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FerisRescue/CMAS**230 TGs

Hallo,Anfang September waren wir für 2 Wochen im ...

Hallo,

Anfang September waren wir für 2 Wochen im Swiss Inn in Dahab bei den Extra Divers. Damit Ihr den Bericht besser einordnen könnt: Meine Tauchpartnerin Tine hatte zu Beginn unserer Reise erst 21 Tauchgänge 10 davon gemeinsam in Deutschland.
Bei mir (PADI Rescue und CMAS **) habe ca. 230 Tauchgänge, Türkei, Korsika, Ägypten, Malediven und natürlich Deutschland.
Kurz zum Hotel, auch wenn das Hotel selbst nichts mit dem Basenbericht zu tun hat:
Das Hotel ist absolut empfehlenswert, einziger wirklicher Minuspunkt ist das lauwarme Essen. Wer damit leben kann wird bei der Auswahl immer etwas finden. In Ägypten kann man deutlich schlechter Essen. Die Wurst- und Käsesorten fanden zum Frühstück nicht so meinen Anklang, aber man darf nicht vergessen das der Bauer nicht gerade um die Ecke die Kühe weidet

Am Strand gibt es die schönen breiten Liegen unter einem massiven Schirm, dort lässt es sich gut relaxen. Jede Liege ist mit einem Windschutz umgeben. Verhindert ein bisschen den Kontakt zum Nachbarn und behindert die Sicht auf’s Meer wenn man nicht gerade die erste Reihe erwischt hat. Dafür bieten sie aber Windschutz, der ab Oktober November sicher von unschätzbarem Wert sein dürfte  Der Wind zieht natürlich auch jede Menge Surfer an. Um die Schwimmer zu schützen war dann auch nur ein recht überschaubarer Bereich für Schwimmer reserviert. Beim Basenbriefing wird man deutlich darauf hingewiesen nur dort aufzutauchen, alles andere ist aufgrund der schnellen Surfer nur als ungesund zu bezeichnen. Da die Sicht am Hausriff recht unterschiedlich ist unbedingt einen Kompaß mitführen.

Das Hausriff selbst besteht wie im Internet beschrieben aus ein paar Korallenblöcken unterschiedlicher Größe. Sind ok für ein oder zwei Tauchgänge. Bei schlechter Sicht ist ein Kompaß jedoch nötig um den nächsten Block zu finden und sicher wieder zurück zum Strand und in die Schwimmerzone zu kommen.

Die Basis:
Die Dinge die mir sehr gut gefielen: Sehr ordentliche Basis, baulicher Zustand Klasse, alles zweckmäßig angeordnet, jeder hat seinen nummerierten Platz für die Kiste und 2 nummerierte Bügel für die Anzugteile. Es war ständig jemand da der die Trockenräume sauber hielt, abends wurde abgeschlossen damit das Taucherherz gut schlafen kann 

Zur Einführung gab es ein sehr gutes Basisbriefing für alle Notwendigkeiten, was keine Wünsche offen lies. Checkin: Alles was nötig ist wurde kontrolliert. Ein Arzt war täglich an der Basis und stand mit Rat und Tat zur Seite soweit ich das beurteilen konnte, jedoch zum Glück nie in Anspruch nehmen musste. Trotzdem ist es positiv zu sehen das jeden Tag ein Doc verfügbar war wenn nötig.
Das Hausriff wurde von Betty gebrieft, die neben der rein örtlichen Beschreibung auch sehr ausführlich auf das einging was es wo zu sehen gab – sehr informativ!

Da meine Partnerin am ersten Tag ein kleineres Magenproblem hatte begann ich am ersten Tag allein mit dem Tauchen mit Juliane am Lighthouse Riff mit dem Checkdive. Jetzt kann man das sehen wie man will, es wird immer Leute geben die einen Checkdive gut oder schlecht finden. Aufgrund meiner Taucherfahrung wurde ich gefragt ob es ok wäre diesen in einen regulären Tauchgang zu integrieren und die sitzenden Übungen wärend des Tauchgangs frei schwimmend / tauchend zu absolvieren. Fand ich prima – so konnte man sich auf der Basis überzeugen das ich brauchbar tauche und ich musste nicht im „Sandkasten wühlen“ und konnte den ersten Tauchgang gleich richtig genießen. Auch wieder ein Punkt für die Basis.
Da ich im Prinzip ja ohne Buddy war komplettierte Eva, auch ein Gast, unsere Dreiergruppe.
Da sie erst 12 Tauchgänge hatte waren wir eine fast vorbildliche Gruppe mit nur 3 Tauchern.
Eva: Hut ab, selten eine Taucherin mit so wenig Tauchgängen und so guter Beherrschung zu sehen, alle Achtung! Sehr angenehme Tauchpartnerin. Ups, ich schweife ab …

