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biersetCMAS **375 TGs

Wir waren als Gruppe (fünf Taucher) vom 13.-26.09 ...

Wir waren als Gruppe (fünf Taucher) vom 13.-26.09.10 im Rhianna Resort in El Gouna. Die Tauchbasis der Easydivers Academy ist direkt im Hotel integriert (am Strand) und wird auch vom Hotel beworben. Es gibt allerdings noch eine zweite Basis direkt in der Shopping-Arcade des Hotels (Colonia Divers), man hat also die Auswahl.

Wir hatten uns vorher im Internet für ein Tauchpaket entschieden und dieses per Email gebucht: fünf Tage Tauchen für 185 Euro. Die Abwicklung war hier
angenehm unkompliziert: wir erhielten per Email die Taucherkarten zugeschickt und konnten die wichtigsten Daten schon vorher ausfüllen. Eine Anzahlung/Bezahlung mussten wir im Vorfeld nicht leisten. Auch die weiteren Preise (Bootsfahrt/Riffgebühr [5 Euro], Mittagessen an Bord [4 Euro]) sind im Internet zu finden.

Im Hotel angekommen, sind wir dann zur Basis und haben dort eingecheckt. Die Basis ist mehrsprachig aufgestellt, Schwerpunkt ist aber im Belgisch/Holländischen Raum (da das Hotel hier einen klaren Gästeschwerpunkt hat). Man spricht aber gut Deutsch und Englisch. Auf den Booten kann es passieren das man mit Englisch besser weiter kommt – ein deutschsprachiger Guide kann nicht garantiert werden.

Beim einchecken erfuhren wir dann noch zwei weiteren Preisdetails: für Nitrox wird ein Aufpreis von 2 Euro/Tag berechnet und die einmalige (freiwillige) Dekokammerabgabe von 6 Euro kommt auch noch dazu. Über die fünf Tage hinausgehenden Tauchtage wurden sehr fair zum Paketpreis berechnet.

Ein Wort zum Mittagessen: wir waren auf zwei der drei für Easydivers fahrenden Booten: der Viena und der Oceanic und bei beiden Booten hatten sich Taucher auch selber was mitgebracht. Das Essen wird jeweils von der Crew gekocht und besteht aus Buffet mit Reis, Gemüse und entweder Fisch oder Fleisch. Die Getränke an Bord werden zu kleinem Preis von der Crew verkauft: Tee/Kaffe für jeweils 1 LE (Ägyp. Pfund), Wasser/Cola für 3 LE. Die Getränke sind am Ende des Tages direkt bei der Crew zu bezahlen (Euros werden auch genommen). Das Essen wird über die Basis berechnet.

Nach dem einchecken erhält jeder Taucher eine (recht kleine) Box und verstaut seine Sachen.

Der Tauchtag beginnt jeden Morgen um 08:00 Uhr mit Treffen an der Basis. Dort erfährt man dann auch „sein“ Boot. Von dort geht es mit Minibussen zur Marina (ggf. über andere Hotels, um Gäste aufzusammeln). Es empfiehlt sich nach Möglichkeit den ersten Bus zu erwischen…
Beim ersten Tauchtag (oder nach einer Pause) stehen die Boxen dann am Anfang der Marina und werden vom Taucher jeweils aufs Boot gebracht. An Bord dann aufbleien und Flaschen anrödeln, die Boote fahren dann i.d.R. so gegen 09:00 Uhr raus.

Soweit also eine typische Ägyptenbasis.

In der Bewertung reicht es für die Easydivers Academy für mich nur zu vier (von sechs) Flossen – eigentlich sogar nur drei, aber aufgrund von zwei sehr guten und bemühten Guides (Sam & Ali) kommt noch eine dazu. Das ist aber eine Flosse, die die Guides bekommen und die die Basis nicht verdient hätte.

