Embudu, Süd Male Atoll, Diverland

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Wir waren vom 19.09. bis 04.10.2000 zum ersten Ma ...

Wir waren vom 19.09. bis 04.10.2000 zum ersten Mal auf den Malediven
und hatten uns für die Insel Embudu Village (Süd-Male-Atoll)
entschieden (Kriterien waren damals: Zugang zu Außenrifftauchplätzen,
Strömungstauchgänge gewünscht; günstiger Preis). Sehr
gut kann man sich bereits im Vorfeld über die Insel und die Tauchplätze
unter www.diverland.de informieren.



Wie immer gab es Licht und Schatten – und vieles davon ist sicherlich
nicht auf Embudu beschränkt.



Wetter: sehr durchwachsen, d. h. von tropisch-heiss und sengender Sonne
bis zu kurzen, heftigen, teils sintflutartigen Regenfällen; auch auf
den Bootsausfahrten wurden wir vereinzelt von solchen kleinen Unwettern
heimgesucht, die sich aber glücklicherweise alsbald abregneten und
verzogen (und eher zur Belustigung an Bord beitrugen).



Insel: wir fanden sie sehr urig, in ca. einer Viertelstunde locker zu
umrunden; in der Lagune begrüßten uns als erstes ein paar Baby-Haie
(!); nett zum Schnorcheln und sonnenbaden; üppige Vegetation mit Kokospalmen
und Flughunden in den Bäumen; lästig sind allerdings etwas die
Mücken (das ist vermutlich nicht auf Embudu beschränkt).



Unterkunft: bei uns einfach, aber mehr als ausreichend.



Verpflegung (Vollpension): für unseren Geschmack (als häufige
Ägypten-Gäste) ausgezeichnet und sehr üppig; Preise für
Getränke wahrscheinlich malediventypisch teuer (aber wohl auch verständlich,
wenn man bedenkt, dass alles heran- und wieder weggeschafft werden muss).



Tauchbasis, Tauchen: Die Tauchbasis machte auf uns einen durchaus professionellen
und guten Eindruck, der allerdings von ein paar Kleinigkeiten etwas getrübt
wurde. So wollte man uns vor Ort einen höheren Preis für´s
Tauchen berechnen, als im Internet angegeben. Erst als wir auf die Angaben
im Internet verwiesen und einen Ausdruck davon vorlegten, erinnerten man
sich daran, dass es wohl ein Sparangebot für unseren Reisezeitraum
gab – und den wir gerne in Anspruch nehmen wollten (6-Tage Non-Limit-Tauchen
statt 275 US$ nur 220 US$) - also unbedingt vorher informieren (und Ausdruck
mitnehmen!). Auch bei der Berechnung eines etwas chaotisch organisierten
und gebrieften Tauchganges, bei der mehrere Tauchgruppen den Tauchplatz
nicht finden konnten, zeigte sich der Tauchbasenbesitzer erst nach etwas
Diskussion zu Kulanz (d. h. nicht-Berechnung) bereit (immerhin).



Getaucht wird entweder am Hausriff (Checktauchgang war obligatorisch,
gültige Tauchtauglichkeitsuntersuchung nachweisen) oder vom Boot (Zuschlag
zum Non-Limit-Paket seinerzeit 9 US$ pro Bootstauchgang), das Dhoni kehrt
jeweils nach dem Vormittagstauchgang wieder zur Insel zurück, so dass
man zum Mittagessen wieder auf die opulente Küche zugreifen kann.



Das Briefing an den Tauchplätzen sowie für das Hausriff waren
(bis auf die o. a. Ausnahme) durchaus gut und professionell. Das Tauchen
würde ich als durchaus anspruchsvoll bezeichen die Steilwände
und –abfälle und vor allem die teilweise recht heftige Strömung
an manchen Tauchplätzen (teilweise auch am Hausriff) würde ich
eher erfahrenen Tauchern bzw. Taucherinnen empfehlen.



Negativ: leider stehen nur 10-l-Flaschen (Alu) zur Verfügung –
12- (bzw. sogar teilw. 15-)l-Flaschen sind woanders durchaus Standard.
Die Ausrüstung der Basis (obwohl nicht von uns benutzt) machte einen
guten Eindruck, ebenfalls der Kompressor sowie die Sicherheitseinrichtungen.



Das Hausriff (obwohl stark beströmt) hat leider über weite
Strecken doch ganz erheblich unter dem Korallensterben gelitten; auf der
stets stark beströmten Spitze (NO-Seite) ist es noch einigermaßen
gut erhalten, auf der Nord- und vor allem der Süd-Seite jedoch über
weite Strecken eine Korallen-Schutthalde; Hausrifftauchgänge sind
aber dennoch (zumindest an der NO-Seite) recht lohnenswert und spannend;
die zahlreichen Außenriffe sind sicherlich in besserem Zustand und
absolut lohnenswert, aber die Vielfalt, der Formenreichtum und die Farbenpracht
der Korallen kann mit den Außenriffen des Roten Meeres unserer Meinung
nach bei weitem nicht mithalten (dies gilt aber nicht für den Fisch-,
vor allem den Großfischreichtum!).



Noch ein (für Malediven-Neulinge wie uns damals) manchmal etwas
unangenehmes Manko (gilt vermutlich für die allermeisten Tauchdhonis
auf den Malediven): an Bord gibt es keine Toilette, was dazu führte,
dass die Männer entweder vom Heck des Bootes ins Wasser urinierten
(ob das bei den Einheimischen gern gesehen ist, kann ich mir nicht vorstellen)
oder eben während des Tauchgangs. Ersteres und letzteres wollte sich
meine Freundin nicht zumuten, und somit war die Sehnsucht nach Rückkehr
auf die Insel manchmal ein wahrhaft explosives Verlangen... („Es rächt
sich der Kaffee, stets wenn ich tauchen geh` ...“) – also: beim Frühstück
auf den Kaffee weitestgehend verzichten, aber dennoch viel (und damit meine
ich wirklich viel!) Wasser trinken – und hoffen, dass man bis zur Rückkehr
durchhält...



Noch ein Tipp, der leider von vielen Tauchern nicht beherzigt und von
den Tauchguides bzw. der Basis auch nicht verlangt wurde, den ich aber
für jeden verantwortungsvollen Taucher als absolutes Muss betrachte:
jeder Taucher sollte unbedingt eine Markierungsboje (die ca. 1 m langen
Signalfarbschläuche, die es in jedem Tauchladen für ca. 30 DEM
zu erwerben gibt) mit sich führen und (mindestens bei Strömungstauchgängen)
auch nach dem Auftauchen setzen – durch die teilweise sehr starken Strömungen
am Außenriff wurden Tauchgruppen so weit abgetrieben, dass sie nur
noch sichtbar waren, weil sie sich auf das Riffdach retteten; in einem
anderen Fall musste das Boot erst einmal einige hundert Meter wegfahren,
um eine Tauchgruppe im Wasser überhaupt zu sehen, da die Sonne bereits
schon tiefer stand und die Köpfe der Gruppe gegen die Sonne kaum zu
entdecken waren.



Fazit: gute Unterkunft, Verpflegung und urige Insel, tauchen anspruchsvoll
und lohnenswert sicherlich für Fisch- und Großfischliebhaber;
(Weich-)Korallenfans und –fotografen sind möglicherweise etwas enttäuscht