Herzliche Grüße an die ganze Taucherwelt!Ich möch ...
Herzliche Grüße an die ganze Taucherwelt!
Ich möchte an dieser Stelle einmal einen Basisbericht der anderen Art abgeben. Ich nehme an, über die Schönheiten der Unterwasserwelt, Beschaffenheit der Tauchplätze und Ablauf auf der Basis sind bereits genug Informationen im Netz.
So, nun zum eigentlichem Bericht:
Ich hatte die Freude vom 24.05.09 bis zum 31.05.09 an der Handicapped Scuba Association Dive Buddy (HSA/DB) Ausbildung, unter der Leitung des österreichischen HSA-Kursdirektors, teilzunehmen.
Zu diesem Zweck begab sich eine Gruppe von 13 Personen, bestehend aus 4 Rollifahrern, dem Kursdirektor, 3 HSA/DB-Anwärter und 5 ´ich mache Tauch- bzw. Strandurlauber´ ins Ducks Diving nach Safaga. Gleich zur Klarstellung: Obwohl sich unsere Rollifahrer, dankenswerter Weise, für unsere Ausbildung zur Verfügung stellten, waren sie im ganz normalen Tauchurlaub. Genauso wie jeder nicht behinderte Taucher auch. Zwei von ihnen bewohnten Einzelzimmer und zwei waren mit ihren Lebensgefährtinnen unterwegs. Das der Basis angeschlossene Hotel Holiday Inn ist übrigens komplett Rollstuhltauglich eingerichtet, mit mehreren Rollstuhlzimmern und es wird ständig auf mögliche Verbesserungsmöglichkeiten geachtet und diese auch umgesetzt. Diese Aussage trifft natürlich, wenn nicht sogar noch besser, auf die Basis selbst zu. Die Basisleiter, Lutz und Eddi, sind für alle Verbesserungsvorschläge sehr aufgeschlossen und diese werden dann in einer, für ägyptische Verhältnisse, unglaublich schnellen Zeit tatsächlich umgesetzt. Insider wissen wovon ich schreibe.
Als wir mit der Ausbildung begannen, gesellten sich, zu meinem Erstaunen, die Basisleiter und die Tauchlehrer/innen bzw. Divemaster/innen der Basis zur Gruppe. Auch diese nahmen an der Ausbildung zum HSA/DB teil. Obwohl die Theorieblöcke natürlich erst abends, nach dem eigentlichem ´Dienstschluss´ beginnen konnten, der Basisbetrieb lief ja wie geschmiert weiter, konnte die Begeisterung aller Teilnehmer an der Ausbildung nicht gemindert werden. Wir saßen oft bis nach 2100 Uhr und sprachen über die Möglichkeiten und Leistungen meiner gehandicappten Tauchfreunde und über die Bedürfnisse die es ihnen ermöglichen unseren fantastischen Sport mit der selben Begeisterung und Befriedigung wie wir alle durchzuführen. Ronald, der Kursdirektor, meinte einmal: Bei einem Vortrag von Michael (zur Info: voll rehabilitierter Rollifahrer nach Bruch des 3. und 7. Halswirbels, Achtung! voll rehabilitiert im Leben und natürlich keineswegs körperlich) hätte er eine Stecknadel fallen lassen können, man hätte den Aufprall gehört! Sogar Tina, sie hat bereits die HSA-Ausbildung, setze sich immer wieder dazu und lauschte unseren Gesprächen.
An dieser Stelle: Danke meine Rollifreunde, ich habe viel von Euch gelernt und Ihr habt mein Weltbild ganz gewaltig zurechtgerückt.
Während der gesamten Woche wurde, trotz der Doppelbelastung der Staff, weder der Tauch- noch der Ausbildungsbetrieb in irgendeiner Weise beinträchtigt. Ich habe am eigenen Körper verspüren dürfen wie er sich nach einem normalen Bootstag mit zwei Fun-Dives fühlt, wenn er anschließend noch die praktischen Freiwasserübungen bis 2000 Uhr durchführen darf. Waren ja eigentlich schon Dämmerungstauchgänge dabei. Aber bei der Übung mit der geschwärzten Maske, hierbei wird der Tauchgang mit einem blinden Taucher simuliert, ist es sowieso egal. Solltet Ihr einmal versuchen! Echt wahnsinnig schönes Gefühl.
