Reisebericht Eriyadu 12.02. -26.02.03Da auf der H ...
Reisebericht Eriyadu 12.02. -26.02.03
Da auf der Homepage von Werner Lau ausnahmslos positive Reiseberichte zu lesen sind, veröffentliche ich meine Erfahrungen bei taucher.net. Denn so schön der Urlaub auch war, es gibt auch einige kritische Anmerkungen. Ich hoffe, damit einigen potenziellen Eriyadu-Reisenden ein paar nützliche Tipps geben zu können.
Die Einreise:
Nach 9½-stündigem LTU-Direktflug von Düsseldorf sind wir auf der Flughafeninsel Hulule gelandet. Die Einreiseformalitäten gingen überraschend zügig vonstatten, und bei der Zollkontrolle wurden das Gepäck nicht mehr wie früher geöffnet sondern nur noch durchleuchten. Damit möchte ich aber niemanden zum Schinken- oder Alkoholschmuggel animieren. Der Transfer nach Eriyadu ging nach kurzer Wartezeit bei einem halben Liter Wasser für 3$ planmäßig in 50 min. über die Bühne.
Die Insel:
Die insel macht einen sehr sauberen Eindruck, bereits vor Sonnenaufgang sind Einheimische mit Laub fegen und Strand reinigen beschäftigt. Im Gegensatz zu vielen anderen Malediveninseln dominieren hier nicht Kokospalmen sondern Schatten spendendes Buschwerk, was aber dem positiven Gesamteindruck nicht abträglich ist. Es gibt 12 Gartenzimmer, die zwar strategisch gut zwischen Tauchbasis und Restaurant liegen aber deutlich kleiner sind als die 30 Doppelbungalows. Besonders empfehlenswert sind die Bungalows mit den Nummern 110-115, 118-121, 131, 140 und 148, da hier Schatten, Meerblick und Strand ideal sind. Wer plant, seinen Urlaub überwiegend im Liegestuhl zu verbringen, sollte sich eine Iso-Matte oder eine Luftmatratze mitbringen, da die Holzliegestühle hart und ausgesprochen unbequem sind. Während sich die Moskitos in Grenzen halten gibt Ameisen in verschiedenen Größen - reichlich und überall!
Aktivitäten:
An Freizeitgestaltung bietet die Insel recht wenig. Surfen, Katamaran-Segeln und Wasserschi werden zwar im Prospekt angeboten, in den 2 Wochen habe ich davon allerdings nichts gesehen. Der zweitwichtigste Sport auf den Malediven - Volleyball - wird nur von den Einheimischen betrieben, ebenso wie Badminton. Von einem Disco-Abend pro Woche abgesehen gibt es keine Animation.
Die Verpflegung:
Da wir nur Halbpension gebucht hatte, kann ich über das Mittagessen nichts sagen. Frühstück und Abendessen werden in Buffetform serviert und lassen hinsichtlich Qualität und Auswahl nichts zu wünschen übrig. Selbst Salate, Obst und Eis können bedenkenlos gegessen werden.
Die Tauchbasis:
Die Basis wird von Sanne und Robin sehr professionell geführt. Die Organisation des Tauchbetriebes klappt fast immer hervorragend, alle Ziele werden planmäßig und pünktlich angefahren. Wünsche dürfen zwar geäußert werden, werden aber nicht immer erfüllt. Zugunsten meiner nicht tauchenden Freundin wollte ich die gebuchten 6 Tage Non-Limit einmal unterbrechen, was aber mit der Begründung, es handele sich um eine Anweisung vom Chef kurz und knapp abgelehnt wurde. Ebenfalls nicht ganz verständlich war, dass ein Gast, der nachweislich ein kleines Bier zum Mittagessen getrunken hatte, deshalb von Sanne vom Nachmittagstauchgang ausgeschlossen wurde.
Die einheimische Basis- und Bootsbesatzung war außerordentlich nett und hilfbereit, wie übrigens auch das übrige Inselpersonal.