Positiv fand ich auch das täglich im Wechsel das Blue Hole und der Canyon als Liste ausgehängt waren, die anderen Tauchplätze wurden auf die Taucher aufgeteilt, man bemühte sich das niemand einen Tauchplatz mehrmals sehen musste, es sei denn er wollte das gern.
Man hatte so aber die Wahl die beiden bekannten und beliebten Tauchplätze nach Wunch problemlos planen zu können.

Vor der Abfahrt waren die Pick-Up’s für die Ausrüstung mit dem Ziel per Schild markiert, kein Suchen nach dem richtigen Fahrzeug und man war sicher das das Tauchgerödel auch an den gleichen Tauchplatz fuhr . Organisatorisch gut gelöst!

Aber wo Licht ist findet sich bekanntlich auch ein bisschen Schatten. In diesem Fall war es an Tauchpartnerin Tine, diesen etwas herauszuarbeiten Dummerweise war einer unserer Tauchrucksäcke nicht mit am Zielflughafen, so das Tine erst einmal eine Leihausrüstung benötigte, was jedoch kein Problem darstellte. Ich schloss mich dem Checkdive an, der mit ihr und einem weiteren Checktaucher durchgeführt werden sollte und hielt mich vereinbarungsgemäß im Hintergrund. Mit fremder Ausrüstung dann in ein völlig unbekanntes Wasser zu steigen bedeutete für Tine dann jedoch einen erhöhten Stressfaktor, nicht alles klappte so wie es sollte, der zweite Checkdiver gab nicht gleich Luft wie es gebrieft war – die Übungen konnten jedoch nach einem Anlauf mehr abgeschlossen werden.
Folge jedoch war aber eine innere Unruhe, die Tine nicht so recht ablegen konnte. Im Flachwasserbereich führte das dann auch zum einen oder anderen allseits bekannten „hochploppen“, jedoch war meine helfende Hand und 2 Kilo Überbleiung stets zur Stelle 

Was mich und sie etwas gestört hat: Ihr Tauchverhalten war nicht in Ordnung, diese Ansicht teilten wir beide. Aber nach diesem Check hätte ich ein Nachbriefing erwartet wo offen gelegt wird was dem Guide nicht gefallen hat und eben der Hinweis das weitere Tauchgänge geguidet werden. Wobei ich in dem Fall den begleiteten Tauchgänge ok finde, nur eben das Nachbriefing hat gefehlt. Schließlich wünscht man sich doch auch zu hören was falsch war und wie es besser gemacht wird, sonst kann man sich den Check schenken.

Da ich natürlich Tine nicht allein lasse sind wir dann die nächsten 4 Tauchgänge als Buddyteam artig mit dem Guide getaucht. Die Aufregung war bei meiner Partnerin weg und alles lief prima. Was mich störte waren die ständig wechselnden Guides. Bei 4 Tauchgängen 3 verschiedene Guides macht recht wenig Sinn, es sei denn sie unterhalten sich ausgiebig über die Fähigkeiten ihrer Schäfchen. Den Eindruck hatte ich nicht, es kam auch weiterhin kein Kommentar zu den einzelnen Tauchgängen oder ob da ein Fortschritt bei ihr zu verzeichnen wäre. Wie auch, wenn der Guide häufig wechselt? Fand ich alles in allem nicht so sehr positiv.

Als ich dann nach dem vierten oder fünften Tauchgang an der Basis vom Guide angesprochen wurde dachte ich im ersten Augenblick er will mich auf den Arm nehmen. Er fragte mich ob mir klar wäre, wenn ich meine Tauchpartnerin bei einem begleiteten Tauchgang in der Gruppe begleitet dann natürlich auch den Guide mit 3 Euro pro TG bezahlen muß! Wie gesagt – ich habe das erst als Spaß verstanden – aber irgendwie grinste keiner dabei. Irgendwie stieg mein Blutdruck irgendwo auf Niveau des Mitteldrucks an und da ich ein ruhiger Charakter bin bat ich um mehr Erklärung: Auf dem Jeep haben 6 Taucher Platz, der Guide fährt im anderen Fahrzeug mit. Wenn ich nun in dem 6er Jeep mitfahre dann belege ich einen Platz für einen Taucher, der sonst geguidet wird und der ja auch 3 Euro zahlt. Mehr als ein „Aha“ fiel mir auf die Schnelle dazu nicht ein. Am Strand habe ich dann kurz überlegt ob mir die paar Euro es wert wären zu erklären was ich davon halte das ein Guide über 6 Schäfchen wacht die dabei natürlich nicht immer in seiner Reichweite sind. Aber ich habe mir das gespart, wollte nicht auf Konfrontationskurs gehen, obwohl ich gern angemeldet hätte das ich bei 230 Tauchgängen vielleicht auch ein kleines bisschen unterstützen könnte und ich vielleicht die 3 Euro verdient hätte anstatt bezahlen sollte