Hauptkritikpunkte bei den Easydivers sind für mich:

- Keine Trennung von Schnorchler und Taucher auf einem Boot. Teilweise waren mehr Schnorchler als Taucher auf dem Boot, was natürlich Einfluss auf die Wahl der Tauchplätze hat. Bei uns hat das sogar dazu geführt, das ein sehr schöner Tauchplatz mit langer Anfahrt (Carless Reef) nach dem ersten TG wieder verlassen wurde, weil etwas (und es war wirklich nur etwas) Welle aufkam. Eigentlich war ein zweiter TG dort geplant, aber man könnte den Schnorchlern keine Welle zumuten…

- Die Flaschenverteilung: die Basis bietet 12 Liter Alu + Stahl jeweils mit Luft und Nitrox an, kann aber nicht garantieren, das genügen Flaschen einer Art an Bord sind. Es kann also passieren, das man morgens mit Nitrox-Alu ins Wasser geht und nachmittags mit Nitrox-Stahl tauchen muss (inkl. Änderung der Bebänderung und Experimenten am Blei). Auch stehen die Flaschen wild durcheinander – von anderen Booten kenne ich das so, dass die Flaschen immer als Pärchen zusammenstehen. Hier nicht. Da gibt es eine bunte Reihe, so dass die Übersicht, ob z.B. überhaupt genügend Alu-Nitrox an Bord sind schwerfällt. Man kümmert sich am besten selber vor dem abfahren darum und organisiert sich ggf. mit etwas Druck auf die Guides noch eine Flasche von anderen Booten. Das klappt dann zwar, muss aber eigentlich eine Selbstverständlichkeit der Basis sein.

- Auch wenn die Ausrüstung an Bord bleibt (man also am nächsten Tag wieder taucht) muss die Kiste gepackt werden (inkl. Anzug) und ist am nächsten Morgen umgestellt – jeden Morgen das fröhlich Boxensuchen.

- Harsche Kritik gibt es von mir am „Sicherheits-Management“ an Bord. Wir hatten bei einer Ausfahrt eine Familie mit kleinem Kind (ca. 1 Jahr) an Bord, das gerade laufen konnte. Die Mutter spaziert mit dem Kind auf dem Arm während die Taucher sich anziehen quer übers Tauchdeck – für mich schon mal ein Unding. Alleine da kann schon genug passieren und schon in dieser Situation erwarte ich von Guides einen Hinweis an die Mutter, das so was gefährlich ist. Nicht bei Easydivers.
Um dem ganzen dann die Krone aufzusetzen, spielte die kleine dann während die Taucher aus dem Wasser kamen auf der Plattform hinten am Boot. Mama und die Guides standen daneben, während von unten Flossen raufgereicht (bzw. wenn die Crew mal wieder nicht zur Stelle war – geworfen) wurden und zweite Stufen wunderbar in Kopfhöhe des Kindes herum baumelten. Die Guides haben leider nicht eingegriffen. Ich gebe zu, was Kinder auf einem Tauchboot angeht, bin ich durch ein blutiges Ereignisses auf den Malediven negativ geprägt und verstehe da überhaupt kein Spaß. Auf diesen Punkt angesprochen meinten die Guides (und auch die Basis beim auschecken), es wäre Verantwortung der Eltern… der Meinung bin ich nicht. Hier sind die Guides an Bord (und damit die Basis) gefragt.

Leider scheint man sich auf der Basis nicht sehr für die Meinung der Taucher zu interessieren: beim auschecken (übrigens 5% Aufschlag auf Kreditkartenzahlung) fragte uns niemand, ob alles OK war. Erst auf meine Nachfrage und einem unverständlichen Blick zeigte man mir eine „Suggestion Box“ (hinter dem Sofa, nicht so ganz einfach zu finden). Meinen ausgefüllten Meinungszettel sollte ich übrigens nicht in die Box werfen, der verschwand gleich hinterm Tresen. Wie drückte ein Guides das nach der Busfahrt mal (wohl scherzhaft aber doch prophetisch) aus: „Thank you for travelling with Easydivers – give us your money and then please go away“.

Fazit: Schöner Urlaub, schöne Tauchgänge, die Basis aber hat ein paar Dellen. Beim nächsten Mal im Rhianna Resort in El Gouna würde ich auf Colonia Divers ausweichen, die sind zwar nicht so prominent am Strand aber auch direkt im Hotel in der Shopping-Arcade. Und mit dem Bus fahren muss man bei allen