Das Hausriff:
In den Prospekten der Reiseveranstalter, die Eriyadu anbieten, wird das Hausriff als eines der schönsten der Malediven beschrieben. Das war es sicherlich auch mal - allerdings vor El Niño! Wer die Malediven vor 1997 besucht hat, dem kommen beim Anblick des Hausriffs die Tränen. Gerade im für Schnorchler interessanten oberen Bereich gleicht es einer Trümmerwüste. Sichtweiten von teilweise unter 15 m begrenzen diese Trostlosigkeit nur visuell. Die in der Homepage von Werner Lau angekündigten schlafenden Ammenhaie und der ortstreue Geigenrochen haben deshalb wohl auch das Weite gesucht. Lediglich die fast handzahme Schildkröte ist noch da. Erstaunlicherweise ist das Hausriff recht fischreich. Viele Doktorfische, Schnapper, Kugel- und Drückerfische sind auch beim Schnorcheln zu sehen.
Die Tauchplätze:
Ähnlich wie beim Hausriff sind auch die Tauchplätze, besonders die im Inneren des Atolls liegenden Spots "Birds Island" und "Batfish Reef" stark zerstört. Da auch hier die Sichtweiten 15 m kaum überschritten, lohnen sich die Plätze nicht. Wirklich schön sind dagegen die Plätze "Madigaa" (Adlerochen, Weissspitzen-Riffhaie, Schildkröten, viel Schwarmfisch), "Fingerpoint" - sofern gute Sicht ist und Strömung herrscht, sind Haie dort auf 30 m ziemlich sicher, "Blue Channel", ebenfalls im 25-30 m-Bereich, mit vielen blauen Weichkorallen, viel Fisch und Lobstern sowie "Boduhiti Tila" (Manta Point), wo ich bei heftiger Strömung mindestes 30 Mantas gesehen habe.
Die Preise:
Gegenüber vor 8 Jahren haben sich die Preise auf hohem Niveau stabilisiert: 1,5 l Wasser 3$, 0,3 l Bier 3$, Cola 2,25$, Kanne Kaffee 3$, Spaghetti Bolognese 6,50$, Postkarte mit Briefmarke 1,50$. Recht teuer ist allerdings die Bootsfahrt zu den Tauchplätzen. Für jede Fahrt werden zusätzlich 10$ berechnet. Empfehlenswert ist auch die Mitnahme der "Safety Sausage", da sie sonst für 5$ für den gesamten Urlaub gemietet werden muß. Taucher mit weniger als 40 Tauchgängen werden von einem Guide begleitet, dieser Service schlägt mit weiteren 4$ zu Buche. Bei jedem Tauchgang kommen dann nochmal weitere 50 Cent für den Flaschentransport hinzu. Schön ist, dass der Checkdive frei ist und nicht auf das gebuchte Tauchpaket angerechnet wird.
Fazit:
Für Sonnenhungrige und Erholungssuchende ist Eriyadu ideal und im Vergleich zu anderen Inseln eine recht preiswerte Alternative. Verwöhnte Tauchfreaks sind in Tauchgebieten, die nicht in dem Umfang von El Niño heimgesucht wurden, z.B. Ägypten oder Thailand in den nächsten Jahren besser aufgehoben. Deshalb gibt`s als Bewertung 4 Flossen (3 für`s Tauchen, 5 für die Insel).
Bemerkung zur Homepage von Werner Lau:
Die Darstellung ist sehr professionell, detailliert und grafisch gut aufbereitet - leider bezüglich dessen, was zu sehen ist, ziemlich übertrieben bzw. nicht mehr aktuell. Nicht nur das Hausriff (s.o.) sondern auch die anderen Tauchplätze wiesen in den 2 Wochen deutlich weniger Highlights auf, als beschrieben.