Aber ich überlegt es mir anders. Ich habe nur klar gemacht das ich dagegen bin die 3 Euro zu zahlen – und zwar unmissverständlich und das ich meine Tauchpartnerin nicht alleine lasse und wenn das dann 3 Euro kostet könne ich das nicht ändern, aber meinen Unmut äußern. Um unsere Reisekasse nicht völlig unnütz zu leeren schlug ich dann vor das wir ab jetzt völlig ungeguidet tauchen möchten. Da Tine nach dem mäßigen Checkdive beim nächsten TG mit mir zu beaknnter Ruhe gefunden hat nun wirklich sicher und sehr gelassen tauchte einigten wir uns mit dem Guide auf einen Kompromiß: Bei einem letzten geguideten Tauchgang sollte noch mal ein Auge geworfen werden. Wenn der TG ok sei dürften wir beide allein losziehen.

Der Tag kam, der Tauchgang war ein schöner Tauchgang an der Steilwand am Canyon auf 30 m. Meine Partnerin wollte ebenso wie ich gern wissen wie es denn nun so war. Moni, die dort in ihrem Urlaub als Guide beschäftigt war und unser Guide Nr. 4 war fragt recht ersaunt: Schön war es – oder was meint ihr? Meinten wir auch – wir klärten sie jedoch darüber auf das sie eigentlich noch mal ein Auge darauf werfen sollte ob Tine jetzt ohne Guide mit mir losziehen dürfe. Moni staunte, denn sie war davon nicht informiert. Nun war ich endgültig „geheilt“ und zurück auf der Basis habe ich mir nicht mehr die Mühe gemacht viel zu fragen sondern habe mich und Tine einfach als Buddyteam für den Canyon eingetragen, ohne Guide versteht sich. Es sagte auch niemand mehr etwas dagegen, ab da waren wir oder hatten uns in die Freiheit entlassen

Abgerechnet wird ja bekanntlich am Schluß – und zu meinem Erstaunen mussten weder ich noch Tine irgendwelche Gebühren für Guides bezahlen, man war sogar sehr kulant, was wiederum weit überdurchschnittlich war. Ich brauchte eine Lampe beim Nachttauchgang nicht bezahlen, bei Tine wurde halbe Tauchtage zu einem Tauchtag vom Paket zusammen gefaßt obwohl das normalerweise nicht geht, TG’s über das Paket hinaus wurden zum Paketpreis abgerechnet. Man war also wirklich Flexibel und entgegenkommend.

Es wäre für alle Beteiligten einfacher und schöner gewesen wenn nach einen Checkdive ein kurzes Nachbriefung stattgefunden hätte, sie bei einem Guide geblieben wäre und man nach jedem TG 1-2 Minuten über den Status geplaudert hätte. Die 3-Euro-Story hätte mit Rücksicht auf meinen Blutdruck ruhig entfallen dürfen und ich hätte problemlos eine Flosse mehr verteilen können. Mit anderen Worten: Die Zirkusnummer war überflüssig und hat mich genervt.

Noch ein Tip: Die Mädels unter den Guides haben aus meiner Sicht mit Abstand bessere Briefings gemacht als die Herren der Schöpfung. Deren Briefings waren auch in Ordnung, jedoch gibt es von den Mädels noch super Tipps über die Tauchplatzbeschaffenheit hinaus: Was gibt es hier zu finden, ist es groß oder eher klein, wo verstecken sich die welche Meerbewohner? Was ein fröhliches „Guten Morgen“ anging lagen die Mädels vor den Herren auch um ein Vielfaches in Führung  Der Tech-Ausbilder grüßte kein einziges Mal, vielleicht hätte ich nicht verschweigen sollen das ich auch nach CMAS ausgebildet bin
Na ja, Kleinigkeiten – aber der Ton macht die Musik.
Basisleitung: Nicky ist immer gut drauf, superfreundlich und immer für ein Schwätzchen aufgelegt und prägt damit das Bild sehr positiv. Tom liegt mir persönlich nicht so sehr, immer etwas laut und immer im Mittelpunkt und Staff faltet man auch nicht vor versammelter Manschaft/Gäste, aber ok – Charaktere sind halt unterschiedlich und mich mag bestimmt auch nicht jeder

