die Tauchplatzzeichnungen sind auf miekrigen A4 Blättern, viel zu klein um sie bei bis zu mehr als 20 darumstehenden Tauchern (ja, soviel waren wir in Abu Dabab) einsehen zu können. Hinweise darauf, wo bestimmte Tiere zu finden sind, gab es praktisch nicht, auch nicht wie man sich verhält, wenn beim Sicherheitsstopp Longimanus Haie um einen kreisen. Auch wurde nicht erklärt, wie man vom Boot in ein Sodiak steigt, was einer Taucherin aus Belgien vermutlich die Verstauchung und die Krücke für ein paar Tage erspart hätte.
- Bei meinem letzten Bootstauchgang hatte man vergessen, einen EAN-Ersatztank mitzunehmen. Da ein Tank zu wenig Druck hatte, musste ich meinen zweiten TG mit Luft machen.
Von anderen Tauchern habe ich noch andere Dinge gehört, einmal hatte man die EAN-Flaschen völlig vergessen vorzubereiten, einmal konnte innerhalb eines Tages kein Nachttauchgang organisiert werden.
Tja, der eine oder andere Punkt kann ja schon mal passieren, aber in der Summe hat mich die Organisation nicht wirklich überzeugt, zumal ich den direkten Vergleich mit der Heaven Liberty Safari hatte. Dass ich hier trotzdem 4 Flossen gebe, liegt daran, dass man offenbar bemüht ist, die Probleme abzustellen. Bin gespannt, welche Berichte ich in ein paar Monaten hier lese.
Nun noch ein Tipp für den letzten Urlaubstag: 20 Minuten zu Fuß südlich vom Hotel ist die Bucht Mubarak, wo man prächtig schnorcheln kann. Mit großer Wahrscheinlichkeit findet man eine der vier Schildkröten (eine ist gigantisch groß), den echten Steinfisch am letzten Betonklotz des alten Stegs oder mit Glück auch einen großen braunen Stachelrochen… es lohnt sich.
das fehlende Stück vom Steg
Massenabfertigung in Abu Dabbab
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