Die ONDA, ein rollstuhltauglich adaptiertes Tauchschiff, mit Ihrer Besatzung darf natürlich auch nicht unerwähnt bleiben. Über Captain Schatzli, der innerhalb einer Nacht sein Boot mit einer Ausstiegsrutsche für Rollifahrer versieht, oder Mohamed mit seinen unvergesslichen Funbriefings (nein, dass echte Briefing wurde schon durch den TL durchgeführt. Auf dieser Basis wird auch die Sicherheit nicht vernachlässigt), Ibrahim, Hamata, die unermüdlichen Helfer, die immer da waren wo sie gerade gebraucht wurden, und nicht zu vergessen ´Chefkoch´ der unsere kulinarischen Bedürfnisse mehr als zufrieden stellte, waren Sie nicht nur menschlich eine Bereicherung für uns alle, sondern ließen uns auch niemals an Ihrer fachlichen Kompetenz zweifeln.
Die ONDA kann natürlich von gehandicappten Tauchern gemeinsam mit nicht behinderten Tauchern genutzt werden. Allerdings ist hierbei eine gewisse Tolleranz der nicht behinderten Taucher erforderlich. Aber nur was die Wahl der Tauchplätze betrifft. Es müssen natürlich die am Tauchplatz vorherrschenden Strömungen beachtet werden. Versucht einmal eine kurze Strecke nur mit den Armen vorwärts zu kommen. Obwohl hier sind uns die HSA-Taucher sowieso weit überlegen. Nik z.B. taucht mit normalen Flossen, die er selbst modifiziert hat, an den Armen. Und da er auch Oberarme hat die, glaube ich zumindest, eigentlich Oberschenkel werden sollten, kannst dich als Fußflossentaucher ganz schön anstrengen um mit ihm mitzuhalten. Aber wer gemütliche und und entspannte Tauchgänge mag ist dann auf der ONDA genau richtig aufgehoben. Und sollte die ONDA keine HSA-Taucher an Bord haben, was leider zur Zeit sowieso sehr selten ist, sind die Vorteile der rollstuhlgerechten Ausführung (mehr Platz, größere Toilette usw.) auch nicht zu verachten.
Ich bin der Meinung diese Basis bietet nicht nur erfahrenen Tauchern alle Voraussetzungen für einen schönen, individuellen gut organisierten Tauchurlaub sondern ist vor allem für Tauchanfänger, oder für Taucher die nach langer Pause wieder in die unglaubliche Unterwasserwelt des Roten Meeres eintauchen wollen, eine gute Option. Denn wer bereit ist sich den individuellen Bedürfnissen meiner Rollifreunde mit solcher Hingabe zu widmen, bereit ist nicht nur persönlich sondern auch finanziell in die Basis zu investieren, der menschlich bereit ist den HSA-Taucher, im Rahmen seiner Möglichkeiten, als vollwertigen Taucher zu aktzeptieren der kann eigentlich nicht schlecht sein.
Wie ich zu Beginn bereits erwähnte, ist dieser Basisbericht etwas anderen Inhaltes als die üblichen. Ich wollte Euch nicht nur die Qualität der Basis beschreiben sondern Euch auch auf den Anblick eines Rollstuhlfahrers, oder eines Menschen mit einer anderen Behinderung vorbereiten, den Ihr beim Besuch dieser Basis vielleicht haben werdet. Wundert Euch nicht, wenn sich diese Menschen auf ein Tauchboot begeben, sich in Neopren zwängen, sich das Tauchgerödel anlegen (alles wahrscheinlich unter dementsprechender Unterstützung Ihres HSA/DB) und sich danach ins Wasser stürzen. Im Rahmen Ihrer Möglichkeiten, und über diese wissen Sie ganz genau Bescheid, sind Sie als vollwertige Taucher anzusehen.
Liebes Team der Ducks Diving Basis!
Danke für die schöne Woche, Danke für Euer Verständnis, macht weiter so. Ich würde Euch ja gerne die ganze Flossenfabrik von Scubapro verleihen, bin aber leider mit sechs limitiert. Wir sehen uns sicher wieder.
