Eriyadu - Nord Male Atoll - Malediven
Für ...
Für unseren diesjährigen Maledivenurlaub (Dezember 2000) wollten
wir eine Insel mit Hausriff, da wir nicht gerade "hochseetauglich" sind.
So viel unsere Wahl dann auf Eriyadu, die ja über ein legendäres
Hausriff verfügen soll..
Bei der Anfahrt zur Insel war ausser der Bar und der an einem Steg erbauten
Tauchbasis kein Haus zu sehen, alles ist toll in den Bewuchs integriert.
Nach dem Welcom Drink wurden wir dann zu unserem Heim für die nächsten
Wochen gebracht. Das man die Bungalows vom Meer aus nicht sehen kann, hat
natürlich auch einen Haken: umgekehrt kann man von den meisten Zimmern
aus nicht direkt auf´s Meer sehen. Die Bungalows 109/110 haben unserer
Meinung nach die schönste Aussicht. Die Zimmer Nummer 110 -150 liegen
am breiteren Strandabschnitt.
Die Zimmer in den Doppelbungalows sind nett eingerichtet, aufgrund
der Verwendung des dunklen Holzes für Boden, Decke und Mobiliar wirken
sie leider etwas düster. Die Zwischenwände der Bungalows sind
extrem dünn. Wohl dem, dessen Nachbar nicht schnarcht! In den halboffenen
Badezimmern kann man auch schon mal Bekanntschaft mit der einheimischen
Tier und Insektenwelt machen. Um der Moskitoplage etwas Herr zu werden,
wird einmal wöchentlich gespritzt - laut Auskunft der Hotelleitung
mit Petroleum. Danach kehrtfür einige Tage etwas Ruhe ein. Wir
haben zahlreiche Insektenabwehrmittel erfolgtlos getestet. Bei unserem
nächsten Urlaub werden wir Moskitonetze mitnehmen, damit man wenigstens
Nachts in Ruhe gelassen wird.
Was die Reinigung der Zimmer angeht, mußten wir unserem Roomboy
etwas auf die Füße treten, ein Trinkgeld alleine reichte nicht
aus. Möglicherweise lag es aber auch am Ramadan - es ging alles etwas
langsamer.
Das Essen ist sehr abwechslungsreich: Pasta, Hühnchen, Curry,
Fisch, Salate...Wer dort nicht satt wird ist selber schuld!
Der Service des Hotels ist im allgemeinen freundlich und unaufdringlich.
Kurz vor unserer Abreise sind wir im Tauchernet noch auf einen äußerst
negativen Erfahrungsbericht über die dortige Tauchbasis gestoßen.
Nachdem wir uns nun ein eigenes Bild gemacht haben können wir diese
Meinung - zum Glück nicht teilen ( Der Bericht ist auch schon von
1997).
Die dortige Basis "Eriyadu Diving Center" von Werner Lau wird von Barbara
Ebel geleitet. Außer ihr sind noch zwei weitere Deutsche Tauchlehrer
/Guides vor Ort und eine nette Japanerin.
Die Basis ist sehr gut organisiert.
Zum Spülen der Ausrüstung stehen ein Süßwasserbecken
und ein kleiner Bottich für Atemregler u.ä. zur Verfügung.
Beides wird regelmäßig gereinigt. Im Trockenraum ist ausreichend
Platz um alles zu verstauen.
Bei technischen Problemen hilft man auch gerne mit Werkzeug aus, oder
schraubt selber mit.
Die Basis verfügt über eine "Apotheke", die auch Medikamente
gerne annimmt ( bis auf Imodium, der Vorrat reicht bis ins nächste
Jahrtausend).
Der Check Dive am Hausriff ist obligatorisch.Absloviert man danach
noch mindestens 6 Tauchgänge ist dieser auch kostenlos.
Taucher mit weniger als 40 TG dürfen, außer am Hausriff,
nur begleitet ins Wasser ( kostet, glaube ich 4 $ extra?!) bei den teilweise
dort vorkommenden Strömungen aber auch durchaus sinnvoll.
Die Briefings an Bord werden an Hand von selbst gezeichneten Tafeln
sehr ausführlich durchgeführt - auf fast alle Eventualitäten
wurde hingewiesen. In der Basis liegt noch ein Ordner mit weiteren Info´s
zu den einzelenen Tauchplätzen.