Falls weitere Infos gewünscht werden, gebe ich gerne Auskunft. Schreibt einfach eine e-mail an rainerk2@web.de.
Da auf der Homepage von Werner Lau ausnahmslos positive Reiseberichte zu lesen sind, veröffentliche ich meine Erfahrungen bei taucher.net. Denn so schön der Urlaub auch war, es gibt auch einige kritische Anmerkungen. Ich hoffe, damit einigen potenziellen Eriyadu-Reisenden ein paar nützliche Tipps geben zu können.
Die Einreise:
Nach 9½-stündigem LTU-Direktflug von Düsseldorf sind wir auf der Flughafeninsel Hulule gelandet. Die Einreiseformalitäten gingen überraschend zügig vonstatten, und bei der Zollkontrolle wurden das Gepäck nicht mehr wie früher geöffnet sondern nur noch durchleuchten. Damit möchte ich aber niemanden zum Schinken- oder Alkoholschmuggel animieren. Der Transfer nach Eriyadu ging nach kurzer Wartezeit bei einem halben Liter Wasser für 3$ planmäßig in 50 min. über die Bühne.
Die Insel:
Die insel macht einen sehr sauberen Eindruck, bereits vor Sonnenaufgang sind Einheimische mit Laub fegen und Strand reinigen beschäftigt. Im Gegensatz zu vielen anderen Malediveninseln dominieren hier nicht Kokospalmen sondern Schatten spendendes Buschwerk, was aber dem positiven Gesamteindruck nicht abträglich ist. Es gibt 12 Gartenzimmer, die zwar strategisch gut zwischen Tauchbasis und Restaurant liegen aber deutlich kleiner sind als die 30 Doppelbungalows. Besonders empfehlenswert sind die Bungalows mit den Nummern 110-115, 118-121, 131, 140 und 148, da hier Schatten, Meerblick und Strand ideal sind. Wer plant, seinen Urlaub überwiegend im Liegestuhl zu verbringen, sollte sich eine Iso-Matte oder eine Luftmatratze mitbringen, da die Holzliegestühle hart und ausgesprochen unbequem sind. Während sich die Moskitos in Grenzen halten gibt Ameisen in verschiedenen Größen - reichlich und überall!
Aktivitäten:
An Freizeitgestaltung bietet die Insel recht wenig. Surfen, Katamaran-Segeln und Wasserschi werden zwar im Prospekt angeboten, in den 2 Wochen habe ich davon allerdings nichts gesehen. Der zweitwichtigste Sport auf den Malediven - Volleyball - wird nur von den Einheimischen betrieben, ebenso wie Badminton. Von einem Disco-Abend pro Woche abgesehen gibt es keine Animation.
Die Verpflegung:
Da wir nur Halbpension gebucht hatte, kann ich über das Mittagessen nichts sagen. Frühstück und Abendessen werden in Buffetform serviert und lassen hinsichtlich Qualität und Auswahl nichts zu wünschen übrig. Selbst Salate, Obst und Eis können bedenkenlos gegessen werden.
Die Tauchbasis:
Die Basis wird von Sanne und Robin sehr professionell geführt. Die Organisation des Tauchbetriebes klappt fast immer hervorragend, alle Ziele werden planmäßig und pünktlich angefahren. Wünsche dürfen zwar geäußert werden, werden aber nicht immer erfüllt. Zugunsten meiner nicht tauchenden Freundin wollte ich die gebuchten 6 Tage Non-Limit einmal unterbrechen, was aber mit der Begründung, es handele sich um eine Anweisung vom Chef kurz und knapp abgelehnt wurde. Ebenfalls nicht ganz verständlich war, dass ein Gast, der nachweislich ein kleines Bier zum Mittagessen getrunken hatte, deshalb von Sanne vom Nachmittagstauchgang ausgeschlossen wurde.
Die einheimische Basis- und Bootsbesatzung war außerordentlich nett und hilfbereit, wie übrigens auch das übrige Inselpersonal.