Ich möchte an dieser Stelle einmal einen Basisbericht der anderen Art abgeben. Ich nehme an, über die Schönheiten der Unterwasserwelt, Beschaffenheit der Tauchplätze und Ablauf auf der Basis sind bereits genug Informationen im Netz.
So, nun zum eigentlichem Bericht:
Ich hatte die Freude vom 24.05.09 bis zum 31.05.09 an der Handicapped Scuba Association Dive Buddy (HSA/DB) Ausbildung, unter der Leitung des österreichischen HSA-Kursdirektors, teilzunehmen.
Zu diesem Zweck begab sich eine Gruppe von 13 Personen, bestehend aus 4 Rollifahrern, dem Kursdirektor, 3 HSA/DB-Anwärter und 5 ´ich mache Tauch- bzw. Strandurlauber´ ins Ducks Diving nach Safaga. Gleich zur Klarstellung: Obwohl sich unsere Rollifahrer, dankenswerter Weise, für unsere Ausbildung zur Verfügung stellten, waren sie im ganz normalen Tauchurlaub. Genauso wie jeder nicht behinderte Taucher auch. Zwei von ihnen bewohnten Einzelzimmer und zwei waren mit ihren Lebensgefährtinnen unterwegs. Das der Basis angeschlossene Hotel Holiday Inn ist übrigens komplett Rollstuhltauglich eingerichtet, mit mehreren Rollstuhlzimmern und es wird ständig auf mögliche Verbesserungsmöglichkeiten geachtet und diese auch umgesetzt. Diese Aussage trifft natürlich, wenn nicht sogar noch besser, auf die Basis selbst zu. Die Basisleiter, Lutz und Eddi, sind für alle Verbesserungsvorschläge sehr aufgeschlossen und diese werden dann in einer, für ägyptische Verhältnisse, unglaublich schnellen Zeit tatsächlich umgesetzt. Insider wissen wovon ich schreibe.
Als wir mit der Ausbildung begannen, gesellten sich, zu meinem Erstaunen, die Basisleiter und die Tauchlehrer/innen bzw. Divemaster/innen der Basis zur Gruppe. Auch diese nahmen an der Ausbildung zum HSA/DB teil. Obwohl die Theorieblöcke natürlich erst abends, nach dem eigentlichem ´Dienstschluss´ beginnen konnten, der Basisbetrieb lief ja wie geschmiert weiter, konnte die Begeisterung aller Teilnehmer an der Ausbildung nicht gemindert werden. Wir saßen oft bis nach 2100 Uhr und sprachen über die Möglichkeiten und Leistungen meiner gehandicappten Tauchfreunde und über die Bedürfnisse die es ihnen ermöglichen unseren fantastischen Sport mit der selben Begeisterung und Befriedigung wie wir alle durchzuführen. Ronald, der Kursdirektor, meinte einmal: Bei einem Vortrag von Michael (zur Info: voll rehabilitierter Rollifahrer nach Bruch des 3. und 7. Halswirbels, Achtung! voll rehabilitiert im Leben und natürlich keineswegs körperlich) hätte er eine Stecknadel fallen lassen können, man hätte den Aufprall gehört! Sogar Tina, sie hat bereits die HSA-Ausbildung, setze sich immer wieder dazu und lauschte unseren Gesprächen.
An dieser Stelle: Danke meine Rollifreunde, ich habe viel von Euch gelernt und Ihr habt mein Weltbild ganz gewaltig zurechtgerückt.
Während der gesamten Woche wurde, trotz der Doppelbelastung der Staff, weder der Tauch- noch der Ausbildungsbetrieb in irgendeiner Weise beinträchtigt. Ich habe am eigenen Körper verspüren dürfen wie er sich nach einem normalen Bootstag mit zwei Fun-Dives fühlt, wenn er anschließend noch die praktischen Freiwasserübungen bis 2000 Uhr durchführen darf. Waren ja eigentlich schon Dämmerungstauchgänge dabei. Aber bei der Übung mit der geschwärzten Maske, hierbei wird der Tauchgang mit einem blinden Taucher simuliert, ist es sowieso egal. Solltet Ihr einmal versuchen! Echt wahnsinnig schönes Gefühl.