Vor jedem TG erfolgt ein Strömungscheck - Teilweise mußte
dann doch anders als gebrieft getaucht werden, da die Ströung aufgrund
des wechselnden Monsums anderes, als erwartet verlief.
Die Bootscrew ist auch sehr gut. Die Ausrüstung wird äußerst
pfleglich behandelt. Das "Einsammeln" nach dem TG erfolgte prompt. Egal
wohin einen die Strömung auch trieb, innerhalb kürzester Zeit
wurde man von der Crew entdeckt und eingesammelt. Aus eigener Erfahrung
weiß ich, dass dies nicht selbstverständlich ist.
Ein "Muß" zum Tauchen ist der Finger Point: Zwar strömungsreich
aber dafür mit Haigarantie. Wir sind dort dreimal gewesen und haben
jedesmal zahlreiche Hai entdeckt.
Sehr schön ist auch die Blaue Grotte - Jetzt wissen wir endlich
was eine richtige "Waschmaschine" ist.
Ein weitere Highligt ist Helengeli Tila. Einer der wenigen Tauchplätze
die aufgrund der Lage (Außenriff Kanal) und der samit verbundenen
Strömung nicht sehr unter der Korallenbleiche gelitten haben. Hier
sollte seine Nullzeit in den Caves bei 25-30 m ausnutzen. Nach den Überhängen
findet man in den oberen Bereichen nichts weltbewegendes mehr.
Am "Batfish Reef" kann man schon einige neue Korallen bewundern - Fledermausfische
gab es jedoch nicht zu sehen.
"Madigaa" ist auch ein sehr schöner Tauchplatz, der, obwohl hier
kaum Strömung war von zahlreichen Weißspitzenriffhaien besucht
wurde. Hier hatten wir auch eine Mantabegegnung.
"Shark´s Sleeping Place" macht seinem Namen alle Ehre.
Wenn man sich ruhig in den Sandgrund legt und sehr langsam fortbewegt kann
man die Haie aus nächster Nähe betrachten.
"Bird´s Island" läßt die Schönheit des Korallengartens
vor der Bleiche auch heute noch erkennen. In der Trostlosigkeit der Korallenruinen
haben wir einige nicht so häufig zu entdeckende Fische, wie z.B. einen
Geisterpfeifenfisch und einen Schaukelfisch ausfindig machen können.
Hier findet man außerdem im 30 m Bereich eine kleine Höhle
die von einem riesigen Schwarm Glasfischen bewohnt wird. Taucht man etwas
einen Meter durch diesen "Vorhang" findet man eine Lobsterhöhle mit
ca. 15-20 Tieren.
Die Riffe haben zwar insgesamt durch das Coral bleaching stark gelitten,
man kann aber fast überall neues Leben nachwachsen sehen.
Das Hausriff ist zwar auch stark in Mitleidenschaft gezogen worden,
aber es lohnt sich immer noch dort zu tauchen.
Es gibt 4 Einstiegsstellen. Die Ausrüstung wird bis zum Einstieg
gebracht, die Flaschen hinterher wieder abgeholt. Dieser Servive kostet
pro TG 0,5$ extra.
Auch hier hatten wir beim Tauchen alles, was das Taucherherz höher
schlagen läßt: Von Schildkröten über Langusten und
Weißspitzenriffhaien bis zu Ammenhaien und Nacktschnecken.
Einzig die Schiffshalter, die hier in größeren Schwärmen
anzutreffen sind, nerven etwas. Sie docken bei allem an, das größer
ist als sie selbst. Wohl dem, der im Tropi taucht!
Uns hat zum Tauchen die Strecke zwischen dem Einstieg 155 und der Tauchschule
am besten gefallen.
Für einen Nachttauchgang eignet sich der Einstieg 110 hervorragend.
An der Steilwand wachsen langsam die Feuerkorallen nach. Nachts sind dort
zahlreiche Lobster anzutreffen.
Die Tauchgänge bucht man am besten im Internet bei www.wernerlau.com
vor. Man kann dadurch eine Menge Geld sparen. "Wiederholungstäter"
auf einer Werner Lau Basis erhalten 10 % Rabatt.
Alles in allem ein super Urlaub - Die Insel und die Basis können
wir nur weiterempfehlen.
Wir waren bestimmt nicht das lezte Mal dort.