Abschließend noch ein Tipp: Ein Nachttauchgang mit Yvonne am Lighthouse! War einer meiner Top Ten Tauchgänge überhaupt! Selbst ein Foto eines Anemonenträgers hatte ich im Kasten – war einfach nur spitzenmäßig geguidet. Danke!

Ups, jetzt hätte ich fast noch die Extra-Diver Membercard vergessen: Nützt schon gleich beim ersten Mal, denn das Swiss Inn gewährt 10% auf Eure Getränkerechnung  Nettes Goodie, was man natürlich gern mitnimmt.

Ob man nun Jeep- oder Bootstouren lieber mag hängt von jedem selbst ab. Hat auch in einem Basenbericht nichts zu suchen. Nur das die einheimische Jeepcrew recht fix war einem Teppich unter dem Hintern wegzureißen war nichts für mich gemütliche Natur. Aber dafür war man schnell zu Haus Petra und Juliane haben jedoch versucht die Fahrer ab und an zu bremsen die Teppiche aufzuladen solange noch Ausrüstung oder Touris drauf waren 
Bei Bootstouren wächst eine Gruppe schneller zusammen, da man den ganzen Tag zusammen unterwegs ist was sich bei/nach dem Abendbrot meist fortsetzt. Da auf den Jeeps die Besetzungen häufig wechselten war es etwas schwieriger Kontakte zu knüpfen.

Apropos schnell: Die Extra Divers brechen morgens recht früh auf – auch wenn ich nicht so der Frühaufsteher bin: Es hat den Vorteil das man oft erster an einem Tauchplatz ist und wer das Blue Hole oder Canyon kennt weiß diesen Vorteil zu schätzen.

Meine Tauchplatztips: Der Abstieg in Bells, dann Richtung Blue Hole an der Steilwand ist schön, Canyon ist Klasse wenn man allein ist, Islands als Foto-Lieblingsplatz, Caves mit dem besonderen Flair, der besondere Spot Lighthouse bei Tag und bei Nacht.

Etwas enttäuschend fand ich in Dahab das Fehlen oder nur seltene Auftreten von Napoleons (nicht gesehen), Schildkröte (jedoch mal von anderen gesehen), Blaupunktrochen (leider auch nicht gesehen). Möglicherweise eine Folge der vielen Angelschnüre die das Saumriff säumen und dann werden busweise fremde Schnorchler ins Wasser geworfen. Scheinbar vielfach jedoch ohne sie auf die Sensibilität so eines Ökosystems hinzuweisen, was der Fischpopulation auf Dauer auch nicht gerade helfen wird. Da kämpfen leider Yvonne & Co auf verlorenem Posten  Insgesamt können die Saumriffe nicht mit Außenriffen ab und südlich von Safaga mithalten, vom Fischreichtum stellt Islands dort die Ausnahme dar.
Warum auch von den Extra Divers Schnorchler mit ans Blue Hole genommen werden verstehe ich nicht, ist recht unnötig – da gibt es geeignetere und ungefährlichere Plätze, auch wenn die Schnorchler hier immerhin gebrieft wurden was andere Veranstalter nicht machten.

Die Sonder-Tauchausflüge zum Ras Mohammed oder Tauchen auf Kamelen kosteten 60 Euro Aufpreis, zusätzlich mussten 2 Tauchgänge bezahlt werden bzw. wurden vom Paket abgezogen. Finde ich etwas heftig, vermutlich nicht allein, denn die Touren waren nur selten bis gar nicht frequentiert.

Soweit mein Bericht, gebe mich hiermit zum Beschuß frei 


Lighhouse


Canyon


Lighhouse


Schweizer Franken Riff


Lighthouse (Trash Zone)


Lighthouse (Trash Zone) - Anglerfisch


Canyon (Ausgang - Glasfische)


Islands


Islands


Lighthouse (Trash Zone) - Annemonenträger (Nacht-TG)


Lighthouse (Trash Zone) - (Nacht-TG)


Islands


Canyon - ungewohnt schlechte Tarnung


Caves


Caves

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