Die ONDA, ein rollstuhltauglich adaptiertes Tauchschiff, mit Ihrer Besatzung darf natürlich auch nicht unerwähnt bleiben. Über Captain Schatzli, der innerhalb einer Nacht sein Boot mit einer Ausstiegsrutsche für Rollifahrer versieht, oder Mohamed mit seinen unvergesslichen Funbriefings (nein, dass echte Briefing wurde schon durch den TL durchgeführt. Auf dieser Basis wird auch die Sicherheit nicht vernachlässigt), Ibrahim, Hamata, die unermüdlichen Helfer, die immer da waren wo sie gerade gebraucht wurden, und nicht zu vergessen ´Chefkoch´ der unsere kulinarischen Bedürfnisse mehr als zufrieden stellte, waren Sie nicht nur menschlich eine Bereicherung für uns alle, sondern ließen uns auch niemals an Ihrer fachlichen Kompetenz zweifeln.
Die ONDA kann natürlich von gehandicappten Tauchern gemeinsam mit nicht behinderten Tauchern genutzt werden. Allerdings ist hierbei eine gewisse Tolleranz der nicht behinderten Taucher erforderlich. Aber nur was die Wahl der Tauchplätze betrifft. Es müssen natürlich die am Tauchplatz vorherrschenden Strömungen beachtet werden. Versucht einmal eine kurze Strecke nur mit den Armen vorwärts zu kommen. Obwohl hier sind uns die HSA-Taucher sowieso weit überlegen. Nik z.B. taucht mit normalen Flossen, die er selbst modifiziert hat, an den Armen. Und da er auch Oberarme hat die, glaube ich zumindest, eigentlich Oberschenkel werden sollten, kannst dich als Fußflossentaucher ganz schön anstrengen um mit ihm mitzuhalten. Aber wer gemütliche und und entspannte Tauchgänge mag ist dann auf der ONDA genau richtig aufgehoben. Und sollte die ONDA keine HSA-Taucher an Bord haben, was leider zur Zeit sowieso sehr selten ist, sind die Vorteile der rollstuhlgerechten Ausführung (mehr Platz, größere Toilette usw.) auch nicht zu verachten.
Ich bin der Meinung diese Basis bietet nicht nur erfahrenen Tauchern alle Voraussetzungen für einen schönen, individuellen gut organisierten Tauchurlaub sondern ist vor allem für Tauchanfänger, oder für Taucher die nach langer Pause wieder in die unglaubliche Unterwasserwelt des Roten Meeres eintauchen wollen, eine gute Option. Denn wer bereit ist sich den individuellen Bedürfnissen meiner Rollifreunde mit solcher Hingabe zu widmen, bereit ist nicht nur persönlich sondern auch finanziell in die Basis zu investieren, der menschlich bereit ist den HSA-Taucher, im Rahmen seiner Möglichkeiten, als vollwertigen Taucher zu aktzeptieren der kann eigentlich nicht schlecht sein.
Wie ich zu Beginn bereits erwähnte, ist dieser Basisbericht etwas anderen Inhaltes als die üblichen. Ich wollte Euch nicht nur die Qualität der Basis beschreiben sondern Euch auch auf den Anblick eines Rollstuhlfahrers, oder eines Menschen mit einer anderen Behinderung vorbereiten, den Ihr beim Besuch dieser Basis vielleicht haben werdet. Wundert Euch nicht, wenn sich diese Menschen auf ein Tauchboot begeben, sich in Neopren zwängen, sich das Tauchgerödel anlegen (alles wahrscheinlich unter dementsprechender Unterstützung Ihres HSA/DB) und sich danach ins Wasser stürzen. Im Rahmen Ihrer Möglichkeiten, und über diese wissen Sie ganz genau Bescheid, sind Sie als vollwertige Taucher anzusehen.
Liebes Team der Ducks Diving Basis!
Danke für die schöne Woche, Danke für Euer Verständnis, macht weiter so. Ich würde Euch ja gerne die ganze Flossenfabrik von Scubapro verleihen, bin aber leider mit sechs limitiert. Wir sehen uns sicher wieder.
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