Das Hausriff:
In den Prospekten der Reiseveranstalter, die Eriyadu anbieten, wird das Hausriff als eines der schönsten der Malediven beschrieben. Das war es sicherlich auch mal - allerdings vor El Niño! Wer die Malediven vor 1997 besucht hat, dem kommen beim Anblick des Hausriffs die Tränen. Gerade im für Schnorchler interessanten oberen Bereich gleicht es einer Trümmerwüste. Sichtweiten von teilweise unter 15 m begrenzen diese Trostlosigkeit nur visuell. Die in der Homepage von Werner Lau angekündigten schlafenden Ammenhaie und der ortstreue Geigenrochen haben deshalb wohl auch das Weite gesucht. Lediglich die fast handzahme Schildkröte ist noch da. Erstaunlicherweise ist das Hausriff recht fischreich. Viele Doktorfische, Schnapper, Kugel- und Drückerfische sind auch beim Schnorcheln zu sehen.
Die Tauchplätze:
Ähnlich wie beim Hausriff sind auch die Tauchplätze, besonders die im Inneren des Atolls liegenden Spots "Birds Island" und "Batfish Reef" stark zerstört. Da auch hier die Sichtweiten 15 m kaum überschritten, lohnen sich die Plätze nicht. Wirklich schön sind dagegen die Plätze "Madigaa" (Adlerochen, Weissspitzen-Riffhaie, Schildkröten, viel Schwarmfisch), "Fingerpoint" - sofern gute Sicht ist und Strömung herrscht, sind Haie dort auf 30 m ziemlich sicher, "Blue Channel", ebenfalls im 25-30 m-Bereich, mit vielen blauen Weichkorallen, viel Fisch und Lobstern sowie "Boduhiti Tila" (Manta Point), wo ich bei heftiger Strömung mindestes 30 Mantas gesehen habe.
Die Preise:
Gegenüber vor 8 Jahren haben sich die Preise auf hohem Niveau stabilisiert: 1,5 l Wasser 3$, 0,3 l Bier 3$, Cola 2,25$, Kanne Kaffee 3$, Spaghetti Bolognese 6,50$, Postkarte mit Briefmarke 1,50$. Recht teuer ist allerdings die Bootsfahrt zu den Tauchplätzen. Für jede Fahrt werden zusätzlich 10$ berechnet. Empfehlenswert ist auch die Mitnahme der "Safety Sausage", da sie sonst für 5$ für den gesamten Urlaub gemietet werden muß. Taucher mit weniger als 40 Tauchgängen werden von einem Guide begleitet, dieser Service schlägt mit weiteren 4$ zu Buche. Bei jedem Tauchgang kommen dann nochmal weitere 50 Cent für den Flaschentransport hinzu. Schön ist, dass der Checkdive frei ist und nicht auf das gebuchte Tauchpaket angerechnet wird.
Fazit:
Für Sonnenhungrige und Erholungssuchende ist Eriyadu ideal und im Vergleich zu anderen Inseln eine recht preiswerte Alternative. Verwöhnte Tauchfreaks sind in Tauchgebieten, die nicht in dem Umfang von El Niño heimgesucht wurden, z.B. Ägypten oder Thailand in den nächsten Jahren besser aufgehoben. Deshalb gibt`s als Bewertung 4 Flossen (3 für`s Tauchen, 5 für die Insel).
Bemerkung zur Homepage von Werner Lau:
Die Darstellung ist sehr professionell, detailliert und grafisch gut aufbereitet - leider bezüglich dessen, was zu sehen ist, ziemlich übertrieben bzw. nicht mehr aktuell. Nicht nur das Hausriff (s.o.) sondern auch die anderen Tauchplätze wiesen in den 2 Wochen deutlich weniger Highlights auf, als beschrieben.
Falls weitere Infos gewünscht werden, gebe ich gerne Auskunft. Schreibt einfach eine e-mail an rainerk2@web.de.