Embudu, Süd Male Atoll, Diverland

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IST-FTPADI AOWD 72 TGs

Wir waren vom 14.09.2004 bis 29.09.2004 auf Embud ...

Wir waren vom 14.09.2004 bis 29.09.2004 auf Embudu.

Die Hotelanlage ist einfach aber sauber und gut. Es empfiehlt sich aber auf jeden Fall ein Superiorzimmer zu nehmen (schon wegen der Klima-Anlage).

Ist man die üppigen Korallen im Roten Meer gewohnt, wird man vom Hausriff enttäuscht sein. Der Bewuchs erholt sich nur langsam von der Korallenbleiche. Die Fische sind aber ebenso zahlreich und bunt wie im Roten Meer.
Auf jeden Fall sollte man sich aber nach der Richtung der Strömung erkundigen, bevor man seine Route festlegt, und selbst dann kann es passieren, dass die Strömung plötzlich aus der entgegengesetzten Richtung kommt.

Zu den Tauchspots, die man von Embudu aus erreichen kann, gehört der Mantapoint im Nordmale-Atoll, der Hans-Hass-Place, das Wrack der Maledives Victory und natürlich der Embudu-Express.

Tauchen dort könnte so schön sein, wäre da nicht: die Tauchbasis! Und die gilt es hier schließlich zu beurteilen.

Obwohl wir mit eigener Ausrüstung unterwegs waren, ist mir doch aufgefallen, dass keine Anzüge verliehen wurden. Das Argument, dass man diese nicht benötige, kann ich nicht ganz nachvollziehen: Zum einen schützen sie vor Verletzungen, zum anderen kann man auch im 28° C warmen Wasser nach 10 Tagen non-limit-Tauchen und benahe ununterbrochenem Regen auskühlen.

Auch wenn man Lampen oder einen Kompass ausleihen möchte, muss man sich rechtzeitig anmelden, da diese nicht allzu reichlich vorhanden sind.

Leider gibt es nur 10 l Flaschen. Für Taucher, die viel Luft benötigen oder tiefe Tauchgänge, (wie z. B. der Embudu-Express) wären 12 l Flaschen wünschenswert.

Es gibt ausreichende Möglichkeiten, seine Ausrüstung zum Trocknen aufzuhängen.

Unverschämt fand ich die Regelung, dass man unter 30 Tauchgängen nur mit Guide tauchen durfte. Selbst die Anfrage, ob ein Taucher mit weniger als 30 Tauchgängen mit einer Gruppe erfahrener Taucher ans Hausriff (!) dürfe, wurde abgelehnt.

Gleichzeitig bekam dieser Taucher dann, wie bereits in einer anderen Kritik erwähnt, aber eine DSD-Taucherin bei einem Bootstauchgang als Buddy. Wo ist da bitte schön die Logik und vor allem die Sicherheit?????

Andererseits wurde mein Mann mit Ausreden abgekanzelt, als er nach einem geguideten Tauchgang fragte, weil er Probleme mit dem Luftverbrauch und der richtigen Bleimenge hatte und dadurch etwas unsicher geworden war. Uns wurde gesagt, dass für non-limit-Taucher eigentlich kein Guide vorgesehen sei. Mit über 30 Tauchgängen müssten wir alleine zurecht kommen.
Die Tauchbasis sollte doch eigentlich froh sein, wenn ein Taucher mit Unsicherheiten nach einer professionellen Begleitung fragt und nicht in einem Anfall von Selbstüberschätzung einen Tauchunfall hat.

Man fragt sich, womit sich diese Basis eigentlich die 5 Sterne von PADI verdient hat.

Ärztliche Versorgung gibt es auf der Insel übrigens nicht. Die Tauchbasis hat zwar eine Notfallausrüstung und einige Medikamente. Aber man ist darauf angewiesen, dass unter den Hotelgästen ein Arzt ist oder man noch rechtzeitig nach Male ins Krankenhaus kommt. (Das ist der Basis natürlich nicht negativ anzurechnen, sondern eher ein generelles Problem der Insel.)

Ich hatte das Gefühl, dass die Taucher eigentlich nur störten. Es verlief nach dem Motto: „Nehmt Eure Flaschen und geht tauchen, aber lasst uns bitte in Ruhe.“

Den Leiter der Tauchbasis bekam man nur selten zu Gesicht und dann verhielt er sich gegenüber den tauchenden Gästen sehr abweisend. Ich bin bestimmt kein Freund von Animation und „Gruppenbekasperung“, aber etwas mehr Freundlichkeit gegenüber zahlenden Gästen kann man schon erwarten. Eine Tauchbasis ist schließlich auch ein Dienstleistungsbetrieb.

Das einzige Mal, das ich auffallend freundlich behandelt wurde, war am Zahltag. Freute man sich auf mein Geld oder dass ich endlich abreiste und man wieder einen nervigen Taucher weniger hatte?

Wer sich übrigens darauf verlässt, dass er auf einer deutschsprachigen Tauchbasis ist, ist verlassen. Als ich dort war, gab es neben dem Basisleiter, der sich ja sehr rar machte, nur einen deutschsprachigen Tauchlehrer. Der war meistens mit irgendwelchen Kursen beschäftigt. Im Klartext heißt das, dass auf den Bootsausfahrten ein französischer und ein maledivischer Tauchlehrer dabei waren, die das Briefing ausschließlich in englisch durchgeführt haben. Auch nicht gerade ein Sicherheitsgewinn, wenn man kein Englisch spricht.

Insgesamt fühlte ich mich bei der Tauchbasis in punkto Sicherheit und Kundenservice sehr schlecht aufgehoben. Sollte ich noch mal auf die Malediven zum Tauchen gehen, werde ich mir mit Sicherheit eine andere Insel aussuchen.

Gab es eigentlich auch etwas Positives? Ach ja: Wünsche, einen bestimmten Tauchplatz anzufahren, den die Tauchbasis auf dem Programm hatte, wurden nach Möglichkeit (Wetter und Strömung) berücksichtigt.

Und die Bootsmannschaft war ein echter Lichtblick an Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Bleibt zu hoffen, dass diese von der 5 %igen Service-Charge (Bedienungszuschlag), die der Rechnung noch zugeschlagen wurde, einen großen Batzen abbekommt. Sie hat es sich verdient.

Leider kann das die Mängel in Hinblick auf die Sicherheit nicht ausgleichen. Daher nur 1 Flosse.