Embudu, Süd Male Atoll, Diverland

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Nobbi193821PADI-OWSI

Moin zusammen!Erst vor wenigen Stunden wieder von ...

Moin zusammen!
Erst vor wenigen Stunden wieder von Embudu zurück, möchte ich gleich meine Erfahrungen loswerden, so lange sie noch "frisch" sind.

Da meine Frau und ich uns vor der Reise auch wesentlich von den positiven Einträgen in diesem Forum überzeugen lassen haben, muss ich jetzt leider sagen, dass ich mich dem vielen Lob nicht uneingeschränkt anschließen kann.

Die Insel
In der Hauptreisezeit (über Weihnachten und Silvester) war die Insel erwartungsgemäß ausgebucht, aber dennoch nicht überbevölkert. Nur die unvermeidlichen "2-Tage-im-Voraus-Liegen-Reservierer" waren etwas nervig, aber zwischen den Tauchgängen fand sich trotzdem immer noch ein lauschiges Plätzchen. Die Atmosphäre war sehr leger, und wer möchte, kann den Urlaub komplett (also auch im Restaurant und zu Weihnachten) barfuß verbringen. Diejenigen, die sich doch aufstylen mussten, eigneten sich dann hervorragend zum Lästern

Die Bungalows
Wir hatten einen Superior-Bungalow, der leicht vom Strand zurückgesetzt war. Alles in allem wäre eine Modernisierung nicht wirklich unangebracht, aber wir haben ja keinen Luxus gesucht. Man muss sich allerdings damit abfinden, dass das Wasser den Duschkopf doch recht spärlich verlässt, die Schranktüren nach dem Einräumen nicht mehr geschlossen werden können, und die 2-Mann-Gummimatte, auf der man schläft, auch die allerkleinste Regung des Partners weitergibt!
Aber damit kann man leben. Nicht empfehlenswert scheinen allerdings die (deutlich teuren) Wasser-Bungalows zu sein: sie liegen auf der wind- und wellen zugwandten Nordseite der Insel und sorgen daher inbesondere nachts für geregelte Schlaflosigkeit wegen des Lärms. Über die einfachen Bungalows kann ich kein Feedback geben, aber in Relation zu den Erfahrungen mit unserem Superior scheinen sie nicht empfehlenswert zu sein.

Zum wesentlichen: Das Tauchen
Der entscheidende Grund für Embudu war das hochgelobte Hausriff, da meine Frau nur ungern festen Boden verlässt. Dies war allerdings dann DIE große Enttäuschung: Die Strömungen am Hausriff war so stark, dass bis auf einen sehr begrenzten Bereich auch Fortgeschrittenen vom Betauchen abgeraten wurde! Nach Aussage eines TL bei der Begüßungseinweisung seien diese Verhältnisse auch die Regel, so dass wenig Hoffnung auf Besserung bestand. So blieb uns nur, den (durch die Korallenbleiche arg geschädigten) Korallengarten in zahlreichen Tauchgängen zu kartografieren. In zwei günstigen Momenten konnten wir dann doch noch eine Alternativ-Ecke des Hausriffs betauchen, die auch ahnen ließ, wie schön es sein könnte. Fazit: Das Hausriff war leider ein Satz mit X!
Die Bootstauchgänge waren dagegen sehr schön und unkompliziert organisiert, da man sich nicht schon am Vortag in Listen eintragen musste. Die Kanal-Tauchgänge sind sicher der Hit, auch wenn die Basis hier die Gäste vorher besser über die Eigenheiten starker Strömungstauchgänge aufklären sollte, da einige Gäste dort doch sichtlich überfordert waren. Womit ich bei der Tauchbasis angekommen bin...

Die Basis
Um es gleich vorweg zu nehmen: Dies war die größte Enttäuschung! Da ich über eigene Erfahrungen als TL verfüge, war ich hier über die mangelnde Dienstleistungsorientierung doch sehr überrascht!
Glücklicherweise hatte ich komplett eigene Ausrüstung (inkl. Lampe) dabei und keine fachlichen Fragen oder Probleme, mit denen ich mich an die Basis wenden musste, so dass ich kaum selbst betroffen war. Andere hatten dort weniger Glück, wie ich oft beobachten konnte.
Vielleicht liegt es an der Quasi-Monopolstellung, die eine Maledivenbasis nun mal hat, aber was einige "Kollegen und -innen" hier an Arroganz an den Tag gelegt haben, war schon erstaunlich.
Es reicht eben nicht, als Staff den ganzen Tag nur ganz lustig herumzuhüpfen, man sollte auch in der Lage (aber mindestens Willens) sein, an Bord ein gerissenes Flossenband zu wechseln, anstatt es einem Tauchbeginner kommentarlos in die Hand zu drücken, um das Gespräch mit der Freundin aus der Heimat fortzusetzen, obwohl die betreffende Gruppe (4 Personen) voll aufgerödelt zum Einstieg bereit ist.
Insgesamt war die Aufgeschlossenheit des Teams doch sehr begrenzt. Ich halte auch nichts von ständiger "Gäste-Bespaßung" - weder als Gast noch als TL - aber ein bischen zwangloser Kundenkontakt, z. B. nach dem Tauchgang, darf es doch ruhig sein. Hier wurde ständig der Eindruck vermittelt: "Achtung" - Kunde droht mit Auftrag!"
Ausnehmen möchte ich hier Rainer, Mickael, und insbesondere die Boots-Crew, die immer sehr hilfsbereit und nett war. Davon könnte das restliche Basisteam eine Menge lernen!
Fazit: So lange man keine Probleme oder Fragen hat, kann man hier sehr schöne Boots-TG haben, aber die Basis ist sicher kein Grund fürs Wiederkommen.

Zum Abschluss noch eine Anmerkung zur Verpflegung:
Das Buffet war grundsätzlich nicht übertrieben reichhaltig, aber voll OK. (Obwohl "asiatisch" nicht unsere Lieblingsrichtung ist, haben wir doch drei aufeinanderfolgende Mottoabende "Asia", "Chinese", und "Mongolian" überstanden und immer etwas gefunden)
Die besonderen Buffets zu Weihnachten und Silvester waren allerdings in Auswahl und Qualität gigantisch gut!
Nur die festen Bedienungen am (festen) Tisch haben oftmals ihre eigene Arbeitsauffassung: Hier muss der Gast sich ein Lächeln mit Trinkgeld erkaufen und nicht die Bedienung das Trinkgeld mit einem Lächeln erwerben. Aber das gibt es auch woanders ...

Fazit: Wenn man mit einigen Abzügen in der B-Note leben kann, verbringt man auf Embudu einen relaxten Urlaub mit schönen (Boots-)Tauchgängen.
Daher doch noch 4 Flossen. Aber für ein Wiederkommen reicht es nicht.

Beste Grüße und noch viele schöne TG in 2004!