Zum zweiten Mal war ich mit drei Freunden vom 12. ...
Zum zweiten Mal war ich mit drei Freunden vom 12. - 16. Mai 2010 in Kroatien auf der Tauchbasis „Relaxt Abgetaucht“ (www.relaxt-abgetaucht.de) oder „Diving Center Puntizela“ (wie man will ) bei Sabine und Rudi.
Auch dieses Mal war wieder alles super organisiert von Sabine und professionell geführt von Rudi. Auch wenn das Wetter und die hohen Wellen es leider verhindert haben, dass wir zum absoluten Highlight dieser Gegend fahren konnten, zum österreichischen Passagierschiff „Baron Gautsch“, welches im Ersten Weltkrieg im Jahr 1914 durch eine (eigene) Seemine gesunken ist, waren alle Tauchgänge TOP. Einige haben zwar deswegen gemault, aber ich vertraue Rudi in diesem Punkt vollkommen, wenn er sagt, dass eine Ausfahrt nicht möglich ist. Wenn ich bedenke, wie es schon in Küstennähe geschaukelt hat ohne Ende, dann will ich gar nicht wissen, wie 12 Seemeilen draußen der Seegang ist. Und Wind hatten wir ja wirklich genug…
Schon die Ausfahrten mit dem Speedboot „Miraculix“ zu den anderen Tauchplätzen sind ein Erlebnis für sich. Wenn die 500 PS das Boot beschleunigen, dann ist FESTHALTEN angesagt. Gemütlicher ist der kleine ehemalige Fischkutter „REA“, dieser bietet Platz für 12 Taucher und braucht halt etwas länger, bis er die Tauchplätze erreicht, dafür knallt er bei Seegang nicht so brachial auf die Wellen . Außerdem ist das Deck überdacht, was Einem bei dem Regenwetter, welches wir hatten, doch etwas Schutz bietet.
Zu sehen gibt es Alles, was das Mittelmeer in dieser Gegend hergibt: Brassen, Conger, Salbellen, verschiedene Barsche und Seesterne, teilweise sehr große Hummer und Langusten, Meerbarben, Drachenköpfe und vieles mehr. Erwähnenswert sind auch die schönen Steilwände (z.B. Bumbişte) und die zahlreichen Höhlen (Lampe nicht vergessen), hier ist der Tauchplatz Valovine (am besten mit Sabine (Insider ) besonders erwähnenswert. Eine traumhafte Grotte mit vielen Fledermäusen am Ende. Die freuen sich immer über Besuch, so dass sie dann im Lampenschein wild auffliegen und die Höhle fluchtartig verlassen . Beim Rauskommen schaut man dann in ein traumhaftes, lichtdurchflutetes Blauwasser - ein Anblick, den man nur schwer vergisst !!!
Ein besonderes Highlight sind allerdings die Wracks der Gegend. Natürlich die oben erwähnte „Baron Gautsch“, aber auch die „Varese“ und die „Hans Schmidt“ sind nicht zu verachten, allerdings alle so um die 40 Meter tief, Strömung und schlechte Sicht möglich und somit nix für Anfänger. Dummerweise hat für uns das Wetter nicht mitgespielt, aber das ist nur ein Grund, im Spätsommer oder Herbst wiederzukommen.
Apropos Anfänger: Einen Solchen hatten wir auch dabei, wenn auch recht talentiert. Um ihn wurde sich vorbildlichst gekümmert. Die Tauchplätze wurden so gewählt, dass Alle was davon hatten und er nicht überfordert war, aber auch wir „Erfahrenen“ hatten was davon. Es wurde sich ständig von Sabine oder Rudi erkundigt, ob alles passt oder ob er was braucht oder wie der letzte TG für ihn von der Schwierigkeit her war. So sollte es immer sein.
Die Basis selber ist sehr gut organisiert, jeder bekommt eine eigene Kiste für sein Zeug, diese sind in Regalen im Ausrüstungsraum gelagert und über Nacht eingeschlossen (logischerweise). Für Anzüge und Jackets sind Wägen vorhanden, welche abends in den Ausrüstungsraum geschoben werden (empfehlenswert: eigenen Jacketbügel mitnehmen, die vorhandenen Bügel sind nur für Anzüge geeignet). Für die Ausfahrten des nächsten Tages hängen am Nachmittag Listen aus, in welche man sich eintragen kann. Aber auch, wenn man das mal vergessen werden sollte, ist Sabine da extrem flexibel. Sauerstoff, GPS und Funk auf jedem Schiff und auf der Basis ausreichend vorhanden.
Vom Anzug her empfiehlt sich für diese Jahreszeit auf jeden Fall ein 7mm-HT mit Kopfhaube und Handschuhen. Das liegt natürlich auch am Kälteempfinden eines Jeden. Ich persönlich (eigentlich kein Weichei) hatte meinen 6mm-Neopren-Trocki dabei und war froh drum, ich habe auf Tiefe keinesfalls geschwitzt oder es war zu warm mit meinen dünnen Unterzieher. Dafür hab ich dann die Kopfhaube weggelassen (nervt mich ). Einer meiner Freunde hat seinen Trocki zuhause gelassen und hat sich dann doch ein wenig geärgert . 7mm-HT ist übrigens auch im Sommer für die tiefen Tauchplätze empfehlenswert, 3mm ist eindeutig zu kalt, auch mit Kopfhaube (eigene Erfahrung, letztes Jahr). Starke Lampe sollte mitgenommen werden, wenn vorhanden, kann aber auch ausgeliehen werden, Computer obligatorisch, Boje und Reel kann bei den weit draußen liegenden Wracks auch nichts schaden.
Fazit: absolut empfehlenswert, typisch Mittelmeer in Kroatien, Flaschen: 8 - 18-Liter-Stahl-Flaschen ohne Aufpreis, Nitrox aus komplett neu überholter L&W-Membranfüllanlage empfehlenswert (unbedingt für die tiefen Wracks), ein extrem schnelles und ein gemütliches Boot, super organisiert, komplette Leihausrüstungen in ausreichender Anzahl vorhanden (bis XXXL), Besitzer und Staff (vor allem Sunny) supernett, flexibel und kompetent, Deko-Grappa nach dem Tauchen obligatorisch (= besser als Sauerstoff, auch wenn man ihn nicht braucht ), wenn ich 10 Flossen vergeben könnte, Rudi und vor allem Sabine (Obersupermegahasi ) würden sie kriegen !!!
WIR KOMMEN WIEDER !!! BALD !!!