Ursprünglich war dieser Beitrag als Leserbri ...
Ursprünglich war dieser Beitrag als Leserbrief zum Malediven Special
in der UNTERWASSER 12/97 gedacht. Auch nach zwei sehr langen und beiderseits
echt netten Gesprächen mit einer UNTERWASSER-Redakteurin wurde der
Brief weder in 01/98 noch in 02/98 veröffentlicht (der Besitzer der
Tauchbasis, Herr Werner Lau, ist langjähriger UNTERWASSER-Annoncen
Kunde......) Also hier, was ich und andere gleichzeitig dort gewesene Taucher
erlebt haben:
Wann auf Eriyadoo gewesen:
in den ersten beiden Dezemberwochen 1997, manches mag sich geändert
haben, es ist aber immer noch eine Werner Lau Tauchbasis
Wieviele TG gemacht:
30 TG: 13 mit Boot, 17 im Hausriff
Tauchbasis und Personal:
Die Tauchbasis Werner Lau ist sehr klein, mit nur drei Tauchguides
bzw. Tauchlehrern (ein Schweizer, zwei Deutsche), diese drei Angestellten
der Basis waren äußerst unfreundlich, arrogant, abweisend bis
frech/verletzend gegenüber Tauchern und Nichttauchern aufgetreten,
sodaß es reichlich Beschwerden und negative Bewertungen von vielen
Gästen gab (der Besitzer der Basis, Herr Lau, war nicht anwesend).
Von den maximal 92 Inselgästen waren nur etwa 20 Taucher, unter den
anderen Gästen gab es aber genügend Interessenten für Tauchkurse,
die allesamt durch die Atmosphäre der Tauchbasis abgestoßen
wurden. Wenigstens die einheimischen Angestellten der Basis, die sich um
Tauchflaschen usw. kümmern, waren freundlich.
Organisation des Tauchens:
Die technische Organisation des Tauchens war gut, das Briefing sehr
gut, zu jedem Bootstauchplatz gibt es eine handgezeichnete Karte und teilweise
UW-Fotos. Das Wasser im Spülbecken wurde leider nur jeden zweiten
bis dritten Tag gewechselt, ausdrücklichen Wünschen der Tauchgäste
für häufigeren Wechsel wurde ganz im Stil der Basis nicht nachgekommen.
Für Automaten und Kameras gab es nur einen unzureichenden Bottich
mit schnell versalztem Wasser.
Taucherlebnisse:
Das Tauchen Anfang Dezember 97 an den auch auf S. 55 der UNTERWASSER
12/97 zitierten Bootstauchplätzen bot weniger Großfische als
von den meisten (Malediven-erfahrenen) Tauchern erwartet wurden, lediglich
am Fingerpoint gab es Weißspitzen-Riffhaie und vereinzelt Adler-
und Stachelrochen. Das Hausriff mit 5 Einstiegen ist tatsächlich sehr
schön und war 97 noch intakt, dürfte aber nun auch dem Coral
Bleaching wie die meisten Riffe auf den Malediven verfallen sein. Mit etwas
Glück wurden im Hausriff mehr Großfische (Haie, Adlerrochen,
Barracudas) als bei Bootstauchgängen gesichtet.
Über die Insel:
schöne Insel, wenngleich auch ohne Palmenbestand, kreisrund, einmal
herumlaufen in 15 min, Windsurfen und Wasserski (wie im Katalog angekündigt)
fanden möglicherweise mangels Interessenten nicht statt.
Essen:
für meine Begriffe gut (bin allerdings nicht verwöhnt), abwechslungsreich,
Fisch, Fleisch, Pasta, Salate, Curries (leider nicht scharf genug), 2 mal
pro Woche gutes Büffet
Bungalows:
geräumig, mit Dusche, Fan, mehr oder weniger Ameisen Leider wird
täglich recht sorglos mit gesundheitlich nicht unbedenklichen Insektenvernichtungsmitteln
sowohl in der freien Natur als auch in den Bungalows umgegangen. Das Aussprühen
des Bungalows zumindest kann man auf Wunsch unterbinden. Die Insel war
überbucht, zwei Alleinreisende mußten ihr gebuchtes und teuer
bezahltes Einzelzimmer für ein paar Tage wider Willen mit anderen
Reisenden teilen.
Hotelpersonal
Die Insel war überbucht, einigen Einzelreisenden wurden für
2 - 3 Nächte Gäste einquartiert. Die Rückerstattung von
Einzelzimmerzuschlag bzw. der berechtigte Wunsch nach einer kleinen "Entschädigung"
führte zu langwierigen Verhandlungen mit dem Hotelmanagement, welches
sich dabei als sehr unfreundlich und arrogant erwies. Das übrige Personal
war sehr freundlich.
Nightlife:
nichts los, außer einer Bar: etwas für Ruhesuchende
Fazit:
gutes Preis-/Leistungsverhältnis, Essen & Bungalows entsprechend
der ***Kategorie, Tauchen an Bootstauchplätzen eher mittelmäßig
und am Hausriff oft besser, unfreundliches und arrogantes Tauchbasenpersonal
und Hotelmanagement.
Dieter Zimmer, Wuppertal (e-mail: Diet.Zimmer@t-online.de),
Jan. 98 und 22.06.2000